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Der neue Kurs und die Beamien

Der Deutsche Beamtenbund hält am Donners  = tag und Freitag seinen 8. Bundestag bei Kroll

ab. Den Delegierten zum Bundestag liegt ein 390 Seiten umfassender Geschäftsbericht vor. Zu Dienstagabend hatte der Bundesvorstand die Vertreter der Presse in das Haus der deutschen  Presse zu einem Presseempfang eingeladen, bei dem der Bundesvorsitzende Flügel unter anderem auch die Notverordnungs= politik berührte, die auf dem Gebiete des Beamtenwesens eine Reihe von Rechts= verlegungen mit sich gebracht habe, die wieder beseitigt werden müßten.

Während Preußen seiner Beamtenschaft eine Dienststrafordnung gegeben habe, die der Be­amtenschaft in weitem Umfange gerecht werde, fehle es bis heute an einer gleichen Ordnung für das Reich, so daß die Reichsbeamten unter einem schlechteren Recht stehen als die Preußens. Die Beamtenschaft fordert, daß die Reichs=

Bei der BVG.

Verhandlungsergebnis

In dem Lohnkonflikt zwischen den unter Führung des Gesamtverbandes beteiligten freien Gewerkschaften und der Berliner   Berkehrs- A.- G. ist nach mehrmaligen schwierigen Verhandlungen nunmehr in der gestrigen Schlußverhandlung ein Ergebnis erzielt worden.

Die Löhne wurden mit Wirkung ab 1. November 1932 in allen Gruppen um 2 Pf. gefürzt. Ausgenommen davon bleiben die Fahrkartenausgeberinnen. Die Frauen- und Kinderzulagen bleiben unverändert, ebenso sämtliche Zulagen für Fahrer, Schaffner und Techniker. Alle übrigen Bestimmungen des Lohntarifvertrages bleiben bestehen.

Die BVG. hatte eine Gesamtkürzung der Löhne bis zu 23 Pf. pro Stunde für das Fahrpersonal und bis 22 Pf. pro Stunde für das technische Personal gefordert. Diese Forderung hatte die Direktion zurückziehen müssen, da die Gemert­schaften konsequent ablehnten, auf dieser Grundlage zu verhandeln. Ein neues, legtes Angebot wurde unterbreitet, das eine Senkung der Löhne in allen Gruppen um 8 Proz. ab 1. Oktober verlangte. Mit dem jetzigen Verhandlungsergebnis ist eine Gleichstellung mit den den Stundenlöhnen der städtischen Arbeiter und der Arbeiter der übrigen städtischen Gesellschaftsbetriebe( z. B. Gas- und Waffermerke usw.) hergestellt.

Die Körperschaften der am Vertrage beteiligten Gewerkschaften werden zu diesem Verhandlungs­ergebnis am Ende dieser Woche Stellung nehmen.

Herr von Papen hat keine Zeit!

bahn wieder in den Besitz des Reiches zurück­geführt wird. Die wiederholten Versuche, das Staatsbürgerrecht der Beamten und ihre Staatsbürgerfreiheit einzuschränken, seien für die Beamten eine ernste Mahnung. Schließlich betonte der Bundesvorsitzende erneut die partei­politische Neutralität des Beamten­bundes und wandte sich gegen die Angriffe, die in neuerer Zeit gegen den DBB. erhoben wurden, die bekanntlich darauf zurückzuführen sind, daß der Bundesverstand den Aufruf der Ge= mertschaften am 20. Juli mit unterzeichnet hat. Fanatische Parteigänger gestatteten einer parteipolitisch neutralen Partei alles, was sich gegen andere Parteien richtet, bezeichnen jedoch alles als parteipolitisch, was sich gegen ihre eigene Partei richtet. Der DBB. habe seine Politik nach den Bedürfnissen und Interessen seiner Mitgliedschaft zu richten.

Aus der Mitte der Versammlung wurde von

werde. Dann befaßte er sich mit den Persönlich­keiten, die, wie er mörtlich betonte, in diesem Trauerspiel eine Rolle spielten.

Was den Angeklagten Caro betreffe, so könne man seine Geltung in Wissenschaft und Industrie unerörtert lassen, weil hier nur seine Persönlich­feit intereffiere. Er set zweifellos ein Mann von hervorragender Intelligenz, von Schlagfertigkeit und Suggestionstrast, er habe auch eine über­große Liebe zu Frau und Kindern. Aber auf der anderen Seite warf ihm Justizrat Davidsohn Selbstherrlichkeit und unvornehme Gesinnung vor, die sich besonders in seinem Verhalten gegenüber der Familie Petschef gezeigt habe. Vor allem wandte sich der Anwalt dagegen, daß die Petschefs von Caro als Ausländer und Tschechen bezeichnet worden seien, obgleich sie doch Deutsch= böhmen von deutscher Kultur seien. Ignaz Petschek   sei ein Mann von deutscher Art und deutscher Kultur. Die Familie Petschef hätte nicht Caros Beziehungen gebraucht, um sich eine Stellung zu sichern. Wenn der Angeklagte die Tschechoslowaken in einer feiner Bemerkungen mit den Wilden auf eine Stufe stelle, dann könne man nur sagen, manchmal seien die Wilden doch bessere Menschen.

einem demokratischen Journalisten die Frage auf: geworfen, ob die Reichsregierung sich auf dem Bundestag vertreten lasse, worauf Herr Flügel mitteilte, daß die Reichsregierung selbst­verständlich in geziemender Weise eingeladen wor­den sei, sich jedoch mit ,, dienstlicher Ueber= last ung" entschuldigt habe.

Darauf allgemeines verständnisinniges hört, hört!".

In diesem Verhalten der autoritären Regierung tommt ihre Einstellung zu der Beamtenschaft zu deutlichem Ausdruck, der erst den Anfang be­deutet zu einer neuen Politik gegenüber der Be­amtenschaft, die in ihre frühere vorkriegszeit­liche Position zurückgeworfen werden soll. Die Beamten wissen, was gespielt wird und werden es bis zum 6. November noch nicht ver= gessen, was der Beamtenschaft blüht, wenn die Papen- Regierung Gelegenheit bekäme, ihre Pläne zu verwirklichen.

Um die Arbeitszeit

Internationale Regelung

Madrid  , 26. Oktober.

In der gestrigen Nachmittagsfizung des Ver­waltungsrats des Internationalen Arbeitsamts trat auch der deutsche Regierungsver treter dafür ein, die Frage der Herabsehung der Arbeitszeit bereitsjegt auf die Tages­ordnung der nächstjährigen internatio nalen Arbeitskonferenz zu setzen, denn die Ar­beitslosenkrise in der Welt und namentlich in Deutschland   fordere schnelles Handeln.

Bei der Abstimmung wurde zunächst mit 14 gegen 7 Stimmen der englische   Bertagungs­vorschlag abgelehnt. Hierauf wurde mit

in Genf   zusammentreten. Der Direktor des In­ternationalen Arbeitsamts wurde beauftragt, mit den Nichtmitgliedsstaaten des Internationalen Ur­beitsamts wegen threr Teilnahme an der Vorberei= tenden Konferenz Fühlung zu nehmen.

Der Antrag war von den Vertretern der schme­dischen und der dänischen Regierung eingebracht worden.

Chauffeearbeiter

Was ihnen zugemutet wird

-

Die Chausseearbeiter der Provinz Brandenburg   und der Brandenburgischen Land­freise stehen im Lohnkampf. Die bisher tarif= vertraglich vereinbarten Lagelöhne von durch­das ist schnittlich 4,30 m. sollen auf 3,26 M. um 25 Pro 3. heruntergedrückt werden. Be­rücksichtigt man, daß die Arbeitszeit bereits wesentlich verkürzt ist, und selten mehr als 5 Tage in der Woche gearbeitet wird, so ergibt sich, daß diesen Arbeitnehmern fünffig nur noch ein Wochenlohn von 15,20 m. gezahlt werden soll. Nach Abzug der Beiträge zu den Sozial­versicherungen usw. verbleibt also einem Arbeiter, der 40 Stunden in der Woche arbeitet, weniger, als ein Wohlfahrtsunterstügungsempfänger an Unterstügung erhält.

Die Vertreter der zuständigen Behörden haben in den Verhandlungen ganz offen zum Ausdruc gebracht, daß an diesen Forderungen nicht mehr viel zu ändern sei. Sie glauben also allen Ernstes, daß die zuständige Organisation, der Gesamtverband, diese ungeheuerliche Lohnkürzung ruhig hinnehmen wird.

Für die Vertreter der Arbeitnehmer in den Kreisausschüssen und im Brandenbur gischen Provinzialausschuß dürfte es an der Zeit sein, sich gonz energisch gegen derartige Maßnahmen zu wenden.

Die Chausseearbeiter aber werden er= kennen, daß in dieser Zeit des Generalangriffs der Reaktion auf die Lebensinteressen der Arbeit­nehmerschaft festes Zusammenstehen in der Organi sation das Gebot der Stunde ist.

16 gegen 6 Stimmen beſchloſſen, auf die Tagesorb Rundfunk am Abend

nung der Internationalen Arbeitskonferenz im Jahre 1933 folgende Fragen zu setzen:

die Herabjehung der Arbeitszeit; Diese Bericht der Vorbereitenden Konferenz. Vorbereitende Konferenz foll am 10. Januar 1933

Dorwärts

Sozialdemokraten

Liste 2

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Mittwoch, 26. Oktober

Berlin  : 16.05 Zeitfunk. 16.30 Aus Flens­ burg  : Unterhaltungskonzert. 17.30 Wir be­suchen die deutschen   Siedlungen in Bes­ sarabien  ( H. Semrau). 17.50 Die doppelte Wirklichkeit der Geschichte( R. Schneider). 18.10 Niccolo Paganini  ( Dr. E. Fortner). 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag 19.10 Unterhaltungsmusik. 21.00 Derei Zauberbaum( musikalisches Lustspiel). 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanz- 196 musik.

Königswusterhausen  : 16.00 Päd­agogischer Funk. 16.30 Aus Hamburg  : Nach­mittagskonzert. 17.30 Nordisches Christentum als Wegweiser( L. v. Kohl). 18.00 Beethoven­Ouvertüren( Dr. N. Feinberg). 18.30 Die Frontstellung Indiens   und Ostasiens   gegen­über dem Abendland( Dr. P. Rohrbach). 18.55 Wetterbericht. 18.55 Englischer Sprach­unterricht( Marga von Kuhlwein, Lektor W. Mann). 20.20 Dichterabend. 21.00 Tages­und Sportnachrichten. 21.10 Aus Wien  : Wiener Abend. 22.15 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Sonst: Berliner   Programm. Vollständiges Europaprogramm im., Volks­funk", monatl. 96 Pf., durch alle Vorwärts"- Boten oder die Postanstalten.

Petschek   ganz deutsch!

Zum Prozeß Caro- Petschek

Caro­

-

Zur heutigen Verhandlung im Betschef Prozeß war Geheimrat Caro nicht erschienen. Das Gericht beschloß, ohne Caro zu. verhandeln, da seine weitere Anwesenheit nicht erforderlich sei.

Als erster Vertreter des Nebenklägers Dr. Pet­schhet ergiff Justizrat Davidsohn das Wort und betonte, daß die Anklage vom Nebenkläger in tatsächlicher Hinsicht in vollem Umfange auf= rechterhalten und in rechtlicher Hinsicht um die Anklage der schweren Urkundenfälschung ergänzt

Der Vorwärts" wirbt für Liste 2

Wetter für Berlin  : Veränderliches und kühleres Wetter mit einzelnen Regenfällen, noch ziemlich starfe westliche Winde. Für Deutschland  : lleber­all unbeständig mit Regenschauern, ziemlich fühl und an der Ostseeküste stürmisch.

-

Hierzu 1 Beilage.

Berantwortlich für Politik: Richard Schwarz; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Herbert Lepère; 2olales und Sonstiges: Fri Kar städt; Anzeigen: Otto Hengst; sämtlich in Berlin  . Verlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin  . Trud: Vorwärts- Buchdruderei und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin   SW. 68, Lindenstraße 3./ Bezugsbedingungen und Anzeigenpreise werden in jeder Morgen- Ausgabe des ,, Vorwärts" veröffentlicht.

Theater, Lichtspiele usw.

Staats

MA

Theater

Mittwoch, den 26. Oktober

VOLKSBUHNE

Theater am Bülowplatz Rose- Theater 01. Norden 2944. Täglich 8 Uhr Große Frankfurter Straße 132 Die Ratten Hauptmann

von Gerhart

Dorsch, Klöpfer, Wernicke, Verhoeven, Hormey, Fein, Stein. Thau, Kurz.

Staatsoper Unter den Linden Städt. Oper Deutsches

20 Uhr

Sizilianische Vesper

Staatliches Schauspielhaus

20 Uhr

Wilhelm Tell  

Stettiner   Sänger

Reichshallen- Theater

8.15 Sonntag 3.30 zu ermäßigten Preisen. Letzte Woche! ,, Und abends wird getanzt" und das Oktober- Programm

Charlottenburg  Fraunhofer 0231 Mittwoch, 26. Okt.

Turnus II Madame

Theater

Weidend. 5201.

8 Uhr

Tel. Weichsel E 7 3422 5.15 und 8.30 Uhr

Der Hauptmann von Köpenick

Nurnberger Str. 50

Uhr

Täglich 2 × 9 Uhr Das sensationelle Kabarett- Programm Abendpreise 1-3 Mk.

Komödienhaus Besonders wirksam sind dh Kleinen Anzeige Willy Schaeffers   Kabarett für Alle in der Gesamt Auflage billig! Schiffbauerdamm 25 D 2 Weidend. 6304-05. des Vorwärts und trotzdem Täglich 84 Uhr Auslandreise v.Oesterreicher   u. Hirschfeld Felix Bressart Maria Paudier Paul Heidemann  

Wallnertheater Täglich 84 Uhr

Prinz Friedrich Leibkutscher des Fridericus Rex

Butterfly Von Homburg

20 Uhr Reining a. G.,

Fidesser. Zador, Hüsch, Kandl, Pechner, Gombert.

Schauspiel von H. v. Kleist  

Regie: MaxReinhardt

Dirigent: Ladwig Kammerspiele

Schiller

Bismarckstr.( Knie) Steinpl.( C1) 6715 Täglich 8% Uhr Robert und Bertram Alfred Braun, Fritz Hirsch, Senta Sopeland Theater

Letzte Vorstellung

8 Uhr Schultes Bühne Heiterer Ludwig. Thoma  - Abend Die

Brautschau

Erster Klasse

Singspiel v. G. Quedenfeldt, Musik v. Jos. Snaga Preise 0,50 bis 3 M. Vorverk, ab 10 Uhr.

Winter Garten

8 Uhr 15. Flora 3434. Rauchen erl. Bronett- Familie.

Lord Ain. 7 Alfredos. Marianne u. Roberts. Dormonde. Mae Elgin. Mary Erik u. Co. usw.

HAUS VATERLAND KURFÜRST 460

Das

Vergnügungs Restaurant Berlins

BETRIEB KEMPINSKI

81, Uhr CASINO- THEATER 84, Ub

Lothringer Straße 37.

Nur noch bis 3. November auch Sonntags nachm. 4 Uhr

Königin der Luft

Am 4. November zum 1. Male:

Die Liebe blüht in Werder  

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aus dem Bürgerlichen Bräuhaus in Pilsen  

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