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Wenn sie schwimmen könnten

würden alljährlich nicht so viel Menschen ertrinken!

Die Zahl der jährlich durch Unfälle im Wasser ums Leben Gekommenen wird leider der Deffent­lichkeit nicht in dem Maße zugänglich gemacht, wie es notwendig wäre. Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, daß alljährlich in Deutschland   mehr als 3500 Menschen durch Ertrinken den Tod finden und daß das Erlernen des Schwimmens der beste Schutz gegen diese Gefahr ist.

In den drei Jahren von 1928 bis 1930 find infolge tödlichen Unfalls 10 768 Menschen er­trunken. Das Jahr 1928 verzeichnet 3621 tödliche Ertrinfungsunfälle. 1929 waren es 3648( davon 3151 männlichen und 517 weiblichen Geschlechts). 1930 wurden bei insgesamt 25 720 tödlichen Un= fällen 3499 Ertrinfungsunfälle( 2943 männliche und 576 weibliche) gezählt.

Beachtlich hoch ist die Zahl der durch Ertrinken verunglückten Rinder. In den Jahren 1929 und 1930 find 57 Kinder ertrunken, die noch nicht das erste Lebensjahr erreicht hatten. Im Alter von 1-5 Jahren verloren 1035 Kinder durch Er­trinken ihr Leben und vom 5.- 15. Lebensjahre ertranfen 1052 Kinder, so daß allein diese beiden Jahre 2144 Ertrinkungsunfälle von Kindern auf­weisen. Diese Zahl follte alle Eltern veranlassen, ihre Kinder sorgfältigst zu behüten, denn abge­sehen von unvermeidlichen Unglüdsfällen waren mohl mangelnde Beaufsichtigung der Kinder beim Spiel am Wasser in der Hauptsache die Ursache der Unglücksfälle. Das Lebensalter von 15 bis 30 Jahren weist die Höchstzahl von 3102 Er­trinfungsfällen auf. Vom 30.- 60. Lebensjahre wurden 1371 Ertrinkende gezählt. Von 60 bis 70 Jahren wren es 282 und über 70 Jahre und im unbestimmten Lebensalter zählt die Statistik

in diesen beiden Jahren nch 248 Ertrunkene auf. Beim weiblichen Geschlec hat sich in allen Altersschichten die Zahl er Ertrunkenen im Jahre 1930 gegenüber 192. erhöht. Während bei den Männern eine Senfug der Zahl um 188 vorhanden ist, haben sich be den Frauen im gleichen Zeitraum die tödlichen Unfälle um 39 erhöht. Beim männlichen Geschcht ist nur im Lebensalter von 1-5 Jahren ein Zunahme der tödlichen Ertrinkungsfälle festzustel.n. 1930 ent­fielen auf das weibliche Geschlec fast ein Sechstel der durch Ertrinken Verunglüten gegen­über einem Siebentel im Jahre 1929.

Erschreckend hoch sind die Zahlen der frei willigen Todesfälle, wo das Wasser 3m Ber­mittler wurde, um aus dem Leben zu scheiden. Das Jahr 1928 zählt 2304 gewollte Ertintungs­fälle, 1929 hat sich diese Unglüdszahl f 1991 ( 1086 männliche und 905 weibliche) gesen. Im Jahre 1930 waren es 2241( davon 1285 männ= liche und 956 weibliche). Im jugendlichen Ilter von 5-15 Jahren standen im Jahre 1930 Jun; weibliche Selbstmörder 4 männlichen gegenüber. Diese Zahlen weisen gegenüber 1926 und 1927 eine fleine Berringerung auf, jedoch sind diese gewollten Ertrintungsfälle in allen Jahren mehr als die Hälfte der Zahlen der durch Ertrinken tödlich Berunglückten. Die Ursachen sind nicht an­gegeben, jedoch wird auch hier in den meisten Fällen Not und Verzweiflung der treibende Faktor gewesen sein, so daß aus diesen Zahlen zugleich eine scharfe Antlage gegen das herrschende kapita­listische Wirtschaftssystem spricht, das Millionen von Menschen die Lebensmöglichkeiten nimmt und zu Berzweiflungstaten treibt.

Im Zusammenhang mit dieser Statistik sollte

Sport am Sonntag

Das erste Hallenschwimmfest

Die Altersriegen der Arbeiterturner und -sportler treten am Sonntag in der Zentralturn­halle, Prinzenstraße, mit einer großen Werbever­anstaltung an die Deffentlichkeit. ,, Sport?... dann Arbeitersport", so lautet die Devise der um 14 Uhr beginnenden Veranstaltung. Aus dem umfang­reichen Programm find besonders die Gymnastik­übungen der Männer und Frauen sowie die Sondervorführungen des ASV. Neukölln und des Volkssport Wedding hervorzuheben. Stafetten­läufe, ein 40- Meter- Gehen und allgemeine Spiele vervollständigen das Programm. Die Begrüßungs­und Festansprache wird der Geschäftsführer der Zentralkommission für Arbeitersport und Körper­pflege, Wildung, halten. Ein Tanzabend ,, Alt­Berlin", im großen Saal des Gewerkschaftshauses beschließt den Abend.

Schwimmfest in Charlottenburg  . Die Freien Schwimmer Charlottenburg   04 laden zum ersten Hallenschwimmfest der Wintersaison Wintersaison in das städtische Bad, Krumme Straße, ein. Ein sehr vielseitiges Programm vereinigt die besten Mann­schaften und Einzelschwimmer am Start. Wir verweisen auf die Vorschau im Sportteil des ,, Vorwärts" von gestern abend. Beginn des Festes 15 Uhr. Eintritt 50 Pf.

Die Havel  - Aktionsgruppe Schwarz- Rot- Gold Potsdam e. B." feiert heute, Sonnabend, im Konzerthaus Potsdam ihr fünftes Stiftungsfest. Der Verein, der dem Arbeiter- Turn- und Sport­ bund   angehört, hat fünf Jahre harter Kämpfe, rastloser Arbeit und Werbung im Dienste der republikanischen Idee hinter sich. Ganz allein, ohne fremde Hilfe, nur gestüßt auf die Opfer­freudigkeit und die Treue seiner Mitglieder und die Arbeit seiner Funktionäre ist es ihm gelungen, auf vorgeschobenem Posten Pionier und Weg­bereiter des Arbeiterwassersports auf den Pots damer Gewässern zu werden. Im vergangenen Sommer hat er sich mit seinen beiden, aus eigenen Mitteln aufgebrachten Vereinsbooten, einem Einer­tajak und einem Kanuvierer, erfolgreich an der Bundesregatta in Grünau, der Kreisregatta und in Leipzig   beteiligt. Die HAP. bietet ihren Mit­gliedern für einen geringen Beitrag preiswerte, abgeschlossene Bootsstände im Bootshaus Nuthe­strand, Potsdam  , und in einem im November be­ginnenden Bootsbaufurjus Gelegenheit, Holzboote im Selbstbau unter fachmännischer Anleitung zu einem äußerst niedrigen Preise herzustellen. Auf dem Stiftungsfest wird neben anderen Ueber­raschungen auch die Ruderabteilung des Vereins aus der Taufe gehoben werden. Die HAP. ladet alle Genossen, Reichsbannerkameraden, Gewerk­schaftskollegen somie alle Republikaner herzlichst zu ihrem Fest ein.

Motorradrennen auf der Olympiabahn. Die für Sonntag angefeßten Motorradrennen auf der Olympiabahn stellen nach den vorliegenden Meldungen ganz hervorragenden Sport in Aus­sicht. Neben der Teilnahme des beliebten Berliner  Motorradrennfahrers Bertram, des Kölner  Meisters Herzogenrath   und des famosen Ziemer ist nunmehr auch die Beteiligung des deutschen  Bahnmeisters Baezold( Köln  ) und des dreimaligen Avussiegers und Gewinners der lezten großen Breslauer Radrennen, Herbert Ernst( Breslau  ), gesichert. Auch der Sieger eines der legten Avus­

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Was sonst noch los ist

motorradrennen, Manfred Bachmayr, hat seine Meldung zu den Wettbewerben abgegeben. Die Rennen beginnen um 14 Uhr.

Eissport. Im Berliner Sportpalast werden am Sonntag um 20 Uhr schwedische und tschechische Eishockenspieler gegen den Berliner   Schlittschuh­Club antreten. Die deutsche Meisterin Edith Michaelis und Frizi Burger zeigen ihr Können im Kunstlaufen.

Rennen zu Strausberg  . Das Programm für den morgigen Renntag hat bei den Ställen wieder so= viel Anklang gefunden, das abermals mit Riesen­feldern zu rechnen ist. Dabei bieten die vier Hindernis und vier Flachrennen reichhaltigste Abwechslung. Beginn bereits um 13 Uhr.

Trabrennen zu Mariendorf  . Aus Hamburg   und München   sind eine Reihe neuer Pferde zur Teil­nahme an den Berliner   Trabrennen eingetroffen, wodurch die nächsten Veranstaltungen erhöhtes Interesse erhalten. So sind im Preis von Elten  , der Hauptnummer der Trabrennen zu Marien­ dorf  , am Montag, 31. Oftober, u. a. Justinian  , Romuald und Miß W. gemeldet, drei sehr nüßliche Traber, die als ernste Gegner für die Berliner  Streitmacht angesehen sind. Beginn wieder 15 Uhr.

Scherens siegt

Er ließ im Sportpalast   Richter und die anderen hinter sich

Trotz der Verpflichtung des Weltmeisters Scherens und des Eramateur- Weltmeisters Richter, die beide auf Faucheur- Frank­ reich   und Lothar Ehmer trafen, war gestern der Sportpalast sehr schlecht besucht. Der miserable Besuch und die Konservenmusik ließen feine rechte Stimmung aufkommen!

Die vier Sprinter starteten zunächst in sechs Zweier- Läufen, jeder gegen jeden. Im ersten Lauf behauptete sich Ehmer gegen Richter, während im zweiten Scherens den Franzosen   Faucheur hinter sich ließ. Im dritten Lauf tam Ehmer mit Scherens zusammen. Scherens, der die Sport­palastbahn schon besser kennt als Richter, wurde hier Sieger. Ehmer, der anscheinend mußte, daß er gegen Scherens nur wenig auszurichten hatte, fuhr matt. Richter traf im vierten Lauf auf Faucheur. Der Kölner   konnte leicht als Erster über das Zielband gehen. Auch im fünften Lauf wurde der Franzose, diesmal von Ehmer, ge­schlagen. Der sechste Lauf endlich brachte die beiden Weltmeister zusammen. Richter führte über die ganze Distanz. Als die Glocke ertönte, trat Scherens scharf an, kam jedoch nicht an Richter vorbei. Nach Beendigung der Zweier- Läufe waren Scherens, Richter und Ehmer puntigleich; die Entscheidung lag also beim abschließenden Vierer- Lauf, den Scherens knapp gegen Richter gewann und somit seinen Sieg im Gesamtklasse­ment sicherstellte. Ehmer murde vor Faucheur Dritter.

Im Rundenrekordfahren war wieder Scherens mit 10 Sefunden der beste Mann.

die Tätigkeit des Arbeiter Wasser= rettungsdienstes 10 768 intereffieren. Menschen haben in den Jahren 1928 bis 1930 den Tod durch Ertrinken infolge Unfalls erlitten. Im gleichen Zeitraum haben die Arbeiterrettungs­schwimmer 2370 Lebensrettungen mit Erfolg und 136 Rettungen ohne Erfolg durchführen können. Wird hierzu noch die Zahl der Lebensrettungen des Jahres 1931 hinzugenommen, dann kann der Arbeiter- Wasserrettungsdienst mit Stolz von sich sagen, daß durch seine Tätigkeit in den letzten vier Jahren 3118 Menschen das Leben erhalten blieb. Diese Erfolge sind für die Arbeiterrettungs­schwimmer auch weiterhin der Anlaß, unermüdlich im Dienste der Menschheit zu wirken. Die Lebens­rettung ist für sie ein Gebiet, das sie üben und pflegen in dem Gedanken, den weniger befähigten Schwimmern, Nichtschwimmern und Badefreudigen Schutz und Hilfe an den Flüssen und Seen zu geben. Darüber hinaus liegt aber die Aufgabe des Arbeiterschwimmers darin, allen Menschen den Gedanken beizubringen, daß sie das Schwim­men erlernen, damit sie vorbeugend vor der Ge­fahr es Ertrintens geschützt sind.

Ganz besonders follte man jezt nicht vergessen und an diese Mahnung muß die Berliner   Be­völkerung immer wieder erinnert werden, daß auch im Wnter das Baden und Schwimmen in den wohlteaperierten Hallen- Schwimmanstalten Berlins   ausgeibt werden kann. Zur Erlernung des Schwimmers eignet sich das Hallenbad vor­züglich; die Aveiterschwimmvereine stehen allen zur Verfügung. Wer im Winter fleißig das Schwimmen üb. wird um so weniger im Sommer der Geahr des Ertrinkens ausgesetzt fein. Adolf Buck  .

Richter benötigte 10.1, Ehmer 10,2 und Faucheur 11 Sefunden. 3mei Imateurrennen und ein 75- Kilometer- Mannschafts ennen für Berufsfahrer bildeten das Rahmenprogramm.

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Ergebnisse: Internationa er Fliegerkampf, 1. Lauf: 1. Ehmer; 2. Richter, 1 Lg. 1. Lauf: 1. Scherens; 2. Fau cheur, 2 Lg. 3. Lauf: 1. Scherens; 2. Ehmer, 2g. 4. Lauf: 1. Richter; 2. Faucher, 2 Lg. 5. Lauf: 1. Ehmer; 2. Faucheur, 2 Lg. 6. Laif: 1. Richter; 2. Scherens, Lg. 7. Lauf: 1. Schereis; 2. Richter, handbreite; 3. Ehmer; 4. Faucheur. Geamtergebnis: 1. Scherens, 9 P.; 2. Richter, 8 B.; 3. Chmer, 7 B.; 4. Faucheur, 4 Punkte. Runden- Refordfahrun: 1. Scherens 10 Set.; 2. Richter 10,1 Get.; 3. Chmer 1.2 Get.; 4. Faucheug 11 Get. Punktefahren für Amateure: 1. Golz, 12 P.; 2. Gangel und Röjeler je 4 P.; 4. Materne, 3. Punkte. Ausscheidungsfahren für Amateure: 1. Guffe; 2. Grot­huis; 3. Rehbein. 75- Rilometer- Mannfaaftsfahren: 1. R. Wolte.Wagner 1:42:40, 16 P.; eine Runze zurück: 2. Knudsen- Lehmann, 70 B.; 3. Kuz- Stod, 66 P., 4. Re­figer- Balte, 42 P.; zwei Runden zurück: 5. Schimming­Bawlad, 17 P. 6. Kühne- Strypnit, 2 P.; 7. Krüger= Mandeltow, 1 Punkt.

Serien- Ringkämpfe

Sparta   schlug gestern Tegel  

Die Sportliche Vereinigung ,, Tegel   1899" ver­anstaltete gestern im Tegler Strandschloß einen gut besuchten Kampfabend im Ringen und Heben. In der Fortsetzung der Serienkämpfe im Mann­schaftsringen standen sich die beiden A- Staffeln der Vereine Tegel   und Sparta   gegenüber. Leider hatte die Tegeler Mannschaft mit ihrem ersten Start in dieser Serie einiges Bech, ein Teilnehmer fonnte wegen einer Verlegung nicht starten und im Bantamgewicht gingen die Punkte wegen Uebergewicht des Tegelers an Sparta  . Nach einem recht wechselvollen Kampfverlauf fonnten die Gäste die erste Runde mit 8%: 5% Punkten ge= winnen, in der bei Sparta   auszutragenden Rück­runde werden die Tegeler alles aufbieten müssen, um den Gleichstand zu erreichen. Der recht inter­essante Kampf der beiden Jugendmannschaften von Tegel   und Sparta   murde von den Tegelern mit 5: 7 Punkten gewonnen. An der Scheiben­stange zeigten die Heber der beiden kämpfenden Vereine recht achtbare Leistungen; im einarmig Reißen wurde 160 Pfund und im beidarmig Stoßen 240 Pfund zur Hochstrecke gebracht.

Ergebnisse im Ringen der A- Klasse: Im Fliegengewicht wurde H. Langer( Sp.) tampflos Sieger; der Bantam gewichtler A. Langer( Sp.) erhielt die Punkte zugesprochen, da sein Gegner mit Uebergewicht antrat. Hüffner( Sp.) erhielt über Hartmann( T.) einen Bunttsieg zugesprochen. Schmidt( T.) und P. Wittkamm( Sp.) und Scheible( T.) gegen A. Wittkamm( Sp.) trennten sich mit einem Unent­schieden. Höhne( T.) bezzwang Lorbeer( Sp.) in der lezten Minute durch einen Ausheber. Die Schweren Rosentreter ( T.) und Wöhrte( Sp.) trennte ein Unentschieden. Er. gebnisse in der Jugendklasse: Kolbe( T.) gewann gegen Blieste( Sp.) in der 2. Minute. Gabotta( Sp.) bezwang Friz nach 5,55 Minuten, 3oschte( T.) und Bräfte( Sp.) rangen ohne ein Ergebnis zu erzielen. Wiese( T.) siegte über Bohne( Sp.) in 2,55 Minuten. Maier( T.) tonnte E. Wittkamm( Sp.) in 1,55 und Jefto( T.) über Steinte ( Sp.) in der 6. Minute fiegen.

Boxkämpfe im Spichernring

Ebenso wie die Radsportveranstaltung im Sport­palast wies auch der Borabend im Spichernring am Freitagabend drei Tage vor Ultimo!- nicht allzu starten Besuch auf. allzu starken Besuch auf. Der gebotene Sport fonnte dagegen im großen und ganzen befriedigen. Ein für Berlin   neuer Mann war der Belgier Rothoof, der im Hauptkampf gegen den deutschen   Er- Federgewichtsmeister Paul Road antrat. Rothoof hatte in einem an Schlagwechsel reichen Gefecht fast in allen Runden Vorteile und gewann über die acht Runden gegen Noad ver­

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dient nach Bunften. Einen irregulären Ausgang nahm das Leichtgewichtstreffen zwischen dem Hol­länder Len Sanders und dem früheren deutschen   Meister Walter Heinisch Mühl­ hausen  . Sanders befleißigte sich keiner sehr fairen Kampfweise. In der 5. Runde leistete er sich, nachdem er schon in der 3. Runde zweimal ver­warnt worden war, einen flaren Tiefschlag, so daß er disqualifiziert werden mußte. Sieger Heinisch. Im Einleitungskampf hatte der Bres lauer Federgewichtler Willi Bartned den Er­Amateur Da I chow- Berlin sicher nach Punkten besiegt, und zum Schluß war der Bochumer  Mittelgewichtler Wieser gegenüber dem Thü­ringer Beier erfolgreich. In der 5. Runde mußte Beier auf ärztliches Anraten den Kampf aufgeben, wodurch Wieser zu einem leichten Siege tam.

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Sensation Hauptsache

Kommunistischer Kulissenzauber

Der fommunistische Sportverband hat wieder ein Hallensportfest gemacht, bei dem wieder einige an geblich bundestreue und bürgerliche Sportler in Freiheit dressiert vorgeführt wurden. Mit den Bundestreuen ist es eine eigene Sache, es handelt fich da um Parteikommunisten, die entweder schon längst nicht mehr Mitglied in einem bundestreuen Verein sind, oder bei denen das Ausschlußver= fahren aus irgendeinem Grunde noch nicht durch­geführt wurde.

Ebenso verhält es sich bei den bürgerlichen Re­nomiersportlern. Hin und wieder bietet sich da ein verärgerter und verkannter Möchtegernreford­mann den Kommunisten an, als Ueberläufer auf­zutreten und einen Riesenerfolg der Kozisportler vorzutäuschen. Der Mann bleibt aber gefinnungs treu im bürgerlichen Verein oder tritt zu einem anderen über, falls man ihm den Stuhl vor die Tür setzt. Es fällt ihm gar nicht ein, im kommu­ nistischen   Sportverein unterzutauchen und damit von der sportlichen Bildfläche zu verschwinden. Es ift alles Bluff, was den staunenden Zuschauern vorgeführt wird. Sport ist Nebensache, Sensation Hauptsache! Mit politischem Kitsch und Klamauk sucht man Stimmung für den Spalterladen zu machen und über den Kazenjammer hinwegzu­täuschen. Nur solche, die nicht alle werden, fallen auf den Zauber hinein.

Achtung, Radfahrer!

Reichsverkehrsminister dementiert

In der vergangenen Woche mußten wir uns mit einer Meldung der Hugenbergschen Tele­graphenunion auseinandersetzen, wonach von einem ,, Konsortium zur Förderung der Radfahr­interessen" bei den zuständigen Behörden die Ein­führung eines Nummernschildes, einer Zulassungs­bescheinigung und ähnlicher Schikanen und vor allem die Einführung einer 3wangshaft­pilichtversicherung für die Radfahrer ge­fordert worden waren. Wir hatten den schärfsten Protest gegen solche Maßnahmen erhoben und die Vermutung ausgesprochen, daß hinter diesem ,, Konsortium" Versicherungshyänen stehen, die ein Geschäft machen wollen.

Runmehr bringt diefelbe TU. folgende Mel­dung: Der Reichsverkehrsminister teilt mit, daß er derartige Bestrebungen nicht unterſtüßen werde, da deren Verwirklichung eine piel zu große Be­lastung weiter, auf das Fahrrad angewiesener Volkskreise mit sich bringen würde. Erst 1922 sei zur Erleichterung des Fahrradverkehrs die Rad­fahrkarte abgeschafft worden.

Es hat zwar neun nolle Tage gedauert, bis das Dementi herausfam, aber nun wird doch wohl dem Konsortium" das Handwerk ein für alle Mal gelegt sein!

Die Arbeiterwintersportler im 1. Kreis des Ar­beiter- Turn- und Sportbundes beteiligen sich ge­schlossen an dem internationalen Treffen, das ge­meinsam mit den Naturfreunden" am 24. und 25. Dezember in Klingental i. Erzgeb. veranstaltet wird. Es finden Stipettbewerbe statt im Lang­lauf, Sprunglauf, tombinierten Lauf, Staffellauf, ferner Eistunstlaufen in allen brei Klaffen, Eis­schnellaufen und Eishockeyspiele. Bi den Eis­hockeyspielen werden die Berliner   durch eine Kreis mannschaft und mehrere Vereinsmannsa aften ver treten sein. Näheres über Kosten, nmelt ung usw. wird demnächst veröffentlicht. Zur Zeit laufen drei Stitrodenturse, und zwar Mittu ochs in Neukölln, Schule Richardstraße 47, am( Befund­brunnen; Schule Gotenburger Straße, in lichten­ berg  , Schule Lückstraße 60-64. Beginn 20 Uhr. Radfahrer Solidarität, Ortsgruppe Berlin  . Geschäfts, stelle: Planufer 60. Sprechstunden jeden Dienstag von 18 bis 20 Uhr. Touren für Sonntag, 30. Ottober. Tiergarten: Kreuz Machnower Schleuse, Start 13 Uhr Bülowstr. 55. berg: Raterbummel nach Drewig, Start 13 Uhr Rho de, Dieffenbachstr. 36a. Mitte: Katerbummel Spindlersfeld, bei Budach, Start 13 Uhr Mariannenplag. Brenzlauer Berg: Ziel am Start 13 Uhr Golder, Oberberger Str. 31. Friedrichshain  , Radfahrer: Ziel am Start Petersburger Blag; Jugend: Blumenthal, Start 10 Uhr Petersburger Plaz. Neukölln: 15 Uhr Jahreshauptversammlung der Abteilung bei Rose, Saalestr. 5. Alle Sportgenossen treffen sich heute in der Neuen Welt, Sasenheide, zum Stiftungs­fest der Ortsgruppe, 20 Uhr. Eintritt 75 Pi. Erwerbslose an der Kaffe 30 Pf. Fahrwarte! Fahrwartfizung Diens­tag, 15. November, 20 Uhr, Lohann, Brüderstr. 16-18. Moabit  : Fahrt durch die Jungfernheide, Start 14 Uhr Wiclefftr. 14.

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Boltssport Weißensee: Heute, Sonnabend, 19% Uhr, im Sportheim, Bunter Abend der Turnsparte.

ASRB. Briz. Sonntag, 30. Ottober, 121 Uhr, gemein­famer Treff am Buschtrug für alle Teilnehmer zum Werbefest Sport bann Arbeitersport". Nachzügler bis 13 Uhr Turnhalle Pringenstraße.

Freie Schwimmer Groß- Berlin. Die Hauptausschußfizung am Mittwoch, 2. November, fällt wegen der am gleichen Tage im Lehrervereinshaus stattfindenden Sportler- Wahl­tundgebung aus. Die nächste findet Mittwoch, 7. Dezem ber, eine Hauptvorstandssigung Freitag, 11. November, 20 Uhr, in der Geschäftsstelle statt.