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Der Kater auf dem Braunen Saufe. Erschobene Ehrenbürgerschaften für Hitler

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

uns durchzuhalten bzw. Rücksicht zu üben, indem Sie uns gestatten, die laufenden Verbindlichkeiten aus der früheren Zeit successive in Raten abzutragen, wie es schon zum Teil geschieht. Wir denken an eine Zeit von drei bis vier Monaten, in der die alten Forde­rungen voraussichtlich abgedeckt sein werden. Selbstverständlich werden wir in der Zwischenzeit nach wie vor alles, was neu angeschafft wird, gegen Kasse von Ihnen beziehen. Es sind keine billigen Worte, wenn wir ehrlich aussprechen, daß wir es als unsere vornehmste Aufgabe betrachten, unsere Lieferanten hundertprozentig, also ohne eine heute leider vielfach übliche geringe Vergleichsquote zu bezahlen! Wir bitten daher nur um Ihre verständnisvolle Unterstützung bei der Erfüllung dieser Pflicht! Eine gewaltsame Liquidation oder 3wangs­maßnahmen würden bei der Eigenart unseres Betriebes, der in großem Umfange auf parteilichen Voraussetzungen aufgebaut ist, völligen Verlust bringen.

Unser Ersuchen wird in Anbetracht der daniederliegenden Wirt­schaft und des schweren Eristenzkampjes, den jeder einzelne zu führen hat, diktiert von der Ueberzeugung, daß wir damit das Interesse unserer Lieferanten am besten wahren und daher mit Ihrem Einverständnis rechnen dürfen.

Mit deutschem Gruß

Großdeutsche Handelsgesellschaft m. b. H. Unterschrift unleserlich.

Es ist das übliche Schreiben eines Schuldners, der insolvent geworden ist und sich mit seinem Gläubiger zu verständigen sucht. Interessant ist dabei, mit welcher Raltschnäuzigkeit den Lieferanten des Hitler  - Betriebes mit dem Gesamtverlust ihrer Forderungen gedroht wird, falls sie Maßnahmen gegen den säumigen Schuldner er­greifen sollten.

Politisch enthüllt dieses Schreiben sehr viel. Bereits seit dem April des Jahres funktioniert

das Geschäft mit der SA. nicht mehr. Das Geständnis, daß nach der Wiederaufhebung des SA.­Verbotes das erwartete Anwachsen ausgeblieben, und daß inzwischen die Flaute noch größer geworden ist, spricht Bände. Man muß aus der Insolvenz dieser Gesellschaft Schlüsse ziehen auf die finanzielle Lage der NSDAP  . Die Lieferung von SA  .- Ausrüstungen an neu eintretende S.- Leute pflegte bisher in der Regel nicht gegen bar, sondern gegen einen Verpflichtungsschein zu erfolgen. Das ermöglichte neuen SA.- Leuten die Einkleidung ohne Bargeld, anderer seits wurden sie durch den Verpflichtungsschein an die S2. gefesselt und es wurde ihnen das Ausscheiden erschwert. Angesichts dieser Praxis muß man annehmen, daß die Feld­zeugmeisterei der NSDAP  . bisher ihren Verpflichtungen nicht mit echten Einnahmen aus Lieferungen, sondern aus Parteisubventionen nachgekommen ist, und daß diese Subventionen jetzt mager geworden sind. Die Liefe: ranten werden auf das allseitig ersehnte politische Ziel und feine günstigen Aussichten vertröstet. Soll das heißen, daß Hitler unbedingt an die Macht muß, weil die NSDAP  . und ihre Einrichtungen unbedingt faniert werden müffen?

Innerer Machtkampf.

Hitler gegen Goebbels  .

Am Sonnabend veröffentlichte Goebbels   im Angriff" eine Boykotterklärung gegen die ,, bürgerlich- nationale" Preffe, die besonders auf die Hugenberg- Presse gemünzt war.

Am Montag verlautbarte das Braune Haus   in München  , daß die Reichspressestelle der NSDAP  . Hitler   unmittelbar unterstellt worden sei.

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Am Dienstag verkündet die Hitler unmittelbar unterstellte Reichspressestelle: Die Reichspressestelle der NSDAP  . teilt nunmehr mit, daß dieser vom Angriff" veröffentlichte Aufruf irrtüm licherweise als ein für das ganze Reich gelten der Parteibefehl aufgefaßt worden sei. Demgegenüber müsse festgestellt werden, daß der Befehl lediglich auf den Gau Groß- Berlin der NSDAP  . Bezug habe und daß die übrigen Gaue, deren Presseverhältnisse zum großen Teil anders gelagert seien, davon nicht berührt würden. Insbesondere erfahre auch die In­formationstätigkeit und der sonstige Aufgabenkreis der parteiami lichen Pressestellen keinerlei Alenderung gegenüber ihrem bisherigen Wirken."

Es tut sich was bei den Göttern der NSDAP.!

Papen und Verfassung.

Dunkle Andeutungen, unflare Pläne.

Herr von Papen hatte eine Unterhaltung mit einem Redak teur der Königsberger Allgemeinen Zeitung", bei der er in der dunklen Art, die er in solchem Falle liebt, auf Berfassungs fragen zu sprechen fam. Darüber berichtet WTB.:

Der Reichskanzler betonte mit Ernst und Nachdruck, wie sehr ihm die Wiederherstellung gefestigter verfaffungsmäßiger Zustände am Herzen liege. Auf die Frage, wie dieses Ziel zu er= reichen sei, meinte der Kanzler, er glaube, daß der Wunsch, zu neuen verfassungsrechtlichen Zuständen zu gelangen, innerhalb des Volkes so stark werden würde, daß der Impuls aus dem Volke herauskommen und der Regierung die Legitimation geben werde, diese Zustände neu zu gestalten.

Will Herr von Papen nun die bisherige Verfassung ,, wieder herstellen", was sehr nötig wäre, oder mill er sie durch eine neue erfezen? Und wenn er sie durch eine neue ersehen will, auf welche Weise will er diese Aenderung bewirken?

Nach der Verfassung selbst ist eine Verfassungsänderung nur durch Zweidrittelmehrheit des Reichstags oder durch Mehrheit aller stimmberechtigten Bolfsgenossen möglich. Glaubt Herr von Papen für eine Verfassungsänderung, wie er sie plant, eine Boltsmehrheit gewinnen zu können?

Herr von Papen sollte endlich einmal, statt um diese Dinge herumzureden, klar sagen, was er will und wie er es erreichen will. Halbe Andeutungen über dunkle Pläne können nur die allgemeine Unruhe im Lande vermehren.

Kreditversprechungen und Terror

Der Aar- Bote" vom 22. September 1932 veröffentlicht das folgende Schreiben:

NSDAP  ., Kreisleitung Untertaunus  ,

Wiesbaden  , 7. September 1932. Niederwaldstr. 6, Tel.: 25 480.

An den Herrn Bürgermeister in..

Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Nach dem glänzenden Wahlresultat, auch in Ihrem Orte, sehe ich mich veranlaßt, mit der Bitte an Sie heranzutreten, möglichst bald eine Gemeindevertretersizung einzuberufen, und ich( der Kreis­bald eine Gemeindevertretersizung einzuberufen, und ich( der Kreis: beiter der NSDAP.!- Red.) stelle den Antrag, den obersten Führer der NSDAP  ., Herrn Regierungsrat Adolf Hitler  , zum Ehrenbürger Ihres Ortes zu er

nennen.

Der Untertaunuskreis marschiert in Deutschland   unter allen Kreisen an zweiter Stelle, d. h. unser Kreis hat mit den zwölf bereits verliehenen Ehrenbürgerrechten an Adolf Hitler   unter allen Kreisen eine hervorragende Stellung. Dem Wahlergebnis nach fönnten wir an allererster Stelle stehen. Für die zukünftige Kreispolitik wird mit ausschlaggebend sein, daß die überwiegend nationalsozialistischen Gemeinden, die eine Stimmenmehrheit für unsere Bewegung gehabt haben, dem auch dadurch Ausdruck verleihen, daß sie den ver­dientesten deutschen   Mann entsprechend geehrt haben.

Dem Kreis Untertaunus wird es um so leichter sein, aus der öffentlichen Hand für die notleidenden Gemeinden und auch für

die Bauern, Handwerker und die übrigen Bolfsgenossen Kredite in irgendeiner Form zu bekommen, je früher der Kreis vor den anderen Kreisen so enge Fühlung mit der Reichsleitung der NSDAP  . genommen hat.

Es liegt also im Interesse sowohl Ihrer Gemeinde wie auch der Gemeindeansässigen, die Ehrenbürgerschaft recht bald durch zuführen.

Falls Sie bei der augenblicklichen Zusammensetzung der Ge meindevertretung Bedenken haben, daß der Antrag nicht durchgeht und Sie deshalb von einer Abstimmung über den Antrag absehen wollen, so möchte ich Ihnen sagen, daß es uns nicht nur daran gelegen ist, die Ehrenbürgerschaft um ihrer selbst willen durchzu­drücken, daß Adolf Hitler   etwa einstimmig zum Ehrenbürger er­

nannt wird,

da aus den Protokollen ohne weiteres ersichtlich ist, wer gegen den Antrag gestimmt hat. Dies ist für die kommende Gemeinde­ratswahl im Untertaunuskreis äußerst wichtig. Sobald über den Antrag abgestimmt worden ist, bitten wir eine Abschrift des Protokolls nach hier zu senden... Heil Hitler! Der Kreisleiter: gez. Purper, Adjutant. die man nicht So wird's gemacht! Man verspricht Kredite geben kann, man regt zu einem kleinen Dienstvergehen an, und fucht so eine Ehrenbürgerschaft zusammenzuschieben. Man weiß nun, was man davon zu halten hat, wenn Hitler irgendwo Ehren­bürger wird!

Verteidiger als Zeuge

Heftige Auseinandersetzungen vor dem Sondergericht

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A 188

Die Beweisaufnahme im kommunistenprozeß vor dem| seinerseits, daß in einem Sondergerichtsverfahren ohne Borunter­Berliner Sondergericht konnte heute nur mit großer Verzögerung fortgeführt werden. Die Vertreter der Nebenkläger stellten zu Beginn der Verhandlung den Antrag, den Verteidiger der Ange­flagten, Rechtsanwalt Ciften, als Zeugen zu vernehmen.

Es wäre festzustellen, wer von den Zeugen bei Dr. Litten ge­wesen und welcher Art die Besprechungen waren. Die Nebenkläger wesen und welcher Art die Besprechungen waren. Die Nebenkläger beklagen sich außerdem darüber, daß in der, marristischen Presse" behauptet werde, die Nationalsozialisten hätten in der Röntgen­straße geschossen. Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld sprach seine Ver­wunderung darüber aus, daß sich die Nebenkläger über die Berichte beschwerten, für das was der Angriff" schriebe, sei selbst der Ausdruck Dred" zu milde. In der Nummer des Angriff" sei 3. B. zu lesen: Es gibt nur eine Strafe für dieses feige Ge­findel die Todesstrafe, und die müsse sofort vollstreckt werden. Was den Antrag der Nebenkläger betrifft, so sei er abzulehnen. Der Berteidiger habe das Recht, mit Zeugen Besprechungen abzu­halten, der Antrag sei mur gestellt worden, um Rechtsanwalt Litten aus dem Prozeß auszuschalten. Rechtsanwalt Dr. Litten erflärte

Warmbold gegen Braun.

Scharfe Rede gegen die agrarischen Autorfiften.

Reichswirtschaftsminister Dr. Warmbold hielt heute vormittag in Köln   bei der Einweihungsfeier des Neubaues der Industrie- und Handelskammer   eine Rede, die die schweren Gegensäke zwischen dem Industrieminister und dem Vertreter der agrarischen Interessen im Kabinett Papen  , Freiherrn von Braun, aufzeigte.

Dr. Warmbold erklärte in seiner Rede u. a.: In heutiger Not­zeit glaubt jeder Stand der am meisten notleidende zu sein. Bei der engen Verflechtung Deutschlands   mit dem Weltmarkt darf seine wirtschaftliche Grundlage nur unter Berücksichtigung seines Berkehrs mit dem Auslande beurteilt werden. Unmöglich ist es, in einem so dicht bevölkerten Lande allen Menschen Arbeit und Brot zu geben, wenn man sich ausschließlich auf die Hilfsquellen des eigenen Landes einstellen würde. Die Freiheit, zwischen Selbstgenüg­samkeit und Berflechtung in die Weltwirtschaft zu mählen, haben samkeit und Verflechtung in die Weltwirtschaft zu wählen, haben wir bereits vor etwa 50 Jahren aufgegeben. Die seither eingetretene Entwidlung fann nicht ohne verheerende Schäden rüdgängig ge macht werden und ein Bruch mit der seit Jahrzehnten betriebenen Wirtschaftspolitik würde eine Berewigung der großen Arbeitslosigkeit bedeuten. Diese würde um so schmerer auf uns lasten, meil sie eine dauernde Beschäftigungslosig. teit sein würde.

Außerdem würde ein Bruch der weltwirtschaftlichen Verbin­dungen in einem unabsehbaren Umfang die Kapitalien der deutschen   Wirtschaft pernichten, die nicht zuletzt auch Ersparnisse der breiten Masse des Volkes find.

Zum Schluß richtete der Reichswirtschaftsminister einen Appell an die versammelten Industriellen, das Anfurbelungsprogramm der Regierung Papen   mit allen Kräften zu unterstützen. Dieser noch malige Appell Dr. Warmbolds beweist, wie menig mohl dem Wirtschaftsminister bei den Konzessionen ist, die mit dem neuen Bro­gramm dem agrarischen Interessentenhaufen gemacht worden sind. Andererseits aber zeigt diese Flucht in die Deffentlichkeit, daß die tiefgreifenden Gegenfäße zwischen den Interessenver­tretern der Industrie und der Landwirtschaft im Kabinett Papen  teineswegs überbrüdt find.

Die Rechtsnot in Deutschland  . Konferenz der Liga für Menschenrechte.

Die Konferenz der Deutschen Liga für Menschenrechte" über ,, Die Rechtsnot in Deutschland  " findet am Sonnabend, dem

1. Oktober 1932, im Plenarsaal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Straße   3, statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Ministerialrat Brill aus Gotha   wird über das Thema Not verordnungsrecht und Reichsverfassung" sprechen, Herr Profeffor 3 a strom wird eine vergleichende Darstellung über Notverord nungen einst und jetzt geben, während Herr Professor Sing heimer in einem großen Referat die rechtspolitischen Fragen er­örtern wird. Herr Dr. Rudolf Olden wird die Schlußfolge: rungen aus den Referaten zu ziehen haben. Nach Erstattung der Referate findet eine General   debatte statt, an der sich eine

fuchung es Pflicht des Anwalts sei, sich unter Umständen über die Zeugenaussagen zu informieren. Er hätte auch nichts dagegen, als Zeuge vernommen zu werden, um den Beweis erbringen zu können, daß er keine Zeugen beeinflußt habe.

Nach weiteren Auseinandersetzungen zwischen Nebenklägern und Verteidiger zog sich das Gericht zur Beratung zurück, die über eine Stunde lang währte. Der Gerichtsbeschluß lautete: Rechtsanwalt Ciften ist am Sonnabend als Zeuge zu vernehmen. Die Frage, ob er nach der Vernehmung auch weiter Verteidiger der Angeklagten bleiben kann, ist erst später zu entscheiden.

Es folgt hierauf die Vernehmung des Direktors. Röppen, der aus seiner Wohnung im Hause Röntgenstraße 1 beobachtet hat, wie ein Mann von der Straßenseite, auf der sich das SA  .- Lokal be findet, nach der entgegengesezten Häuserreihe geschossen hat. Also auch dieser unparteiische Zeuge bestätigt, daß von den Nationalsozialisten auf die Kommunisten gefchoffen worden ist.

Die Verhandlung wurde darauf wegen Verhinderung eines Beisizers auf morgen vertagt.

Anzahl von Anwälten, die vor Sondergerichten verteidigt haben, Publizisten und Polizeifunktionäre beteiligen werden. Karten für diese Konferenz sind in der Geschäftsstelle der Deutschen Liga für Menschenrechte", Berlin   N 24  , Monbijouplah 10, Eingang IV/ III, ab Dienstag, dem 27. September, und an der Abendkasse erhältlich.

SA  . ,, Märtyrer".

Nazihelden, die sich selber anschießen.

Vor dem erweiterten Schöffengericht Berlin Mitte hatten sich der 25 Jahre alte Sturmführer Willi Hapfe und der 20jährige SA  .- Mann Johannes Kühn unter der Beschuldigung zu verantworten, Schußwaffen ohne polizeiliche Genehmigung er­worben und geführt zu haben.

Hapke, Führer des Sturms 40, erhielt eines Tages von seinen S.- Leuten die Mitteilung, daß der mit ihm gemeinsam ein Zimmer bewohnende Kühn, der derfelben Sturmabteilung angehört, von politischen Gegnern überfallen und in den Unterleib geschossen worden sei. Die sofort eingeleiteten polizeilichen Ermittlungen förderten jedoch das sonderbare Ergebnis zutage, daß Kühn nicht überfallen worden war, sondern sich( was er später auch eingeffand) den Schuß aus Unvorsichtigkeit beim Büden selbst beigebracht hatte. Sein Kamerad Hapte indeffen erflärte bei seiner polizeilichen Ver­nehmung, daß die Pistole, aus welcher sich der Schuß gelöst hatte, ihm gehöre und ständig in einem Koffer versteckt gewesen wäre, bis Kühn fie am Tage der Beerdigung eines Parteigenossen zu seinem persönlichen Schuß(!) an sich genommen hätte. In der gestrigen Verhandlung widerrief hapte plöglich sein Beständ= nis und erklärte, er habe noch nie im Leben eine Pistole besessen, denn es bestünde zur Sicherung der Legalität für die Angehörigen der S. strengstes Waffenverbot. Seine damalige Aussage, daß die Pistole ihm gehöre, habe er nur gemacht, um seinen Kameraden und heutigen Mitangeklagten Kühn zu schüßen; die Waffe sei viel­mehr Eigentum Kühns gewesen, der sie von einem früheren SA  .. Kameraden gekauft habe. Der Gerichtsvorsitzende führte in seiner Urteilsbegründung über den 20jährigen Rühn   u. a. folgendes aus:

,, Unreife junge Burschen wie Kühn, die, wie ihre Borstrafen bemeisen, zu Gewalttätigkeiten neigen und bei dem geringsten Anlaß zum Revolver greifen, fönnen allein durch ein abschreckendes Urteil unschädlich gemacht werden."

Das Gericht erkannte gegen Hapfe wegen Bergehen gegen das Schußwaffengefez auf 5 Monate und gegen Kühn wegen des­felben Delifts auf 10 Monate Gefängnis. Die Gelassenheit, mit der beide Angeklagte dieses Urteil aufnahmen, insbesondere aber die Tatsache, daß gegen die Angeklagten tein Haftbefehl erlassen wurde, läßt auf alles andere als auf die beabsichtigte, abschreckende" Wirkung des Urteil schließen.

3m Polizeiuntersuchungsausschuß des Landtags teilte Min. Dir. Klaufener mit, daß die Aussagegenehmigung für Polizei­wachtmeister zurüdgezogen worden sei.

Berbot der Roten Fahne" um eine Woche verkürzt. Das vom Polizeipräsidenten Melcher   ausgesprochene Verbot der Roten Fahne" auf vier Wochen ist, wie die Rote Fahne" mitteilt, auf Beschluß des Reichsgerichts um eine Woche verfürzt warden, so daß das Blatt am Sonnabend wieder erscheinen wird.