Durchschnittlich 80000 Mark Gehalt! So erfolgt die Anpassung an die Armut der Nation durch die Generaldirektoren
Die Wirtschaftskrise hat über das arbeitende Volk unsägliche llkot gebracht. Weil„die Wirt- schaft" gerettet werden muß, ist„her Wohl- fahrt sstaat" außerdem bei den Aermsten der Armen abgebaut worden. Die Wirtschasts- krise soll durch 2,2 Milliarden Steuergeschenke an die Unternehmer überwunden werden. Was haben die Unternehmer schon auf dem Altar des Vater- landes geopfert? Der„Vorwärts" hat sich schon mehrfach mit den in der Privatwirtschaft gezahlten Gehältern und Tantiemen beschäftigt. Der tolle Widerspruch zwischen dem völligen Fiasko der kapitalistischen wirtschastsführung und der für diese wirtschastsführung gezahlten Kosten muß immer wieder aufgezeigt werden. Er ent- hüllt die Ungerechtigkeit der den beschäftigten und feiernden Arbeitern sowie den Renten- empfängern zugemuteten immer größeren Not in aufrüttelnder Weise. Die Erkenntnis dieser Un- gerechtigkeit muß dem Volk die Augen öffnen, daß das System solcher Ungerechtigkeiten vcr- schwinden muß. In der„Gewerkschaftszeitung", dem Organ des ADGB. , sind die vom„Vorwärts" zuerst ver- öfsentlichten Ergebnisse über die 1331 bei den großen Unternehmungen entstandenen„Leitungs- kosten", das sind in erster Linie die Vorstands- bezüge und die Tantiemen der Aufsichtsräte, auf den neuesten Stand gebracht. Für 7S große Unternehmungen, die in ihren Geschäftsberichten für 1331 nach der Aktienrechtsnovelle vom vorigen Jahre über die Vorstands- und Aussichtsrots- bezüge berichten mußten, werden die Leitung?- k o st e n und die Durchschnittsgehälter zusammen- gestellt. Natürlich hoben die Geschäftsberichte nur Mindestziffern angegeben: Aufwandsspesen und Repräsentotionskosten werden vielfach— und in beträchtlicher Höhe— einfach„über Unkosten" verbucht. Das Ergebnis ist folgendes:
In der Nachmittagssitzung des Bundestages des DBB. empfahl gestern der Berichterstatter die Annahme einer Entschließung des Bundesvorstan- des, die in der Hauptsache wegen oer Unterzeich- nung des Ausrufs der gewerkschaftlichen Spitzen- organisationen am 20. Juli eingebracht worden war. Den Aufruf unterzeichnet hatten der 1. Vor- sitzende des Reichsverbandes Deutscher Post- und Telegraphenbeamten, Kugl er, und oer Bundes- direktor Lenz. In der Entschließung heißt«s, nach einem Hinweis darauf, daß der politische Meinungsstreit auch die Beamten und ihr Organi- sationsleben erfaßt habe, und der Bundestag sich aus diesem Grunöe erneut zu dem Grundsatz der parteipolitischen Neutralität bekennt: „Der Bundestag hält weiter daran fest, daß der Deutsche Beamtenbund in gemeinsamen Fragen im Rahmen seines Programms mit anderen Spihenverbänden zusammenarbeiten kann. Um jeweils die gewissenhafte Beachtung aller wichtigen Bundesinteressen, insbesondere auch des Grundsatzes der parteipolitischen Neutralität zu sichern, ist künftig vor jeder gemeinsamen Ak- tion die Zustimmung der verantwortlichen Bundesorgane einzuholen.... An die Mitglieder richtet der Bundestag den Appell, sich bei Beurteilung der Bundespolitik und der Bundesarbeit nicht von parteipolitischen Emp- findungen und Einflüssen leiten zu lassen." Im Zusammenhang mit dieser Entschließung empfahl der organisationspolitische Ausschuß die Annahme eines Antrages der Bundesleitunz, wonach mit der Annahme der Entschließung die An- träge als erledigt angesehen werden sollten,„die sich auf die vom geschästsführenden Vorstand nicht gedeckte Mitunterzeichnung des Aufrufs der Spitzen- organisationen vom 20. Juli 1332 beziehen". K u g l e r gab als erster Sprecher zu diesem Vorschlag die Erklärung ab, daß die Vertreter seiner Organisationen trotz schwerster Bedenken für die Entschließung stimmen werden, jedoch gegen den Antrag der Bundes- l e i t u n g, weil darin unnützerweise wieder die Rede oavon ist, daß der geichäftsführende Vor- stand den viel umstrittenen Aufruf nicht gedeckt hat. Diese Erklärung Kuglers war durch- aus verständlich, denn seine Organisation, der Reichsbund Deutscher Post- und Telegraphen- beamten, hatte die Unterschrift seines Vorsitzenden Kugler und seines Mitgliedes Lenz gebilligt. Bis zu dieser Erklärung verlies die Tagung völlig ruhig. Dann stieg jedoch der Führer des mecklenburgischen Beamtenbundes, Dr. Bern- Höft, ein offensichtlicher Parteigänger Hitlers , auf die Rednertribüne und zog in größtenteils persönlichen Angriffen gegen den Bundesdirektor Lenz vom Leder. Er verlangte in überheblichem Tone die Versetzung des Bundes- direktors Lenz auf«inen anderen Posten. Während der Rede dieses gelreuen Dieners der mecklen-
Bei den untersuchten 75 Unternehmungen er- reichen die gesamten Verwaltungskosten 5 0 Millionen Mark. Die 500 Vorstandsmitglieder, die Generaldirektoren, die Vollvorstandsmilglieder sowie die stellvertretenden Vorstandsmitglieder bezogen im Geschäftsjahr 1331 mehr als 40 Mill. Mark, wobei sehr erhebliche Nebenbezüge bei Tochter- gesellschaften und die auf Unkosten verbuchten Repräsentationskosten, Vertrauensspesen usw. noch nicht mit eingerechnet sind. Im Durchschnitt ergibt sich eine Vergütung je Vorstandsmitglied von 80 000 vl.. wobei man annehmen kann, daß die Bezüge der Generaldirektoren noch wesentlich höher liegen, vielfach das Doppelte und Dreifache erreichen, die der ordentlichen Vorstandsmitglieder etwa bei 100 000 M. liegen, die der stellvertretenden bei 40 000 bis 50 000 M. Um nur ein paar Beispiele herauszu- greifen: Für die 43 Vorstandsmitglieder des deutschen Chemietrustes ergibt sich eine Durchschnittsvergütung von je 140 000 M., für die siebenköpfige Mannesmann- Direktion von je 130 000 M. Insgesamt liegt bei einem Drittel der von uns untersuchten Gesellschaften die Durch- schnittsvergütung aller Vorstandsmitglieder über 100 000 M. und zwischen 100 000 bis 130 000 Mark je Vorstandsmitglied. Dos in solchen Gehältern gegenüber dem Elend der— oft aus Verschulden derselben General- direktoren— zusammengebrochenen Wirtschaft liegende Unrecht wurde von den Herren, die gegen den Wohlfahrtsstaat kämpfen, wohl emp- f u n d e n. Sie wollen— so proklamierten sie in ihren Notverordnungen— wenigstens die Gehälter der vom Staat subventionierten Unternehmungen senken. Aber bis heute. Monate nach der Ankündigung, ist noch nicht einmal die entsprechende Durchführungsverord- nung erlassen!
burgischen Naziregierung kam es zu erregten Zwischenrufen, und als der Bundestag mit knapper Mehrheit einen Antrag des Reichsverban- des Deutscher Post- und Telexraphenbeamten ab» lehnte, der eine kurze Vertagung der Sitzung for- derte, verließen die Mitglieder dieser Organisation demonstratio den Saal und hielten eine Sonder- sitzung ab. Nach deren Beendigung verlangte Kugler die Ablehnung des umstrittenen Antrags, wenn nicht die Mitarbeit seiner Organisation im Dvv. in Frage gestellt werden solle. Der Bundestag brachte daraufhin fast ein» stimmig den Antrag zu Fall, womit einer be- stimmten Zahl von Wühlmäusen innerhalb des DBB. das Futter entzogen war. Mit ebenso er- drückender Mehrheit, wie die oben auszugsweise wiedergegebenc Entschließung angenommen wurde, o e r s i e l e n die Anträge des nationalsozialistisch geführten Bundes Deutscher technischer Zollbeam- ten oer Ablehnung, die wegen der Politik des DBB. bzw. der Unterschriftleistung am 20. Juli dem Bundesvorstand das Vertrauen entziehen, und den Bundesdirektor Lenz sowie den Hauptschrift- leiter des DBB., Heßlein, in die Wüste schicken wollten. Die Wahl der ehrenamtlichen Mitglieder des Bundesvorstandes ergab die e i n st i m- m i g e Wiederberufung der bisherigen Borstands- Mitglieder. Zum Bundesvorsitzenden wurde der bisherige Führer des DBB., Flügel. mit 272 von 332 abgegebenen Stimmen wieder- gewählt. Mit einer zündenden Rede schloß der wiedergewählte Bundcsvorsitzende die arbeitsreiche Tagung.
Zparkassen im September Neueinzahlungen etwas erhöht Die Einlagen bei den deutschen Sparkassen er- reichten Ende September 3730 gegen 3734,8 Mil- lionen Mark Ende August. Auf den ersten Blick scheinen die E i n z a h l u n- gen, die im September mit 366,05 gegen 374,84 Millionen Mark im August ausgewiesen werden, im Berichtsmonat rückgängig gewesen zu sein. Dies ist aber bei den effektiven Neu- einzahlungen auf Sparkonto nicht der Fall, denn im August besanden sich unter den Einlage- Zugängen 26,64 Millionen Mark aus Aufwertung und Zinsgutschriften, im September dagegen nur 7,86 Millionen Mark. Dadurch verringern sich die tatsächlichen Neueinzahlungen im August auf 348,2, so daß im September mit rund 358,2 ein Zugang von rund 10 Millionen bei den Spar- kasseneinzahlungen söhne Gutschriften) festzustellen ist. Di« A u s z a h l u n g e n erhöhen sich im Sep-
Zu den Gehältern kommen bei den Leitung?- kosten noch die Tantiemen für die Aussicht?- räte. Von den Gesellschaften, die 1331 noch mit Gewinn gearbeitet haben, geben wir folgende Beispiele:
Bei diesen 10 Aktiengesellschaften beträgt die gesamte Tantiemesumme über 4 Mill. Mark. Diese 250 hier„beschäftigten" Aufsichtsräte er- halten für ihre Tätigkeit im Durchschnitt 20000 M. Iahresvergütung, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß noch immer bis zu 20 Aufsichtsratsmandate in einer Hand ver- einigt sein können. Auch heute noch kommen bei den mit Gewinn arbeitenden Gesellschaften derartige phantastische Tantiemen zur Auszahlung. Wir wissen, daß zum Kapitalismus Ungerech- tigkeiten ebenso gehören wie die Cliquen- und Protektionswirtschast, die die Auslese der wirk- lich Befähigten auch für die Privatunternehmun- gen verhindert. Wir empören uns aber gegen die Ungerechtigkeit und Scheinhei- l i g k e i t, mit der dos Volk zuerst in das wirt- schaftliche Elend hineingeführt und dann für die Fehler der Verantwortlichen mit schwersten Ent- behrungen bestrast wird, während die Verant- wortlichen selbst so leben dürfen, als wäre nichts geschehen. Eine solche„Anpassung an die Armut der Nation" muß von den deutschen Wählern am 6. November ge- richtet werden.
tember um nahezu 12 Millionen Mark auf ins- gesamt 370,3 Millionen Mark, so daß der Berichts- monat insgesamt eine Abnahme des Einlagen- bestandes um 4,88 Millionen aufweist. Im laufenden Monat hat sich nach den bisher vorliegenden Meldungen die Cinlagenbewegung bei den Sparkassen erheblich gebessert. Die Spar- kassen waren hierdurch in der Lage, seit Anfang Oktober etwa 100 Millionen von ihren Verpflichtungen bei der Akzeptbank abzudecken.
D!e Weltwirtschaftskonferenz Um die Kohlenverständigung Aus dem Bergbauindustriearbeiter-Verband er- halten wir folgende Zuschrift: „Am 31. Oktober wird in Genf der Vorberei- tungsausschuß für die Weltwirtschaftskonferenz zusammentreten, um einen Entwurf für die Tagesordnung aufzustellen. Neben Ver- tretern der Großmächte gehören diesem Ausschuß Sachverständige des Völkerbundes, des Inter - nationalen Arbeitsamtes und der BIZ. an. Der Ausschuß wird sich vor eine Fülle von Proble- men gestellt sehen, unter denen eine sachgemäße Auswahl zu treffen nicht eben leicht sein wird. Gruppiert man die zu behandelnden Fragen nach ihrer weltwirtschaftlichen Dringlichkeit und Ver- handlungsreife, so wird man unbedingt die internationale Kohlenverständi- g u n g mit an bevorzugter Stelle auf die Tages- ordnung bringen müssen. Auf dem Londoner Internationalen Berg- arbeiterkongreß hat vor kurzem der Führer der deutschen Bergarbeiter, Fritz H u s e- mann, die Anregung gegeben, auf den sehr eingehenden Vorarbeiten des Völkerbundes, des Wirtschaftskomitees und der wiederholten Sach- verständigenkonferenzen aufbauend, die Ordnung der internationalen Kohlenwirtschaft zum Grundstein des weltwirtschaftlichen Wieder- a u f b a u s zu machen, dem die Konferenz doch dienen soll. Die privaten Berständigungs- bemühungen, auf die noch zu Anfang dieses Jahres die Genfer Amtsstellen gewisse Hofsnun- gen setzten, sind inzwischen samt und sonders fehlgeschlagen, wie zuletzt die Ende September in Deauoille abgehaltene Zechenbesitzerkonferenz ergeben hat. Der daraufhin zwischen England und Polen in bezug aus die skandinavischen Kohlenmärkte abgeschlossene Sonderpakt muß im Hinblick auf die notwendige Gesamtlösung eher als eine Erschwerung denn als ein Fortschritt angesprochen werden. Ohne Michilfe der Regierungen und ohne Mitwirkung auch der übrigen Beteiligten, nicht zuletzt auch der Bergarbeiter, wird daher ein dauerhafter Kohlenfrieden nicht zustande- kommen können, würden sich doch beispielsweise die von den Regierungen verfügten Kohlen- Handelsbeschränkungen über alle noch so wohl ausgewogenen Vereinbarungen hinwegsetzen, wie
andererseits soziale Erschütterungen im Bergbau die einschneidensten kohlenwirtschaftlichen Wir- kungen hervorrufen können. Will man den ge- störten Lauf der Weltwirtschast wieder in ge- ordnete Bahnen lenken, so muß man bei der Kohle anfangen. Es gibt kaum einen wichtigeren Punkt für den jetzt aufzustellenden Arbeitsplan der Weltwirtschaftskonserenz."
Protest bei Siemens Gegen die Kontingentspolitik Am Freitag fanden die Aufsichtsratssitzungen der Siemens u. Halste A.-G. und der Siemens-Schuckert-Werke A.-G. statt, aus denen die Vorstände den Jahresbericht über die Betriebslage abstatteten. Mitteilungen über das Johresergcbnis wurden noch nicht gemacht. Bei den Sicmens-Schuckert-Werken hat die U m- s a tz s ch r u m p f u n g bis in die ersten Monate dieses Jahres angehalten. Dann trat ein Still- stand in der Abwärtsbewegung ein, dem in der letzten Zeit eine wenn auch nur geringe Besse» r u n g gefolgt ist. Bei Siemens u. Halske hat der Beschäftigungsrückgang bis in den Hoch- sommer hinein angehalten, scheint aber jetzt auch zum Stillstand gekommen zu sein. Das saison- mähige Rundfunkgeschäft hat sich belebt. Die Berichte der Außenorganisationen lassen fast durchweg eine hoffnungsvollere Auffassung über die kommende Entwicklung erkennen. Diese Annahme findet ihre Bestätigung in einer wachsen- den Zahl von ernsthasten Anfragen. Das Auslandsgeschäft hat infolge der allgemeinen Han- delshemmungen weiter nachgelassen, so daß bei Siemens-Schuckert der größere Teil des Um- satzes wieder auf das Inlandgeschäft entfällt. Bei Siemens u. Halske ist der Auslandsanteil dagegen noch etwas gewachsen. Zu der Kontingentspolitik der Papcn-Regierung sagt das Kommunique wörtlich:„Mit ernster Sorge verfolgen wir aber die neueste deutsche handelspolitische Entwicklung. Ihr Schoden für die deutsche elektrotechnische Industrie kann noch gar nicht in seinem vollen Um- fange ermessen werden. Allein die A n k ü n d i- g u n g der Kontingcntspolitik hat nicht nur Zurückhaltung auf der ganzen Linie erzeugt, son- dern sich sogar schon sehr merklich schädigend aus- gewirkt: mit Sicherheit vor dem Abschluß stehende Geschäfte mit alten treuen Kunden sind unter aus- drücklichem Hinweis auf obige Ursache an aus- ländische Konkurrenz gefallen. Die Berichte unserer Auslondsorganisationen lassen klar erkennen, daß jetzt schon dem Export deutscher Arbeit erheblicher Schaden zugefügt worden ist, dessen Ausdehnung bei Durchführung der ange- kündigten Maßnahmen jedwedes Bemühen in Deutschland , das Heer der Arbeitslosen zu verringern, zuschanden machen muß." Im Gesamtkonzern haben Neueinstellungen, mit Ausnahme der Radioabteilungen, wo 1400 Ar- beiter eingestellt werden konnten, nur in ganz geringem Umfange stattgefunden. Man scheint sich im Gegenteil bei Siemens noch mit Abbaumaßnahmen in einzelnen Abteilungen zu befassen, denn es heißt in dem Kommunique, daß die Anpassung der Organisation an dem ge- schrumpften Umsatz noch nicht zum Abschluß gekommen ist.
I£r2wunAenerM)tverkauk Verlustgeschäft mit Kohlenfeldern Die Finanz- und Steuerdeputation der Stadt Berlin hat beschlossen, die Gewerkschaft Röchling mit ihrem Besitz von 21 unverritzten Kohlenfeldern für 1,5 Millionen Mark durch das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat zu verkaufen. Dieser Preis entspricht etwa der Bewertung durch mehrere Sachverständige. Gleichwohl ist dieses Kohlenfeldergeschäft für die Stadl Berlin recht verlu st reich ausgegangen. Sie hat nämlich die Gewerkschaft im Jahre 1317 für 8,4 Millionen Mark gekauft, um bei der damals herrschenden Kohlennot eine R«- s e r v e für die Kohlenversorgung der Reichshaupt- stadt zu haben. Inzwischen sind die früher in di« Höhe getriebenen Preise für Kohlenselder sehr stark gesunken. Eine Betätigung der Stadt Berlin als Bergbauunternehmer kommt heute nicht in Betracht, da die Niederbringung eines Schachtes erhebliche Kapitalien beanspruchen würde. Außerdem zwingt die Finanznot die Stadt, Vermögensteile, die in absehbarer Zeit keinen Nutzen abwerfen, möglichst zu verkaufen, selbst mit Verlust— das ist ja eine Situation, die von den hinter der heutigen Reichsregierung stehenden Kreisen, den Kapitalisten, seit Jahren herbeigewünscht wurde. Von der Stadtoer- waltung darf man erwarten, daß trotz der u n- genügenden Reichshilfe in der Arbeitslosen- sürsorge, trotz eines ungerechten Lasten- und Finanzausgleichs dem Hunger des Privatkapitals nach städtischen Vermögensteilen schärffter Wider- st a n d entgegengesetzt wird.
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Parteipolitisch neutral DBB. lehnt Nazis ab und wählt Flügel wieder