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Röhn? wird widerlegt �ajor Mayr enthüllt Einzelheiten

Deutsches Lachkabinett

Die sogenannte eidesstattliche Erklärung de- SA.-Stabechefs Röhm, mit der er die Aussagen vor dem Münchener Gericht zu entkräften suchte wird von Major Mayr mit folgender Cr- klärung beantwortet: Die Erklärung des SA. -Führers Hauptmann Röhm gegen die Aussagen in dem bekannten Münchener Prozeß stellen eine Kette von groben Unwahrheiten und Zwangs» Vorstellungen dar. Völlig falsch ist die Behauptung, daß ich es gewesen sei, der um eine Unterredung gebeten hätte. Röhm wurde mir viel» mehr von seinem Parteifreund und engen außen- politischen Mitarbeiter Bell, wie auch vor Gericht eidlich festgestellt, als Zeuge für die Richtigkeit der umlaufenden Behauptungen über die Zustände im Braunen Haus benannt. Es ist selbstverständlich, daß. wenn mir der oberste SA.-Führer als Krön- zeuge auf dem Präsentierteller angeboten wurde, ich dieses Angebot nicht ausschlug. Eine andere Ursache, mich mit Herrn Röhm in Verbindung zu setzen, konnte für mich selbstverständlich i n keiner Weise in Frage kommen. Es sollte lediglich, dem Angebot des Herrn Bell entsprechend, aus dem Mund des SA .» Führers persönlich die notwendige Bestätigung der verrotteten Berhältniss« im Braunen Hau» erlangt werden. Eine geradezu groteske Unwahrheit ist es, wenn behauptet wird, ich hätte für mich und gar noch für Teile des Reichsbanners eine Unterstellung ausgerechnet unter die Führung eine» Haupt­mann Röhm angestrebt oder angeboten. Tatsache ist, daß die Unterredung in der von mir bestimmten Wohnung stattfand. Ein Zusam- mentreffen mit Röhm in dessen Hotelzimmer lehnte ich aus naheliegenden Gründen von vornherein ab. Eine völlige Verdrehung der Tatsachen ist e», daß ich mit Röhm vereinbart hätte, er könne von dem Inhalt dieser Unterredung seinem Anwalt und Herrn Hitler Mitteilung machen. In Wirk- lichkeit war aus Beranlassung Röhms eine ehren- wörtliche Verpflichtung vereinbart, von dem Statt- haben der Unterredung bis auf weiteres nichts verlauten zu lassen. Aus der heutigen Erklärung des Herrn Röhm geht für mich hervor, daß er eine ehrenwörtliche Verpflichtung gebrochen hat. Die ehrenwörtliche Verpflichtung war für mich ein» weitere Bekräftigung, daß es dem sehr auf­geregten Herrn Röhm wirklich nur dar- auf angekommen war, bei mir einen Rückhalt gegenüber seinen Segnern im eigenen Loger suchen. Wie schon vorher durch Herrn Bell, so hat er auch persönlich in jener Unterredung auf da» dringendste gebeten. Ihm weiteres Material gegen seinen Feind Schulz zu beschaffen. In jener Unterredung mit mir hat er im Gegen- satz zu seiner heutigen Erklärung die blutigen Pläne im Braunen Haus durchaus ernst genom-

men. In diesem Sinne hat er sich ja auch Im Mordprozeß Danzeisen vor Wochen schon eidlich o isgesprcchen Was den>: schon Iah' I dl t." räches an- lang, so sei einstweilen folgendes hervorgehoben: Der Hauptte.l des Gespräches bezog sich aus die unglaublichen inneren Zustände im Braunen Hau». Röhm ging dabei auch auf die Perfonalverhältniss« in der.-Organisation ein. Cr erörterte sogar die eben erfolgte Versetzung oder Kaltstellung einzelner SA.-Führer. Wie sehr in jenem Gespräch die Person seines Parteifreundes Schulz im Vor» dergrund stand, habe ich schon dadurch bewiesen, daß ich ausführlicher die schwere Indiskretion mit- teilen konnte, die mir, dem politischen Gegner gegenüber, sich der Hauptmann Röhm über eine tag» zuvor mit dem General v. Schleicher ab- gehaltene Unterredung erlaubte. Von antlbolschewistischer Einheits» front war felbstoerständlich nicht im ent- ferntesten die Rede. Der Bolschewismus wurde insofern erwähnt, als ich auf Grund der dann auch im Prozeß mitgeteilten Meldungen aus Stuttgart darauf hinweisen konnte, daß auch die kommu- nistische Seite über alle Vorkommnisse innerhalb der Nazibewegung offenbar genau im Bilde sei. In diesem Zusammenhang bestätigte mir Röhm unaufgefordert, daß in einzelnen Teilen der SA. bis zu 30 Proz frühere Angehörige vonRot Front ' stünden. Im Laufe des 3� stündigen Gespräches wurde von Herrn Röhm auch der Gedanke gestreist, wie bedauerlich es fei, daß SA. und Reichs- banner in teilweise blutigem Kamps gegenein- ander ständen. Die Schuld daran schob Röhm den Politikern, denZivilisten' zu. Er unterscheide, so erklärte er mir. zwei Kategorien: die Soldaten und die Zivilisten. An der Verhetzung seien nur die Zivilisten schuld, die dann im geeigneten Augenblick sich zu drücken verständen. Unter diefe Zivilisten rechnete er wärt- l i ch auch femen Kollegen in der Reichsleitung, den Reichstagsabgeordneten Dr. Frank. Ich bemerkte hinsichtlich dieses sogenannten Burgfriedens nur, daß davon erst die Rede sein könne, wenn Herr Hitler seine Parole vom Köpfe-Rollen-lassen und überhaupt sein ganze» ProgrammbuchMein Kampf ' als völligen Un» sinn feierlich zurückgenommen habe. Solche und noch viel kräftiger« Wert- urteile und Feststellungen steckte Herr Röhm ruhig«in. Herr Röhm hat eineeidesstattlich« Erklärung' gewagt. Hierzu stelle ich nur fest, daß in txm Mllnchener' Prozeß der Zeuge'Bell, heute noch Mitglied der NSDAP. , feine Vereidigung abzu» lehnen versuchte mit der Begründung, im Braunen Haus würden eidesstattliche Versicherungen nach Bedarf hergestellt, die ihn in die Gefahr einer Verfolgung wegen Metneid bringen könnten.' Soweit Major Mayr, der seine Aussage vor Gericht beschworen hat. Es müßte Herrn Röhm doch drängen, selber vor Gericht zum Schwur« zu kommen I

Zitters Portier Verum Stabschef Röhm sich fürchtet

Als Herr Röhm, der Chef der braunen Armee. von München nach Berlin aus dem Braunen Hause in die Privotwohnung des Reichsbanner- führer» Major Mayr flüchtete, war er von p a- nischer Todesangst ergriffen. Schließ- lich muh er seine Leute kennen und die sind danach! Da» Braune Hau», in dem sich Herr Röhm nicht mehr sicher fühlte, besitzt einen P o r- t i« r in Gestalt eines gewissen Johann Schmer. Dieser Mann hat im Februar des Jahres gemein- sam mit anderen einen Rcichsbahnschlosser über- fallen. Der Unglückliche wurde so zugerichtet, daß sein Kops w-e in Blut getaucht war. Er bekam Tritte mit Stieselabsätzen in den Bauch, tn die Geschlechtsteile. Die Schmer und Genossen schlu- gen wie Bestien auf ihn ein Der Herr Portier vom Braunen Hause tobte vor Gericht. Indessen konnte er nicht verhindern, daß sein Vor- strafenregister bekanntgegeben wurde. Er hat nicht weniger als ll Vor st rasen wegen Roheitsdelikten auf dem Kerbholz. Diesen Mann haben Hitler und die Seinen zum Portier

Lind da gibt es Leute, die fortgesetzt von ernsten Zeiten reden!

ihres Braunen Haufe» gemacht! Er scheint ihnen der geeignet« Mann dafür zu sein! Der Lsas Röhm in München hat viel» leicht gefürchtet, daß er so behandelt werden könnte, wU die Leute vom Braunen Hau» ander« Menschen be» handeln.

Kämpfein der Mandschurei Japaner in der Defensive Eigener Bericht de»Vormärit" London , 5. Oktober. Aus der Mandschurei werden neue schwere Zusammenstöße zwischen chine- fischen irregulären Truppen und den Japanern gemeldet. In einem der dabei stattgefundenen Gefechte bei Tsitsikar im Norden der Mandschurei wurden 300 chinesische Soldaten getötet. Der chinesische General Li Hai Tschang, der mit einer 2000 Mann starken Truppe Tsitsikar angriff, wurde von den Japanern zurückgeworfen. Da- gegen haben chinesische Truppen westlich von Hai- lar Boden gewonnen.

Göriitg schießt Böcke Der verhinderte Weidmann Ehe der Reichstagspräsident Göring sich an- schickte, seine kapitalen Böcke im Sitzungssaal zu schießen, hatte er da» Bedürfnis, sich ein wenig zu trainieren. Die Vorbereitungen dazu übernahm Landtagspräsident Kerrl , der darin schon etwa» mehr Uebung hatte, wie au» folgendem Brief hervorgeht, den wir derVossischen Zeitung' entnehmen: Der Präsident des Preußischen Landtags . Berlin TW. 11, den 4. Oktober 1932. An den Herrn Staatssekretär für Landwirtschaft, Domänen und Forsten INussehl, Berlin . Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Zufolge Ihrer freundlichen Anweisung ist meinem Freund«, dem Reichstagspräsidenten Göring . ein Hirsch in der Oberförsterei Neu-Glienick« zugewiesen worden. Herr Göring hat auf telephonisch« Anfrage festgestellt, daß der Oberförster selbst nur etwa 14 Tage brauchte. um einen rechtdünnenHirschzu schießen. Der zweite Forstbeamte soll noch immer oer- geblich aus ein ähnliches Getier warten. Nun ist Herr Göring , der im übrigen gehört hat. daß Herrn Otto Braun in der Romintener Heide ein Hirsch zugewiesen ist, politisch zu sehr beansprucht, um 14 Tage auf Anstand zu sitzen, um dann doch keinen Hirsch zu schießen. Cr hat deshalb, und weil er die gewiß nicht unberechtigte Hoffnung hat, daß nächstes Zahr wir selbst die Hirsche in der Schorsheide verleilen werden, darauf verzichtet. von der Zuweisung Gebrauch zu machen, damit nächstes Jahr auch für andere ein Hirsch übrig bleibt. Ich danke Ihnen für Ihre liebenswürdigen Bemühungen. Mit vorzüglicher Hochachtung: gez. Kerrl. Jetzt wird manche» erklärlich. Herr Göring ist zwar nicht dazu gekommen, sich an dem dicken Hirsch waidmännisch zu erproben, desto zielbe- wüßter ist er dann auf die Böcke losgegangen, die im neuen Beruf zu erlegen waren und das ist ihm ganz gut gelungen. Immerhin werden die braven SA.-Leute, denen Herr Goebbels jetzt täglich von den noblen Manieren derfeinen Herren' erzählt, mit der Enthüllung nicht ganz zufrieden fein, zumal der dicke Hirsch" für Braun, wie dieVossifche Zeitung" auch feststellen kann, eine kleine Er- findung ist, wie man ja überhaupt die Jagd- liebe dieses Marxisten seit zehn Jahren ge- flissentlich verhundertfacht hat, um ihn bei den Proleten in Mißkredit zu bringen. Immerhin

wäre es noch vorzuziehen gewesen, wenn Braun die Böcke im Walde schießt, als wenn Göring da» im Reichstag besorgt. Er hat sich nun für die Zukunft oertröstet erscheint ihm die heute noch so sicher? Jedenfalls empfehlen wir ihm Vor- ficht: Papen will auch mitschießen!

Goebbels -- 12 Riesen Er fegt für Papen den Dreck weg In einer Polemik gegen Hugenberg schreibt der Herausgeber desAngriff": Hier kann nur ein Vergleich sprechen: Stellt euch bitte ein Dutzend kräftiger Riesen vor, die mit weit ausholenden Schritten in den Kampf stürmen, und stellt euch wester einen kleinen lächerlichen Zwerg vor. einen Hugenzwerg, der den niederwalzenden Weg dioser Riesen nach zutrippeln versucht und dqnn erklärt, er begrüße-es,, mit Genugtuung. daß die Riesen sich ihm angeschlossen hätten." An anderer Stelle oerkündet Goebbels gegen die Regierung der Barone: Da diese Herren keine Argumente für sich anführen können, sagen sie: wir sind von Botte» Gnaden. Sich die Hände reibend, sehen sie schmunzelnd, wie wir ihnen den Dreck weg- fegen... Papen könnte dem Dr. Goebbels mit dem höhn» vollen Wort aus Schillers Wallenstein antworten: Dies Gleichnis machen Sie nicht ich!" In der Tat ist diese Goebbelssche Selbstcharatte- ristik nicht zu überbieten. Die Nazi» erklären sich als die Dreckfeger der Baronsregie- run g l

Der Kindermißbrauch Unter einer Flut von Beschimpfungen muß derAngriff" bestätigen, was wir über den Zu- stand und die Behandlung der Kinder am Hitler- Tage in Potsdam mitgeteilt haben. Cr schreibt: Jawohl, ausgehungert. mit» leidswürdig und' niedergebrochen - waren diese Kinder, diese Jungen und Mädels. sie waren Ankläger für den furchtbaren Verrat, den die Sozialdemokratie an ihnen begangen hat. Bekanntlich hat nicht die Sozialdemokratie, son- dern die von Hitler tolerierte Papen -Regierung die Kürzungen der Lebenshaltung der Arbeiter- familien herbeigeführt. Aber wenn die Kinder überhaupt so beschaffen waren, welche» Ver- brechen ist es, sie zusammengepfercht Tag und Nacht nach Potsdam zu schleppen, ihnen nichts zu essen, zu waschen zu geben und sie in diesem Zustand dann den Krankenhäusern zu überlassen! Jede Zeile desAngriff" bestätigt unsere Kritik, wie auch derAngriff" die Lüge von dem Ueber- nachten de» Führers im Zeltlager nicht aufrecht- erhalten kann.