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ZWEITE BEILAGE

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IRMGARD KEUN :

Vorwärts

Gilgi

eine von uns

Spät in der Nacht ist's. Gilgis Kopf liegt auf Martins Brust, sie hat die Hände in seinen Achselhöhler vergraben. Martin", fagt sie halblaut ,,, du bist viel flüger als ich, du weißt viel mehr als ich du mußt ver­hindern, daß aus Liebe meine Liebe zu dir entzwei geht. Das darf doch nicht geschehen, daß du eines Tages nur Mann für mich bist - du mußt immer Martin für mich sein." Sie hebt den Kopf feine Antwort. Schnelle, gleichmäßige Atemzüge. Er schläft. Ihre unsatten Lippen tasten an seiner Brust hinauf, seinem Hals bis zum Mund mein Liebling, das wäre schön, wenn du immer alles in mir wüßtest, ohne daß ich davon zu sprechen brauchte. Das wäre schön. Aber man darf ja wohl nicht zuviel ver­langen.

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Nüchternes Arztzimmer. Blinkende In­strumente. Geruch nach nichts. Selbstbe= mußte Asepsis. Auf der schmalen, fühlen, wachstuchbedeckten Chaiselongue sigt Gilgi und bringt's ohne Spiegel fertig, ihre Kra­watte zu einem ordentlichen festen Knoten zu schlingen. Aufreizend umständlich trocknet sich der kleine blonde Arzt vorm Waschbecken die dünnen ausgelaugten Gynäkologenhände. Zum Donnerwetter, machen Sie endlich den Mund auf, Herr Doktor was ist los mit mir? Krieg' ich ein Kind oder nicht? Wie? In fieben Monaten? So.- Na schön, mehr wollte ich nicht wissen. Was Sie mir zu sagen haben, sagen Sie bitte auf Deutsch , ich kann fein Lateinisch." Der blonde, kleine Arzt weiß nicht, ob er er­staunt oder beleidigt sein soll. Schließlich versteckt er seine Unentschiedenheit hinter überlegenem Wohlwollen.

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,, Sie find terngefund, fleines Fräulein. Brachtvoll gebautes Becken-"

Was heißt prachtvoll gebautes Becken, Herr Doftor", unterbricht Gilgi . Ist mie immer, wenn vor schwierige und unabänder liche Tatsachen gestellt, ganz eingehüllt in eiskalte Sachleichkeit. Einen fräftigen Schuß Straßenjungenhaftigkeit braucht man als Selbstschutz. Keine Angst vor Worten, feine Angst vor Begriffen deutsch geredet. Eine böse und ungerechte Wut hat sie auf den harmlosen kleinen Doktor. Mach' dich man nicht so wichtig, du elende in Karbol ge­tauchte Mickymaus, du... ,, Was heißt prachtvoll gebautes Beden! Ich will fein Kind."

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Bäterlich legt der kleine Arzt seine Hand auf Gilgis Schulter ,, Kleines Fräu­lein

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,, Lassen Sie diesen molligen Großpapa­ton - ich will fein Kind."

,, Sie müssen jetzt nicht so aufgeregt sein, liebes Fräulein das beste ist, Sie hei­

raten."

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,, Das entzieht sich ja nun doch wohl ein bißchen Ihrer Kenntnis, was da das beste ist, nicht wahr? Und außerdem, das wäre das wenigste. Würde mir absolut nichts aus­machen, fünf gesunde uneheliche Kinder in die Welt zu sehen, wenn ich für sie sorgen fönnte. Aber das kann ich nicht. Ich hab' - ich fein Geld, mein Freund hat kein Geld meine, es foftet weniger, wenn man die An­gelegenheit rechtzeitig beseitigt. Wollen Sie das tun?"

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,, Wofür halten Sie mich!" Der kleine Arzt ist halb echt, halb unecht entrüftet. Ach Herrrgott nochmal willst du Theater, du vermiderter Idiot! But, machen wir eben Theater. Gilgi stiert schmerzverloren vor sich hin, packt nach sekundenlangem Stieren die Hand des Arztes dumpfes Röcheln wäre jezt angebracht und vorschriftsmäßig na, vielleicht genügt auch: Helfen Sie mir, Herr Doktor! Ich habe solches Vertrauen zu Ihnen( hört jeder Arzt gern) ich weiß nicht, ich meine also ich-"

was­

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Quatsch, das ist mir zu dumm, ich kann das nicht. Man muß doch vernünftig mit so einem Mann reden können. Und Gilgi spricht ganz still und ruhig: ,, Hören Sie, Herr Doktor, es ist doch das Unmoralischste und Unhygienischste und Absurdeste, eine Frau ein Kind zur Welt bringen zu lassen, das sie nicht ernähren kann. Es ist darüber hinaus überhaupt das Unmoralischste und Absurdeste, eine Frau ein Kind kriegen zu lassen, wenn sie es nicht haben will. Und hin und her wird geredet- eine halbe Stunde lang. Gilgis angriffsluftige Energie läßt bereits wieder nach. Ach, ist ja schon alles egal, mag doch nur fommen, was fommen muß.

,, Also dann kommen Sie in drei Wochen

mal wieder, kleines Fräulein, es passiert ja häufig, daß so eine Sache von selber in Ord in solchem nung geht na, und Falle könnte man dann eventuell nachhelfen." Bilgi nidt müde. Ja, sie wird in drei Wochen wiederkommen.

Langsam steigt sie die Treppe hinab. Fühlt sich plötzlich so schlapp und zerschlagen, daß sie sich für einen Augenblick auf eine Stufe sezen muß. Sie denkt nach über die letzten Worte des Arztes was hat er nun damit gemeint? Vielleicht ein verschleiertes Ver­sprechen. Sicher doch. Was denn sonst? Oder er will mich hinhalten, bis

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es zu spät ist.. dann müßte ich ja bei einem andern versuchen- ach, ich hab' von einem Mal genug. Ich werd' in drei Wochen wiederkommen. Noch drei Wochen! Noch drei kurze, kurze Wochen. Gilgi läßt den Kopf auf die Knie sinken. Man wird Martin nichts sagen nicht, bevor's gar nicht mehr anders geht. Kein Wort wird man ihm vor­läufig sagen. Da zerbricht vielleicht etwas, wenn er's erfährt. Vielleicht nimmt er's

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furchtbar leicht das erträgt man nicht. Vielleicht ist er hilflos und der Sache ganz und gar nicht gewachsen das erträgt man nicht. Vielleicht würde er sich verpflichtet und gezwungen fühlen, sein ganzes Leben umzu­stellen todunglücklich würde er dann wer­den und ich auch. Widerlich ist die ganze Ge­schichte. Ja, wenn man Martin nur ein bißchen weniger lieb hätte, dann wäre alles viel einfacher. So aber hat man diese sinn­lose verrückte Angst, daß irgend etwas diese Liebe zerstören könnte, diese Liebe, an der man hängt, der man ausgeliefert ist, die man sich erhalten will um jeden, jeden und jeden Preis. Und lieber das Schwerste er­tragen, als das Allergeringste riskieren, das diese Liebe gefährden könnte.

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Gilgi schüttelt den Kopf: glauben kann und man's ja noch immer nicht so recht ist fast zum Lachen: hat der Martin, der dumme Kerl, mir doch verflucht ein Kind gemacht. Und feine Ahnung hat er jetzt- denkt, ich wär' auf meinem Zimmer. Und er selber sitt vergnügt im Afrikafilm. Ach, du lieber, dummer, ahnungsloser Martin, wenn ich nicht so müde wäre, hätt' ich eine schöne Wut auf dich. Noch drei Wochen drei Wochen lang werd' ich jetzt überhaupt nicht mehr an die Sache denken. ,, Los Martin aufstehen! Du bist heut an der Reihe, Kaffee zu fochen!" Bilgi bort Martin in die Seite erfolglos. Fällt ihm gar nicht ein, die Augen aufzumachen. Altes Faultier." Sie beugt sich über ihn, rafft ein paar Haarsträhnen zusammen und pinselt ihm damit im Gesicht herum. Nützt

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DONNERSTAG, 6. OKT. 1932

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auch nichts. Muß man also ,, die unfehlbare Methode" anwenden: an den Fußsohlen frabbeln das fann er nicht vertragen. Gilgi friecht zum Bettende. Berflucht! Gilgi , wirst du wohl aufhören! Gilgi , ich schlage dich tot..." ,, Gute Idee, Martin, morde mal so'n bißchen Lust, ja?" Gilgi , es passiert etwas Furchtbares.. Gilgi sitzt schon wieder aufrecht im Bett. ,, Der Herr sind endlich wach? Bitte, würden der Herr sich endlich bequemen, Kaffee zu fochen?" Sag' mal, Gilgi " Martin reibt sich die Augen ,, jag' mal ganz im Ernst, mein süßes weises Mädchen, warum hat man eigentlich in Deutschland die Ein­stellung: mer lange schläft, hat einen schlech­ten Charakter?" Wie soll ich wissen, mein Liebling!" Man hat hier manche mert­würdige Einstellung. Als Kind zum Bei­spiel da mußte ich immer lauter Sachen essen, die mir efelhaft maren, da eristierte ganz unbemußt so ein dunkler Begriff: was gut schmeckt, ist Sünde. " Du Martin wenn du dir einbildest, ich hätte jetzt Lust, hier auf nüchternen Magen mit dir zu philosophieren, dann irrst du dich und wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, hole ich faltes Wasser steh auf, du ich glaub', wir haben heut' schönes Wetter." Gilgi springt aus dem Bett, läuft durchs Zimmer. Hat einen Pyjama an aus heller blauer Seide, die mit dunkelblauen fleinen Schmal­ben bestickt ist. Sie zieht den Vorhang auf: ,, Sieh die Sonnenstrahlen, Martin! Mit den Händen kann man sie greifen!"

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( Fortsetzung folgt.)

Die Urgesellschaft der Kongozwerge

Forschungen von Paul Schebesta

Der Pygmäenforscher Dr. Paul Schebesta ist vor kurzem von einer Reise in die Urwälder des Kongos und seiner Nebenflüsse zurückgekehrt, wo er das Leben der Zwerge bis ins einzelne beobachtet hat. Er hat keine Mühen und Ge­fahren gescheut, zum Teil ist er ganz allein und ohne Waffen in diese entlegensten Gebiete ge­wandert. Seine Schüßlinge haben ihm den Namen ,, Vater der Zwerge" mit Recht gegeben. Von seinen Erlebnissen und Erfahrungen be­richtet der unternehmungsluftige Bater in seinem Buche Bambu ti, die 3merge vom Rongo"( mit 80 Abbildungen, bei F. A. Brod­haus, Leipzig , Ganzleinen 11,50 M.). Wir geben mit Genehmigung des Verlages einen Abschnitt aus dem Buche wieder.

ナナ

Das Bild, das ich hier von den sozialen Ein­richtungen, den Sitten und Gebräuchen der Batango in Familie, Sippe und Clan zeichne, paßt zum mindesten in den Hauptumrissen auf alle Pygmäen und ist um so fesselnder, als mir damit zweifelsohne die Verhältnisse einer Ur­gesellschaft zeichnen.

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Man glaube ja nicht, daß die Grundlinien der Gesellschaftsordnung der Pygmäen ohne weiteres zutage lägen; auch der geschulte Forscher, der tagelang im Lager lebt, sieht nichts anderes als eine Reihe nebeneinanderstehender Hütten, die jede eine kleinere oder größere Familie be= herbergen mit einem Wort: Familien. Die Familie als soziale Gliederung springt also sofort ins Auge. Das geübte Auge wird vielleicht bald entdecken, daß in einzelnen Lagern mehrere Hütten in engeren Gruppen zusammenstehen. Der Forscher wird das Zusammendrängen wohl, und auch mit gutem Grund, auf die Bodenbeschaffen­heit zurückführen; denn in Mulden lassen sich Wohnhütten schlecht aufführen, sie stehen besser auf Erhöhungen. Ist er aber längere Zeit in einem Lager, dann entdeckt er den eigentlichen Grund. Es stellt sich heraus, daß jeweils mehrere Familien zu Gruppen, die ich hier Sippen nenne, zusammenschließen.

Die Sippen sind verwandtschaftliche Groß­familien, die das älteste ihrer Mitglieder als eine Art Oberhaupt ansehen. So wie in der Familie der Vater die Führung hat und seine Autorität den Kindern gegenüber gilt- soweit sie im Schoße der Familie leben, so ähnlich, aber in geringerem Maße, herrscht der Sippenälteste über alle Sippenglieder. Eigentlich besteht die Sippe nur aus den männlichen Verwandten, da diese stets ihre Glieder bleiben, während die Weiblich­feit in eine außenstehende Sippe einheiratet, wo­durch sie rechtlich zwar nicht aus der Vatersippe scheidet, wirtschaftlich jedoch für sie verlorengeht. Zu jeder Zeit steht diesen weiblichen Familien­mitgliedern aber der Weg zur Vaterfippe offen,

mill ihn nicht ohne Ersag tragen. Eine mögliche Schwierigkeit der Lösung wäre die Heirat inner­halb der Sippe, also die Inzucht; die ist aber unbekannt. Für die Urgesellschaft bedeutet eine Heirat von Blutsverwandten etwas so Wider­natürliches, daß sie um teinen Preis geduldet wird, sondern das Mädchen heiratet stets in eine fremde Sippe, oft sogar in einen fremden Clan.

Um den wirtschaftlichen Verlust tragbar zu machen, ist man auf einen genialen Ausweg ver. fallen: die Sippe gestattet die Heirat eines ihrer Mädchen in eine fremde Sippe nur dann, wenn diefe ihr ein Mädchen als Er= sag anbieten fann, das ihr durch Heirat einver­leibt wird und also die Stelle des ausgeschiedenen Mädchens einnimmt. Dieses Heiratssystem heißt ,, Kopf für Kopf"; man glaube aber ja nicht, daß etwa die Pygmäen Schacher mit ihren heiratsfähigen Mädchen treiben und deren freie Entschließung beeinflussen. Im Gegenteil, jede fann ihrer Herzensneigung folgen und nach eigenem Geschmad einen Burschen der Sippe wählen, die für sie in Frage kommt. Natürlich mag es vorkommen, daß ein Bursche einen ge= missen Drud auf seine Schwestern oder Basen ausübt, um sie zur Einheirat in eine bestimmte Sippe zu bewegen, falls er ein Mädchen dieser Sippe für sich als Braut ausersehen hat und einen Ersatz für sie anbieten muß.

Heute sind alle Pygmäen in Totem Clans gegliedert. Jeder Clan bildet gewöhnlich ein Lager, nur ganz felten fand ich einen, der in zmei oder gar drei Lager gegliedert war.

Zum Totem- Clan gehören mehrere Sippen, die infolge des gemeinsamen Totems einander näher­stehen und oft verschmägert sind. Wie sie ent­standen, ist heute nicht mehr ersichtlich. Mög­licherweise schlossen sich die Sippen, die mit einem bestimmten Negerclan zusammenlebten, dadurch zu einem Pygmäenclan zusammen, daß sie das Totem der Neger übernahmen oder sich ein neues wählten. Aber das sind Vermutungen. Clantiere find allgemein bekannt und gelten als Tabu; über Abstammungen oder Verwandtschaft mit diesen Totemtieren war nichts zu erfahren.

Jeder Clan hat ein begrenztes Heimat= gebiet, in dem die einzelnen Sippen oder Fa­milien der Jagd nachgehen, alle Waldeserzeugnisse sammeln, jede Familie ihren Termitenhügel hat, den sie allein ausbeutet usw. Jede Sippe wie auch jede Familie hat das gleiche Recht auf das Gebiet.

niemand, weder die Sippe noch der einzelne, nennt ein Stück Land sein eigen. Alles ist Ge­meingut bis auf die Termitenhügel und einzelne jeweils mit Beschlag belegte Erzeugnisse. Auch in mirtschaftlicher Hinsicht ist der Clan ohne Be­deutung, mit Ausnahme der Nezjagd, für die eine Menge Menschen, also der ganz Clan, benötigt wird. Die Clanmitglieder sind daher nicht aufein­ander angewiesen. Die Trägerin der Wirtschaft auf dieser Urstufe ist die Sippe. Die Sippenmit­glieder stehen in jeder Lebenslage für einander ein; sie bilden eine Einheit, die sich für das Wahl der ganzen Sippe müht. Der Ertrag der Jagd und Nahrungssuche ist gemeinsam, und zwar so, daß das hereingebrachte Wild vom Sippenältesten zerlegt und die Stücke an die einzelnen Familien verteilt werden. Der Wille des Schüzen ist dabei ausgeschaltet. Auch eine fremde Sippe im gleichen Lager mag bedacht werden, wenn ein Mitglied der Sippe in diese eingeheiratet hat.

Pflanzliche Nahrung wird seltener verteilt, was sich dadurch erklärt, daß die Frauen der Sippe, die gemeinsam auf Nahrungsuche ausziehen, die gleiche Rost heimzubringen pflegen.

Die Familie ist in wirtschaftlicher Hinsicht von geringerer Bedeutung. Um falschen Auf­fassungen vorzubeugen, möchte ich darauf hin­weisen, daß von einem durchgeführten Kommunis­mus bei den Hambuti keine Rede sein kann. Auch der Pygmäe ist letzten Endes Egoist. Die einzelne Familie sorgt im fleinen für sich, soweit sie dazu fähig ist. Sobald es sich aber um Erträgnisse handelt, die gemeinsam aufgebracht wurden, nimmt auch die ganze Sippe daran teil. Das Leben der Urwaldnomaden ermöglicht es aber im allge= meinen der einzelnen Familie nicht, ihren Lebens­bedarf allein zu decken. Daher ist für den Kampf ums Dasein eine größere Gemeinschaft nötig die Sippe. Die Sippe also trägt die Primitiv­gesellschaft in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht, die Familie ist die Ameise im Ameisenstaat, die emsig hin und her läuft und sich schaffend für das Ganze müht, während sie sich nebenbei an dem sättigt, was sie am Wege findet. Eine Ameise, die aus dem Staat verdrängt wird, geht nct­wendig zugrunde; einem ähnlichen Schicksal würde die einzelne Pygmäenfamilie verfallen, die längere Zeit auf fich allein angewiesen wäre. Die Frage, ob in dieser Primitivgesellschaft die Fa­milie früher war als die Sippe oder umgekehrt, muß ungelöst bleiben

wo sie Schutz und Hilfe finden, so oft sie sie be alb so stark wie Stahl geringste Widerstandskraft zeigen die grauen nötigen. Sie gelten genau soviel wie die anderen, die nie aus dem Schoße der Sippe scheiden. Auch weiterhin bleiben sie die ,, S ch western" und für die Kleinen die Mütter". Wie groß dadurch der wirtschaftliche Verlust ist, wird flar, wenn man bedenkt, daß die Weiblichkeit zum Großteil für die Ernährung der Sippe und der Familie forgt. Die Frauen schleppen alle pflanzlichen Nahrungsmittel herbei und bereiten sie zu, und die Zwerge nähren sich hauptsächlich Pflanzenkost, die Fleischnahrung macht heute etwa 30 Hundertteile aus. Die Sippe trägt den Verlust eines Mädchens also sehr schwer, und sie kann und

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Aeußerlich betrachtet, scheint die Widerstands­traft, die ein Menschenhaar aufzubringen vermag, gering zu sein. In Wirklichkeit ist sie aber un­gewöhnlich groß, was daraus hervorgeht, daß Stahl nur doppelt so widerstandsfähig ist, wie das dünne Menschenhaar. Natürlich gibt es schiedene Abstufungen, je nach der Farbe des Haares. In dieser Farbenordnung zeigen die hellbraunen Haare den größten Widerstand. Es folgen die dunkleren braunen Farbtöne. Dann tommen die blonden und die roten Haare; die

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Haare. Diese Einleitung ist das Ergebnis von Versuchen, die der amerikanische Physiker Clement Brown in gemeinsamer Arbeit mit dem Verband der New- Yorker Friseure angestellt hat. Danach fann ein Frauenhaar mittlerer Widerstandskraft ein Gewicht von 110 Gramm tragen, ohne zu reißen. Ein Quadratzoll dieses Haares hat eine Spannkraft von 13,170 Kilogramm und steht in dieser Beziehung nur um 50 Proz. hinter der des Stahls zurück. Die Versuche haben außerdem be­wiesen, daß die Kraft und Stärke des Haares nicht nur mit der Farbe, sondern auch mit dem Alter wechselt.