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der Berliner Straße ein Demonstrationszug von etma 150 bis 200 Kommunisten, die Sprechchöre bildeten. Die Polizei griff ein und zerstreute die Menge, die in die Nebenstraßen abgedrängt wurde. Drei Personen wurden wegen Nichtbefolgung der polizeilichen Anordnungen zwangsgestellt. Im Rat­haus wurde dann eine Delegation von fünf Er­werbslosen empfangen, die den Fraktionsführern die Forderungen der Erwerbslosen unterbreiteten, die die unentgeltliche Belieferung mit Kohlen und Kartoffeln verlangten.

Die KPD.   sucht Dumme

Die KPD   wirbt durch Plakate für Wahlver­jammlungen, auf denen sie neben KPD.  - Rednern die Genossen Aufhäuser, Löbe und Urich als Korreferenten anführt. Das ist natürlich ein grober Unfug; denn selbstverständlich haben die genannten Genossen etwas anderes zu tun, als kommunistische Versammlungen interessant zu machen. Dasselbe gilt für unsere Parteigenossen und Freunde wir werden diese Versammlungen nicht durch unseren Besuch aus der Dede kom­munistischer Phrasendrescherei herausheben.

Wieder Wochenendzug nach Hamburg  . Als nächste Wochenendfahrt veranstaltet die Reichs­bahndirektion Berlin am 12. und 13. November eine Sonderzugfahrt nac, 5am burg. Der Zug wird am Sonnabend, 12. November, ab Berlin Lehrter Bahnhof   11.45 Uhr abfahren und um 16.42 Uhr in Hamburg   eintreffen. Die Rückfahrt erfolgt am Sonntag, 13. November, ab 19.40 Uhr, an Berlin  - Lehrter Bahnhof   0.15 Uhr. Der Fahr­preis beträgt für die 3. Klasse 11.60 M., für die 2. Klasse 17 M. Der Verkauf der Fahrkarten und Busazkarten beginnt am 31. Oktober bei der Fahr­fartenausgabe des Lehrter Bahnhofs und bei den bekannten Ausgabestellen des Mitteleuropäischen  Reisebüros.

Flugratetentag in Tempelhof  . Nachdem die Aufsichtsbehörden für den Start der Tilingschen Flugraketen die Genehmigung erteilt haben, wird am Sonntag, dem 30. Oktober, im Zentralflug­hafen der Abschuß von drei Flugraketen des Osnabrücker Konstrukteurs   erfolgen.

Zimmervermittlung für republikanische Stu­denten. Der Kreis Berlin   des Deutschen Studenten­verbandes hat gemeinsam mit dem Reichsbanner eine Zimmervermittlung eingerichtet, die dazu dienen soll, Zimmer bei Reichsbannermitgliedern an republikanische Studenten zu vermitteln. Es

Am Pulsschlag der Arbeit

Werbearbeit in den Betrieben- Versammlungswelle über Berlin  

Der fünfte Großwahlkampf, den die Berliner  Sozialdemokratie in diesem Jahre zu führen hat, begann bei allen Parteien in seinen weiteren Auswirkungen etwas später als die vier vorauf­gegangenen Rämpfe dieses politisch bewegten Jahres, das an alle Freunde, welche Stellung sie auch einnehmen mögen, ganz besonders starte Anforderungen stellt.

Freilich, die Berliner   Sozialdemokratie, war sehr früh auf dem Posten. Schon bevor der Wahltermin festgesetzt war, hatte sie die Taufende ihrer Anhänger in den Sportpalast gerufen. Unsere Massenversammlung, in der damals Otto Wels   und Paul Löbe   und der österreichische Genosse Ellenbogen sprachen, war ein großer Erfolg.

Heute tragen wir die roten Fahnen der Freiheit nach dem Berliner   Westen, dem Hauptquartier des reaffionären Bürgerfums.

Albert Grzesinski   und Emil Groß   von der Sozialistischen Studentenschaft werden zu den freiheitlich gesinnten Berlinern sprechen. Wie bei der großen Kundgebung kurz vor der Reichs­tagswahl vom 1. Juli, in der neben Wels Carl Severing   sprach, soll auch heute abend der Westen von den Symbolen der deutschen   Arbeiterpartei, der Sozialdemokratie, beherrscht sein.

Neben den großen Massenaufmärschen leisten die Berliner   Sozialdemokraten eine Arbeit, die weniger in die Augen fällt, dennoch aber von ganz besonderer, vielleicht manchmal sogar noch

stehen eine große Anzahl Zimmer in allen Stadt­

größerer Bedeutung ist. Es ist ein alter Grund­satz der Sozialdemokratie, zu den schaffenden Menschen selbst in die Betriebe zu gehen und dort zu werben, wo das Blut der Arbeit pulst. So stehen täglich im Vorwärts" in be= sonders großer Zahl die Ankündigungen von Betriebsveranstaltungen, die unter dem Zeichen stehen: Die Sozialdemokratie im Kampf gegen fapitalistische Berelendung, für sozialistischen Aufbau". Besonders schwer, aber darum feineswegs mit weniger Energie durch geführt, ist die Arbeit sozialistischer Werbung bei den Erwerbslosen, jenen allzu vielen Män­nern und Frauen, die durch eine grausame Wirt­schaftsordnung aus dem Produktionsprozeß her­ausgerissen sind.

Daneben werden selbstverständlich in Kreisen und Abteilungen Tag für Tag öffentliche oder geschlossene Wahlversammlungen abge= halten, über die im einzelnen zu berichten aus raumtechnischen Gründen einfach unmöglich ist. So haben beispielsweise gestern im proletarischen Wedding   nicht weniger als fünf öffentliche Wählerversammlungen stattgefunden, bei denen die Genossen Lorenz Breunig  , Hans Gott  furcht, Karl Wermuth  , Paul Mieliz und Hermann Schüßinger sprachen. Unsere unermüdlichen Frauen veranstalteten vorgestern in Schöneberg   in der Ebersstraße eine Rund­gebung Gegen Ausbeutung und Not, für Sozia­lismus, Freiheit und Frieden", bei der Käte Kern und Elfriede Wollmann herzlichsten Beifall fanden. In Buchholz   bei der 133. Ab­

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teilung nahm eine Versammlung, bei der Genosse Rudolf Wissell   über die Arbeiterschaft im Kampfe gegen die Reaktion sprach, einen beson­ders begeisternden Verlauf. In der Diskussion sprach ein Nationalsozialist so schön, daß Wissell in seinem Schlußwort sagen konnte, daß er selten eine so gute Agitationsrede für die Sozial= demokratie gehört hätte.

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Ein Wille beseelt uns!

Mit den Männern und Frauen wetteifern unsere Jugendlichen, wetteifert das Reichs­banner, wetteifern die Kinderfreunde, die Ar­beitersportler, die Arbeiterfänger und alle die an­deren kulturellen Verbände, die im Dienst der Arbeiterbewegung stehen. Es ist bei den Ber­ liner   Genossen und Genossinnen ein einiger Wille zu Kampf und Sieg: für die Sozialdemo= kratie, für die Liste 2!

Eine besonders eindrucksvolle Kundgebung für die Wahl der sozialdemokratischen Liste am 6. No­vember veranstaltete der Werbeausschuß der SPD  . im Bezirksamt Friedrichshain  . Im Rah men einer Matinee hielt Bürgermeister Genosse Mielig eine mit großer Begeisterung aufge­nommene Ansprache. Martha John, das Eberts Manz- Quartett sowie das Kollektiv des Ruder­Vereins Vorwärts" taten ein übriges, um den Kampfeswillen der städtischen Beamten, Ange­stellten und Arbeiter für den Sieg der Liste 2 zu stärken.

gegenden in ben verschiedensten Preislagen zur Berlin   ruft die Fremden ertranfungen handelt, sondern daß viele Eltern

Verfügung. Die Vermittlung ist fostenlos. Sie findet im Büro des Deutschen Studentenverbandes, Berlin   NW. 7, Albrechtstr. 11, Gartenhaus 2 Tr., ab Mittwoch, den 26. Oktober, bis Mittwoch, den 9. November, täglich von 3-4 Uhr statt.

Die Plaza" bringt vom 1. bis 15. November die Operette ,, Anneliese von Dessau" von Robert Winterberg   in der Rotter- Inszenierung mit der bekannten erstklassigen Plaza- Besetzung zur Aufführung.

Und wieder eine Nazipleite

Schallplatten, die nicht mehr ziehen

In der Potsdamer Str. 113a ist das Büro einer Firma, die sich Nationaler Schall­platten Dienst" nennt. Sie hat noch vor einem Jahre eine Zeit bester Konjunktur durch­gemacht. Da war der Nationalsozialismus  , in dessen Dienst sie sich gestellt hat, große Mode. Die Platten mit den SA  - Liedern wurden in Massen gekauft, und die Liederbücher mit den Hitler= Weisen, die gleichfalls vertrieben wurden, gingen wie warme Semmeln. Drei Filialen wurden ein­gerichtet, und sogar die Gehälter der Angestellten und die Löhne der Arbeiter wurden pünktlich auf den Tag gezahlt. Und das will doch bei den Na­tionalsozialisten viel heißen!

Die Welle ist verrauscht. Die große Zeit ist vorüber. Zwei der Filialen werden heute von den früher angestellten Verkäufern selbständig weitergeführt, eine ist vollkommen eingegangen. Zum 1. November hat man zahlreiche Kündigun­gen vollzogen, und Septembergehälter sind rest­lich erst am 15. Oktober bezahlt worden. Auch bei den Löhnen wird, wie der Berliner   sagt, ge= stottert. Der Umsatz ist um 75 Proz. zurück­gegangen.

Schauen wir einmal in die Korrespondenz dieser Firma. Da finden wir z. B. folgendes Schreiben:

Lüderizz& Bauer

Diktat.

Aktiengesellschaft für Buchgewerbe Berlin   SW 68, Wilhelmstr. 118, Buchgewerbehaus.

Schi.  /Kl.

Den 3. Oktober 1932.

Firma Nationaler Schallplattendienst 8. Hd. Herrn Direktor Obermüller

Berlin W., Botsdamer Str. 113a.

Obwohl wir Ihrem Wunsche entsprechend am 15. September die Restzahlung von 479 M. auf den 3. Oktober verlegten, ist es uns heute

abermals nicht möglich, zu unserem Gelde zu kommen. Wir können telephonieren, wann mir wollen, niemals ist einer der Herren zu sprechen. Wir bedauern dieses außerordentlich und bitten, bis morgen früh 10 1hr die 479 M. zu uns zu schicken, andernfalls sehen wir uns gezwungen, wieder die Pfändung vorzunehmen, was wir doch vermeiden wollten.

Hochachtungsvoll Lüderig& Bauer Aktiengesellschaft für Buchgewerbe. gez.: Ladewig.

Und ein anderes: NS.- Druckerei. Inhaber: SA.- Mann E. Popp Berlin- Lichterfelde, Hindenburgdamm 86. Fernruf: G. 3 Lichterfelde 3956. Nationalen Schallplatten- Dienst

An den

3. Hd. Herrn Auffarth

Berlin  . Den 8. Oktober 1932.

Zu heute, Sonnabend, wurde mir ganz fest eine größere Akonto- Zahlung für Löhnung ver­sprochen, dreimal habe ich heute bei Ihnen an­gerufen, aber jedesmal waren die Herren zur Konferenz, auf gut deutsch  , haben sich ver­leugnen lassen. Ich kann meinen Verpflichtun­gen nicht nachkommen, wenn mich meine Kun­den so behandeln, wie Sie es mit mir machen. Am kommenden Montag werde ich die Klage gegen Sie einleiten.

Mit deutschem Gruß! gez.: Unterschrift.

Wir sehen uns gezwungen, wieder die Pfän­dung vorzunehmen." ,, Am kommenden Montag werde ich die Klage gegen Sie einleiten."

Es ist weit gekommen mit der Nazipleite!

Folgen der Nazikrawalle: Reichs­

hauptstadt wenig beliebt

Auf einer Tagung des Fremdenverkehrsaus­schusses der Industrie- und Handelskammer   wurde von dem katastrophalen Rückgang des Fremden­verkehrs in Berlin   Mitteilung gemacht. Auch diese

lenden Schülern nicht durchweg um Diphtherie. die Kinder vom Schulunterricht bereits ferngehalten haben, wenn sie über Halsschmerzen flagten, um eine Ansteckungsgefahr zu verhindern. Während der Aussetzung des Unterrichts werden die Schul räume desinfiziert.

Schädigung der Berliner   Wirtschaft ist eine Folge Die ,, Elite" der Nation

jener täglichen Nazifrawalle, die Deutschlands  Reichshauptstadt in den Ruf einer Stadt des Bür­gerkrieges brachten.

Oberbürgermeister Dr. Sahm setzte sich stark für die Durchführung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin   ein. Er erhofft aus dem Zuftrom der Besucher der Olympischen Spiele eine Belebung nicht nur für einzelne Teile der Wirtschaft oder der Bevölkerung, sondern für die Gesamtheit. Staatssekretär Lewald ergänzte die Ausführungen des Vortragenden durch den Hinweis, daß der Ausbau des schon vorhandenen Stadions durch Vertiefung der Innenbahn, Bergrößerung der Zuschauerpläge usw. verhältnis­mäßig geringe finanzielle Anforderungen stellen wird.

Im weiteren Verlauf der Sigung wurde dann die Bilanz der Fremdenverkehrs- Saison 1932 erörtert und festgestellt, daß sich der Fremden= verfehr gerade für die Reichshauptstadt be= sonders ungünstig entwickelt hat.

Die Zahl der nach Berlin   reisenden Fremden hat sich gegenüber dem Höchststand im Jahre 1928 auf die Hälfte ermäßigt.

Auch die Aufenthaltsdauer der in- und ausländischen Gäste ist gegenüber den Vorjahren gesunken, durchschnittlich bleiben die Reisenden nur vier Tage in der Reichshauptstadt.

Es wurde der Beschluß gefaßt, in einer be­sonderen Veranstaltung Anfang Dezember ein Kotprogramm für die Belebung des Berliner  Fremdenverkehrs der Oeffentlichkeit zu übergeben.

Wieder Diphtherie!

Volksschule geschlossen

In Berlin- Friedrichsfelde   haben sich zu Beginn dieser Woche zahlreiche Diphtherieerfran­kungen unter den Schülern der 28. Bolksschule bemerkbar gemacht. Da in einer klasse von 42 Schülern nur noch 15 am Unterricht teilnahmen und auch in anderen Klassen die Zahl der Erkran­fungen sehr groß war, hat der Kreisarzt die vor­läufige Schließung der Schule bis zum 6. Novem­ber angeordnet.

Von der zuständigen Stelle des Magistrats wird darauf hingewiesen, daß es sich bei den feh­

SA.- Burschen als Schänder

Eigener Bericht des Vorwärts Bochum, 26. Oktober Die Bochumer   Polizei hat drei SS.- Leute. und einen SA.- Mann verhaftet, die ein junges Dienstmädchen in die Wohnung eines dieser Burschen gelodt haben und sich dort in der gemeinsten Weise an ihm vergingen. Das Mäd­chen, dem buchstäblich die kleider vom Leibe ge­rissen wurden, hatte sich vergeblich zur Wehr ge­setzt. Als Nachbarn aufmerksam wurden, warf man das Mädchen nach Mißhandlungen aus dem Hause. Vorher hatte man ihr noch die Geldtasche gestohlen.

Arbeiter schwer verunglückt

An der Ecke Eckener  - und Georgstraße in Zehlendorf   ereignete sich gestern nachmittag ein folgenschwerer Unfall. Der Monteur Fride aus Reinickendorf  - Ost war dort mit dem Zusammen­toppeln eines Lastautos und Anhängers be= schäftigt. Dabei geriet F. zwischen die beiden Fahrzeuge und erlitt schwere innere Verlegungen und Knochenbrüche. Der Verunglückte fand im Stubenrauch- Krankenhaus Aufnahme.

11. Kreis. 77., 78. und 79. Abteilung: Handzettel für die öffentliche Versammlung fönnen heute in der Borwärts" Spedition, Belziger Str. 27, ab­geholt werden.

Das Parteimitgliedsbuch unserer Genossin Emma Rupte, geboren 13. Juni 1908, wohn­haft Barbarossastraße 80, ist verlorengegangen. Bei Auftauchen des Buches ist dies anzuhalten und der Kasse des Bezirksverbandes zurück­zureichen.

Wie wird das Wetter?

In Berlin  : Kühler und aufheiternd, einzelne Regenschauer, mäßige West- bis Nordwestwinde.

In Deutschland  : Ueberall fühler, am Tage wechselnd wolkig, noch einzelne Regenschauer. In Ostpreußen   anfangs noch bedeckt und Regen.

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