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Die Bolkshochschulen. Vom Eis zum Puffer

Bildungsarbeit im kommenden Winter.

Nur ein Fünftel der Eisläden übersteht den Herbst

Stärker denn je wird in diesem Winter das Bedürfnis nach Fortbildungs- und Lehrkursen aller Art sein. Je verworrener die Zeiten, desto stärker der Drang nach Aufflärung und Wissen. Schon in den vergangenen Jahren hat sich das verstärkte Interesse Mehr noch als die Krise ist das Wetter die Zuchtrute des| dagegen können die Eismänner für sich in Anspruch nehmen, daß an allen Bolksbildungseinrichtungen in der wachsen Speiseeisgeschäfts. Der Sechser oder der Groschen fagte ein fie in diefen Zeiten die einzigen sind, die überhaupt einen von den den Zahl der Teilnehmer gezeigt. So konnte die feit 1920 be- Eishändler, der ist hier und da schon noch übrig, wenn nur vielen leerstehenden Läden mieten stehende Berliner   Boltshochschule ihre Hörerzahl inner- immer die Sonne brennen würde, daß der Asphalt weicht, dann Um nicht in einem regnerischen September den Gewinn vom halb von zwei Jahren um das Bierfache vermehren. Es wird des geht es schon." So war z. B. das Jahr 1931 mit seinem ver- August hergeben zu müssen, haben die meisten Eiskonditoreien be­halb auch weiterhin die Aufgabe der städtischen Verwaltung sein regneten Sommer ein ausgemachtes Pleitejahr für die Eiskonditoreits Anfang September geschlossen. Nur verschwindend wenige müssen, gerade die Bildungsstätten für die arbeitende Bevölkerung reien. Dagegen war die Saison 1932 trotz der lähmenden Krise find in diesen Tagen noch geöffnet. Interessant ist, daß sich nur weiter auszubauen und für weiteste Kreise zugänglich zu machen. für das Speiseeis zufriedenstellend. Die besten etwa ein Fünftel aller Berliner   Eisfonditoreien Besondere Beachtung verdienen heute natürlich die Erwochen für den Eisperkauf waren im Mai und im auf ein Wintergeschäft umstellt. Bier Fünftel schließen werbslosen, für die besondere Tageskurse von der Bolts- August. Hier gab es Tage mit einer fast tropischen Sonnenhige gänzlich und suchen sich als Markt- oder Straßenhändler durchzu­hochschule Berlin   eingerichtet werden. Und zwar fommen dort die und dementsprechend auch mit einem immensen Verzehr an Eis schlagen, nicht wenige gehen aufs Arbeits- oder Wohlfahrtsamt. felben Fächer zum Unterricht wie in den Abendveranstaltungen. waffeln. Selbst fleinere Eisdielen fonnten im Mai und August In den aufbauenden Kursen werden besonders Sprachen gelehrt, ansehnliche Ueberschüsse erzielen. sowie Rechnen, Erdkunde, Staatsbürger- und Wirtschaftskunde. Ferner besteht eine Volkskunstschule und eine Volksmusikschule. Die wissenschaftlichen Kurse behandeln dagegen mehr spezielle Arbeits­gebiete mit praktischen Uebungen und Arbeitsgemeinschaften. Das neue Lehrjahr beginnt am 16. Oftober 1932. Die Gebühr für einen Kursus von neun Doppelstunden beträgt 2,50 m.( Fremdsprach furse 3,50 m.). Der ausführliche Lehrplan wird kostenlos durch die Volksbildungsämter der Bezirke, in den städtischen Büchereien, Gewerkschaften usw. ausgegeben. Die Tagesschule für Erwerbs lose findet in dem Königstädtischen Gymnasium, Elisabethstr. 57-58, in der Nähe des Alexanderplates statt. Anmeldungen hierzu merden nur in der Geschäftsstelle der Volkshochschule  , Breite Str. 11, angenommen und nach Beginn der Kurse im Lehrgebäude.

Auch die Gewerkschaften führen in diesem Winter selbst­

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Hierfür war allerdings Voraussetzung, daß die Eisläden den diesjährigen Juni überstanden. Der Juni war ein falter, regne­rischer Monat, in dem, wie von sachkundiger Seite versichert wird, über 100 Eisfonditoreien schließen mußten, weil sie an sich ja nur von der Hand in den Mund lebend die laufenden Betriebs­mittel nicht mehr aufbringen konnten. Wer dann die fühle Zeit überstanden hatte, der dürfte, wenn ihm nicht der Hauswirt alles abnahm, einigermaßen Gewinn erzielt haben. Es herrscht nämlich im Grunde genommen zwischen den Eiskonditoreien und ben Hauswirten ein gespanntes Verhältnis. Als vorübergehende Saisonmieter wollen die Hauswirte die Eisdielen gerne schröpfen,

verständlich die besonders für ihren Berufszweig wichtigen Bildungs- Achtung, SPD.- Betriebsvertrauensleute!

Morgen Donnerstag, 9% Uhr, in den Musikersälen, Kaiser- Wilhelm- Str. 31

Funktionärkonferenz

veranstaltungen fort. So beginnt der Zentralverband der Angestellten mit seiner Fortbildungsarbeit in der zweiten Oktoberwoche. Dort werden besonders Sprachfächer, Kurzschrift, Maschinenschreiben, Berkaufs- und Warenfunde, sowie neuere Bürotechnik behandelt. Die Kurse finden in verschiedenen Berufs­schulen statt und fosten für ein halbes Jahr Unterricht 4 m. Ge- aller SPD.- Betriebs- und Gewerkschaftsfunktionäre bühr. Erwerbslose Mitglieder sind von der Gebührenzahlung be­freit. Meldungen nimmt das Ortsbüro in der Hedemannstraße an. Die Buchdruder werden ebenso mit einem vollständigen Bil bungsprogramm herauskommen.

Infolge der Reichstagswahlen wird die Arbeiterbil dungsschule erst im November beginnen, worüber noch ge­fonderte Mitteilung erfolgt. Heute wird aber nochmals auf die Vortragswoche vom 3. bis 7. Oftober aufmerksam gemacht, in der Luitpold Stern   aus Wien   an fünf hintereinanderfolgenden Abenden über Das Antlitz der Weltwirtschaft" sprechen wird.

Furchtbarer Tod eines Knaben.

Die Folgen eines Jungenstreiches.

2 der Adolfstraße auf dem Wedding   ereignete fich geffern abend ein entfeßlicher Unglücksfall. Mehrere Kinder spannten ein Hanffeil über die Straße, um im jugendlichen Uebermut Radfahrer zu Fall zu bringen. Das eine Seilende befestigten die Jungen an einer Straßenlaterne, während der sieben Jahre alte Ulrich Macharacet aus der Adolfstraße 1. fich das andere Seilende um den Leib schlang. In diesem Augenblid paffierte ein Caftauto mit zwei Anhängern die Adolfstraße. Das Seil verwickelte sich in einem Rad, und durch die Umdrehungen wurde das Seil derart ange­spannt, daß der Siebenjährige auf der Stelle getötet wurde.

Tragödie eines Reichswehrsoldaten.

Die Geliebte und sich selbst erschossen. Der 18jährige Reichswehrsoldat Jakob Liehr tötete in Hof heim am Ried seine Geliebte, die 17jährige Anna Marie Lösch, durch einen Herzschuß und brachte sich selbst einen tödlichen Kopf­schuß bei. Liehr, der beim 15. Infanterieregiment in Gießen   diente, weilte bei seinen Eltern in Hofheim   auf Urlaub. Er hatte seit zwei Jahren mit dem Mädchen ein Verhältnis, das auch von den Eltern der beiden jungen Leute geduldet wurde. Soweit bis jetzt feststeht, hat Liehr aus Eifersucht gehandelt.

Tagesordnung: Der Machtkampf für sozia­listische Weltgestaltung". Ref.: Arthur Crisplen Ohne Funktionärausweis der Partei und Parteimitgliedsbuch kein Zutritt.

Das Betriebssekretariat.

Zuchthaus im Polizeiprozeß.

Sühne für jahrelange Unterschlagungen.

Hagen  , 27. September.  ( Eigenbericht.)

Im Hagener   Polizeiprozeß wurden drei der schuldigen Polizeibeamten zu insgesamt 7% Jahren Zuchthaus nebst Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf je fünf Jahre verurteilt. Wegen Beihilfe zu Betrug, Unterschlagung und Urkunden­fälschung erhielten zwei der angeklagten Geschäftsleute pier und sechs Monate Gefängnis mit breijähriger Bewährungsfrist: außerdem müssen sie eine Geldbuße von tausend Mark bezahlen. 3wei Angeklagte erhielten 50 bzw. 100 Mark Geldstrafe, ein achter wurde freigesprochen.

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In früheren Jahren kannte man nur die Umstellung vom Speiseeis im Sommer auf Schlachtgeflügel im Winter. Das hätte so bleiben können, wenn die Arbeitsmänner Freitags noch ihre 60 m. nach Hause bringen würden. Infolge der Krise mußten sich die Eishändler nach bescheideneren Waren umsehen als Gänse­braten: viele haben deshalb aus der Eis- eine Bufferdiele gemacht. Andere versuchen mit Würstchen oder Zigarren über den Winter zu kommen. Die kleinen Eismänner, die dem Winter mit Schrecken entgegensehen, verschleudern gegenwärtig ihre Laden­einrichtungen, von 300 m. ab fann man den ganzen Zubehör zu einer Eiskonditorei kaufen. Wer aber wirklich Geschäfte machen, gutes Sahneneis und verschiedene Fruchtsorten liefern will, mußte schon einen Tausender ins Geschäft steden.

Erntefegen Erntesorgen.

Im Schüßenhaus Kaulsdorf zeigte der dortige Haus­und Grundbesigerverein die Früchte eifrigen sommerlichen Schaffens. Die langen Tische bogen fich unter der Fülle prächtiger Aepfel und Birnen; 44 Sorten hat beispielsweise ein einziger Aussteller, der Baumann- Reinette und der kraftstrogende Ontario  - Winterapfel. mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde, gezogen. Sein Stolz ist die Aber was dem Obstgarten recht ist, ist dem Gemüsegarten billig.

,, Da sehen Sie einmal meinen sechzigpfündigen Kür­bis an", meint er voll Stolz; aber auch die anderen Kollegen haben reiche Gemüseernte zu verzeichnen, Riesenkohlrabi und Sellerie, straffe Tomaten in leuchtendstem Rot, Kohl und Kartoffeln. Der Kaulsdorfer   Boden ist zum Teil lehmig, zum anderen sandig, es gehört neben viel Mühe und Fleiß auch schon allerhand Geld dazu, dem Boden das zu versetzen, was ihm fehlt. Und hier beginnt auch gleich die Tragit des Züchters. 800 Mitglieder zählt der Verein, etwas über 60 haben ausgestellt. Aber auch diejenigen, die reich ernten konnten, sind nicht restlos glücklich, sie wissen mit all dem Segen nicht aus noch ein, das Fallobst bedeckt den Boden, Früchten ihr Zerstörungswert, an den Stauden faulen die schönen an den dichtbesetzten Westen treibt die Made an den schönsten

Tomaten, die in der milden Septemberſonne noch so gut reifen. ,, 50 Pfennig für den Zentner Tomaten haben sie mir geboten",

von der Versuchsanstalt, die den Tomatenbau als Erwerbsobst­

erzählt der Mann ,,, na, da laß ich sie lieber verfaulen." Mit dem Obst ist es dasselbe, die zwischenhändler wollen sich dabei gesund machen und mehr verdienen als der Erzeuger. Und der gigantische goldgelbe Sechzigpfünder geht ebenfalls dem traurigen Schicksal des Die Verhandlungen entrollten ein Bild jahrelanger Untreue und Unterschlagungen durch die verurteilten Polizeiangezüchterei propagieren." Mit den Eiern ist es dasselbe. das teure Die Verhandlungen entrollten ein Bild jahrelanger Untreue Verwesens entgegen. Was nüzen da die schönen Reden der Herren stellten. Die veruntreuten Gelder haben eine Höhe von mehr als züchterei propagieren." Mit den Eiern ist es dasselbe. das teure 260 000 mart erreicht, die im Laufe der Zeit von den Schul- Futter macht den billigen Preis unmöglich, der Mann, der eine digen verjubelt und verspielt worden sind. U. a. wurde in dem Bro- Hundertschaft geflügelter Eierlieferanten zog, hat 70 davon verkaufen zeß erwiesen und festgestellt, daß alle Straftaten vor der Ver staatlichung der Hagener   Polizei begangen worden sind; also vor

müssen.

dem Jahre 1927. Mit der Verstaatlichung der Polizei war den Be- Fünfzig Opfer der Sturmfatastrophe.

trügereien ein Riegel vorgeschoben. Allerdings fonnten die ver­urteilten Beamten durch gefälschte Rechnungen und Büchermani­

pulationen die unterschlagenen Summen noch lange Zeit vertuschen. bevor die Aufdeckung erfolgte.

Die Nazipresse hatte versucht, den Standal dem sozial­demokratischen Polizeipräsidenten Schöbel an die Rockschöße zu hängen. Schöbel ist aber erst mit der Verstaatlichung der Polizei nach Hagen   gekommen. Damit wurde durch den Prozeß auch die gewissenlose Lügen- und Verleumdermethode der Nazipresse wieder einmal erwiesen und verurteilt.

Die Geschichte der Apotheke

Berlins   älteste Apotheke

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Ein Monopol und seine Wirkung Gegenüber dem Berliner Rathaus   liegt die Simons| königliche Verordnung von 1721 besagt, daß diese beiden Privilegien apotheke, die als die älteste Berliner   Apotheke gelten kann. ,, unzertrennlich vereinigt" seien. 1488 tam sie, wie die Chronik berichtet, in die Hand des Hans Bald nach dieser Zeit ist noch eine Apotheke eröffnet worden, 3ehender; es war die einzige für die beiden Städte Berlin   und Kölln. In dem von dem Rat beider Städte ausgestellten Privilegium war gefagt, daß neben ihm kein zweiter Apotheker aufgenommen werden solle. Ueber ein Jahrhundert früher, in einer Urkunde von 1354 findet auch schon ein Apotheker Erwähnung. Er hatte dem Markgrafen Ludwig Geld geliehen; auch das Landbuch von 1375 erwähnt einen Apotecarius. Ob es sich in diesen Fällen schon um Apotheker im heutigen Sinne handelte, scheint nicht ganz sicher, so daß man wohl die Simonsapotheke als die nachweisbar älteste Apotheke ansprechen kann. Im 17. Jahrhundert tauchen zwei weitere Apotheken auf, nämlich die Einhornapotheke von 1664 und die Rote­Adler- Apothefe von 1693.

Die Apothekerkunst, die Kunst, aus Arzneistoffen Heil­mittel zu bereiten, ist uralt, sie ist schon im klassischen Altertum ge= handhabt worden. Damals war es Sache der Aerzte, die Arznei­mittel selbst zu bereiten. In Arabien   sollen schon im 8. Jahr hundert gesetzlich sanktionierte Vorschriften zur Bereitung von Arzneimitteln bestanden haben, und 1754 soll die erste Apotheke in Bagdad   errichtet worden sein.

Die oben erwähnte Zehender- Apotheke war zu Berlin   am Fisch markt gelegen.( Es handelte sich dabei aber nicht um den Röllnis schen Fischmarkt".) Die vom Rat ausgefertigten Privilegien mußten auch in der Kurfürstlichen Lehenskanzlei ihre Bestätigung erhalten. Aus einer solchen Urkunde erfahren wir, daß Anno 1599 die Zahl der zugelassenen Apotheken auf drei festgesetzt war. Weitere Urkunden aus den Jahren 1720/21 berichten uns, daß 1707, Christian Marggraff Ecke Spandauer   und Probstgaffe eine Apotheke angelegt habe; er hatte das oben erwähnte Privileg des Apothekers vom Fisch markt übernommen, das für dieses Haus nun erloschen war. Eine

die noch heute besteht. Es ist die an der Ecke der Rosenthaler und Neue Schönhauser Straße liegende Rothe Apotheke", die 1732 an der Stelle des heutigen Ulstein- Hauses errichtet wurde, und die also vor kurzem ihr 200jähriges Jubiläum feiern konnte. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.   suchte mit Macht aus der da­Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I.   suchte mit Macht aus der da­mals 70 000 Einwohner zählenden Stadt Berlin   eine Großstadt zu machen, und so entstand ein ganzes Viertel der Friedrichstadt  . Der Hofrat   und Leibmedikus Dr. Augustin Buddens erhielt nun vom König das Privileg, im Hause Kochstraße 22 eine Apotheke zu er richten. Der Herr Hofrat   hatte sein Gesuch an den König mit den Worten geschlossen: Für welche hohe Königliche Gnade ich in aller Untertänigkeit erſterbe, allerdurchlauchtigster, großmächtigster König, allergnädigster Herr, Euro Königlichen Majestät allerunterthänigster, dazu gehorsamster Knecht."

In Deutschland   find gegenwärtig fchäßungsweise 5% Tau­send Apotheken vorhanden. Da das Apothekergewerbe zu den wenigen tonzeffionierten Gewerben" gehört, so besigen die Apotheker ein Monopol. Das mag für die Bereitung von Arzneien nicht zu umgehen fein, hat aber zur Folge, daß die Bevölkerung für Apothekerwaren ungeheure Summen opfern muß. Die Apotheken gehen für hohe und immer höhere Preise aus einer Hand in die andere. So wurde beispielsweise die Adler- Apotheke" in Allenstein  , die im Jahre 1897 mit 174 000 m. erworben wurde, im Jahre 1908 mit 470 000 m. verkauft. In Beuthen   stieg der Preis einer Apotheke pon 200 000 m. im Jahre 1890 auf 600 000 m. im Jahre 1906. Die Sozialdemokratie hat deswegen schon immer die Verstaat lichung der Apotheken gefordert. Bei Beratung der Reichsversiche rungsordnung im Jahre 1910 verlangte sie, daß den Krankenkassen die Errichtung von Apotheken gestattet werde. Geschehe dies, jo tönnten den Kranken ungeheure Summen erhalten werden.

San Juan  ( Portorico), 27. September.

mehr auf 50 geschätzt. Der Sachschaden dürfte sich auf viele Mil­lionen Dollar belaufen. Die größten Befürchtungen hat man wegen der Orangenernte, deren Ertrag vor dem Orkan mit 7 Millionen Früchten eingestellt war. Auch die Kaffee- Ernte ist sehr geschädigt.

Die Zahl der Todesopfer der Sturmkatastrophe wird nun­

Bücherhilfe für Erwerbslose.

Geplante Maßnahmen für den Winter.

Die Berliner   Bücherhilfe für Erwerbslose will in Zusammenarbeit mit den dafür in Betracht kommenden Behörden, Gruppen, Organisationen und Einzelpersönlichkeiten die planmäßige Versorgung der Erwerbslosen mit Büchern unterstützen. Zu diesem Zwecke sollen Einrichtungen, die bisher schon sich dieser Arbeit an­genommen haben, die so dringend nötige Förderung erhalten. Neue Maßnahmen sollen in die Wege geleitet werden. Für den Winter 1932/1933 find mehrere Maßnahmen in Aussicht genommen.

bei den Städtischen Büchereien erreichen, ferner sollen die Erwerbs­Vor allem will man eine erweiterte Deffnung der Lesezimmer losen- Tagesheime mit Lesestoff und Büchern für die dort stattfinden­den Kurse und die freie Bildungsarbeit der Erwerbslosen versorgt werden. Weiter sollen neue Lesegelegenheiten in Zusammenarbeit mit Selbsthilfemaßnahmen der Erwerbslosen und der verschiedenen Verbände und Organisationen eingerichtet werden. Besonders will man sich die Versorgung der Erwerbslosen in den Stadtrandfied­lungen und die Beschaffung von Lesestoff und Büchereien für die Arbeitslager angelegen sein lassen.

Die Berliner   Bücherhilfe will durch Zusammenfassung aller an dieser Arbeit interessierten Kräfte, trotz der großen bestehenden Schwierigkeiten, die Beschaffung der für diese Maßnahmen er­forderlichen Bücher und Mittel in Verbindung mit der Geistigen Nothilfe Berlin   und der Winterhilfe Berlin in die Wege leiten. Der Berliner   Bücherhilfe gehören die Vertreter der fommunalen und weltanschaulichen Büchereiarbeit, des Buchhandels und der Winter­hilfe an.

Selbstmord eines Wiener Großindustriellen. Wien  , 27. September. heute nachmittag im Krematorium erschossen. Der Tertilgroßindustrielle Felig Pollat Barnegg hat sich

Wieder Polizeibeamter verunglückt.

In der Neuen Königstraße wurde am Dienstagnachmittag der Schupowachtmeister Koeb te von der 2. Sicherheitsgruppe der In­fpettion Alexander von einem Motorlieferrad überfahren und schwer verlegt. Der Beamte war in der Neuen Königstraße zur Unter­stügung des dort postierten Verkehrsbeamten herangezogen worden. Dabei wurde er von dem Motorrad erfaßt. Mit schweren Brust­perlegungen brachte man den verunglückten Beamten ins Staats frankenhaus nach der Scharnhorststraße