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Orkan rast

Verheerungen an der Bergstraße

Weinheim an der Bergstraße, 14. Oftober. Ueber das benachbarte Dorf Laudenbach raste ein verheerender Orkan, der die Dächer der Südseite des Ortes vollständig abdeckte. Der Sach­schaden ist bedeutend.

Verletzt wurde niemand, Der Orkan setzte während eines heftigen Regens ein und deckte in wenigen Minuten etwa 150 Häuser ab. Die Licht­leitungen wurden abgerissen und im Ort zahl­reiche Bäume entwurzelt. 200 Apfelbäume sind weit fortgeschleudert worden. Vom Wirbelsturm abgerissene Dachziegel fanden Forstbeamte heute früh 3 Kilometer vom Ort entfernt im Walde auf. Hauseinstürze haben sich nicht ereignet, jedoch

fangs der Täterschaft verdächtigen und verhafteten SA.- Leute Ott und Banach aus Herms. dorf sind heute aus der Haft entlassen worden, da sich ihre Unschuld herausgestellt hat. Turowski gehörte früher der Kommunisti­schen Partei an. Vor einigen Wochen suchte und fand er Anschluß bei den Hermsdorfer Nationalsozialisten. Er war dort stän­dig Gast in einer SA- Kneipe, in der Speisen und Getränke an die SA.- Leute billig verabfolgt wurden. In dieser Kneipe ist der Ueberfall offen­bar auch ausgefnobelt worden. In der Behausung Turowskis wurde noch die Parabellum= pistole gefunden, mit der T. auf das alte Ehe paar mit brutaler Gemalt eingeschlagen hatte.

meisen die Mauern und Häuser verschiedentlich Feuer im Statistischen Amt

Risse auf. Das Unwetter, das noch keine halbe Minute dauerte, hat einen Schaden verursacht, den man vorläufig auf rund 4000 Mark schätzt.

Der Maffage- Galon

Ein Kuppelquartier aufgeflogen

Das Erweiterte Schöffengericht Berlin- Mitte verhandelte gegen die 36jährige ,, Masseuse " Charlotte H., die in der Französischen Straße einen sogenannten ,, Massage- Salon", sprich: Bordellbetrieb, unterhielt. Die Anklage legt ihr zmei Bergehen zur Last: erstens öffentliche Antüne digungen erlassen zu haben, die geeignet sind, un­züchtigen Verkehr herbeizuführen, zweitens ge­wohnheitsmäßige Kuppelei.

Die Angeklagte ist geständig, in den Jahren 1931 und 1932 ständig drei bis vier Mädchen, von denen das eine noch nicht einmal 18 Jahre alt war, in ihrem Salon" beschäftigt und zur Unzucht angehalten zu haben. Jede dieser Gehilfinnen hat pro Tag 18 bis 20 Mark verdient. Von dieser Gumme bekam die Angeklagte die Hälfte ab, so daß sie nach ihren eigenen Angaben nach Abzug aller Unkosten ein monatliches Einkommen von etwa 600 Mart. hatte..

Durch kleine Anzeigen wurde die zahlreiche Herrenkundschaft herbeigelockt. Da, wie es in der trockenen Sprache des Gerichts heißt, in dem Be­triebe der Frau H. spezielle Arten des Unzuchtsverkehrs gepflogen wur den", erfundigte sich die Angeklagte jedesmal pers sönlich nach den besonderen Wünschen ihrer Kund­schaft und kassierte auch das Honorar nur persön­lich ein. Eine ganze Reihe der jugendlichen ,, Masseusen" ist als Zeuginnen erschienen; in An­sehung des vollen Geständnisses der Angeklagten verzichtete das Gericht jedoch auf ihre Verneh­mung. Als der Gerichtsvorsitzende darauf hin­meist, daß die Angeklagte den gesamten Lebens­unterhalt für sich und ihren Ehemann durch die Ausbeutung der Notlage anderer Mädchen bezog, sprang der Verteidigr aufgeregt vom Stuhl und rief: Das Gegenteil ist der Fall. Die Angeklagte hat die verdorbenen Mädchen erst in die Höhe gebracht!"

Da Frau H. wegen Kuppelei bereits mit einer Geldstrafe vorbestraft ist, nichts­destoweniger aber selbst nach dem jetzigen Straf­verfahren ihren Betrieb noch aufrechterhielt, zog das Gericht diesmal schärfere Saiten auf und ver= urteilte sie zu zwei Monaten Gefängnis und 500 Mart Geldstrafe.

Beltener Raubüberfall geklärt

Der Raubüberfall auf das greise Ehepaar Baumann in Velten ist jetzt restlos aufge= klärt worden. Als Haupttäter kommt ein SA.­Mann namens Turowski aus Hermsdorf in Frage, T. ist heute einigen Zeugen und dem überfallenen Ehepaar gegenübergestellt worden. Er ist einwandfrei als Täter erkannt worden.

Zur Zeit fahndet die Kriminalpolizei nach einem Komplicen des T., der wahrscheinlich in denselben politischen Kreisen zu suchen ist. Die beiden an­

Eine Reinemachefrau schwer verletzt

In einer Werkstatt des Statistischen Reichsamts am Cühowufer 6/8 entstand gestern abend nach Büroschluß Feuer, das froß seiner Gefährlich. teit verhältnismäßig schnell eingefreift werden fonnte.

Gegen 18 Uhr hantierte dort eine Reinemache­frau mit Fußbodenöl und Bohnerwachs. Das Del geriet aus noch unbekannter Ursache in Brand, und in kurzer Zeit stand ein Teil des Raumes in Flammen. Die Frau hatte bei Lösch­versuchen Brandwunden am Kopf und an den Händen erlitten. Von Samaritern erhielt die Verunglückte erste Hilfe. Das Feuer, das auf die Einrichtungsgegenstände übergegriffen hatte, wurde mit einer Schlauchleitung und einem Schaumlöschgerät niedergekämpft.

Ein zweiter größerer Brand kam auf dem Lagerplatz der Lorenz A.-G. in der Kiefholzstr. 22 in Treptom gegen 16 Uhr zum Ausbruch. Eine langgestreckte Lagerhalle, in der Büroinventar aufgestapelt war, brannte völlig nieder. Die Feuerwehr war längere Zeit an der Brandstelle tätig.

Buchthäusler Hummel

Der ,, Patriot" und ,, Kriegsheld"

Eigener Bericht des Vorwärts" Basel , 14. Oktober.

Die in der Schweiz angestellten Nachforschun­gen haben ergeben, daß der Schwindler Ignaz Hummel von 1924 bis 1927 in der Schweiz im Zuchthaus gesessen hat.

Im September 1923 hat Hummel zwei schwere Einbrüche in Basel verübt, einen in eine Filiale des Allgemeinen Konsumvereins, bei dem Lebens­mittel entwendet und über die badisch- schweize rische Grenze verschleppt wurden. Den zweiten Einbruch unternahm der letzte Kriegsgefangene" mit zwei Helfern in eine Villa, deren Besitzer ver­reist mar. Die Spizbuben richteten sich mehrere Tage in der Villa häuslich ein und schafften Silberzeug, Wäsche, Kleidungsstücke und Schmuck­sachen im Werte von 3500 Frant ebenfalls über die Grenze nach Baden. Im letzten Augenblic wurden sie von der Polizei erwischt und verhaftet. Hummel erhielt damals außer der Zuchthausstrafe auch zehn Jahre Landesverweisung.

Reichsbannertagung

Gaugeneralversammlung in Berlin

Der größte Gau des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold, der Gau Berlin- Brandenburg, hält am kommenden Sonntag im Gewerkschafts­haus

seine Gaugeneralversammlung ab. Die Gaugeneralversammlung, die nur alle zwei Jahre stattfindet und die wegen der Wahlen wiederholt verschoben werden mußte, wählt den Gauvorstand und legt die Richtlinien für die Weiterarbeit im Gau fest. Als Vertreter des Bundesvorstandes nimmt der Reichstagsabgeord= nete Ferl an der Gaugeneralversammlung teil.

Reaktion beim Jugendgericht

Dr. Franke an eine Miet einigungskammer versetzt

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Landgerichtsdirektor Franke, der bekannte Berliner Jugendrichter, seit 1913 Nach­folger des ersten Berliner Jugendrichters Dr. Köhne, ist vor kurzem über Nacht in eine Mieteinigungskammer versezt worden. Den äußeren Anlaß dazu bot die Notverordnung, die einen Teil der Sachen, die bisher vom Schöffengericht ab­geurteilt wurden, an die Straftammern verwies und u. a. vorschrieb, von nun an aus Ersparnis gründen die bei den Amtsgerichten beschäftigten Landgerichtsdirektoren den Straffammern wieder­zugeben. Es sei denn", heißt es in der Notver­ordnung, daß ein besonderer Grund vorliegt, auch weiterhin einen Landgerichtsdirektor beim Schöffengericht zu beschäftigen." Beim Jugend­gericht Berlin- Mitte lag ein solcher doppelter Grund vor. Einmal hat das Jugendgericht auch in Straftammer- und in Schwurgerichtssachen zu entscheiden, zum anderen verkörpert Landgerichts­direktor Franke seit langem in so mancher Hinsicht den deutschen Jugendrichter schlechthin. Er ver­trat die Gesamtheit der deutschen Jugendrichter auf internationalen Tagungen, er ist der Vorsitzende der Vereinigung der Jugendrichter und Jugend­gerichtshilfen, Mitglied des Landesjugendamts, Mitherausgeber des Zentralblatts für Jugendrecht und Jugendpflege, Mitschöpfer des Jugendgerichts­gesetzes und Verfasser zahlreicher pädagogischer Artikel. Und dieser Mann ist Knall und Fall in eine Mieteinigungskammer versezt worden.

Landgerichtsdirektor Franke war durchaus fein sentimentaler Jugendrichter. Seine Art, mit den jungen Menschen zu verkehren, war zwar eine außerordentlich weiche, die Strafen, die er ver­hängte, waren aber durchaus nicht milde.

Er

Fabrikationserhöhung bei Telefunken. Obwohl Telefunken in der vorigen Saison die größte Apparateauflage der gesamten deutschen Radio­industrie abgesetzt hat und darüber hinaus für dieses Jahr mehr Geräte in Fabrikation gegeben hatte als im Vorjahr, mußte bereits jetzt megen der überaus großen Nachfrage nach den neuen Telefunkengeräten durch Einlegung von weiteren Fabrikationsschichten und Einrichtung parallel laufender Fabrikationsgänge eine Erhöhung der Serien bis zu 80 Pro 3. vorgenom= men werden.

In die Spielwarenabteilung des Hauses Kar­ stadt , Hermannplay, ist trotz milder Oktobersonne schon der Weihnachtsmann eingezogen, und man fann sein Kommen nicht einmal als ein ver­frühtes bezeichnen, davon zeugt die endlose Pro­zession kleiner Leute, die ihn umringt. Eine lustige Bilder folge zeigt, daß es sich der Weihnachts­mann in diesem Jahre wieder ganz besonders an gelegen sein läßt, die in ihn gesetzten Erwartun­gen zu erfüllen. Als moderner Mensch bedient er sich zu seiner Einkaufsreise des schnellsten Fahrzeugs; er fliegt. Und im Fluge präsentieren sich ihm nun eine Unmenge schöner Sachen, die er seinen Kindern beschert. Motorbeherzte Eisen­bahnen, Autos und Flugzeuge, Dampfmaschinen und nützliche Gerätschaften für die Puppenmutter. Dann wieder Spielsachen fürs Haus und für draußen, die an die Geschicklichkeit der Hände und auch der Beine ihre Anforderungen stellen, für die Kleinsten gibt es füße, ulkige und vor allem unzerbrechliche Puppenkinder in verschiedenster Kostümierung, Haar- und Hautfarbe. Des Weih­nachtsmanns Erkundungsflug ist mit aller Ro­mantik vom nächtlichen Aufstieg auf dem Tempel­hofer Feld über die vielen, interessanten Zwischen­landungen in allen möglichen Erdteilen bis zur glücklichen, vollbepackten Heimkehr dargestellt, das ist die Phantasie. Auf der anderen Seite zeigt sich die wünscheheischende Wirklichkeit in einem grandiosen Aufbau all der schönen Dinge. Und wenn dann auch noch das richtige Weihnachts= wunder geschieht, daß nämlich Vater zu Arbeit und damit zu Gelde kommt, dann kann ja der selige Wunschtraum sogar noch Erfüllung bringen.

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vertrat den Standpunkt, daß nur bei einer länge ren Strafe die Möglichkeit der Erziehung gegeben ist. und so ging er nicht selten über das vom Staatsanwalt beantragte Strafmaß hinaus. Landgerichtsdirektor Dr. Franke begnügte sich aber niemals mit der bloßen Aburteilung des Falles; er verfolgte stets die Weiterentwicklung Obstbäume des verurteilten jungen Menschen, hielt die Beerenobst Zierge­hölze in reicher Aus­Beziehungen zu ihm in der Fürsorgeanstalt und wahl, Preisliste im Jugendgefängnis aufrecht und bemühte sich ieder Art u. Größe, zwanzigstenOktober! Tempelhof, Werberg­gratis.Baumschulen, Riesenauswahl, um das Fortkommen nach der Entlassung. Den Bürüdgenommene Teilzahlung, trans­straße, Fernsprecher Schlafzimmer 190, jungen Menschen zu helfen, war für ihn Lebens- portable Kachelöfen, Schlafzimmer, Birke, Südring 0739. Nuß­aufgabe. Deshalb hatten ihn die Jungen auch Badewannen- Defen, Mahagoni, gern, trotz der mitunter hohen Strafen. Der Kesselöfen. Die alte baum, rundgebaut, Kaufgesuche Firma Gemmler nur 325,-. Speise­Schlag gegen Landgerichtsdirektor Franke bedeutet und Blenberg, zimmer 175,-. Her­renzimmer 165,-. auch einen Schlag gegen das Jugendgericht. Dresdenerstraße 99. 50 Küchen 55,- Motorrad. Schön­An die Stelle des versetzten Landgerichts- Jannowitz F7 6651. Ankleideschränke, hauser Allee 40a. direktors ist Amtsgerichtsrat Burkhard, bis- Tapeten heriger Vorsitzender der Sittlichkeitskammer, ge- Gaillat, Rolonie 30,- Bertikow 15,- Nußbaum­treten. Er hat es vorzüglich verstanden, sich hier Betten 12, Nacht­mit den kindlichen Zeugen auseinanderzusehen. fchrant 9,- Alles Schmelze. Goldschmel Kleidungsstücke. Chriftionat, Es wird ihm auch gelingen, für die jungen Leute, Wertpreis zerei. Wäsche usw. Rommen Sie schnell Röpeniderstraße 39, die nun vor ihm als Sünder stehen werden, ein zu Möbel- Schrager, Salteftelle Adalbert 45, ftrake. Wenig getragene Rastanienallee Herz und menschliches Verständnis zu finden. Er Ravaliergarderobe Hofgebäude. wird sich in die gesamte Materie erst einarbeiten von Millionären, Herrenzimmer Ihr Schnelder müssen. Die Aufgabe, die ihm bevorsteht, ist ersten, Anwälten. 175,- bis 750,-, Fabelhaft billige Ankleideschränke Mazanzug, keine leichte. Die Sittlichkeitssachen, die Preise. Empfehle 85,- Klubfofas Maßmantel, ab aber jetzt größtenteils an die Straffammer über- Taillenmäntel, Ba- 75,- Ramerling, 80, letots, Fracks, Smo. Kastanienallee 56 10,- Berolina 2387. gegangen sind, sind verwaist und suchen immer fings, Gehrockan.( Ede Fehrbelliner noch einen geeigneten Vorsitzenden. Vielleicht züge, Sofen, Sportstraße). Umzüge Gehpelze. Damen gelingt es, ihn bald zu finden. Hoffentlich wird mäntel. Gelegen. Fuhrwesen aber der Berliner Jugendgerichts- und Land- heitskäufe in neuer Garderobe. Weite gerichtsdirektor Dr. Franke recht bald wieder ster Weg lohnend. Fahrradbynamos billig, gewiffenhaft. Conrad einem Wirkungskreis zugeführt, der diesem feinen Lothringerstraße 56, 6,50, Rarbidlampen Genosse 1 Treppe, Rosen- 2,40. Grob, Ora- Plig, Neukölln, Her­Kenner der Jugendpsyche gebührt. thaler Plaz. nienstraße 120. mannstraße 18.

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