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ZWEITE BEILAGE

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FREITAG, 7. OKT. 1932

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Mittags steht Gilgi in der Küche. Hantiert sehr fachmännisch und wichtig mit einer Pfanne.Martin, bitte du hast jetzt in der Küche nichts zu suchen."Ach, Gilgi, ich mag nicht, daß deine Hände und dein Haar nachher fo nach Küchendunst riechen."Laß mich jetzt, Martin." Gilgi ist hingegeben mit ihren Bratkartoffeln beschäftigt. Sonnenlicht fließt durchs Küchenfenster, liegt in breiten goldenen Bändern auf dem graublauen Steinfußboden und Spanien ist Republik geworden, und immerzu passiert was auf der Welt sehr großartige Sachen passie- ren, aber am wichtigsten sind jetzt doch die Bratkartoffeln. Und hinterm Küchenfenster steht ein Kastanienbaum ist sehr stolz auf feine funkelnagelneuen grünen Blätter und traut fich noch nicht recht zu blühen, in seinen Aesten zwitschert eine dicke schwarze Amsel mit apfelsinengelbem Schnabel ja, jetzt ist Frühling und ich glaube, ich bin verrückt, aber ich möchte das Kind eigentlich gern be- kommen... die Pfanne kippt so'n bißchen zur Seite, Gilgi schreit auf, weil ihr heißes Fett ans Bein gefpritzt ist, und Martin stellt sich gleich an, als wenn eine Granate ein- gefchlagen hätteso'n Blödsinn, die ganze Kocherei" und trägt Gilgi ins Zimmer, streift ihr den Strumpf ab: kleine rote Pünktchen auf der weißen Haut... Und dann ist auf einmal die ganze Wohnung voll Qualm, man erstickt fast. Und die Brat- kartoffeln sind so hart und schwarz geworden wie Steinkohle das ganze Mittagessen ist hin. Und Geld hat man augenblicklich mal wieder gar nicht wär' geradezu Sünde, ins Restaurant zu gehen. Aber der Qualm ist nicht auszuhalten. Macht man denn tixs- kleinbürgerlich Butterbrote zurecht, spaziert raus, immer die Aachener Straße entlang und diniert schließlich auf eine Stadt- waldbank. Ach Gott , Gilgi, dieses furchtbare Butter- brotpapier! Jetzt fehlten nur noch so hart- gekochte Dritter-Klasse-Personenzugs-Eier.." Oh, Martin, bist du Aesthet? Ich mache den Herrn aufmerksam, daß der Herr an der dritten Zeh vom linken Fuß ein Hühner- auge haben! Wie reimt sich das zusammen Aesthet sein und" Gilgi spricht ihre Sätze jetzt oft nicht zu Ende, ist einfach zu faul dazu. Ach, ist sie faul. Sie möchte die Arme hinterm Kopf verschränken allzu­viel Anstrengung. Hat kein bißchen Kraft mehr in den Gelenken. Läßt die Arme schlaff im Schoß liegen, blinzelt in die Sonne ist so wundervoll müde, ganz eingehüllt in eine Dämmerwolke von süßer weicher Gleichgül- tigkeit. Will die Wolke noch nicht durch- brechen noch nicht, noch nicht muß ja was geschehn, was getan werden, wenn man sie durchbricht. Entschluß Tat ach, was für hämmernde Worte. Weite, weite grüne Rasenfläche, schüch- terne kleine Gänseblümchen, Bäume, Himmel. Sonne, streichelnde Luft sehr felten ein Mensch wer geht denn auch wochentags um diese Zeit im Stadtwald spazieren? Fällt's dir nicht auch auf, Martin, wie so'n einzelner Mann imstande ist, einem das ganze Panorama zu verhunzen?" Martin ant- wortet nicht. Beide schweigen eine weitere halbe Stunde in die Sonne hinein. Sag' mal. Gilgichen" reißt Martin plötzlich die Stille entzweiwie war das eigentlich vor mir wen hast du da gern gehabt? Ich weiß da so wenig von dir." Gilgi überhört den leisen bohrenden Inqui- sitorenton, ohne den ein Mann solche Fragen ja nun mal nicht stellen kann.Hab ein paar gern gehabt, ja war wohl auch verliebt mein Gott, kann mich nicht mehr recht be- sinnen. Weißt du, der Verstand erinnert sich wohl, aber das Gefühl hat keine Erinnerung mehr ist so schwer, was zu rekonstruieren, wenn die Gefühlserinnerung fehlt." Martin ist nicht zufrieden, will mehr wissen wie was wer wozu warum. Einen Augenblick lang sieht sie ihn schief von der Seite anach, frag' nicht so viel. Nichts löscht wohl endgültiger aus, als vergangene Liebesgeschichtsn, wenn was Neues und Stärkeres kommt." Sie läßt den Kopf an seine Schulter sinkenfrag' nicht so viel, find' sowas wirklich nicht wichtig" hat einen wohlwollend überlegenen Zug um den Mund wie Menschen, die plötzlich entdecken, daß jemand ernst nimmt, was für sie selbst unwesentlich ist.* Du solltest nicht fortgehn bei dem scheuß- lichen Wetter, Gilgichen hast heiße Backen wohl Fieber. Gott noch, so'n bißchen Influenza, Martin!"

Du sollst dich zu Bett legen!" Nachher, Martin nachher. Muß jetzt nur eben zum Arbeitsnachweis gibt doch Geld heute!" Ein grauer Raum voll von Menschen­geruch, feuchtem Kleiderdunst, Staub und Geräusch. Man steht Schlange vorm Schalter viele, viele Minuten. Dicht vor einem eine kleine verwahrloste Frau mit einem schmutzigen Kind auf dem Arm. Hinter einem drängl's Frauen und Mädchen, Frauen und Mädchen, Körper an Körper daß man so widerwärtig nah aneinander gedrängt ist. Gilgis Blick fällt auf das fettige Haar der Frau vor ihr durch klebrige Strähnen grinst graugelbe Kopfhaut. Ein Ekel würgt einem im Leib, im Hals Gilgi schließt die Augen. Und jetzt dringt alles in einen hinein dringt Geruch in einen hinein Menschen in einen hinein Raum in

einen hinein. Man schmilzt auf in ungesichti- ger Menge was ist man jetzt noch? Das, was im Raum ist: summende Hoffnungs- losigkeit, stimmhaft wie das Weinen eines halbverhungerten Kindes gebrochenes Wollen ohne Wunschkraft gestorbenes Warten ohne Worauf' Tappen in Tage Ruhen im Gestern keine Kraft zum Mor- gen ausgeschlossen aus Gemeinsamkeit herausgedrängt aus dem Kreis in andere unerwünschte Gemeinsamkeit gedrängt. Ab- fallszufriedenheit Unfähigkeit aufzube­gehren gegen sich selbst eigener Ver­antwortung enthoben keine Stütze mehr in eigenem Wollen und Können an Frem­des gelehnt... ach, der Atem um mich her- um, und wenn man nicht so dicht vor mir stände und hinter mir ich würde umfallen, aber so kann ich nicht umfallen. Was bin ich denn noch? Ahnt denn ein Mensch das Un- endliche seiner Beeinflußbarkeit!!!! So un- gleich stärker ist die Immunität des Körpers als die des Geistes. Das geringste Schwach- werden, das allergeringste Sichgehenlassen macht offen für alles fremde Gedanken dringen einem in die Poren, fremde Wünsche, fremde Lust, fremde Schwermut Fremdes, das sich in einem festsetzt man merkt es nicht, man weiß es nicht, leidet wohl später nach Tagen Wochen Iahren an seinem entzündeten, kranken Empfinden wundert sich vielleicht müde über die Unverständlich- keit eines Wunsches, Gedankens, der nicht in

einem selbst gewachsen ist, wundert sich, grü- belt über Woher und Wozu einer ungewoll- ten Tat, zu der eigne Beziehung fehlt und war doch oft nur ein Atmen die Ursache, Atmen eines Fremden, dessen Gesicht man vielleicht gar nicht sah, Atmen, das in einen hineinfiel blieb eiterte heraus­schwärte... Gilgi öffnet die Augen: noch drei sieben acht Menschen vor ihr. Aus dem ein- tönigen Gesamtgeräusch Wartender bricht hier und da ein Einzellaut, ein spitzes Lachen, ungeduldiges Klopfen eines Fußes, Worte Gilgi unterscheidet verschiedenartige, Rücken Schultern vor sich. Freche Schul- tern, gleichgültige Schultern... ah, warum gehöre ich zu ihnen? Elend und Armut, das ist vielleicht nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, daß man den Menschen hier jedes Verantwortungsgefühl genommen hat. Das Schlimmste ist, daß manche sind, die sich beinahe behaglich fühlen in demich kann nicht dafür" betten sich in den Begriff ausschließlich fremder Schuld am eigenen Elend wie in einen Sarg. Lassen sich das gute, gute Wissen um eigene Trägheit und Fehlerhaftigkeit morden, lassen Lebenswillen und Kraftwunsch langsam in sich sterben können ja nichts dafür. Und daß tatsächlich fremde Schuld das winzige Quäntchen eigene Schuld mit zudeckt das ist vielleicht das Schlimmste, das ist das Ende, das ist Ge- storbensein...(Fortsetzung folgt.)

georg wdor: As?'

Seit einigen Monaten bewohne ich die im Sommer fast nie benutzte Skihütte, um in Ruhe als freiwilliger Eremit einen Roman zu beenden. Ganz aber kann auch ich den Konnex mit der Kultur nicht aufgeben: Einmal in der Woche muß ich meinen Proviant aus dem Talort hinauf- schleppen in meine'2SOO Meter Höhe. Habe mich also wieder mal fein gemacht und sitze unten, um mich vor dem Aufstieg noch im Cafe zu stärken. Am Nebentisch sitzt ein Herr mit dem Hakenkreuz. Im Berliner.Reserveoffizierston schnarrt es:Diefe Galizianer! Raushauen sollte man sie aus Tirol. Ueberall machen sie sich breit. Sogar da oben in der Hütte soll so einer hocken. Na, morgen steige ich rauf. Dem werde ich's besorgen!" Obwohl ich Galizien nur mal als Soldat gesehen habe und im Uebrigen ein Landsmann des Herrn bin: meinen kann er ja nur mich. Nun, er soll mir kommen! Ich zahle und gehe Am anderen Vormittag sehe ich ihn schon von weitem kommen, dennmeine" Hütte ragt wie eine Raubritterburg hoch über das hinausführende Tal hinaus. Der Wurzen-Toni und der Geißhirr hucken schon bei mir, zurM'rend", wie man hier Frühstück und Vesper nennt. Ich bewirte sie mit Tee und Berliner Rollmops, sie geben mir unbewußt Unterricht in Kunde und Sprache des Landes.Kimmt wieder so a Jochtolm!" meint der Toni.Alsdann, so miah'n mir gähn." Schiebt mir noch einen derben Brocken Bauern- speck zu Öhu, schenken lassen sich die Leut' hier amol nuit! pufft den Geiher auf und will mit ihm abschieben. Aber ich halte sie fest:Bleibt's lei(nur) da! Sollt'? mir helfen a kloane Kemmedi spiel'n!" Da schnarrt es auch draußen schon:Bergheil!" Das Hakenkreuz tritt ein. kampfbereit, das sieht man ihm an. Aber seine sorsch-forschenden Blicke fallen nur auf drei waschechte Tiroler, die sich im unverfälschten Dialekt unterhalten. Ihm wenigstens scheint das so. Meine Stümperei vermag er nicht zu erkennen. Und mein Hllttenräuberzivil sieht ja waschecht genug aus. Von demGalizianer" kon- statiert er nur die Schreibmaschine. Der Kerl selbst muß ausgeflogen sein.Moj'n! Na, was jibts denn nu hier zu trinken?" Die Hütte ist zwar unbewirtschaftet: aber ich flitze dienstbe- flissen vom Tisch auf:Miaßn S' freilig Rücksicht nehmen, der Herr! Da heroben aus der Hlltt'n... Aber an guaten Kaffee tat i wohl herrichten, oder an Tee oder Kakao." Er brummelt etwas unzufrieden vor sich hin: Keen Wein? Oder wenigstens'n Schnaps oder 'ne Pulle Bier?" Lieber Landsmann! Wenn du wüßtest, wie jedes Gramm zieht und zerrt. das man auf dem Buckel hier hinauftragen muß! Und da solche Getränke! Aber aus einem Paket der Verwandten ist noch ein Restchen echter Gilka da. Sollich? Ein schweres Opfer. Aber... Gottes Lohn folgt aus dem Fuße. Des Fremden Augen strahlen in verklärtem Glanz, als er die drei Gläser hinuntergekippt hat. Ich mache Feuer im Herd. Und bis das Wasser kocht, serviere ich, um den Schein derWirtschaft" zu wahren, meinen beiden Freunden je eine Bock- wurst von Hefter und dazu kräftige Kommißbrot- stullen. Das Hakenkreuz bekommt Kulleraugen. Sie oller Freund! Det is ja een Freßparadies bei Ihnen! Det is doch»ich uf Tiroler Mist jewachsen?"Dös freilig nit", meine ich be- fcheiden,i laß dös all's vo' Berlin kemmen. E' ischt Woltern besser, gellen S'?" Ach, was

9r Dileines tiroler Erlebnis habe ich getan? Dieses Untier fraß mir ja fast den ganzen Inhalt des letzten Paketes weg: die letzten Bockwürste, meine sonst so sorglich gehütete gesalzene Butter aus derPommerschen ", meine echten Harzer Käse und den italienischen und Gemüsesalat von Kempinski! Alle Augenblicke wollte ich schon aus der Rolle fallen. Aber der Spaß war schließlich auch was wert. Endlich hatte es sich auch bei ihm mal gestoppt. Hallelujah! Der Toni und der Geiher verlangen die Spiel- karten und beginnen zuBiat'n", ein Spielchen, bei dem es ohnehin nie all zu leise zuzugehen pflegt. Ich aber hocke mich jetzt an meine Schreibmaschine und beginne aus Mord zu tippen. Das Hakenkreuz bekommt abermals Kulleraugen. Jetzt aber lag etwas Erschrockenes darin. Im gleichen Augenblick brülle ich die beiden Karten- spieler an:Ja Himmelherrgott! Wer soll denn bei an Krach, an solchenen, no' an Roman schrei'm? Schert's enk außer, kennt's draußen aus die Bänk' weiter spiel'n, ös Malefizer!" Woraus Toni und Geiher gehorsam ihre grünen Hüatl vom Nagel langen und hinauspoltern. Unter dem Nagel aber hängt jetzt groß und breit das Plakat: Zur freundlichen Beachtung: Die Hütte ist unbewirtschaftet! Holz und Wasser

müssen von den Besuchern selbst bcschasst werden! Die Hüte hatten es nur derwcile verdeckt. Und nun hasteten die Kulleraugen daraus wie auf einem Todesurteil.Aehä hm ähä! Par­don ich lese da eben das Plakat is wohl noch von früher her?"Aber ich bitte Sie". erwiderte ich strahlend höflich,das steht doch in jedem Führer. Aber deshalb..." Es war dem Galizianer" ein Vergnügen� seinem Landsmann auföstliche" Art Gastfreundschaft zu bieten! Hier in Tirol, wo man Berliner Kost nie bekommt... Nicht wahr? Wie ich später erfuhr, hat der Arme den Ab- stieg statt in l'A in knapp% Stunden gemacht. Aber nach fünf Tagen war er schon wieder oben. Schwer bauchte sich ein Rucksack aus seinem durch- schwitzten Rücken. Und aus ihm heraus holte er Berliner Delikatessen und Getränke, so daß der Tisch sich bog. Sonst war er noch der alte. Die Stimme schnarrte noch genau so schön. Und Appetit hatte er auch wie damals. Nur das Hakenkreuz trug er nicht mehr. Hatte er es in der Tasche, oder lag es gar im Bach da unten? Ich weiß es nicht. Denn wir vermieden es peinlich, von Politik zu sprechen. Er wohnt noch heute bei mir auf der Hütte.

3>ie erjie 3)amplerfäkrl

Wie die Eisenbahn aus dem Lande, so hat das Dampfschiff auf dem Meere eine ungeheure Um- wälzung in Verkehr und Handel hervorgerufen. Daher verdient der 123. Jahrestag der ersten Dampfschiffahrt, die am 7. Oktober 1807 aus dein Hudson von New Pork nach Albany unternommen wurde, dankbare Erinnerung. Schon lange vorher hatte man sich ja bemüht, den Dampf zum Antrieb von Schiffen zu benutzen. Der Ge- schichtsschreiber der Technik, F. M. Feldhaus, hat auf einen Versuch des Kapitäns Blasco de G a r a y aufmerksam gemacht, der im Jahre 1548 eine Maschine herstellte, diezur Fort- bewegung von Seefahrzeugen bei Windstille ohne Ruder und Segel" dienen sollte. Die Fahrt des Marburger Physikers P a p i n, die er im Jahre 1707 auf einem mit Rädern versehenen Schiff zwischen Kassel und Münden aus der Fulda ge- macht haben soll, hält einer kritischen Betrachtung nicht stand: der Erfinder des nach ihm benannten D a m p f t o p f e s" hatte kein Dampfschiff er- baut, sondern die Räder wurden mit Menschen- kraft bewegt. 1736 trat der Engländer Hull mit einer Erfindung hervor, die tatsächlich die Aus- Nutzung des Dampfes für die Schiffsbewegung in sehr umständlicher Weise ermöglichte, und nach ihm folgten im letzten Viertel des 18. Jahr- Hunderts eine große Anzahl von Erfindern von Dampfmaschinen. Keiner von ihnen aber hatte einen wirklichen Erfolg. Dieser wurde erst dem Amerikaner Robert Fulton zuteil, der erst Uhrmacher und dann Porträtmaler war und zu Anfang des 19. Jahrhunderts von einem heftigen Erfindungs- fieber ergriffen wurde. Fulton kam 1803 nach Paris und machte Versuche mit einem Dampf- boot auf der Seine. Nachdem das erste Boot gesunken war, gelang es ihm am 9. August mit

einem zweiten Boot, mittels Dampf stromauf- wärts zu fahren. Napoleon interessierte sich für die Erfindung, die ihm vielleicht einen wirksamen Angriff gegen England und damit die von ihm erstrebte Eroberung der Welt ermöglicht hätte; aber eine wissenschaftliche Koinmission, deren Gut- achten er einholte, erklärte die Versuche für wert- los. Fulton kehrte nun, nachdem er bei der eng- tischen Firma Boulton und Watt eine neue Ma- schine hatte bauen lassen, nach Amerika zurück. Das Schiff, das diese Dampfmaschine enthielt und den NamenClermont" führte, ging am 3. Oktober 1807 in New Park vom Stapel. Es umfaßte 160 Tonnen, war etwas über 42 Meter lang und 4,5 Meter breit, hatte eine Maschine von 20 und konnte 100 Passagiere mitnehmen. Am 7. Oktober 1807 machte dieClermont" ihre erste Fahrt, indem sie in 32 Stunden von New Park nach dem 200 Kilometer entfernten Albany iuhr. Damit wurde der erste regelmäßige Dampfer- dienst eingeleitet. Der Fahrpreis für die Strecke betrug sieben Dollar, wobei Mittagessen, Tee, Bett, Frühstück und noch ein Mittagessen«inge- schlössen waren. ie Im Jahre 1812 fuhren auf den amerikanischen Flüssen bereits über 50 Dampffchifse, und in dem- selben Jahr erbaute Henry Bell in Glas- g o w das erste Dampsschiss, das in Europa zur dauernden Verwendung kam und de» Verkehr auf dem schottischen Clyde-Fluß unterhielt. Die erste Dampferfahrt über den Atlantischen Ozean erfolgte im Jahre 1819 durch den ameri- kanischen DampferS a v a n n a h", der von New Park nach Liverpool 26 Tage brauäste. Erst volle 13 Jahre später wurde dieser Versuch wiederholt und damit erst die Herrschaft des Dampfers auj den Meeren eingeleitet.