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Voreiliger Optimismus!

Die Warenmärkte stehen nicht im Zeichen eines Konjunkturumschwunges

Die Hoffnungen auf einen grundlegenden Konjunkturumfchwung in der Weltwirtschaft haben sich als viel zu optimistisch erwiesen. Die notleidende Menschheit wird noch monate-, wenn nicht jahrelang auf eine Besserung der Wirtschaftslage warten müffen.

Es sind jetzt etwa drei bis vier Bormonate her, daß sich auf den Weltmärkten für die verschieden­ften Warenarten Preissteigerungen zeig­ten, die nach der jahrelangen Flaute einigermaßen überraschten. Da die Steigerungen von sehr niedrigen Ursprungspreisen ausgingen, die vielfach unter den Gestehungskosten lagen, maren sehr bald verhältnismäßig starke Er­höhungen, um 50 Proz. oder mehr, zu verzeich nen. In Deutschland   wurde diesem Vorgang er­höhte Bedeutung beigemessen, als das Ron­junttur Institut in seinem letzten Viertel­jahresbericht dazu so Stellung nahm: Die Preis­steigerungen der letzten Zeit finden soweit fie nicht aus stimmungsmäßigen Momenten zu er flären find ihre Begründung darin, daß sich auf vielen Märkten bereits vom Angebot her eine Bereinigung angebahnt hat. Rückschlägen setzt sich daher ein starter Widerstand entgegen."

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Dieser Ansicht wurde eine um so größere Be­deutung beigemessen, als sich

die Reichsregierung

fie in ihrer Begründung zum Anfurbelungspro gramm zu eigen machte; Deutschland   dürfe, nicht den Anschluß an den bevorstehenden Konjunt­turumschmung in der Weltwirtschaft verpassen. Inzwischen steht soviel fest: Die Verbraucher haben sich nicht zu vermehrten Käufen durch die Preissteigerungen bewegen lassen; das Verhältnis von Borräfen und Produffion zur Nachfrage iff faum besser geworden; die Preise sind wieder er­heblich zurückgegangen, allerdings nicht bis auf ihren tiefften Stand.

Die stärksten Steigerungen, die vom Konjunk­turinstitut als besonders bemerkenswert voran­gestellt wurden, hatten die

Kolonialwaren

zu verzeichnen. Der New- Yorfer Preis für 3uder stieg in furzer Zeit von 0,5 Dollarcent je englisches Pfund auf 1,13 Dollarcents; in amischen ist er auf 1,01 Cent zurückgegangen. Die Breiserhöhung hat einen einzigen Grund: Ruba schränkte den Export nach den Vereinigten Staaten starf   ein, was den amerikanischen   Handel zu plöglichen und stürmischen Käufen veranlaßte. Wenn aber die internationalen 2b­machungen über die Einschränkung der Zucker­produktion nicht eingehalten werden sollten und gerade auf Grund der Preissteigerungen zeigen die fubanischen und javanischen Produs zenten wenig Neigung dazu, dann bricht der Zuckermarkt bei immer noch sehr hohen Vor­räten in Kürze wieder zusammen.

Der Kaffeepreis ist in New York   je Pfund um 10,2 Cents im Juli auf 16 Cents Ende Sep­tember gestiegen. Aber warum? Weil in Bra­ silien   Revolution herrscht und kein Sad Kaffee den Hafen von Santos feit Monaten ver­laffen hat. Die brasilianischen Vorräte aber maren von 15,6 Millionen Sad im September

1928 auf 27,6 Mill. Sad im Juni 1932 ange­wachsen machsen diese gewaltigen Mengen werben, nach Beendigung der Blockade, den Markt überschwem­men. Bezeichnend ist, daß der New- Yorfer Preis am 29. September scharf zurüdging, als lediglich gemeldet wurde, daß die Aufständischen in Brafilien zum Nachgeben bereit" seien!

Auch bei den Tertilrohstoffen dürfte sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage nicht wesentlich gebessert haben. Die Preissteige­rung für Baumwolle hatte ihren Grund in der

amerikanischen   Kreditausweilungsaffion,

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die zu einer Neufinanzierung der eingesperrten Borräte von 21 Mill. Ballen führte. Als die zweite amtliche Schäzung für die amerika­ nische   Baumwollernte die Ergebnisse der ersten Schätzung bestätigte 11,3 mill. Ballen gegen 17 Mill. Ballen im Vorjahr, gingen die Preise scharf zurück, da die Nachrichten über einen er­heblich schlechteren Ausfall fich als Börsen. manöver herausstellten. Man glaubt nicht, daß der Verbrauch im kommenden Jahr zu einer Verminderung der Vorräte aus früheren Jahren führen wird.

Auch die Wollpreise haben von der ame rikanischen Kreditauswertung profitiert. Aber gerade hier war der Marktpreis start unter die Bestehungskosten gesunken. Da für Australien  mit einem Refordpreis gerechnet wird, kann mit einer dauernden Besserung am Wollmarkt nicht gerechnet werden. Auch die Belebung

auf den Metallmärkten

hat ihren Grund lediglich in spekulativen Räufen des Handels. Die Steigerung der Kupfer= preise ist zum Teil durch die Einführung des englischen Kupferzolls verursacht worden. In New York   stieg der Preis für ein Pfund Kupfer non 5 Cents auf 72 Cents; er ist auf 6% Cents zurüdgegangen. Aber die hohen Weltporräte

im Mai 880 000 Tonnen gegen 550 000 Tonnen im Jahre 1929- haben feine Verminderung erfahren. Auch bei 3inn und Blei liegen die Verhältnisse sehr ungünstig, zumal Blei don den Darniederliegen der Baumirtschaft start betroffen ist. Lediglich bei 3int dürfte es jetzt gelungen sein, die Produktion so start zu drosseln, daß die Borräte langsam abgebaut merden können.

20les in allem zeigt sich: Die Hoffnung auf einen Umschmung ist als poreiliger, Opti­mismus erwiesen. Die Lage der Waren. märkte rechtfertigt diesen Optimismus in feiner Weise.

Lahmeyer krisenfest

Auch 1931/1932 wieder 10 Prozent Dividende

Der große füdwestdeutsche Elektrizitäts­fonzern vorm. W. Lahmeyer u. Co. in Frankfurt   a. M. legt für sein am 30. Juni be­endetes Geschäftsjahr 1931/32 einen überraschend günstigen Abschluß vor. Ungeachtet der außer ordentlichen Verschärfung der wirtschaftlichen Si­

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buation wurde ein Betriebsgewinn von 4,42 gegen 4,81 Millionen Mark erzielt, mopon allein 1,82 Millionen Mart aus Wertpapieren und Be­teiligungen floffen, ein Beweis dafür, daß auch die Lahmeyerschen Tochtergesellschaften im Jahre 1931 noch mit ansehnlichen Gewinnen gearbeitet haben. Bei sehr erheblicher Untoftendrosse lung von 2,08 auf 1,72 Millionen Mark mird ein noch erhöhter Reingeminn von 2,15 gegen 2,12 Millionen ausgewiesen, aus dem die gleiche Dividende wie im Vorjahr in Höhe von 10 Broz. verteilt wird.

Nach dem Geschäftsbericht hat sich der Ber­brauch von elektrischer Energie erheblich vermin­dert und der Rückgang sei auch weiterhin noch nicht zum Stillstand gekommen, wenn auch bei einzelnen Betrieben eine gemisse Besserung zu verspüren sei. Besser beschäftigt waren dagegen die Baubetriebe. Sowohl die Industriestrom­abnehmer wie auch die Lichtstromverbraucher und die landwirtschaftlichen Betriebe waren an der Einschränkung des Stromablages beteiligt. Einigen Berten war es möglich, durch Ableitung großer Ueberschußmengen an befreundete Werte die Pro­duktion zu steigern.

Der Konzernbankier

Zum Tode von Louis Hagen  

Der Kölner   Banfier Louis Hagen  , dessen Tod mir bereits mitgeteilt haben, gehörte zu den mar­fantesten Erscheinungen der hochkapitalistischen Epoche Deutschlands  . Den Zug zur Vertrufiung der Wirtschaft und zur Bildung von Groß­tonzernen erkennend, hatte Louis Hagen  , der aus dem alteingeseffenen Kölner   Bankhause A. Levy stammte, sich bereits vor dem Kriege sehr stark bei industriellen Zusammenschlüssen engagiert. Waren es por 1914 in erster Linie Rüstungs unternehmungen, deren Zusammenschluß er betrieb, so verlegte er sich in der Stinnes- Aera und danach im wesentlichen auf die Finanzie= rung von Konzernzufammenschlüssen bei Rohle, Eisen und Elektrizität.

Wenn auch Hagen   fein Spieler war und für die Realitäten der Wirtschaft in den meisten Fällen das richtige Gefühl hatte, brachte es doch die Ueberspannung seiner Machtsphäre mit sich, daß auch dieser gewiegte Bankier und Konzernführer bei michtigen Transaktionen daneben hieb bzw. eine sich anbahnende Fehl= entmidlung nicht rechtzeitig abbremste. Insofern ist Louis Hagen   an der Entstehung unge funder Mammuttonzerne, die in der Krise eine besondere Belastung der Gesamtmirt­schaft darstellen, nicht unschuldig. Aber seine über­mäßige Belastung mit Aufsichtsratsposten auf diesem Gebiete schlug er mit fast 70 2uf­fichtsrats ftellen alle Reforbehinderten ihn, die Fehlkonstruktionen der Schwerindustrie auf seinem heimatlichen Boden rechtzeitig abzu­ändern.

Auch politisch spielte der Berstorbene während der Besagungszeit im Rheinlande eine große Rolle. Seine damalige Tätigkeit ist noch heute heftig umstritten. Der Plan einer rheinischen Goldmährung in der Inflationszeit hat ihm damals den Vorwurf separatistischer Absichten eingebracht. Daß diese Angriffe unberechtigt maren, zeigt sich aber am besten daran, daß Hagen   diese Währungspläne vorher der Reichs regierung unterbreitete und auf deren Einspruch und Bedenken hin dieses Projekt wieder fallen

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ließ. Dagegen ist festzustellen, daß dieser Mann, dem gewisse bedeutende Führerqualitäten nicht abzusprechen find, durch seine enge Berbindung mit der Schwerindustrie Rheinlands   und West­falens auch deren sozialreaktionäre Ten­denzen angenommen hat.

Fleischverbilligung?

Erwerbslose haben das Nachsehen

Die Regierung Papen  , die es ausgezeichnet versteht, für sich die Werbetrommel zu rühren, hat seit Wochen mit der angekündigten Fleisch­Derbilligung für die Ermerbslosent im Volfe Stimmung zu machen versucht. Der Agrarminifter im im Papen  - Kabinett, Freiherr von Braun  , hat nicht versäumt, im Anschluß an seine Rede über die neue Notverordnung in München   die bevorstehende Hilfsaktion für die Arbeitslosen als eine besonders soziale Tat der Regierung zu feiern. Jetzt hat das Reichskabinett die neuen Richtlinien für die Ver­billigungsaktion von Frischfleisch veröffentlicht. Diese Richtlinien erhärten aufs neue die Tatsache, daß in dem Wohlfahrtsstaat" Deutschland   wohl Unsummen für die Industrie und Landwirtschaft ausgeschüttet werden können, daß sich aber die Regierung sofort der Pflicht zur Sparsamkeit er­innert, wenn es sich um die Millionenarmee der Krisenopfer des Kapitalismus handelt.

Nach den neuen Bestimmungen soll die Ber­billigungsaftion am 17. Oftober beginnen, in den Großstädten sogar noch später. Angeblich sollen bis zu dem genannten Termin die Großstädte mit den Vorarbeiten nicht fertig werden. Dabei liegen Tausende von Facharbeitern auf der Straße! Die Verbilligung wird beschränkt auf 2 Pfund frisches Rind- oder Schweinefleisch je Monat, die um 20 Pf. pro Pfund verbilligt werden. Im vergan genen Winter war es dank der sozialdemo fratischen Initiative gelungen, den Ar beitslosen ein Pfund Fleisch pro Woche um 30 Pf. zu verbilligen.

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Im vergangenen Jahr konnte der Erwerbslose, der fein Bezugsquantum voll ausnüßte, bis 1,40 Mart im Monat bei seinem Fleisch­fenfum einsparen. Jetzt sind es nur noch ganze 40 Pfennig, die der Arbeitslose erspart. Und dies nennt sich eine Berbilligungsaktion im Zeichen rigoros abgebauter Unterstützungssäge.

Vergleich bei Leineweber

Münchener Firma führt den Betrieb weiter.

Das befannte Ronfettionshaus Bernward Beinemeber G. m. b. 5. hatte vor einiger Zeit die Zahlungen eingestellt. Jezt ist mit den Gläubigern ein Bergleich zustande gefommen, der porfieht, daß Forderungen bis zu 200 m. DoII, die übrigen Forderungen mindestens mit 32,5 Prozent, bestenfalls mit 40 Proz. bezahlt werden. Die DD.- Bank ist mit ihren Forderungen ( 1,2 Millionen Mark) zurüdgetreten und unter­mirft sich ebenfalls dem Vergleichsverfahren, wo­durch dieses erst ermöglicht wurde. Die Waren­gläubiger, die insgesamt 867 000 r. zu for­dern haben, haben zu 95 Broz. dem Bergleichsvor fchlag zugestimmt. Die Firma ist von der Hans Bäumler A.-G., München  , erworben worden und wird von dieser fortgeführt.

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