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Rückzug des Reichsvertreters in Leipzig

Die Verdächtigungen gegen Otto Braun kläglich zusammengebrochen

Eigener Bericht des Vorwärts"

Leipzig , 12. Oktober.

Der Eilbrief, den Otto Braun an den Reichsgerichtspräsidenten Bumte gerichtet hat, hat den schnarrenden Reichsvertreter endlich gezwun gen, einen Rüdzug anzutreten. Dieser Reichsvertreter Gottbeiner mußte zugestehen, daß Braun fich niemals beim Reichskommissar oder bei der Reichsregierung nach seinen Gehaltsbezügen erfundigt habe. Aber etwas muß doch hängen bleiben, deshalb betonte er nochmals, Braun habe sich bei der preußischen zuständigen Stelle" erfundigt, habe schriftlich Auskunft erhalten, und diese Auskunft murde bann telephonisch bestätigt. Heute aller­dings erinnert sich der Beamte, mit dem Braun telephonierte, des Wortlautes nicht mehr genau.

Deshalb könne er, Goffheiner, die Behaup­fung. Braun habe sich über die Gehaltsregelung " hoch befriedigt" geäußert, nicht mehr aufrechterhalten. Damit hat dieser glor­reiche Rechtsvertreter offen zugegeben, daß er Büroklatsch einem Gericht vortrug, das über die höchsten Interessen des Reiches und

seiner Länder eine geschichtliche Entscheidung zu treffen hat! Büroklatsch als Tatsachenersah; das tennzeichnet ble ganze Beweisführung der Papen- Regierung!

Es war sicher mehr als jigungspolizeiliche" Rüge, wenn der Präsident des Staatsgerichts­hofes im Anschluß an den Rückzug Gottheiners noch einmal deutlich unterstrich, daß die gange Erzählung über Braun überhaupt nicht bätte borgebracht werden dürfen. In der Fortsetzung der Berhandlungen über die theoretischen Anwendungsmöglich teiten des Ausnahmeartitels murde von den Reichsvertretern der Universitätsprofessor Bilfinger aus Halle vorgeschickt, um die un­haltbare Stellung der Diktaturregierung zu ver­teidigen. Wenn man solche ,, Gelehrten"-Aus­legungskünfte miterlebt, dann kann man nur ein tiefes Bedauern um solche Art Wissenschaft emp= finden! Bilfinger ist z. B. der Mann, der am 20. Juli eine Gefahr im Verzuge" erfand, die die Reichsregierung außerstande sezte, den Versuch einer Abhilfe durch das Land Preußen zu machen. Solche Gefahr im Verzug sei offen­fundig geworden durch eine Rede Grze

Belgische Siegesbilanz

400 Gemeindemandate erobert

Eigener Bericht des Vorwärts"

Brüffel, 11. Oktober. Das zufammnefaffende Ergebnis der Gemeinde­wahlen in Belgien zeigt, daß die Sozialisten einen Reingewinn von über 400 Mandaten und von 60 Gemeindeverwaltungen zu verzeichnen haben.

Wertet man das Ergebnis der Gemeindewahlen im Gebiet von

Eupen- Malmedy

vom Gesichtspunkt der Frage des Wieder­

so

Kosten der ausgesprochen deutschen bürgerlichen Parteien. Insofern ist also eine gewisse 2 b= fchwächung der deutschfreundlichen Stimmen im Grenzgebiet festzustellen. In Eupen = Stadt sind beispielsweise drei probelgische Bürgerliche gewählt worden, während die pro­deutschen bürgerlichen Parteien von 11 auf 8 Mandate zurückgegangen sind. In St. Veidt ist der Mandatsbesig der ausgesprochen deutschen bürgerlichen Barteien von 9 auf 6 zurückgegangen. Davon gewann eine probelgische christlich- demo­fratische Liste zwei Mandate und die Sozialistische Partei ein Mandat. Schließlich sind die teil­meise sehr starken sozialistischen Erfolge gleich­

finsfis in Magdeburg , die in der Deffent­lichkeit als Aufforderung zur Berbrüderung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten ge deutet wurde. Die Reichsregierung habe banach feine Zeit gehabt, sich zu überzeugen, ob die Rede auch wirklich so gehalten worden sei, wie sie in ben Beitungen stand. Sie mußte rechtzeitig ein­greifen...

Diese wissenschaftliche" Methode, Tatsachen nachträglich zu konstruieren, wurde sofort vom preußischen Bertreter Dr. Brecht klar und sachlich scharf zurückgewiesen. Man tömme nicht darauf verzichten, durch bas Gericht festzustellen, ob am 20. Juli Pflichtverlegungen der preußischen Re­gierung vorlagen, die der Reichsregierung damals bekannt waren und als solche von ihr vor Gericht bewiesen werden konnten. Immer müsse verlangt werden, daß Pflichtverletzung eine schuldhafte Verlegung von Pflichten sei, und diese schuldhafte Verlegung müsse unter Beweis gestellt werden.

Im Anschluß daran nahm Professor Anschütz­Heidelberg die Gelegenheit wahr, um noch einmal den Versuch zurückzuweisen, gewisse Aeußerungen seines Verfassungsfommentars nachträglich gegen seine Stellungnahme in Anspruch zu nehmen.

bars, ohne Rivierapalmen abgeht. Regisseure, herhören: Es geht mirklich auch so! Es geht mit einer beliebigen Mietfaserne mit etwas Hof. Waschküche, Straße, es geht ohne Fräde und Balltoiletten mit der hier hausenden Eleinen Narrenmelt. Die Gestalten des Films find ein Dugend Spießbürger, Agenten, Schlächtermeister, Friseure usm., die in Ruhe und Frieben beiein­ander leben könnten, wenn nicht ein wenig Streit­sucht, ein wenig Konkurrenzneid sie zu Todfeinden machte. Aus Klatsch und Kleinigkeiten entstehen Zivilprozesse, aus Zivilprozessen Beleidigungs­flagen, aus den Klagen Meinetde, und die kleine Narrenwelt würde tragisch im Zuchthaus enden, wenn nicht am Ende die Moral, hier verkörpert durch einen überirdischen Amtsgerichtsrat( im

hinaus. Das beste an realistischer Komik leistet bas treibende und zankende weibliche Element, ver­förpert burch Jda üst und Trude Hester= berg. Wobei bemerkt sei: Kollektiv bedeutet hier nicht Schauspielerei der Namenlosen, sondern das, was man in vergangenen besseren Theater­zeiten als Ensemblespiel im Gegensatz zur Star­spielerei bezeichnete. Der Beifall war freund­lich. Gegen den üblichen Unterhaltungskitsch trog allem ein Fortschritt. E. K- r.

,, Der Champ"

Capitol

Der amerikanische Film hat es immer ver­stonden, populär zu wirken durch die Einführung von Menschentypen, die für das große Film publikum irgendwie besonderes Interesse bieten. Er hat die ganz Dicken und die ganz Dünnen und Langen immer wieder in sein Programm auf­genommen. Neben den schönen Frauen, den interessanten Bamps, den eleganten Lebemännern hat er auch die wüsten und häßlichen Kerle nicht verschmäht, vor allem, wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck hatten. Besonders aber ist er immer darauf aus gewesen, die Liebe des Volks zum Kinde für seine Zwecke auszunügen. Jadie Coogan, das hübsche und fluge Kind, war im stummen Film lange der Liebling der Film­besucher. Jetzt ist er ein gleichgültiger junger Mann geworden, aber der Film hat Ersatz für ihn gefunden in Jackie Cooper . Das ist ein Junge von unten her, an den früh der Ernst des Lebens herangetreten ist. Er ist auch keineswegs ein Hübschling, seine Stubsnase und der kleine Mund, das straffe Haar stempeln ihn zu einen richtigen Straßenjungen. Aber in seiner Liebe zu seinem Bater, dem ehemaligen Bormeltmeister, der an den Suff und ins Spiel geraten ist, hat er foniel echte Natürlichkeit, so reichen seelischen Aus druck, daß er alle in seinen Bann zwingt. Er ist ein echter Junge und schon ein ganzer Kerl, King Bibor, dem wir schon manchen guten Film verdanken, hat aus diesem innigen Verhält­nis zwischen Sohn und Vater den ganzen Film aufgebaut, aber er hat auch den Bedürfnissen nach Sensation gebührend Rechnung getragen. Neben den sentimentalen Szenen gehen die spannenden einher, Ein Pferdewettrennen, an dem das Pferd des kleinen Did beteiligt ist, und vor allem ein in dem der groß aufgezogener Bogfampf, Champ( ion) sich noch einmal aufrafft, aber den Sieg mit dem Tode bezahlt, sind richtige Film­reißer. Der Kleine, der schon einmal von seiner

anſchluſſes an Deutschland , ſo iſt zunächſt feftzu- falls auf Stoſten der prodeutschen bürgerlichen Stalins Bannstrahl richtigen, in Boblbabenbeit lebenden Mutter

stellen, daß die ausgesprochen deutschen Parteien einschließlich des Heimatbundes in den meisten Ortschaften auch diesmal eine starte mehr heit errungen haben. Damit soll aber nicht ge­fagt sein, daß bei einer Boltsabstimmung fidh alle diefe Mähler auch unbedingt für ben Bieber anschluß an das Reich aussprechen mürben. Bei pielen mürben ameifellos rein mirtschaftliche Er mägungen den Ausschlag geben. Dazu fommt, daß zum erstenmal in pielen Ortschaften des Grenzgebietes probelgische, katholische oder bür gerliche Listen aufgestellt wurden. Sie haben zu­meist einen mäßigen, hier und da sogar einen er heblichen Erfolg erzielt und fast durchmeg auf

Parteien errungen worden, und obwohl die Sozialisten von Eupen Malmedy wie die ganz Belgiens für eine neue und ehrliche Bolts­abstimmung eintreten, find diese Berschiebungen auch nicht als Stärkung des Gedankens bes Bieberanschlusses an Deutschland anzusprechen.

Jm ganzen tann gefagt werden, daß weder die deutschen noch die belgischen Nationalisten mit den Ergebnissen der Wahlen in Eupen Malmedy. piel Staat machen können. Es bleibt eben nur der Erfolg der Sozialisten, der ein Erfolg für die Verständigung der beiden Böl­fer und für die Achtung des Selbstbestimmungs rechts der Bevölkerung des Grenzlandes ist.

wieder ausgerissen mar, fehrt nach seiner herz­ermeichenden Klage um ben toten Vater zu ihr zurüd. So ift für das gute Ende gesorgt.

Reben dem frischen, prächtigen Jungen steht Wallace Beery als der Don Alkohol und Spiel permüstete Bater, der aber auf seine Art dem Jungen ein guter Kamerad zu sein sucht. Er ist derb, ja müft, aber im Grunde ein guter Kerl, ganz die Mischung, wie der amerikanische Film sie liebt. Alle anderen Figuren, die Mutter, die Trainer usw. perblassen daneben. Der Film wird mit deutsch synchronisiertem Dialog gegeben, dies= mal sind Tonfärbung und die stark dialektische Sprache gut geraten.

Vorher ging eine anmutige Bildreportage aus Bali, dem Paradiese Indonesiens . D.

Klein- Pinner in Berlin Teutsches Gastspiel im Wallner­Theater

.

,, Soweit ist es gekommen, daß der einst blühende Garten deutscher Kunst heute einem Schindanger gleicht, an dem ein Mann von reinlichen In­stinkten nur mit verhaltener Nase vorübergehen fann.. Freibeuter walten in dem umfriedeten Heiligtum unserer Andacht, und zwar so laut, fo vordringlich, so anmaßend und unbescheiben, daß die deutsche Seele verdrängt ist aus der ihr ur­eigenen Heimat, mährend ein fremder Wille in planvoller Absicht jede Wurzel vergiftet, die uns noch bindet an den Urgrund unserer blutbedingten völkischen Eigenart." Mit solch frachenden Faust­schlägen überfällt uns das Programmheft und bläft zugleidh ftahlhelmisch donnernd in die schwarzweißrote Stabstrompete: Naumschaffung für die heute verdrängten und verfachten deutschen Dichter und Schauspieler."

Es handelt sich demgemäß um einen Aufmarsch der weißen Nordmänner gegen das schmarze Untermenschentum; wir werden sogleich, denkt man( mährend die Erinnerung dem Gebächtnis

ratenparodie auf den Hofprediger Herder , der, Goethes Klarheit verlegend, als christlich ver mummter Naturapostel und Bewunderer der Un­tife bie Kleiber als entstellende Hülle des Men schen betrachtete". Beide Stücke liegen, ohne Zweifel, ein menig abseits; dennoch sind sie miederholt vortrefflich dargestellt worden, Die Mitschuldigen " erst vor zwei oder drei Jahren durch das Staatstheater. Warum soll fühnen Bio­nieren, einerlei, ob ihr Herold dummes Zeug ver­kündet, nicht ein neuer Wurf gelingen. Wir er= marten, von dem Prologos( siehe oben) gestachelt, zum mindesten erträglichen Durchschnitt; wir müssen Undiskutables erbulben, eine Liebhaber­Vorstellung des Vereins Treuhilde", ein Gastspiel der Klein- Pinner Nationalbühne. Dergleichen möchten wir nicht einmal den stursten Banaufen beschert sehen. Goethe bleibt schließlich Goethe, deutsches Theater deutsches Theater, und Berlin eben Berlin , die Stadt von Brahms und Rein=

hardt, die Stadt der Boltsbühne, die Stadt einer glorreichen Theatergeschichte.

R. Br.

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" Was in fünfzehn Jahren habt ihr euch das Denken immer noch nicht völlig abgewöhnt?!"

Altertum machte das der., Gott aus der Maschine"), den Finger erhöbe und den hadernden Parteien ein donnerndes Kinder vertragt's euch" zu= schmetterte. Worauf ein gerichtlich notverordnetes happy end einfegt.

Das Milieu der menschenwimmelnden Miets­faserne ist von der Regie gut getroffen worden. Leider bleibt der Film soziologisch an der Ober­fläche er vernebelt den sozialen Urgrund des Streitens, bas diese von Haus aus ganz sym­

Raphael Löwenfels, der in biefen Räumen mit Mieter Schulze gegen alle abifchen nichlein vergiftet, bas zu enge

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seinem Schillertheater" unvergängliche Kulturtat leistete, einen Lorbeer meiht), eine hervorragende Aufführung erleben. Der junge Goethe ist per heißen: Die Mitschuldigen" und" Sa tyros". Goethe, bepor er( oh Schmach, oh Bein, genau wie Dürer ) in Italien entartete, der deut­fchefte Goethe gemissermaßen. Beide Stücke sind schmer darzustellen. Sie verleugnen nicht die Klaue des Löwen; aber Die Mitschuldigen", von denen der reife Dichter, zwar ein wenig philister. haft, doch mit guten Gründen meinte, daß sie das ästhetische und moralische Gefühl verlegten, sind nach Inhalt und Anlage eine Familientragödie, abfichtsvoll und beinahe trampfbaft zum Lust­spiel umgebegen. Der Satyros", furz vor der Verpflanzung nach Weimar geschrieben, ist nicht etwa eine Verhöhnung des Zwidels: Eure Klei­der, die euch beschimpfen... meine nadten Schultern, Bruft und Lenden..." ist eine Lite­

Ufa- Theater am Kurfürstendamm

=

In der Ufa einen Film anzusehen, schließt den 3mang ein, vorerst eine tönende Wahlschau, pardon Wochenschau ,, aufdringlicher deutsch nationaler Machart über sich ergehen zu lassen. Inmitten endloser Ansprachen und Militär­paraben wirft es geradezu versöhnend, wenn Bürgermeister Sahm- natürlich auch bei einer natürlich auch bei einer Ansprache freudianisch entgleift und von den guten Kräften spricht, die in der deutschen Luft­fchiffahrt ftoden äb steden...

Der Spielfilm ,, Mieter Schulze gegen alle", ein Kollektivfilm der Froelich- Gesellschaft, enttäuscht dann angenehm, weil er sich von Pomp und Tichingbara fernhält. Dankbar fei notiert, daß es in diesem Film ganz ohne fechszylindrige Buguslimousinen, ohne Brand- Hotels, ohne Lurus.

Beieinanderwohnen.( Als Kontrast fällt einem Dehmels ergreifendes Gedicht zu enge" ein.) Auch der Konflikt zwischen Hauswirt und Mieter ist auf das rein Bersönliche gestellt. Die Philippika des überirdischen Amtsgerichtsrats gegen die häßliche Prozeßhanfelei geht daneben. Diesen Menschen hilft in der rauben Wirklichkeit fein meifer und gerechter Richter, ihnen fönnte nur helfen eine Licht und Raum schaffende Sied= lungspolitit.

Dem Charakter des Filme entsprechend ist auch die Darstellung der Einzelfiguren auf das Liebens­mürdige gestellt, das Schlechte und Gemeine wird ins Komische umgebogen Kemp als Mieter Schulze ist eine harmlos fidele Type, viel zu gut­mütig, als das feine Prozeß und Streitsucht vere ständlich würde. Auch sein Gegenspieler, der Hauswirt und Meggermeister Mad Leonhard Stedels tommt über bas Ronventionelle nicht

Das Bauhaus gesichert

Mit großer Pünktlichkeit ist die Neueinrichtung des Bauhauses in Berlin verwirklicht worden. Noch von sechs Wochen haben wir hier die Aus­meifung aus Dessau durch die Nazimehrheit der Stadtverordneten beklagt und hofften mit aller Reserve auf eine Wiedererstehung in Berlin ; nun will der Direktor Mies pon der Rohe tat­sächlich am 18. Oktober das Bauhaus in Steg= lizz mit den Winterkursen für die Schüler eröffnen. Selbstverständlich kommt eine Uebernahme durch den preußischen Staat unter Bapen und Bracht nicht in Frage; und die Stadt Berlin besigt keine Mittel, das Bauhaus wieder aufzubauen. Hier bewährt sich die Kraft der schöpferischen Jbee: das Bauhaus wird aus eigener Macht sich selber erhalten. Der Dessauer Zuschuß von 80 000 m. fällt fort; er wird aber aufgemogen durch die Aussicht, in dem so viel größeren Berlin neue Aufträge und Wirkungsmöglichkeiten zu finden. Positiv arbeiten dabei die gewerblichen Lizenzen, die das Bauhaus erworben hat, und die Anstellungsverträge der Lehrer mit, von denen einige ihr Gehalt noch jahrelang vertragsmäßig von Dessau weiterbeziehen, so daß sie in Berlin unentgeltlich lehren können. Und die schwierigste Frage, die der Unterkunft, ist bereits gelöst: man hat die Gebäude der ehemaligen Telephonfabrik Berliner in der Birkbusch, Ecke Siemensstraße in Steglig gemietet, die zwar feinen Erfag ber herr­lichen Schulbauten in Dessau darstellen, die aber durch Einziehen von Wänden usw. 12 Säle her­geben, die für eine Neueinrichtung fürs erste genügen.

Dessau hat sich schwer in die Nesseln gesetzt: die fulturellen und ökonomischen Vorteile des Bau hauses sind ihm verloren, und mit dessen Baulich­feiten meiß es anscheinend nichts, anzufangen. Dafür gewinnt Berlin und im speziellen Stegliẞ eine unschäzbare Kraftquelle an Lehre und Praris des Bauhauses, Wir können unsere Wünsche zum Gedeihen des schwer heimgesuchten Instituts dahin präzisieren, daß es seine große Bestimmung in der Reichshauptstadt endgültig erfüllen möge.

P. F. Sch.