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Die amerikanischen ,, Lahusens"

Eine Viertelmilliarde verschoben Martin Insull verhaftet

Im Frühjahr ist die größte und mächtigste Holdinggesellschaft für Versorgungsbetriebe Ameri­ kas , die Insult Utilities Investments Incorporation, zusammengebrochen. Diese Bleite läßt sich nur mit der von Kreuger oder der der Lahusens vergleichen. Die Gründe für den Zusammenbruch, die Methoden des Aufbaus", die spekulative Finanzierung und die Undurchsichtigkeit der ,, Geschäfte" das alles war hier wie dort das Gleiche. Nimmt man noch hinzu, daß alle diese ,, Taten" dem persönlichen Machtwillen, dem privaten Eigennut allein zu dienen be­stimmt waren, dann hat man ein rundes Bild von der Wirtschaftsführung des

infernationalen Finanzfapitals.

Das sind Auswüchse? Gemiß, aber solche, die notwendigerweise immer wieder in fapi­talistischen System auftreten müssen, in einem Syſtem, das nur den Eigennut( unverfänglicher flingt ,, Rentabilität") groß schreibt und dem

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weniger als 226 Mill. Dollar, fast eine Mil­liarde Mark ausmachen. Bei der Nachprüfung durch die Gerichte hat sich ergeben, daß die Be­herrscher dieses Machtgebildes, die Brüder Samuel und Martin Infull und ihr Anhang, zum Schaden der Gesellschaft Werte von 80 Mill. Dollar oder einer Viertelmilliarde Mark

zum eigenen Borteil verschoben

haben. Darauf sind Haftbefehle ergangen. Martin Insull wurde in Kanada verhaftet; seiner Auslieferung nach Chikago stehen große Schwierig­teiten entgegen, da er kanadischer Staatsangehöri­ger ist. Samuel Infull, früher Privat= fetretär von Edison, ist flüchtig, hält sich angeblich in Frankreich auf, ist jedenfalls nicht zu finden.

die Bedarfsbefriedigung Nebenfache ist, ein Syſtem, Eierzoll 50 Mark?

dem in Deutschland von der Papen - Regierung künstlich Blut zugeführt wird. Solche Auswüchse werden erst verschwinden, wenn das Wirtschafts­system von Grund auf umgebaut wird.

Die amerikanische Infull- Gesellschaft hatte unter sich eine Reihe anderer Holdinggesellschaften, die ihrerseits tausende privater Elektrizitäts-, Gas­und Basserwerfe beherrschten. So fontrollierte allein die middle West Utilities Co. die Elektrizitätswerte von nicht weniger als 4400 Ge­meinden in 29 Staaten.

Ausgelöst wurde die Pleite durch den großen amerikanischen Börsenkrach, der den Wert des Aktienbefizes der Holdinggesellschaften auf einen Bruchteil verminderte. Die gesamten Aktiven der Insull- Gesellschaft belaufen sich jetzt auf 27 Mill. Dollar, während die Verluste nicht

Die Sache befommt noch besondere Wichtigkeit durch die bevorstehende

amerikanische Präsidentschaftswahl.

In Amerika waren bisher fast alle Versorgungs­betriebe in privaten Händen. Wenn sie auch sehr scharf kontrolliert werden, so wächst doch die Strömung, die ihre Verstaatlichung verlangt. Im ,, freien" Amerika will man also das Gegenteil dessen machen, was für Deutschland die Kapitalisten als einzig richtig preisen!

Nachdem vor Jahren der amerikanische Bot­schafter Sadett in Berlin sehr scharfe Worte die gegen privatwirtschaftliche Führung von Versorgungsbetrieben gefunden hatte ( Sackett kommt selbst aus der Elektrizitätswirt­schaft), soll der demokratische Präsidentschafts­kandidat Roosevelt sich offen für die Ver= staatlichung der Versorgungsbetriebe( Public Utilities) einsetzen, eine Parole, die bei der amerikanischen Bevölkerung auf Grund der Vor­gänge bei der Infull- Gesellschaft große Zugkraft besitzen soll.

kaufen könnten. Die deutsche Landwirtschaft würde

Eierzoll 50 Mark? burch den Abfariüdgang erheblich mehr verlieren

Schon beschlossen? Ein neuer An­

schlag auf die Lebenshaltung

Der Handelsvertrag mit Jugoslavien ist gek ün­digt worden. Der einzige Grund hierfür war, den deutschen Eierzoll nach Ablauf des Ver­trages( 7. März 1933) erhöhen zu fönnen. Schon vor einiger Zeit war von agrarischer Seite die Berzehnfachung des Zollsages, eine Er­höhung von 5 auf 50 Mart je Doppelzentner ge= fordert worden. Das würde eine durchschnittliche Verteuerung je Ei um Pfennig bedeuten, eine Verteuerung, die die Lebenshaltung der städtischen Bevölkerung empfindlich verschlechtern müßte, da weite Kreise dann Eier überhaupt nicht

als sie durch Absperrung der Einfuhr gewinnen fönnte, ganz abgesehen davon, daß die deutsche Gesamtwirtschaft durch die neue Berärge­rung der Eier ausführenden Länder erheblichen Nachteil durch Erschwerung der deutschen Ausfuhr erleiden würde.

Bon jeder verantwortungsbewußten Regierung hätte man erwarten können, daß sie diesen Unfug nicht mitmachen würde. Was aber soll man dazu fagen, wenn es sich bewahrheiten sollte, daß die Reichsregierung bereits am 22. September diese Erhöhung beschlossen hätte, wie gut infor­mierte Quellen behaupten? Die Bekanntgabe des Erhöhungsbeschlufjes soll nur deshalb bisher nicht erfolgt sein, weil man den Proteft der Deffentlich­feit fürchtet, weil man das deutsche Bolt wieder einmal vor vollendete Tatsachen stellen will. Wir

erwarten eine fofortige offizielle Erklärung, wie es sich mit dizjem neuen Anschlag auf die Lebens­hallung des deutschen Bolkes, der der Landwirt­schaft in feiner Weise helfen könnte, verhält.

Gewinnabschluß

Die Erzeugnisse der Sunlicht Gesell= schaft A. G., Mannheim - Berlin , sind jeder Hausfrau bekannt. Ueberraschenderweise verteilt sie gerade für das Krisenjahr 1931 aus einem Reingewinn von 0,5 mill. M. auf ihr 7,5- Mill.- M.- Kapital eine Dividende von Proz., nachdem sie jahrelang dividendenlos geblieben war. Dieses auffallende Ergebnis er­flärt sich vielleicht daraus, daß wohl das ganze Kapital in Händen der englischen Gründer ist, vielleicht auch aus der Verschärfung der Bilanzvorschriften.

Wenn über die notverordnete Preissenkung für Martenartikel geflagt wird, so zeigt doch) der Gewinnabschluß, daß diese Preissenfung lleber das durchaus gerechtfertigt war. laufende Geschäftsjahr wird gesagt, daß die Be schäftigung sich auf dem Stande des Vorjahres gehalten habe. Wenn die Umsätze wert­mäßig nicht zurückgegangen sind, so muß wegen der inzwischen erfolgten Preisherabjegung die Produktion mengenmäßig sogar gestiegen sein. Das ist ein Zeichen dafür, daß die Produk­tion wichtiger Haushaltsartikel unter der Krise verhältnismäßig wenig gelitten hat. Das Pro­duktionsprogramm des Unternehmens ist aller­dings auch erweitert worden.

Schacht nicht Reichsfommiffar. Die Reichs­regierung erklärt, daß die in der Presse ver­breiteten Nachrichten, daß Dr. Schacht als Banken­tommissar in Aussicht genommen sei, jeder Grundlage entbehrten.

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