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JA

Neue Jünger Stahls?

Im Jahre 1845 schrieb der Berliner Staats rechtslehrer Friedrich Julius Stahl ( mit Familiennamen Warschauer) eine staatsrechtlich­politische Abhandlung" über das monarchi­iche Prinzip". Mit dieser Abhandlung wandte er sich gegen die damaligen Bestrebungen, eine Aenderung der monarchischen Staatsform herbeizuführen. Er lehnte sowohl die reine" Monarchie als auch die parlamentarische" Mon archie ab. Erstere bot seiner Meinung nach feine genügende Teilnahme der Nation an der Gestal­tung und Berbürgung des öffentlichen Rechtszu­standes". Letztere erschien ihm zu republikanisch, weil darin der König nicht mehr die entscheidende und gestaltende Gewalt für die gesamte Staats­lentung" innehabe. Stahl entwarf in seiner Ab­handlung in betontem Gegensatz zu den damaligen parlamentarischen Verfassungen der Monarchien Englands und Frankreichs für die deutsche fon­ftitutionelle Monarchie" die Grundzüge einer reichsständischen Verfassung unter monarchi schem Prinzip".

Hierbei prüfte Stahl sehr vorsichtig das ge­wisse Maß der in dieser Verfassung verankerten ständischen Rechte", das nach monarchischem Brinzip noch gewährt werden fann". Sein größ­tes Bemühen war, Rechte" zu geben und Ein­richtungen zu schaffen, durch die dem Monarchen feine Unabhängigkeit und Erhabenheit" restlos verbleibt. Stahl wollte im Monarchen den Schwerpunkt der. Berfassung" und den Geist der Regierung" konservieren und drückte sich philo­fophisch so aus:

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Zum Thema ,, Staatsumbau"

,, Der Monarch umschließt mit seiner person. lichen Autorität die Verfassung und unter dieser Autorität, nirgends von ihr losgerissen, sind die Rechte der Stände.. befestigt." Er schloß seine Abhandlung mit dem Hinweis, daß die Völker tein Recht hätten, eine staatspolitische Umwälzung zu fordern" und die Fürsten , denen Gott die Macht anvertraut habe, fein Recht hätten, eine solche Umwälzung zu gewähren".

Die staatsrechtlichen Weisheiten dieses jüdischen Gelehrten bildeten 25 Jahre später die Grund­lage der Bismardschen Staatstun ft. Bismarcks tonftitutionelle Monarchie wurde 1918 in eine parlamentarische Republik verwandelt, deren demokratische Verfassung zur Zeit von Staatsmännern mit betont t onservativer" Gefimmung und autoritärer" Staatsauf­faffung umgemodelt wird. Bei diesem ange lichen Um- und Neubau des deutschen Staates soll nach programmatischen Verlautbarungen der neuen Staatsmänner ohne Abweichung von den Grund­säzen der Verfassung" und ohne Wechsel der Staatsform" eine autoritäre" und un= abhängige" Regierung ermöglicht werden, die sich ihrer Verpflichtung gegen Gott und gegen die Nation im tief= ften bewußt ist".

Das Bezeichnendste an dieser neuen konserva­tiven Staatsführung" ist, daß sie die zugleich autoritäre und demokratische Gewalt" des Reichs= präsidenten zur Zentralsonne des Staatswefens macht. Für diese angeblich im Rahmen der demokratischen Verfassung sich vollziehende

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Frauenproblem der Gegenwart

Ein Vortrag von Alice Rühle

Daß man die Worte Frau und Problem" überhaupt zusammenstellt, das ist nach den gestrigen Ausführungen Dr. Alice Rühles im Monistenbund ein besonderes Kennzeichen unferer Zeit. Früher, als das Haushaltführen noch eine den ganzen Menschen ausfüllende Auf­gabe war, als all das, was heute fabrikmäßig bezogen mirb, im Hause selber hergestellt werden mußte, da nahmen die Frauen hervorragenden Anteil an der gefellschaftlichen Produktion und genoffen im Zusammenhang damit ein hohes Maß von Achtung allerdings immer nur als 3weites Geschlecht", das rechtlich und wirtschaft lich vom Manne vollständig abhing. In der Fülle der Geschäfte blieb ihnen aber feine Zeit, über diese Stellung nachzudenken.

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Als dann von den lebigen Frauen des Mittel­standes die Emanzipation ausging, da be­schränkten diese fich darauf, die Zulassung der Frau zu allen Berufen zu verlangen. Dieses Ziel ist heute erreicht. Ist das Frauenproblem damit gelöst ober fängt es nun überhaupt erst an? Was hat die Frau seither erreicht? Im Grunde genommen eine zusäßliche Be. lastung: 3um Beruf noch die Sorge für eine dem Familienleben sich immer mehr entfremdende Familie, deren einzelne Mitglieder zu den ver schiedensten Zeiten zum Essen oder zum Schlafen nach Hause fommen. Dazu herrscht Kampf

ftimmung zwischen Mann und Weib. Soviel Ressentiment zwischen den Geschlechtern wie heute hat es noch zu keiner Zeit gegeben. In der Ehe stimmt es nicht mehr; Streitigkeiten, Scheidungen und Selbstmorde nehmen ständig zu. Der Mann ist nicht dazu erzogen, den neuen Forderungen, die die berufstätige Frau anmeldet, gerecht zu merben. Es ist heute schon so meit, daß man neben dem Frauenproblem auch noch von einem Männer problem fprechen müßte: Unfere Mannerwelt ist ins Wanten geraten. Die proble matische Atmosphäre des Elternhauses wirft sich auch ungünstig auf die Kinder aus, die in erschreckend hohem Prozentsatz verwahrlosen oder doch psychisch Schaden nehmen.

erschreckend hohem Prozentsaz verwahrlosen.

Wo liegt die Lösung? Der Charakter, den die Bortragende ja für nichts Angeborenes, son­dern für etwas Suziales hält, muß sich bei beiden Geschlechtern, besonders aber bei der Frau wan deln, der an dieser Weltenwende die wichtigere Rolle zufällt. Sie wird und das mag vielleicht die soviel umstrittene Genieleistung der Frau be­deuten eine Synthese der Charaktereigen­schaften beider Geschlechter: die besten Eigen­schaften des Mannes und die besten Eigenschaften der Frau zustande bringen müssen, die die Grenze zwischen den Geschlechtern in gewissem Sinne aufhebt.

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Dr. L. H.

Rundfunk ohne Zensur! bemoratisch, als daß ihm einfallen würde, bas

In Deutschland ? Nein! In Dänemark !

Die Statsradiofonien- Kopenhagen, die dänische Sendegesellschaft, läßt anläßlich des zehnjährigen Bestehens des dänischen Rundfunks auf dem Ge lände der großen großen Funkausstellung täglich ,, 10 Minuten Radiogrüße" senden. Beim Durchgang durch die automatische Zählerkontrolle am Eingang der Ausstellung erhält jeder Hundertste Besucher eine besondere Karte, die ihn zum Sprechen vor einem Mikrophon berechtigt, das durch eigenes Kabel mit der Hauptsendestation verbunden ist. Von hier werden jeden Tag zehn Minuten, am Sonntag waren es dreißig Minuten, die furzen Reden und verschiedenartigsten Grüße und Wünsche der Amateursprecher in den Aether gefuntt. Das überraschende Moment für uns be­vormundete und zenfurierte Zwidelträger ist hier­bei, daß jedermann vor dem Mikrophon seine Meinung fagen darf! Er darf die Sendungen des dänischen Rundfunks kritisieren. Er fann Miß­stände des öffentlichen Lebens aufzeigen, oder sonst ihm Passendes vortragen. Es ist ganz gleich! Es findet feinerlei 3enjur in irgendeiner Form statt! Bon der Einrichtung hörte man schon tüchtig Bebrauch machen. Menschen aus dem Bolte sagten ungeschminkt ihre Meinung ins Mitrophon, nachdem der Ansager vorher ihren Namen und ihre Adresse bekanntgegeben hatte. Bon besonderem Wert sind die abendlichen Ueber­tragungen über den Kurzwellenfender Stmalebaef. Jeder Einhundertste fann dann seinen Angehörigen auf Grönland , Island oder in Nordamerika Grüße und furze Mitteilungen übermitteln! Denn Stamlebaek( Welle 31,51 m) wird dort gut emp­fangen.

Trotz der aufgeregten Zeiten haben sich Miß­bräuche bisher nicht ereignet, der Däne ist viel zu

Mikrophon zu dunklen Zwecken zu mißbrauchen. Dieses kleine demokratische Land zeigt uns anderen Mitteleuropäern, wie vorbildlich sich Menschen perschiedener Meinungen und Beltan­schauungen dem ohne Zensur vor Mitrophon benehmen fönnen.

Segensreiche Arbeitslosigkeit

Was ist Arbeitslosigkeit? Erna Saenger( im Programm der Deutschen Welle) erflärte, Arbeitslosigkeit sei vielleicht als ein Segen Gottes aufzufaffen, weil nun das Sofaedchen bei Mutter mal nicht leer bleibe. In diesem von freiherrlicher Romantik getränkten Stil war ihr ganzer Bortrag ,, Mutter und Sohn" gehalten. Von den Leuten, die heute die Rundfuntprogramme zu sammenstellen, scheint feiner von proletarischen Berhältnissen auch nur eine Ahnung zu haben. In den Wohnungen der Arbeitslosen gibt es keine einladenden Sofaecken mehr, tein behagliches Zu­hausesein. Enge, Hunger, Kälte, Mangel an Klei dung schaffen heute ganz andere Probleme in den Familien, als solche Vortragsdame fie zu sehen vermag. Was hier Mutter und Sohn immer mieder aneinanderbindet, ist das Wissen um die gegenseitige Not, das Erkennen des gemeinsamen Leides, und, in glücklichen Fällen, der gemeinsame Kampfwille für eine beffere Zukunft.

Das Nachmittagskonzert, das- eine halbe Stunde nach diesem lichtvollen Vortrag die Deutsche Welle und Berlin gleich­zeitig brachten, war ebenfalls non echt freiherr­licher Qualität. Wenn Wilhelm von Doorn sich in glüdliche alte Zeiten zurückverseßt fühlen will, braucht er wahrhaftig nur seinen Rundfunk­empfänger auf Deutschland einzustellen. Mehr als

Umbilbung ber parlamentarischen Republit in eine Präsidialrepublif haben bereits einige Staatsrechtslehrer( u. a. Carl Schmitt ) den ideologischen Ueberbau geliefert. Hier­bei nimmt man die umgekehrte Richtung, wie sie einstens der altpreußische Staatsrechtslehrer Stah! einschlug; dennoch dürften beim Abbau der Bolts Souveränität und dem Wieder­aufbau der Monarchen Souperänt­tät die Stahlschen Grundfäße ihre Beachtung ge­furden haben.

Banz bestimmt aber gehen die neuen Staats­männer bzw. ihre Theoretiker mit Stahl einig in der Methode des Um- und Neubaues des deutschen Staatswesens. Stahl hielt es damals für amedmäßig und flug, seine reichsständische Ber­faffung nicht durch einen legislativen Aft ein­zuführen, sondern durch eine Reihenfolge fortlaufender Akte, die im systematisch untrennbaren Zusammenhang" stehen, herbeizu­führen. Und zwar sollte dies nicht von unten, von der Nation aus, veranlaßt, fondern von oben her der Nation aufoktroniert werden.

Noch eines lehrte damals Stahl: Die Konstitu­tionsurkunde dürfe nicht der Anfang, sondern nur das Ende der staat politischen Umbildung sein; sie müsse nicht aller reichsständischen Wirt­jamkeit vorausgehen, sondern der bereits voll­ständig entfalteten reichsständischen Wirksamkeit nachfolgen, sie besiegeln".

Warten wir demokratischen Staatsbürger nun das Ende der Wirksamkeit der neuen Staats­männer seit Brüning ruhig ab? H. H.

es zur Zeit geschieht, könnte auch er seine ver­gangenen und kommenden Hohenzollern nicht feiern lassen, und es kann ihn höchstens Neid überkommen über all die Herren von und zu, die fich jetzt sein Redemonopol angeeignet haben. An diesem Nachmittag also war ein prachtvolles Fridericus- Konzert zu genießen.

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Daß im Wegweiser durch die Zeit" ( Deutsche Welle) Dr. Rudolf Pe che l wieder ebenso heftig wie verständnislos dem Margismus zu Leibe zog, versteht sich ohne weiteres; selbst­verständlich fiel dabei ein kräftig rühmendes Wört­lein für unsere Freiherrenaera ab.

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Nobelpreiskandidaten für Medizin

Das Lehrerkollegium des Karolinischen Instituts in Stockholm hat beschlossen, den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für das Jahr 1932 an Sir Charles Sherrington in Orford und Professor Edgar Douglas Adrian in Cambridge gemeinsam zu verleihen wegen ihrer Entdeckung über die Funktionen des Neurons( Nervenzellen).

Keine biblische Sintflut

Durch die Ausgrabungen von Prof. Woollen, der das biblische Land Ur entdeckte, glaubte man die Bestätigung für jene große Ueberschwemmung gefunden zu haben, die im Alten Testament als Sintflut bezeichnet wird. Kürzlich wurden nun in dem füdbabylonischen Tello durch franzöfifche Altertumsforscher Ausgrabungen durchgeführt, die bereits zur Freilegung der ältesten Siedlungs­schichten führten. Dabei wurden in der untersten Schicht Reste einer vorgeschichtlichen Kultur ge­funden, die in der gleichen Zeit wie die von Ur bestanden hat. 3u ihrer Ueberraschung fanden die Franzosen aber nicht die von Woolley entdeckte einer Schicht, die aus den Ab­,, Sintflutschicht" lagerungen jener gewaltigen Ueberschwemmung entstanden ist und die die Reste der unter­gegangenen Kultur enthält. Da in Tello diese Schicht fehlt, fann auch die Schicht pon Ur nicht mehr als Beweis für jene Erdkatastrophe an­erfannt werden. Anscheinend hat es sich bei der Katastrophe von Ur nur um eine örtlich be­schräntte Ueberschwemmung menn auch von räumlich großem Ausmaßgehandelt, nicht aber um eine wirkliche ,, Sintflut".

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Musik im Film. 3m Ufa Palaft am 300 finden vor jedem Film Konzertaufführungen des großen Ulfa - Sinfonieorchester unter Leitung von Dr. Helmuth Thierfelder statt. Auch das Uni­versum hat neben dem Barietéteil wieder ein gutes Orchester.

Die Rundfunkversuchstelle beginnt thre neuen Lehr­gänge; sie umfassen eine Abteilung für Rundfunk­rede und eine für Rundfunk mujit. Als Behrer mirten Alfred Braun , Prof. Carl Elewing, Dr. Carl Wizburger, Karl Friebel, Bruno Seib­Ier infler, Mar Butting, Eduard Kin nete, Prof. Paul Hindemith , Dr. Erwin ever. Nähere Auskunft durch die Geschäftsstelle Berlin- Charlottenburg 2, Fasanenstr. 1, bon 8-1 11br. Ausstellung Sahl und Bild" vom 3 bis 30. Novem ben. Das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht veranstaltet in seinem Großen Saal Berlin W3. 35, Botsdamer Str. 120, in Berbindung mit dem Reichs­furatorium für Wirtschaftlichkeit diese Ausstellung, die das, was auf verschiedenen Gebieten mit den Mitteln der Bildstatistik geschaffen wurde, zu einer vergleichen­den Schau vereinigt. Die Ausstellung ist an den Wochentagen von 10 bis 18 Uhr, an den Sonntagen bon 10 bis 14 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Reichsbanner und Clamac

Offiziell der Beitritt beschlossen

Seit Jahren steht bas Reichsbanner Schwarze Rot- Gold" als Bund der republikanischen Kriegs­teilnehmer und Kriegsteilnehmersöhne in fame. radschaftlich vertrauensvollen Beziehungen zur Ciamac. 26 Landesverbände fast aller Staaten des europäischen Kontinents mit einem Mit­gliederbestand von vier Millionen sind zusam mengeschlossen in der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Berbände der Kriegsteilnehmer" oder, wie die allgemein angewandte franzöfifche Abkürzung lautet, der Ciamac".

Der Bundesvorstand des Reichsbanners hat nun in seiner legten Vorstandssitzung einstimmig be­schlossen, der Ciamac" beizutreten. Als Zeit­punft der öffentlichen Mitteilung wählte er im Gedenken an die gefallenen Kameraden den Totenfonntag. In seiner Beitrittserklärung an den diesjährigen Präsidenten der Ciamac", Bundesrat Brandeisz( Wien ), betonte der Bun desführer des Reichsbanners, Höltermann, daß der Beitritt zu dieser europäischen Arbeitsgemein schaft der Frontsoldatenbünde den festen Willen hervorheben solle, mehr denn je für Frieden, für deutsch französische Verständi gung und für Demokratie als Grundlagen der friedlichen Zusammenarbeit der europäischen Kulturnationen einzutreten.

Nur Liste 2!

Es geht um die Zukunft? Nur Liste zwei!

Es geht um die Freiheit! Nur Liste zwei!

Es geht um die Arbeit! Nur Liste zwei!

Um eure Kinder! Nur Lifte zwei!

Um eure Rechte! Nur Lifte zwei!

Um Lohn und Brot! Nur Liste zwei!

Um euer Ceben! Nur Lifte zwei!

Um d'ch, um mich! Kue Liste zmei!

Und immer wieder: Nur Cifte zwei Sozialdemokraten!

Seeleute wählen früher

Seeleute, die vor dem 6. November in See gehen, können zur Reichstagswahl schon von heute ab, und Seeleute, die nach dem 6 November in einen deutschen Hafen einfahren, noch bis 11. November in folgenden Hafenstädten abstimmen: Königsberg i. Pr., Billau, Kolberg , Stettin , Swinemünde , Altona , Flensburg , Kiel , Emden , Wesermünde , Wilhelmshaven , Hamburg , Curhaven, Nordenham , Bremen , Bremerhaven , Lübeck . In diesen Städten nehmen besondere Abstimmungsvorstände täglich Seemannsstimmen entgegen. Die Abstimmungszeiten werden von den Hafenstädten befanntgegeben. Der Seemann muß sich durch sein Seefahrtsbuch ausweisen und einen Stimmschein besigen. Zu den See­leuten zählen auch alle zur Schiffsbesagung ge härenden Personen mit Dauerausweisen über ihren Beruf.

Die Kontingentsseuche Reichsverband der Industrie zur Lage

In der gestrigen Präsidialsigung des Reichsper bandes der Deutschen Industrie wurde über die schweren Exportverluste berichtet, die aus den Kontingentierungsabfichten der Reichsregierung beretts entstanden sind. Schon die Ankündigung möglicher Kontingente habe zu einer bedentlichen Stodung des deutschen Eg portes gerade nach den bedeutsamsten Abnehmer­ländern geführt. Die bereits eingetretenen Schäden mürden nur durch eine pflegliche Behandlung unserer außenhandelspolitischen Beziehungen mie­der gutgemacht werden können. Das Präsidium schloß sich der außerordenti ernst en Beurteilung der Lage durch den Bericht erstatter einstimmig an.

Der Reichsverband betont neuerdings die ernste Pflicht seiner Mitglieder, alle in dem neuen Wirtschaftsprogramm liegenden Möglich­teiten entschieden auszunuzen. Auf der anderen Seite dürfe auch die Regierung nicht zögern, das angekündigte Reformmert hinsichtlich der Ber minderung der öffentlichen Basten und der end­gültigen Sanierung der öffentlichen Haushalte be schleunigt und umfassend durchzuführen Das Prä­fidium sprach sich grundsäklich gegen jede 3mangs­fartellierung aus und beschloß die Einsetzung be fonderer Ausschüsse zur Borbereitung der Weltwirtschaftskonferenz und zur Vorbereitung

weiterer Stillhalteverhandlungen.