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Wirrwarr um Quadrate   Das Antlig der Weltwirtschaft

Kraftdroschkenbesitzer verurteilt

Der Wirrwarr um die Droschfenqua drate und freise, die vom Kraftverkehrs­amt des Polizeipräsidiums zur Rennzeichnung der Berliner   Droschten eingeführt sind, von dem Berliner   Ingenieur Conrad aber als eigene Erfindung und unter Musterschutz stehend be= trachtet werden, ist gestern dadurch vergrößert worden, daß das Amtsgericht Schöneberg   ent­gegen einem schon bestehenden Telurteil des Landgerichts II die Ansprüche von Conrad an­erkannt und einen Kraftdroschkenbesitzer verurteilt hat, an Conrad für jede Fahrt mit einer derartig gekennzeichneten Droschte eine Lizenz von 10 Pf., aber nicht über 60 Mart pro Monat zu zahlen. Irgendwelche Bedeutung wird dieses Urteil allerdings nicht haben, denn die Innung Ver­einigter Kraftdroschkenbesizer hat, wie gesagt, das Urteil des Landgerichts II   in Händen, in dem die Ansprüche Conrads als nicht gerechtfertigt bezeichnet werden. Am 12. Oktober findet bereits vor dem Landgericht II die Verhandlung über die Widerklage statt, die von einem Mitglied der Innung gegen Conrad auf Löschung des Ge­brauchsmusters angestrengt worden ist, und nach dem bereits ergangenen Teilurteil des Land­gerichts ist taum zu zweifeln, daß das Gericht die zwangsweise Löschung anordnen wird.

Wenn einer Bech hat

Der Taschendieb und der Polizeirat

Daß einem gerissenen internationalen Taschen­dieb etwas derartiges paffieren fonnte! Daß ihn plöglich alle guten Götter und seine Menschen­wie Physiognomiekenntnis verlassen konnten- und er ausgerechnet an einen Polizeirat geraten follte!

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Don

Es war am Stahlhelmtag. In der Unter­grundbahn herrschte ein Gedränge wie stets bei großen Aufmärschen. Unter den Stahlhelmbe­geisterten befand sich auch der Polizeirat X. Bon hinten, von vorn, von links, von rechts allen Seiten drückten auf ihn fremde Körper. Und plötzlich verspürte er so etwas wie eine Erleichte= rung in der Brustgegend... Er faßte an die Brusttasche- die Brieftasche war fort. Er hob den Kopf zwet fremde Augen starrten ihn an. Geistesabwesend und doch voller Spannung. ,, Das ist der Dieb", burchzudte es den Polizeirat­ist er etwa umsonst Polizeirat!? Ein Rud, der

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Sechs Abende der Erhebung und der Belehrung

Wir berichteten bereits einige Male über die von der Arbeiterbildungsschule, mit der Berliner   Gewerkschaftsschule und dem Deutschen Freidenkerverband organisierte Vortragsreihe, in der der Leiter der österreichischen Arbeiter­bildungsschule, der bekannte Dichter und Philo soph   Luitpold Stern Wien, an sechs Abenden über Das Antlig der Weltwirtschaft" sprach. Nunmehr, nachdem die Vortragsreihe be endet ist, erscheint eine rückblickende Betrachtung dieser ersten groß angelegten, von ungewöhnlichem Erfolg begleiteten Bildungsveranstaltung dieses Winters am Plaze.

Während sich die Harzburger Einigkeit raufte, fam an sechs Abenden hintereinander eine Elite­truppe der Berliner   Arbeiterschaft zusammen, um sich eine Philosophie der Gegenwart anzuhören. Welchen Antlang der Genosse Stern mit seinen Vorträgen bei der heute sehr kritisch eingestellten Jugend gefunden hat, drückt sich schon in den Be­sucherzahlen aus. Am ersten Abend waren etwa 800 Hörer erschienen; am zweiten Abend mußten die noch im Saal vorhandenen Tische zum Teil herausgetragen werden, um eine Besucherzahl von 1000 Menschen fassen zu können. Man muß da­bei bedenken, daß sich der Hörerfreis erweiterte, ohne daß eine besondere Propaganda gemacht murde. Einer erzählte dem anderen mit Begeiste= rung von der Stimmung an diesen Abenden, von der Art und Weise, mit der Genosse Stern eine Vorlesung über die Weltwirtschaft hielt, die kein nüchterner, durch trockene Zahlen und Statistiken. fundierter wissenschaftlicher Vortrag war; vielmehr bekam es der Redner als großer Erzähler fertig, einen Zuhörerkreis 2% Stunden in seinen Bann zu ziehen und ihm das Antlig der Weltwirtschaft in das Gedächtnis zu zeichnen, als sozialistischer Mensch in einer Welt des gesteigerten Kapitalis­ mus  . Mit vielfältig farbigen Worten und Ver­gleichen stellte er diesen Kapitalismus in Rein­

Zug hielt. Der Mann mit dem starren Blick drängte zum Ausgang. Schon ist er draußen. Der Polizeirat hinter ihm her, der Mann hinein in einen anderen Wagen. Das Abfahrtszeichen winkt, der Polizeirat bekommt noch im legten Augenblic den Mann zu fassen, er zieht ihn mit Gewalt her­

kultur dar als das größte Hemmnis der Entfal­tung des Sozialismus auf der ganzen Welt.

Am dritteni Abend war der Zuhörerkreis be= reits auf über 1000 Menschen angewachsen. Am Donnerstag mußte alles im Saal geräumt werden, um beinahe 1500 Menschen Blaz zu schaffen. Dieses Anwachsen eines Zuhörerkreises bei einem solchen Thema und in einer solchen Zeit zeigt nur zu deutlich das Bedürfnis vieler Men­schen, wieder einen Weg zu finden aus dem poli­tischen Tohuwabohu und dem politischen Terror, der heute aller Geistigkeit und Dentfähigkeit ent­behrt. Viele Arbeitslose waren gefom­men; sie hatten ein großes Opfer gebracht, indem sie ihre Mark als Unkostenbeitrag beisteuerten; sie brachten weiter Opfer, indem sie Abend für Abend 50 Pf. für die Bahnfahrt ausgaben. Dieses finan­zielle Opfer kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden! Viele andere wieder hatten ihre Stahl­rosse aus dem Stall gezogen, waren aus weiter Entfernung auf mehrstündiger Fahrt zum Aler­anderplatz gekommen, haben ausgeharrt bis 11 Uhr abends und sind dann den weiten Weg wieder zurückgefahren, in dem Bewußtsein, nicht nur sich, sondern dem Sozialismus ein gern ge= gebenes Opfer gebracht zu haben.

Was auf diesen Abenden erreicht wurde, hat Wert für alle Zukunft. Die Arbeitslosen, die ge= fommen waren, haben eifrig mitgeschrieben, haben alle Literaturaufgaben aufgezeichnet und sind froh, ein Thema zu haben, an dem sie ihren Verstand schulen können, sie haben Material gesammelt für politische Auseinandersetzungen mit anderspenken­den Gegnern, und sie haben schlagfertige Argu­mente nicht in Gestalt zerbrochener Tische, Stühle, Biergläser und Köpfe! Mit geistigen Waffen werden sie in die Welt hinaus gehen und für den Sozialismus kämpfen und werben.

Alle, die an diesen Abenden dabei waren, haben den Wunsch geäußert, daß es nicht das leztemal sein darf, daß etwas Derartiges veranstaltet wurde.

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, Ich_habe ein

aus. ,, Sie haben mich bestohlen." Sie bestohlen!?" Aha, fremder Akzent internationaler Taschendieb.

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Der Mann wird vom Polizeirat und dessen Freund zum Polizeirevier gebracht. Unterwegs verliert er plötzlich ein Portemonnaie. Der Polizei­

rat hebt es auf; furz darauf fällt ein zweites Portemonnaie zur Erde. Auch das wird aufge= hoben, es ist ebenso leer wie das erste. Im Bolizei­revier findet man bei dem Mann zwar keine Brieftasche, dafür aber in der Westentasche mehrere Geldscheine vollkommen zertnüllt. Die hundert Mark des Herrn Polizeirats find futsch.

Der Mann mit dem fremden Akzent kommt vor das Schnell gericht. Er ist gebürtiger Ungar, in Deutschland   nicht vorbestraft; in Marienbad  hatte man ihn laufen lassen, weil man ihm einen Taschendiebstahl nicht hatte nachweisen fönnen. In Wien   hat er seine Strafe abfizen müssen, in Berlin  , behauptete er, sei er nur, um sich Deutschlands  Hauptstadt anzusehen..

Der Verteidiger legte sich für seinen Klienten mächtig ins Zeug. Das Gericht aber verurteilte den wißbegierigen Berlin  - Besucher zu einem Jahr Gefängnis.

Für die Jugendvorstellung der Volksbühne, ,, Der Revisor"( Lustspiel in 5 Aften), sind heute, 15 Uhr, noch Karten à 80 Pf. an der Kasse er= hältlich.

SPORT

Rennen zu Karlshorst  Glückskind- Hürdenrennen. 1. Herero  ( Ostermann); 2. Alma; 3. Vesuv  . Toto: 14:10. Plas: 12, 20:10. Ferner liefen: Montclair( 4.), Tenor, Ypsilanti. Bolcano- Jagdrennen. 1. Carlo( Ostermann); 2. Al Rashid; 3. Oberland. Toto: 14:10. lag: 10, 11: 10. Ferner liefen: Albis( 4.), Politta. Ziethenhusar- Jagdrennen. 1.

Oceanus( Dehme  ); 2. Maibach; 3. Rößling. Toto: 27:10, Plas: 14, 19, 19:10. Ferner liefen: Dorn II( 4.), Zarenkind( ange­halten), Merian( ausgebr.), Eilflug.

Immelmann- Hürbenrennen. 1. Coctail  ( Kukulies); 2. Khedive  ; 3. Flavia. Toto: 47:10. Blab: 25, 85, 31: 10. Ferner liefen: Viva Gloria( 4.), Spala, Ledum, Petersilie, Lichtstrahl II, Terna.

Damen- Preis. 1. Herodias( Dehme  ); 2. Bapageno; 3. Glücksstern. Toto: 36:10. Blag: 15, 14, 14:10. Ferner liefen: Achmed( 4.), Eldon, Grimouchou, Jffez­heim, Kolonne.

Großer Preis von Karlshorst  . 1. Prévoyant( Wolff); 2. Tell; 3. Oper. Toto: 177: 10. Play: 33, 17, 16: 10. Ferner liefen: Staroste( 4.), Bright Bagreus( als 1. dist.), Kermak( als 2. dist.), Aquilon III( als 3. dist.), Le Fils de la Lune( als 4, dist.), Liebeszauber( als 5. dist.).

Quilon- Jagdrennen. 1. Moira( Schreier); 2. Do­rado II; 3 Gemma; 4. Blauer Vogel. Toto: 30: 10. Plaz: 16, 31, 42, 20: 10. Ferner liefen: Liberius  ( aus­gebr.), Viktoria( angeh.), Gefelle( gef.), Martgräfin ( angeh.), Antonius( ausgebr.), Dogmatiker, Sergeant, Törin, Arber( angeh.), Revident, Ostfranke.

Narr- Flachrennen. 1. Ginsterblüte( Grabow  ); 2. Hab­gier; 3. Leidensweg. Toto: 36: 10. Play: 18, 26, 38: 10. Ferner liefen: Paua( 4.), Otricoli  , Efrosit, Grasblüte, Dennoch, Glauca.

Doppelwette: Oceanus

Herodias 114: 10.

Bouclé- Mantel gute, reinwollene Qualität, ganz auf Kunstseide, mit großem Schiras­Persianer Stücken- Kragen....... M.

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Sport- Anzug reinwollene englisch  gemusterte Stoffe, Knickerbocker ganz gefüttert, für

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