Einzelbild herunterladen
 

GiAutomobilistisches

der

wird.

Etwas über Steuern, Diebstähle und Schmugglerautos

Die Kraftverkehrswirtschaft hat außerordentlich stark unter steuerlichen Belastungen zu leiden. Riesige Ausfälle im Betrieb selbst, bedingt durch die Wirtschaftskrise, bringen sie fast zum Er liegen, wie jeder weiß, der sich auch nur fünf Minuten lang einmal mit einem Tarichauffeur unterhalten hat. Ein besonderer Zweig Kraftverkehrswirtschaft, der Lastenferntransport, kämpft mit der Reichsbahn auf Leben und Tod, wobei noch nicht entschieden ist, ob schließlich nicht doch die Reichsbahn Sieger bleiben Unzweifelhaft hat der Güterverkehr mit Lastautos viel Gutes für sich. Er funktioniert reibungsloser als bei der Eisenbahn, in den meisten Fällen ist er schneller und darüber hinaus ist der Ber­kehr zwischen den Fuhrunternehmern und dem Auftraggeber per­sönlicher und deshalb angenehmer als bei der Reichsbahn. Im ,, Abend" vom 17. d. M. brachten wir eine Auslassung des Reichs­verbandes der Automobilindustrie, in der über die hohen Steuern, mit denen der gesamte Kraftwagenverkehr belastet ist, geflagt wurde. Es handelt sich bei dieser Frage nicht nur um das Bestehen oder Nichtbestehen der Halter von Automobilfahrzeugen jeder Art, sondern schließlich auch um die Automobilindustrie und die in ihr beschäftigten Arbeiter und Angestellten. Zu dem erwähnten Aufsatz erhalten wir durch den Pressedienst, der unter Mitwirkung des Reichsverbandes der Automobilindustrie herausgegeben wird, er gänzende Mitteilungen über das steuerliche Mißverhält nis, das zwischen der Kraftverkehrswirtschaft und der Reichsbahn besteht. Es wird darauf hingewiesen, daß die Notverordnung vom 4. und 5. September der Reichsbahn die Beförderungssteuer ganz erläßt und daß außerdem durch das Lausanner Abtom­men die Reichsbahn von der Verzinsung der 11 Milliarden Obligationen befreit wurde. Der Auto- Pressedienst erklärt weiter, daß der Kraftverkehr etwa zwölfmal soviel Steuern, auf den Tonnenkilometer gerechnet, bezahlt, als die Reichsbahn; er gibt ferner zu bedenken, daß der Kraftverkehr zur Beförderung der gleichen Mengen Güter fünf- bis siebenmal mehr Arbeitskräfte ge­braucht als die Eisenbahn, daß demgegenüber aber die Bauaufträge, die die Reichsbahn herauszugeben hat, ungleich weniger Arbeitss fräfte beschäftigen, als die Aufträge, die die Kraftverkehrswirtschaft an die Automobilindustrie vergibt.

Es wird in der Mitteilung des Auto- Pressedienstes weiter darauf hingewiesen, daß außer der Belastung durch Sonder steuern, die insbesondere in den hohen Benzinpreisen zum Aus­drud fommen, die Kraftverkehrswirtschaft alle allgemeinen Steuern zufäßlich zu zahlen hat und daß es sich nach ihren Berechnungen in fast 90 Broz. aller Fälle um die Besteuerung der gewerblichen Kleinbetriebe, die Kraftwagen unterhalten, handelt.

Bom 1. Oktober ab wird sich zu all dem der Benzinpreis um weitere 2 Pf. erhöhen, meil von diesem Zeitpunkt an die Spritbeimischungsquote von 6 auf 10 Proz. erhöht wird. Das macht für Kraftwagenbetriebe eine sehr erhebliche Summe aus, die als steuerliche Sonderbelastung niemand anders zugute toment, als den Großagrariern, die Spritbrennereien unterhalten. Es werden einige interessante Zahlen dazu mitgeteilt. Es gibt in ganz Deutschland   5100 Kartoffelbrennereien, von denen rund 1800 sich in

Ein neuer Dieselmotor

Wenn die Entwicklung der durch Rohöl betriebenen Diesel­motoren auch noch nicht abgeschlossen ist, so hat sie doch zurzeit einen hohen Grad der Vervollkommnung erreicht. Jezt tommt aus Hamburg   die Kunde von einem neuen Dieselmotor, der in konstruktiver Hinsicht von den bisher gebauten völlig abweicht. Er ist als Stern­

zylindermotor gebaut. Drei Kolben( siehe Abbildung) arbeiten von einem gemein famen Verbrennungs. raum aus, in dem das vergaste Rohöl zur Entzündung ge­bracht wird. Das wesentlich Neue dabei ist, daß die Bleuel­stangen nach außen arbeiten und daß demzufolge drei Kur­belwellen vorhanden sind, die dann auf eine gemeinsame Hauptwelle mirken. Dadurch wird wird bei gleicher Leistung eine große Ersparnis an Umfang und Gewicht des Motors erzielt, die ihn zur Verwen­

dung auch in den kleinsten Wagen, Booten und für den geringsten Kraftbedarf bei stationärer Anwendung geeignet macht. Der Michel­motor hat eine Leistung von 40 PS pro Liter Hubvolumen, sehr viel mehr als die herkömmlichen Dieselmotoren, er würde sich also

großagrarischem Besitz befinden, die aber 87 Proz. der Gesamt­spritmenge herstellen. Für jede dieser 1800 Großbrennereien hat bereits bei einem sechsprozentigen Spritbeimischungszwang der Kraftverkehr einen Zuschuß von jährlich 15 693 m. geben müssen. Dieser Betrag würde sich bei einer Erhöhung auf 10 Pro3. Beimischung auf 25 502 M. pro Betrieb erhöhen. Daß diese großagrarischen Betriebe nicht identisch sind mit der deutschen   Landwirtschaft, ergibt sich dar­aus, daß es in Deutschland   insgesamt über Millionen bäuerliche Betriebe gibt, die keinerlei Vorteile von dem Spritbeimischungs­zwang haben, weil sie keinen Sprit herstellen.

So wird auf der einen Seite der Kraftverkehr durch die Wirt­fchaftskrise und durch steuerliche Belastungen unerhört gedrosselt( ob wohl wir uns doch eigentlich in der Zeit der Ankurbelung der deutschen   Wirtschaft befinden!), auf der anderen Seite aber werden einigen wenigen Großagrariern die von den anderen aufgebrachten Steuern zugefchanzt.

*

Der Reichsausschuß der Kraftverkehrswirt schaft hat sich neuerdings noch einmal an das Reichsministerium des Innern gewandt, um weitere Maßnahmen gegen die Auto= mobildiebstähle zu erwirken. Dabei machten die Vertreter der Behörde darauf aufmerksam, daß nach ihrer Auffassung ein großer Teil der Autodiebstähle durch die Sorglosigkeit der Eigen­tümer ermöglicht wurde. Es wurde aber auch den Käufern ge­brauchter Fahrzeuge geraten, beim Ankauf solcher Wagen recht vorsichtig zu sein. Passiert es dem Käufer, daß er einen gestohlenen Wagen selbst in gutem Glauben erwirbt, so muß er ihn an den rechtmäßigen Besizer entschädigungslos herausgeben, wobei sicher die an den Verkäufer" geleisteten Zahlungen verloren sein dürften.

*

Der gleiche Reichsausschuß wendet sich auch gegen die Beschlag­nahme von Autos, die zum Schmuggeln an den Grenzen ver­wendet wurden. Nach den jezt geltenden Gefeßesbestimmungen werden Schmugglerautos zugunsten des Reiches beschlagnahmt, chne Rücksicht darauf, wer der Besizer des Automobils ist. Es haben sich Fälle ergeben, in denen gestohlene Wagen zum Schmuggeln benugt und beschlagnahmt wurden, so daß der rechtmäßige Eigentümer feinen Wagen einfach los wurde, weil das Reich ihn behielt. In einem Falle mar ein Chauffeur zum Tanken über die holländische Grenze gefahren, um den Preisunterschied zwischen dem billigen holländischen Benzin und dem teueren deutschen   für sich als Schmu­geld zu behalten. Er wurde dabei an der Grenze abgefaßt, und der Wagen ging feinem Brotgeber durch die Beschagnahme verloren. In einem anderen Fall hatte ein junger Mann mit einem neu­getauften Motorrad die erste Fahrt über die Grenze gemacht, wobei seine mitfahrende Mutter ein einziges Pfund Kaffee oyne Wissen ihres Sohnes schmuggeln wollte. Sie wurde an der Grenze ertappt; neben der zu erwartenden Strafe wurde dem Sohn das ,, Schmuggler­auto" beschlagnahmt.

Zum mindesten darf man verlangen, daß Kraftfahrzeuge, die Eigentum eines unbeteiligten Dritten sind, von den Zollämtern wieder herausgegeben werden, wenn der Nachweis erbracht wird, daß der Eigentümer an dem verübten Schmuggel nicht beteiligt ist.

Statistik!

Berlins   Bäder in Zahlen.

Etwas spät, aber doch begrüßt, erscheint das Statistische Jahr­buch der Stadt Berlin  , das für das Jahr 1930 bemerkenswerte Mitteilungen über die von der Stadt betriebenen Wohlfahrtsein­richtungen bringt. Wir wollen dazu auch die Hallenbäder amtlich heißen sie Warmbadeanstalten zählen. In diesen Bade­anstalten wurden 1930 6 678 995 Bäder gegeben; die Schwimm­bassins zählten 3 628 773 Besucher. Davon waren rund Zweidrittel

-

-

|

männliche und ein Drittel weibliche Einwohner. Die Freibäder zählten in fünf Sommermonaten 3 233 701 Gäste.

Gerade die letzte Zahl überrascht einigermaßen, denn 1930 hatte einen fühlen, regnerischen Sommer, an dem das Freibaden gerade nicht den größten Spaß machte. Die rund 10 300 000 Warmbäder auf die Bevölkerung verteilt ergeben bei etwa dreieinhalb Millionen Einwohnern im Alter von 6 bis 65 Jahren drei Bäder auf den Kopf der Zenfiten. Allerdings hat die Statistik nicht erfaßt die vielen Wildbader", die, ohne eine Kontrolle zu passieren, an den Ufern von Spree  , Dahme und Havel   und der vielen Seen frei­badeten.

"

Wegen der infolge der Wirtschaftskrise immer mehr zurück­gehenden Benutzung der Warmbadeanstalten erläßt der Verein deutscher Badefachmänner einen Aufruf, in dem es heißt:" Die Schwimmbadeabteilungen sind schon immer, auch in guten wirtschaftlichen Zeiten, 3uschußbetriebe gewesen und werden es trotz der heutigen Sportbegeisterung wohl weiter bleiben, ja, vielleicht noch mehr werden, wenn die Forderung auf Ver­billigung der Bäderpreise für Sportvereine, Schulen und Erwerbslose erfüllt werden soll. Jeder Schwimmbadpreis unter 40 Pf. bringt Verlust, je mehr Besucher nun die niedrigen Preise zahlen, je größer der Verlust. Aber trotzdem muß das billige Schwimmbad erhalten bleiben, ist es doch für viele Tausende die einzige richtige Erholung, bringt doch das Schwimm­bad vielen Menschen Ablenkung von der täglichen Not und Sorge und schafft ihnen Lebensfreude."

Wann wird Berlin   dem Beispiel Stettins folgen, das der Interessengemeinschaft der Schwimmvereine aller Richtungen eine Beihilfe gewährte, durch die eine Ermäßigung der Bäderpreise um 30 Proz. ermöglicht wird.

Mensch und Samariter Eine Ausstellung des Arbeiter- Samariter- Bundes

In den Parterreräumlichkeiten des Hauses Ritterstraße 1 am Luisenufer hat die Gruppe Kreuzberg   des Arbeiter Sama­riter Bundes eine Ausstellung Der Mensch und der Arbeiter- Samariter" eröffnet. Umfangreiches Material ist zu­sammengetragen, um dem Beschauer ein erschöpfendes Bild von den gesundheitlichen Gefahren, denen der Mensch ausgesezt ist, und der dabei in Frage kommenden Hilfe der Arbeiter- Samariter zu geben. Auf Wandtafeln, an natürlichen, Gips- und Demonstrations. modellen wird der menschliche Körper im gefunden und franken Zustand gezeigt, an tabellarischen Darstellungen lernt man die aufs opfernde Tätigkeit der Samariter kennen. Modelle von großen und fleinen Rettungszelten und von der Rettungsstation am Tegeler See  bringen naturgetreue Nachbildungen. Eine Mustersanitätsstube zeigt, wie diese Rettungsstellen in Fabriken aussehen sollten. Die Aus­ftellung ist bis zum 2. Oktober täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. um 12 und 18 Uhr finden Führungen, um 19% Uhr ärztliche Vor­träge statt. Der Besuch ist sehr empfehlenswert, der Eintritt ist frei.

Erwerbslosenspiele. Die unter der Leitung der Freien Turnerschaft Groß- Berlin durchgeführten Spiele für Erwerbs lose finden am Donnerstag, dem 29. September, ihren Ab­schluß auf dem Sportplag an der Schönhauser Allee  . Es liegen dazu sehr viele Meldungen von Vereinen auch aus der weiteren Umgebung Berlins   vor, so daß die Veranstaltung als richtiger Spiel- und Sporttag bezeichnet werden muß. Neben Hand­ballspielen wird auch Leichtathletik gezeigt werden. Die Spiele beginnen um 10 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Freie Faltbootfahrer Berlin  . Donnerstag, 29. September, 20 Uhr: Gruppe Norden: Jugendheim Brunnenplag Ede Schönstedtstr. 1. Erlebnisse eines Fliegers." Dunteitammerabende fallen bis zum 15. Ottober aus. Gruppe torboften: Jugendheim Christburger Str. 7. Rulturfragen in der Sowjet. union." Gruppe Südosten: Jugendheim Große Frankfurter Str. 16. Sport in England." Ragöfe Fahrer müssen anwesend sein. Badeabend jeden Freitag,

20% hr, Stadtbad Lichtenberg, Hubertusſtraže.

B12. Oftring c. B. Hallentraining jeden Mittwoch und Freitag, 20 Uhr, Turnhalle des Realgymnasiums an der Bartaue, gegenüber Rathaus Lichtenberg. auswärts. Gigung jeden Freitag ab 18 Uhr bei Bogdanowis. Eberswalder BSV. Fortuna sucht für die 2. und 3. Mannschaft laufend Spiele, auch nach

Straße 35( Tel. D 5 Bineta 2010).

Freie Ruderer und Ranufahrer, 1. Kreis. Mittwoch, 28. September, 20 Uhr, Spartenausschußsizung, Kreisgeschäftsstelle, Elfäffer Str. 86-88.

Rätsel- Ecke des Abend"

Röffelsprung auf Hitler  .

du

ein

ein fried

Kreuzworträtsel

2

3

5

6

9

10

Ter

nig

ent bist tel- Ier

in

nen

7

pö­

bre- Iet zah- der

hal schrei gott

11

12

13

prah- we­

mehr dresch

A

rung scher

cher

ein men auf ein ver. Tein

18

19

20

21

ge=

20

men

qual- mehr fre- viel- cher ab- bist ein

14

15

22

23

16

17

sehr gut als Flugzeugmotor eignen. Gerade die Flugzeugindustrie jucht aber Motoren, die bei geringem Gewicht hohe Leistungen er­reichen und zudem explosions- und brandsicher sind. Das schwer entflammbare Rohöl ist natürlich viel weniger gefährlich als Benzin.

ein

und

räuch spre

hl

Silben freuz und quer

6

7 8

9

10

11

12 13

14 15

16

17 18

19

20

21

22

23

24

25

Waagerecht: 1. Meeres gott  ; 3. inneres Organ: 4. Kurort bei Genua  ; 6. Kurzform eines Männer­namens; 7. Menschenrasse; 9. Oper von Rich. Wagner  ; 11. Name eines Sonntags; 12. Bretterbude; 14. ger­manischer Gott; 16. Korn­ration; 17. Dampfmaschine; 20. Spiel zu Pferde; 22. Hausgerät; 24. Ständchen; 25. Sternbild.

Sentrecht: 1. Euro­päer; 2. Naturerscheinung;

Waagerecht: 1. Minderwertiger Branntmein; 4. Vogel; 7. Stammvater; 8. Klostervorsteher; 10. germanischer Trant; 11. Berg in den Kordilleren; 14 Stadt in der Mark; 18. Aner­fennung; 19. Nebenfluß der Donau  ; 21. Fluß bei Baden- Baden  ; 22. Kampfplatz; 23. Verkaufsraum. Senfrecht: 1. Münze; 2. bibl. Berg; 3. weibl. Borname; 4. Teil des Baumes; 5. griech. Insel; 6. Unterhaltungsspiel; 9. Schriftsteller; 12. Monat; 13. Mädchenname; 14. Quellfluß der Wefer; 15. Hülsenfrucht; 16. Schiffahrtsgesellschaft; 17. Metall; 19. weibl. Vorname; 20. Fluß in Afrika  .

Auflösungen der letzten Rätselecke

kr.

Magische Quadrate: 1. 1. Jle; 2. Jar; 3. Laub; 4. Erb. II. 1. Lab; 2. Ares  ; 3. Beta; 4. San. III. 1. Go; 2. Gold; 3. Olga; 4. Da. IV. 1. Ute; 2. Tete; 3. Eton; 4. Enz. V. 1. Ale; 2. Abel; 3. Lehm; 4. Elm.

Diamanträtsel: 1. Fee; 2. Feile; 3. Deichsel; 4. Land­3. früherer Name Frant fchaft; 5. Reichsbanner; 6. Mandarine; 7. Sonntag; 8. Nonne; reichs; 5. untergegangene 9. Reh. Stufenrätsel  . 1. S; 2. Ei; 3. Bar; 4. Egil; 5. Regie; Ostseestadt; 6. Schweizer   Kanton; 8. Reitutenfil; 10. letzte Raijerin von Desterreich; 11. Gefäß; 13 italienische Stadt und Provinz; 6. Ibañez; 7. Nordkap  ; 8. Geranium; A- B Severing. 15. Gewicht; 16. Blume; 18. Abzeichen: 19. italienischer Maler; 20. Haltung, Stellung; 21. fleiner Eisenbahnwagen; 22. Geheim­gericht; 23. Fraueuname. R. Bl.

3ahlenrätsel: Matterhorn, Arena, Theater, Torero, Erato, Rommé, Herta, Orator  , Rhone  , Notar.