Wolfenbrüche und Verwüffungen.
San Juan ( Portorico), 28. September. Das Tornadounglück hat mehr als 200 Tote und über tausend Verlekte gefordert. Hunderte von Familien sind obdachlos. Die gesamte Ernte von Früchten und Kaffee ist vernichtet. unzählige Gebäude sind durch den Tornado vernichtet worden. Die Ver. bindungen mit dem Inneren der Insel sind unterbrochen. Die Hauptstadt bietet den Anblick vollkommener Zer störung. Die Stadt ist ohne Wasser, Licht und Fernsprech betrieb. Die Dächer der Lagerhäuser sind fortgetragen, die Warenlager durch die Wolkenbrüche stark beschädigt. Die Instrumente des metereologischen Büros sind durch den ſtarken Sturm weggefegt worden, das Büro selbst ist vollkommen überschwemmt. Hilfeleistung ist orga= nisiert worden von Schulen und Kirchen, die in Lager für die Obdachlosen umgebildet worden sind. Das amerikanische Rote Kreuz schickt Zucker, Kleider und Medikamente durch ein Kriegsschiff. Ebenso nehmen die Armee und die Marine der Vereinigten Staaten an der Hilfeleistung teil. Gefangene helfen der Bürgergarde beim Freimachen der zerstörten Straßen.
Santo Domingo , 28. September.
Der Wirbelsturm, der Porto Rico verheert hat, sucht jekt San Pedro de Macoris im Süden der Insel Haiti heim. Alle Vorsichtsmaßregeln sind dort er griffen worden.
Notar unter Anklage.
Wegen Verstoßes gegen die Devisennotverordnung. Nach längerer Pause wieder ein Devisenschieberprozeß, der erste in einer Reihe ähnlicher Prozesse, die in den nächsten Tagen stattfinden werden. Angeklagt ist diesmal der Rechtsanwalt und Notar Julius Glogauer, Papiere aus ausländischem Besitz im Inland verkauft und den Erlös einem Ausländer ausgehändigt zu
haben.
Die Anklage bezieht sich nur auf einen Fall eines Verstoßes gegen die Notverordnung gegen die Devisenbewirtschaftung, zur Erörterung steht aber noch ein zweiter Fall, der dem ersten zeitlich Borangeht. Das Verfahren ist in diesem Falle eingestellt worden; der Auftraggeber des Angeklagten ist nicht aufzufinden, ohne ihn ist aber der Sachverhalt nicht restlos zu flären. Im Juli d. I. hat sich
Wegeners Grönlandexpedition.
Der Bruder des auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Prof. Alfred Wegener , Prof. Kurt Wegener , sprach über die wissenschaftlichen Ergebnisse der Grönlandegpedition, deren Leitung er bekanntlich nach dem Tode seines Bruders übernommen hat. Drei große Aufgaben hatte die Expedition zu erfüllen: sie sollte alte und neuartige Instrumente und Geräte der Polarforschung unter den besonderen Verhältnissen eines grönländischen Winters prüfen, sie sollte zweitens das außerordentlich umfangreiche sogenannte In landeis von dem ganz Grönland bedeckt ist untersuchen, und schließlich sollte sie das Gebiet meteorologisch studieren. Der legtere Punkt ist praktisch vielleicht der wichtigste, denn unser euro päisches Wetter wird bekanntlich von den berüchtigten Polarluft maffen" entscheidend beeinflußt; das Studium der Wetterver hältnisse Grönlands ist daher für den weiteren Ausbau der europäischen Wettervorhersage eine notwendige Bedingung.
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Die Expedition hatte drei meteorologische Stationen auf Grön land eingerichtet, die von Dr. Georgi, Dr. Kopp und Dr. Holzapfel geleitet wurden. Die Arbeit dieser Stationen ergab zunächst die Feststellung, daß auch im grönländischen Winter der Temperaturunterschied zwischen der Küste und dem Inland sehr groß ist. Noch michtiger aber ist eine zweite Feststellung: verschiedene Fachleute hatten bisher angenommen, daß sich über Grönland ein ständiges Hochdruckgebiet befinde die Expedition hat aber durch Drachenaufstiege und sonstige barometrische Höhenmessungen eindeutig festgestellt, daß diese Annahme nicht zutrifft, sondern daß sich auch über Grönland Hoch- und Tiefdruckgebiete ablösen. Diese Feststellung ist für die Meteorologie außerordentlich bedeutsam.
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Die Eisdickenmessungen ergaben als größte zuverlässig fest gestellte Eisdicke 2000 Meter; um diese Dicke festzustellen, wurden an 34 Stellen Grönlands fünstliche Sprengungen verursacht und mit Hilfe einer dem bekannten Echolot ähnlichen Methode die Messungen vorgenommen. Völlig geklärt sind diese Fragen übrigens noch nicht, da sich nachträglich Schwierigkeiten in der Deutung der Befunde ergeben haben; an diesem Problem wird noch gearbeitet.
Aus Körperhaut wird Gehirn!
Einer der berühmtesten deutschen Biologen, Prof. Speman n ( Freiburg i. Br.) berichtete über sonderbare und interessante Experimente, die er und seine Schüler in der legten Zeit mit den Eiern und Larven gewisser Amphibien angestellt haben. Sein Vortrag hieß: Experimentelle Beiträge zur Theorie der Entwicklung" und beschäftigte sich mit der Frage, wie wir uns das Zustandekommen der ersten Entwicklung eines Lebewesens aus dem befruchteten Ei vorzustellen haben. Sind im Ei die späteren Organe schon fertig vorgebildet, oder entstehen sie erst neu beim Werden des Organismus? Diese vorläufig noch ungeklärte Grundfrage der Biologie suchte Prof. Spemann durch ganz neuartige Experimente zu lösen. Er schnitt nämlich aus jungen Amphibienfeimen an verschiedenen Stellen fleine Stücke heraus und ver= pflanzte sie an andere Stellen von gleichartigen, später auch von ganz verschiedenen Keimen. Auf diese Weise tam also etwa ein Keimstück, das unter normalen Verhältnissen während der weiteren Reimentwicklung das Gehirn gebildet hätte, etwa in das Gebiet der zukünftigen Rückenhaut des Tieres, in dessen Keim es einge= pflanzt worden war. Dort entstand nun aus der ursprünglich zur Gehirnentwicklung bestimmten Materie ganz gewöhnliche Rückenhaut umgekehrt konnte Prof. Spemann aber durch ent sprechende Verpflanzung dafür sorgen, daß zur Bildung von Haut bestimmtes Gewebe nunmehr Gehirn, Niere oder Augen bildete! Er konnte das besonders gut beobachten, menn er was nach mühevollen Arbeiten schließlich gelang Keimstückchen eines später farbigen Molches dem Reim eines an der betreffenden Stelle farblosen Molches einpflanzte: man sieht im Lichtbild ganz genau, wie sich an der ,, Operationsstelle" die sonst normal gewachsene Haut in einem genau umgrenzten Bezirk dunkel gegen die im übrigen helle Umgebung abhebt.
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Noch einen Schritt weiter gingen Experimente, bei denen Ge= webe einander ganz fernstehender Tierarten ausge= tauscht wurden. So pflanzte man z. B. ein Stückchen Keimgewebe eines Frosches in die spätere Mundgegend eines Moichkeims ein. Nun haben Molchlarven in der Mundgegend kleine Zähnchen, Die sonstigen Eismessungen sind durch den Tod Wegeners be Raulquappen dagegen besigen diese Zähnchen nicht, sondern nur sonders erschwert worden, und es fonnte daher nur ein Teil der sogenannte ornfiefer. Nun das Ergebnis des Experiments: ursprünglich vorgesehenen Arbeiten ausgeführt werden. Ein Eres entstand ein sonst ganz normaler Mold), aber seine Mundgegend gebnis dieser Arbeiten, von dem Prof. Kurt Wegener vermutet, daß mies feine Zähnchen auf, sondern aus dem Froschkeimstückchen( das es die bedeutendste Entdeckung der ganzen Expedition werden wird, ursprünglich Bauchhaut hätte bilden sollen!) waren die bei den ist in den Einzelheiten noch nicht völlig geklärt: die Ausmertung der Saulquappen üblichen Hornkiefer entstanden! in Grönland vorgenommenen Messungen hat es nämlich sehr wahr scheinlich gemacht, daß in der gewaltigen Eismasse die Temperatur nach unten zu langsam ansteigt und daß unter dieser Schicht eine gewaltige kompakte Eismasse von rund 0 Grad liegt. Diese Schicht scheint bereits bei 600 Meter Schichtdicke zu beginnen; wie das zu erklären ist, fann vorläufig niemand genau sagen, die Tatsache als solche scheint aber faum mehr bezweifelbar zu sein.
Das Ergebnis dieser und anderer Versuche faßte Prof. Spemann bahin zusammen, daß wir in dem Keim eines lebenden Wesens feine mechanisch ablaufende Maschine", sondern eben ein lebendes Objekt zu erblicken haben, dessen Entwicklung teilweise in der Anlage schon bestimmt ist, das aber andererseits auch unter geänderten Verhältnissen sich um stellen und so stets völlig zweckentsprechend reagieren fann. Dr. H. Woltereck.
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Bist du der Siegesadler?" „ Nee, der Pleitegeier!"
nämlich ein gewisser Alster an Rechtsanwalt Glogauer mit dem nämlich ein gewisser Alister an Rechtsanwalt Glogauer mit dem Anliegen gewandt, für ihn als Treuhänder Effekten im Werte von etwa 400000 Mart zu verkaufen und ihm für den Erlös Zinssteuerhypothefen zu besorgen. Rechtsanwalt Glogauer verkaufte die Papiere durch das Bankgeschäft Eisenberg , erhielt in Schecks 350 000 Mart und händigte sie seinem Mandanten, Herrn Alster, aus. Dieser hatte sich nämlich plötzlich besonnen, daß die politischen Verhältnisse in Deutschland für eine Geldanlage auf lange Dauer nicht geeignet erscheinen, das Zinssteuerhypothekengeschäft ließ er deshalb fallen. Dr. Glogauer, dem der fremde Akzent an seinem Mandanten aufgefallen war, hat sich durch Einfichtnahme in seinen Paß davon überzeugt, daß es sich um einen polnischen Staatsbürger handelte. Daß die durch ihn verkauften Papiere aus dem Ausland stammten, habe er erst bei seiner Bernehmung in der Zollfahndungsstelle am 20. Juli erfahren. Aber gerade an diesem Tage händigte Rechtsanwalt Dr. Glogauer seinem zweiten Mandanten, einen Herrn Triebel, 300 000 Mart aus, aus dem Erlös von Papieren im nominellen Werte von 500 000 Mart. Dieser Triebel hatte ihn am 10. Juli nach Hotel Bristol bestellt und ihm erklärt,
daß er im Auftrage einer politischen Partei Papiere verkaufen wolle, um den Erlös zu Wahlpropagandazweden zu verwenden. Auch in diesem Falle verkaufte Dr. Glogauer die Papiere durch das Bankhaus Eisenberg . Am Morgen des 20. Juli erhielt er hier für seinen Mandanten 295 000 Mart, den Rest in Höhe von 13 000 Mart sollte er erst am Nachmittag in Empfang nehmen. Anderthalb Stunden später war er in der Zollfahndungsstelle zur Vernehmung in der Sache Alster . Erst hier, erklärte Rechtsanwalt Glogauer, seien ihm auch hinsichtlich des zweiten Falles Bedenken gekommen, er habe aus diesem Grunde den außerordentlich vertrauenswürdigen Herrn Triebel um die Vorlegung des Passes gebeten und sich auch eine eidesstattliche Bersicherung erstatten laffen, daß die Papiere einem Inländer gehören. Der Paß erwies sich als gefälscht, die Papiere stammten aus dem Ausland. Die eides stattliche Versicherung hatte als Privaturkunde gar keinen Wert.
„ Tannenberg." Primus- Palast.
Titania
Der Film läßt die Erinnerung wach werden an die heißen Augusttage 1914, als der Russeneinbruch in Ostpreußen , nachdem die deutschen Truppen zuerit zurüdgezogen und große Teile des Landes den Russen preisgegeben waren, endgültig durch eine entscheidende Niederlage erledigt war. Damals wurde zum ersten Male der Name Hindenburgs populär, ja legendär, der bereits in Hannoper im Ruhestand gelebt hatte. Im Film selbst tommt Hindenburg nur ganz flüchtig vorüberhuschend vor( die Zensur hat ihn ausgemerzt). nur zum Schluß wird er sichtbar und hörbar mit einer Mahnung zur Einigkeit.
Dieser neue Kriegsfilm spiegelt die Aengste und Nöte der eingeborenen Bevölkerung wider, die vor den Ruffen in langen Ko: lonnen mit Hab und Gut flüchtet und bei ihren Landsleuten Zuflucht findet. Konzentriert wird das Erlebnis in dem Einzelschidfal eines oftpreußischen Gutsbesizers und feiner Familie. Die Russen besegen sein Gut, er muß es selbst unter Feuer nehmen, nachdem er noch in legter minute seine Angehörigen hat marnen laffen können. Auch das Schicksal einer Russin, die nach Deutsch land geheiratet hatte, ist in die Spielhandlung verwoben. Der Krieg selbst wird charakterisiert durch endlose Truppenmärsche, durch einzelne Gefechtshandlungen und vor allem durch die Beratungen in den Oberkommandos. Die Russen fommen im ganzen gut weg, der unterliegende General begeht Selbstmord. In anderen Filmen ist der Krieg gewaltiger und abschreckender dargestellt. Das Hauptgewicht ist in diesem Befreiungsfilm auf die Freude an der deutschen Ueberlegenheit in der Führung und an der Tüchtigkeit der Mann schaft gelegt. Der siegreiche Einzug der deutschen Truppen in eine zerstörte ostpreußische Stadt. bildet den Schluß.
Heinz Paul sucht mit seiner Regie beiden Bestandteilen der Kriegs- wie der Spielhandlung, gerecht zu werden, ohne daß er eine volle Einheit erzielt. Hindenburg , Ludendorff und Hoffmann. die Organisatoren des deutschen Sieges, werden charakteristisch repräsentiert, ebenso die russischen Generäle Rennenkampf und Samfonom. Hans Stüme und Räte a ad geben sehr sympathisch das deutsche Gutsbefizerpaar, Hertha von Walther und Viktor de Kowa sind das russische Liebespaar.
Ein bronzezeitliches Haus in Fichtenau . Bei Gelegenheit non Erdarbeiten famen in Fichtenau zwei große Mühlsteine zum Vorschein. Ein vom Museum für Vor- und Frühgeschichte aus Berlin entsandter Bertreter fonnte noch Reste einer der mittleren Bronzezeit angehörigen Hausanlage feststellen, die nach Scherbenfunden den Jahren 1200-1000 v. Chr. angehört. Das Haus stand teils auf ebenem Boden, teils auf dem abschüssigen Ufer eines alten Fließes, wo gewaltige, gespaltene Balfen die Unterlage bildeten, die, damit sie nicht abrutschen konnten, durch eine Längsreihe senkrechter Pfähle festgelegt waren. Der Boden des Hauses war mit einer diden Schicht Lehmestrich bedeckt, der, da das Haus einer Feuersbrunft zum Opfer gefallen war, rotgebrannt ist. An der Stelle, wo das Haus zum Baffer hin lag, fanden sich Scherben von Gefäßen, die ficher zum Wasserschöpfen benutzt worden waren. Es ist das erstemal, daß im Kreise Niederbarnim die einwandfreie Untersuchung eines bronzezeitlichen Hauses gelungen ist.
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Male Ukte im Trifof! Das ungarische Kultusministerium hat fürzlich angeordnet, daß in der Hochschule für bildende Künste nur noch solche Aftmodelle gemalt werden dürfen, welche mit Trikots bekleidet sind. Diese Verordnung hat jetzt ein Opfer gefordert. Der Hochschulprofessor Stephan Ciot foll feines Dienstes enthoben werden, weil er den Wiz machte, man dürfe dem Herrn Minister diesem fabelhaften Spaße zuliebe nie wieder im Leben etwas übel nehmen.
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Feierstunde für deutsche Herzen
Für schlesische und Berliner Rundfunkhörer. Christlicher Glaube fann bekanntlich Berge versetzen; dem christlich- nationalen Glauben unserer regierenden Freiherrn ist ein ähnliches Wunder gelungen, er hat den Rundfunt von 1932 in die geistigen Gefilde des Vorkriegs- Deutschland entrückt. Dornröschengleich haben sie sich aus ihren Museumsfärgen erhoben, die Männer in den hübschen blanten Uniformen und andere Schutzenge! der großen und fleinen Kinder, die Patriarchen aus Ostelbien und die für das Wohl ihrer Arbeiter sich aufopfernden Industriebarone. Es kann in dieser Schar der göttergleich auf seinem Katheder thronende Oberlehrer nicht fehlen. In muchtiger Bonne mallens nahte er diesmal aus Breslau mit den Stabreimen der Edda . Ein erhebendes Borkriegsschulfest entrollt sich. In wohltönender Vollbartsprache las der Herr Deutschlehrer eine zwar sehr lang. meilige, aber dafür sehr gebildete Einführung aus einer in jeder Buchhandlung fäuflichen Edda - Ausgabe ab; dann sprachen seine Schüler als Nornen Verse aus der Edda . Als Sprecher der verbindenden Worte hatte anscheinend der Herr Lehrer sich per fönlich zur Verfügung gestellt. Die Darbietung verschönernd wirften mit der Schulchor unter Leitung des Hauptgesangslehrers, der in feiner Jugend davon träumte, ein bedeutender Komponist zu werden. Es war alles zusammen ungeheuer feierlich, und die in der Aula versammelten Angehörigen der mitwirkenden Schüler hätten gemiß in dunkler Ergriffenheit diesem ihnen höchst unverständlichen Wissen ihrer gebildeten Kinder gelauscht.
Da wir aber nicht 1910, sondern 1932 schreiben, war das Ganze
natürlich keine Schulaufführung, sondern eine ferndeutsche, hoch. fünstlerische Rundfunk veranstaltung, für deren Zuſtande tommen Breslau sicher keine Mühe und Kosten gescheut hat, und die denn auch von der Berliner Funtstunde für würdig befunden wurde, auch die Herzen ihrer Hörer zu erheben. Und das hat mit ihirem Gla- uben, die Freiherr'n- Regierung getan.
„ Kifi."
Ein Ondrafilm im Atrium.
-lz.
Anny Ondra ist eine jugendfrische, höchst talentvolle Ko mikerin. Im Bereiche der flimmernden Leinwand ist sie freilich eine seltene Erscheinung, und es ist gut und recht, sie in lustigen Filmen auszunuzen. Das gelang bisher ihrem Regisseur Carl Lammac mit mehr oder weniger anerkennenswertem Geschick. Diesmal aber gehen seine besten Einfälle zugrunde, weil das Textbuch zu klobig iſt.
In seinem leichten Genre soll der Film für Entspannung forgen. Das wird ihm kein vernünftiger Mensch zum Vorwurf machen. Doch soll man die Sache nicht zu leicht nehmen und ein Teribuch schreiben, das vielleicht für Mondbewohner geeignet ist; denn uns sorgenschweren Erdenbürgern kann diese kleine aufdringliche Person nicht imponieren, die durch widerliche Frechheit es bis zur Geliebten eines Theaterdirektors bringt.
Leid tut einem Hermann Thimig , der immer in die unmöglichsten Situationen gerät, die er mit Mühe und Routine retten möchte. Auch Paul Ofto, diefer bescheidene, fultivierte Spieler fann sich( übrigens in sehr unvorteilhafter Maste) nicht durchsetzen. Hingegen werden ein paar Paradeszenen der Ondra stets Lacher finden. Die Photographen leisten saubere Arbeit, namentlich in Revuebildern, doch sind die an und für sich viel zu übergesehen.
Vorher läuft ein Kulturfilm ,, Eine Fliege ist ins Glas gefallen". Borzüglich ist er in Regie und Drehbuchleistung, gefallen". Borzüglich ist er in Regie und Drehbuchleiſtung. zudem wird er durch eine meisterhafte Photographie unterſtützt. Darum ist es für ihn nicht schwer, den ganzen Hauptfilm zu erschlagen.
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e. b.