Beilage
Freitag, 30. September 1932
Neuroder Bergleute siedeln
Seit die verantwortlichen Stellen den durch die Stillegung der Wenzeslausgrube im Kreise Neurode erwerbslos werdenden Bergleuten Hilfe in anderer Form zugesagt haben, ist manche Verände nung in den politischen Verhältnissen eingetreten. Mit Brüning fiel auch sein Siedlungsprogramm, und was von der geplanten Umfiedlung der Kumpel im Neuroder Revier übrig bleiben wird, kann erst die Zukunft erweisen. Die Anfänge sind bisher recht bescheiden geblieben. An die zwanzig erwerbslosen Bergleute haben auf dem Jesuitenhof in Mittelsteine, Kreis Neurode , Siedlerstellen bezogen und bergen bereits die Ernte. Für 32 weitere besiedelt die ,, Dewog" das Rittergut Jäzdorf, Kreis Ohlau .
*
Hole Der Abend
Spalausgabe des Vorwards
Hermann Wendel : Jacques Necker
Zu seinem zweihundertsten Geburtstag
Der Name Jacques Neder steht in großen Buchstaben auf der ersten Seite der Geschichte der französischen Revolution. Denn als in den Mittagsstunden des 12. Juli 1789 Paris erfuhr, daß der König diesen volkstümlichen Minister Knall und Fall weggeschickt habe, witterte das Volk dahinter mit Recht den Staatsstreich, den brutalen Schlag gegen alle Hoffnungen und Erwartungen, in denen sich Frankreich seit Zusammentritt der Generalstände gefiel. Und da die Pariser keine Limonade in den Adern hatten, ballten sie die Fäuste nicht in der Tasche, sondern rotteten sich zusammen, bewaffneten sich und stürmten zwei Tage später die Truz- und Zwingburg des Despotismus, die Bastille. Die Entlassung Neders entband dieses Ereignis mit seinen unübersehbaren Folgen; dieser
heit denkwürdig bleiben wird, trug die Farben Neckers: da die Livree seiner Lakaien grün war, steckte sich das Volk grüne Blätter als Kofarden der Freiheit an. Aber
|
meinte, was seien denn schon tausend Taler, erwiderte er ernst: „ Es ist die Grundsteuer eines ganzen Dorfes!" Aber voller Vorsicht und Rücksicht, beslissen, es mit Adel und Geistlichkeit um keinen Preis zu verderben, wagte er nie und nimmer, die Art an die Wurzel des Uebels zu legen, an die Steuerfreiheit der privilegierten Stände. Auch
sein Rechenschaftsbericht über die Staatsfinanzen 3wed als den Kredit Frankreichs zu heben, aber ob er zu diesem von 1781, nach dem ganz Europa gierig griff, hatte keinen anderen Ende auch ein rechtes Zahlenkunststück und Blendwerk war, versetzte doch die Tatsache, daß zum erstenmal der Deffentlichkeit zur
dem seit je und je kontrollelos gebietenden Selbstherrschertum der Bourbonen einen nicht zu verwindenden Stoß. Der Rechenschaftsbericht war kein Buch, sondern eine Tat, die den Finanzminister, ohne daß er es mußte und wollte, zu einem der Wegbereiter der Revolution machte.
Daß sich die Geschichte Neckers aber nur als eines blinden Werkzeugs bediente, enthüllten grausam die Jahre 1788 bis 1790, da er, berufen, den drohenden Staatsbankrott zu bannen, abermals die Finanzverwaltung leitete. Zu Unrecht nennt ihn ein Historiker einen„ Minister der Bourgeoisie", denn von dem revolutionären Elan des französischen Bürgertums an dieser Zeiten- und Schickfalswende hatte der Genfer Calvinist nichts in sich. Zaubernd und zögernd, ratlos und willenlos, war er
In der weitflächigen Oderniederung liegt Jäzdorf, etwa drei Kilometer von der Kreisstadt Ohlau entfernt, deren Kirchtürme man bei dem ungehinderten Blick übers Land in der Ferne liegen sieht. 1800 Morgen Land und Wiese engen den Ort wie drei gewaltige Keile ein, und durch jeden dieser Keile führt eine der Hauptstraßen. Das Ge= lände ist in ausgezeichneter Weise erschlossen, ein für die Siedler Tag, der in den Annalen nicht nur Frankreichs , sondern der Mensch Nachprüfung ein Einblick in den Staatshaushalt gewährt wurde, nicht unerheblicher Vorteil. Das Rittergut gehörte einem der in Ostelbien nicht dünn gefäten von und zu"; es hatte ohne Zweifel günstige Lebensbedingungen. Die ,, Molkerei Jäzdorf" trug den Namen des Betriebes bis ins eine Stunde Bahnfahrt entfernte der Mann, der derart die Revolution ins Rollen brachte, Breslau , und die große ,, Jäßdorfer Mühle G. m. b. H." hätte eine günstige Auswertung der Getreideproduktion gewissermaßen an Ort mar alles andere als ein Revolutionär. Jahrzehnteund Stelle unschwer ermöglicht. Wenn aber die Wirtschaftlichkeit lang hatte er den friedlichen und einträglichen Beruf eines Bankiers eines Rittergutes gesichert sein soll, dürften die Lebensansprüche der ausgeübt. Am 30. September 1732 in Genf geboren, fam Herren nicht so große sein. Jäzdorf sollte ein Schloß mit Herrschaft er in jungen Jahren nach Paris , um sich in kurzer Zeit durch kühne und Personal tragen, das einen Aufwand von jährlich 40 000 Mart Spekulationen das für damals märchenhafte Bermögen von acht erforderte und lediglich zu dem Ziele führte, daß das Gut mit einer einhalb Millionen Franken zu ,, verdienen". Aber da sein Ehrgeiz, Belastung von etwa 800 Mark auf den Morgen zusammenbrach. der immer wieder von seiner schönen und gescheiten Gattin angeHeute verwildert ein kostspieliger Park; über die Verwendung des Stachelt wurde, höher hinaus wollte, suchte er nach seinem Ausgeräumigen und schön gelegenen Schlosses zerbricht sich die Siedlungsscheiden aus dem Bankhaus durch Schriftstellerei namentlich nationalgesellschaft den Kopf. In normalen Zeiten wäre diese Frage nicht ökonomischer Art die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es gelang schwer zu lösen. Jetzt aber bleiben die Räume verschlossen und die ihm 1775 mit einer Abhandlung über Getreidehandel und GetreideJalousien heruntergelassen; der Verpachtung an den früheren Be- gesetze, die, gegen das Freihandelsprinzip der Physiokraten gekehrt, fizer, den die zwangsweise Enteignung des Rittergutes nicht gerade zugunsten eines erschwinglichen Brotpreises für staatliche Beschränerfreut hat, begegnet man begreiflicherweise mit einiger Stepsis. Zu fung des Kornhandels zumal in Notzeiten eintrat. Da das Werk nächst wohnen einmal in den Kellerräumen die Siedler, eine aus: auch in kritischer Weise für das Elend der Massen das Privateigen gesuchte Gruppe von besonders tüchtigen und zuverlässigen, landwirt- tum verantwortlich machte, murde sein Verfasser gelegentlich zu den schaftlich schon einigermaßen erfahrenen Bergleuten aus den ver- Staatssozialisten gerechnet; im ,, Wörterbuch der Volkswirt schiedensten Orten des Kreises Neurode. Sie sollen so mill es das schaft" etma wird Neder unter dem Stichwort„ Sozialismus und Gesez am Aufbau ihrer Stellen in weitgehendem Maße beteiligt Kommunismus" behandelt. In der Tat arbeitete er in dieser Schrift sein. Die vorläufige Unterbringung ist selbstverständlich nicht luxuriös; und zehn Jahre später in einem Buch über die Finanzverwaltung aber sie genügt den Ansprüchen, die man an ein Schlafquartier stellen Frankreichs den Gegensatz zwischen Reich und Arm, zwischen Lugus kann. Für die Verpflegung kommt die Siedlungsgesellschaft auf, wie und Bedürftigkeit scharf heraus; Lassalles ,, Eisernes Lohngefeßz" die Siedler versichern, in ausreichender und guter Weise. Zwei nahm er mit der Feststellung vorweg, daß der Arbeitslohn immer Landarbeiterinnen des Gutes sind die„ Kostmütter". Ein Verwalter bestimmt werde ,, durch den Preis des für den Arbeiter notwendigen der Siedlungsgesellschaft, den neben seinem unverfälscht ostpreußischen Lebensunterhalts". Auch kam er auf die Entdeckung, daß alle Dialekt eine unerschütterliche Ruhe auszeichnet, sorgt für die un- ,, institutions civiles", also alle Gesetze und Staatseinrichtungen gehinderte Abwicklung der Arbeiten auf dem Gute, aus dessen Ervon den Besitzenden gemacht worden seien; fast flang es mie der trag die Nahrung für die Siedler im mesentlichen fommen muß. dumpfe Groll der sozial Enterbten, menn dieser Millionär dartat: Der Mann hat für unsere Zeit fast sinnbildliche Bedeutung meer die Eine kleine Anzahl von Menschen hat sich in die Erde geteilt und Sünden von Baronen zu liquidieren hat, braucht nichts notwendiger hinterher Geseze geschaffen, um sich gegen die Masse zu schützen, wie diese unerschütterliche Ruhe. mie man im Walde einen Verhau zur Abwehr milder Tiere er richtet. Für die zahlreichste Klasse der Staatsbürger aber hat man fast nichts getan.
-
Auf den Feldern wird die Ernte eingebracht; zu gleicher Zeit liegt der Plan ihrer Aufteilung schon fest. Für jede kommende Siedlerstelle werden die Brunnen gebohrt. Normalerweise muß man drei bis vier Meter tief; auf dem ,, Berge" jedoch, einer Bodenwelle, die der Laie kaum wahrnimmt, wird acht bis neun Meter gebohrt, un auf das notwendige Naß zu kommen. Die Bergleute selbst laden schon die Ziegeln ab, aus denen ihre Häuser erstehen sollen; sie tun es mit dem frohen Stolz, auf eigenem Gelände" zu sein; daneben schichten sich die Betonröhren für die Brunnenschächte, Holz und Materialien für die Bauten.
*
32 Stellen entstehen, jede zu etwa 20 Morgen Land und vier Morgen Wiese. Acht Stellen sind Ausbaustellen, d. h. vorhandene
Gebäude des Gutshofes werden so ausgebaut, daß sie die für eine Bauernstelle notwendigen Räumlichkeiten ergeben. Das dazugehörige Land ist vom Gutshofe leicht erreichbar. In diese Stellen kommen vorwiegend frühere Landarbeiter des Gutes, die nach dem Gesetz, someit angängig, übernommen und untergebracht werden müssen. Die restlichen 24 Stellen find Neubaustellen; der fünftige Bauer erhält sein Haus mit allem Zubehör aufs eigene Gelände gesezt. Nur die Wiesen liegen etwas seitab; das ergab sich aus der Lage des vorhandenen Wiesengeländes und gilt für alle.
Was fümmern uns eure Eigentumsgesetze? könnten sie sagen, wir besigen nichts! Was gehen uns eure Prozeß geseze an? Wir haben nichts zu verteidigen! Was sollen uns eure Freiheitsgesetze? Arbeiten wir morgen nicht, so verhungern wir!" Mancher Zeitgenosse verübelte es Neder denn, daß er, mie sich der Bruder des Ministers Turgot ausdrückte, sich mit solcher Leidenschaft gegen die Klasse der Besitzenden für die Klasse der Besiglosen ereifere", aber noch die heftigsten dieser Ausfälle stempelten den Mann aus Genf lediglich, wie Jaurès überzeugend
den Problemen und Ereignissen bei weitem nicht gewachsen, als die Schleusen einmal aufgezogen waren und die Wasser strudelten. Im Grunde nur ein eitler, wichtigmacherischer Emporfömmling mit dem Weitblick nicht eines Bankiers, sondern eines Bankbuchhalter, begriff er diese Probleme und Ereignisse nicht einmal. Was immer er bewußt in diesen Jahren tat, ob er bei Eröffnung der Generalstände die Lage so rosig malte, daß die Welt fragen durfte, warum denn überhaupt die Abgeordneten zusammenberufen feien, ob er dem Druck des Rotbuchs widersprach, das mit genauen Ziffern die Günstlings- und Schmarogerwirtschaft des Hofes anprangerte, ob er gegen die Eindämmung der Königsgewalt, gegen die Enteignung der Kirche, gegen die Abschaffung des Adels auftrat, alles wirfte im Sinne der Gegenrevo= lution. So rann ihm die Volkstümlichkeit, mit der er sich so blähte, mie Sand durch die Finger. Als er im September 1790 der Nationalversammlung in einem Schreiben, das fettig glänzte von Eigenlob, seinen Rücktritt anzeigte, wurde die Botschaft mit eifigem Schweigen aufgenommen, und als er abreiste, um noch vierzehn Jahre auf seinem Landsiz Coppet bei Genf den Weihrauch zu atmen, den er sich selber oder den ihm seine Tochter, Madame de Staël , abbrannte, folgten ihm die Flüche und Vermünschungen eines ganzen Volkes.
An jenem 12. Juli 1789, als er im Zenith feiner Beliebtheit stand, holte die Menge, die Büste Neders aus einem Wachsfigurenkabinett und trug sie, mit Trauerflor behängt, durch die Straßen. Wäre Neder im September 1790 nicht beizeiten verschwunden, hätte die gleiche Menge wohl eines Tags seinen Kopf in natura auf einer Picke durch Paris getragen.
Das letzte Rettungsmittel
Die größten Jammerer sind nicht immer die größten Ver
nachweist, zum Ideologen, zum Fürsprech der Kapitalierer. In einer betriebsamen Provinzstadt, wo die Reichen fast listen klasse, die niedrige Getreidepreise brauchte, um in Handel
und Gewerbe niedrige Löhne zahlen zu können.
Wie wenig von einem Umstürzler in ihm steckte, offenbarte Neder, als er das Ziel seines Ehrgeizes erreicht hatte und von 1776 bis 1781 und wiederum von 1788 bis 1790 an der Spize der Finanzverwaltung stand. Die Machthaber begingen nur deshalb den dreifachen Frevel, einen Bürgerlichen, einen Protestanten und einen Ausländer mit einem der höchsten Staatsämter zu betrauen, weil sie ihn für einen Zauberfünstler hielten, der die verzweifelt leeren Staatstassen rasch und leicht füllen werde. Wirklich finanzierte Necker durch Anleihen allerdings recht bedenklicher Art den in Nordamerika geführten Krieg Frankreichs gegen England, aber er sah auch ein, daß ohne Reformen des Staates und der Wirtschaft auf die Dauer die Finanznot nicht zu beheben sei. Das englische Vorbild vor Augen, dachte er an eine Verfassung, doch die Provinzialversamm
In rein ländlicher Gegend nimmt man industrielle Siedler nicht mit allzu freundlichen Gefühlen auf. Der Landarbeiter sieht eine Konkurrenz kommen. Der Gutsbeante und der Bauer haben in dieser gespannten Zeit politische Befürchtungen". Der Ort hatte 100 Nazistimmen und 52 für die Partei; man fürchtet einen ,, Rud nach links", und daß ein evangelischer Seelsorger, religiöse Be- lungen, die er vorschlug und auch nur in zwei Provinzen durch denken" hat, kommt als weitere Selbstverständlichkeit hinzu. Das letzte, waren kaum ein lahmer Anlauf zu der parlamentarischen alles aber sind ,, Hindernisse", die sich überwinden lassen. Aus den Beteiligung der Nation an den Regierungsgeschäften. Sicher zeigte er sich auf seinem Posten als redlicher und rechtlicher Mann, der Augen der Siedler spricht die Freude darüber, endlich wieder ein Ziel zu sehen. Ihre Hände sind das Zusaffen gewöhnt und leicht ist ihnen sich manchen Hafsesausbruch der Aristokratensippe wohlverdiente. von jeher das Dasein nicht geworden. Sie geben ihrer tiefen Be: hauswesen auf neue Grundlagen, strich eine Reihe der schmarogerEr stellte das mittelalterlich verkommene Gefängnis- und Krankenfriedigung Ausdruck, endlich wieder Arbeit und eine Aufgabe zu haftesten Hofämter und feuerte die in den Vorzimmern des Mihaben; erst ganz im Hintergrund steht der Gedanke: ,, Wenn's nur gut nisters herumlungernden Pfründenjäger rücksichtslos hinaus; einer ginge!" Damit dürfte es am allermenigsten Gefahr haben. Boden ist gut; arbeitsharte, an schwere Kämpfe gewöhnte Menschen hochadeligen Dame, die um tausend Taler Pension bettelte und nehmen bei besten Vorbedingungen die Arbeit in Angriff. Die wichtigste Kraft leitet ihre Vorbereitungen schon jetzt und soll sich für die Dauer als tragendes Fundament des neuen Daseins bewähren, das die Neurover Bergleute hier zu beginnen sich anschicken: gegen seitige Hilfe, Solidarität der Grundpfeiler der Arbeiterbewegung überhaupt.
Der
Die Verbindung mit den grünen Bergen des Neuroder Landes ging nicht verloren. Frau und Kinder weilen noch dort; mir nehmen herzliche Grüße mit, sollen selber auch wiederkommen und wenn alles fertig ist, möglichst ganz hinkommen!" Ohlou bleibt in später Abendstunde hinter uns. An die politische Hochspannung erinnern nur noch die häufiger als gewohnt auftretenden Uniformen der Landjäger, da und dort auch die eines Reichsmehrsoldaten. Ansiedlung von Industriearbeitern würde eine so gewaltige Auffrischung des Landes bringen, daß schon dieser Ausgleich den lleberfall von Stadtgebieten durch aus den Schlupfminkeln des flachen Landes vorstoßende Nazi- Truppen unmöglich machen würde. Die Bermen
"
ebenso reich geblieben, aber die Armen viel ärmer geworden sind,
hörte ich einen wohlgenährt aussehenden Geschäftsmann einem offenbar befreundeten Ehepaar am Nebentisch soviel über den schlechten Geschäftsgang vorjammern, daß mir der Appetit verging. Ich hatte das Gefühl, meine Löffelerbsenterrine vor diesen Märtyrer der Krise hinstellen zu müssen, dem scheinbar buchstäblich die Haut abgezogen wurde: Da, nimm, du Aermster, wollte idy fagen, nimm alles hin, was ich noch zu eigen hobe, meine Badefarte, mein Umsteigebillet, mein letztes Hemde. Da rasselte und flapperte es nebenan, und in chrfurchtsvollem Schweigen murde eine aufreizend duftende braune Knuspergans auf den Tisch gestellt, auf den Stuhl davor ein Eiskühler. Ich fiel auf meine spartanische Suppe zurück, da unterbrach das Geschmaze und Geschlürfe am Nebentisch die Stimme der Frau, die den Faden des Gesprächs wieder aufnahm:
Ja, mein Lieber, wenn die Dinge so mit Ihnen stehen", sagte sie, dem schicksalsgeschlagenen Geschäftsmann einen bedauernden Blick zuwerfend, dann wird Ihnen wohl nichts anderes übrigbleiben. angreifen."
Sie müssen eben: Sie müssen ganz einfach das Kapital Hehe.
Der lachende Tote
Vor einigen Jahren starb der Gatte einer alten Dame eines derart plötzlichen Todes, daß keine Zeit mehr für Abfassung eines Testaments blieb. Aus Angst, daß ihr die Erbschaft streitig gemacht mürde, verfiel die untröstliche Witwe auf einen schlauen Ausweg. Sie hatte die Möglichkeit gefunden, den Todesfall zu verheimlichen und beredete einen alten Schuhflicker aus der Nachbarschaft( der
dem Verstorbenen ähnlich sah), sich in das Bett des Verblichenen zu legen. Er sollte vor dem Notar die ganze Erbschaft seiner teuren Gattin vermachen.
Der Notar wird geholt, die alte Dame empfängt ihn mit Tränen, führt ihn zum Krankenbett und bittet den Pseudogatten, seinen letzten Willen bekanntzugeben.
gung" der Bevölkerung wäre ein politischer Sicherheitsfaktor. Aver die Regierung der Barone will es anders; sie schützt den längst bankerotten oſtelbischen Grundbesitz. Er flüchtet zuerst in das schützende Sicherungsverfahren, und für die 3mangsversteigerung von Gütern für Siedlungszwecke hat die öffentliche Hand ,, kein Geld". Damit kommt ein volkswirtschaftlich wie politisch gesundes Werk ins Stocken; die Arbeit aller Siedlungsgesellschaften wird gehemmt und ,, Mein Wille ist", röchelt der Mann, daß die Hälfte meines Millionen, die gern auf eigener Scholle ihr Brot erarbeiten möchten, lies Zwangs Vermögens meiner Frau zufällt, die andere Hälfte aber vermache haben das Zukunftsland" der Arbeitsdienstpflicht dem armen Schuhflicker von vor sich, ohne daß die Frage einer Lösung näher käme, meridh- oh, wie schlecht ich mich fühle! dann für ihre Familien aufkommt. Auf den Latifundien aber halten gegenüber, meil er immer so diensteifrig war und das Geld so gut sich auf Kosten der Allgemeinheit die Herren von und zu, meil ihnen brauchen kann." Die Witme magte fein Wort, un durch Aufdeckung die politische Entwicklung über die Hitlerstimmen die Reichsgewalt des Betruges nicht alles zu verlieren. Der Notar notierte und der Wille bekam gesetzliche Kraft. Der Kranke verschied, und stand als in die Hände spielte. Auch auf dem Gebiete der Siedlung bezahlt der Arbeiter diese Entwicklung mit dem Verlust einer Eristenz: nöglichkeit, sein eigener lachender Erbe wieder auf. Er hatte sich gesund gemacht. Reinhold Zimmer. S. v. Radecki. auf die Tausende thre Hoffnung jegten.
arbeit
-