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In wenig Worten

am

Von dem Landgericht III in Moabit hatten sich sieben Kommunisten, zum größten Teil Erwerbslose, wegen eines 12. Juli d. 3. auf zwei nationalsozialistische Motor­radfahrer verübten Ueberfalles zu verantworten. Der kommunistische Gemeindevertreter Kriening murde wegen einfachen Landfriedensbruchs zu dret Monaten, zwei Arbeitslose wegen schweren Landfriedensbruchs zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Vier Angeklagte wurden freigesprochen.

Zwischen Pratteln und Augst bei Basel ist am Dienstag, furz nach 11 Uhr, ein schweizerisches Militärflugzeug am Erdboden vollständig zerschellt. Der Flieger ist schwerverletzt.

Die andauernden und ergiebigen Niederschläge haben im gesamten Regierungsbezirk. Stade ( zwischen Weser und Elbe ) verheerende Wirkungen hervorgerufen. Im Binnenland sind ausgedehnte Ueberschwemmungen zu verzeichnen. Riesige Seen haben sich in der Oste- und Meheniederung ge= bildet. Die Feldwege sind vielfach derartig auf­geweicht, daß der Verkehr zur Einholung der

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Rübenernte auf den Feldmegen verschiedent­

lich nur noch mit Schlitten betrieben werden fann.

Ein mit 50 Arbeitern besetztes Dampfboot tenterte am Montag in der Nähe der Guanoinsel Alacran bei Santiago de Chile . 15 Personen fanden den Tod in den Wellen.

In dem Augenblick, als eine Gruppe von etwa 45 Kindern im Hauptschiff der Kirche von Toulouse ( Frankreich ) versammelt war, um dem Religionsunterricht beizuwohnen, stürzte die Decke der Kirche in etwa zwei Meter Breite ein, und die Steinmassen, die in das Mittelschiff fielen, ver­letzten 12 Rinder zum Teil so schwer, daß einige von ihnen in bedenklichem Zustand in ein Krankenhaus übergeführt werden mußten.

Luftmord vor Gericht

Mit den entsetzlichen Folgen der Triebabweichung eines Menschen haben sich heute die Potsdamer Geschworenen zu beschäftigen. Am 24. Februar dieses Jahres fand man auf einem Felde bei Jüterbog die nackte Leiche der 24jährigen Hausangestellten Erna Maiwald aus Hohen­ahlsdorf. Die Leiche wies zahlreiche Verlegungen auf. Die Kleider des Mädchens lagen, in Fezzen zerrissen, auf dem Felde umher. Als Täter wurde der 22jährige Melker Richard Jehrich aus Höfgen ermittelt.

Der Täter hatte an dem Mädchen einen& ust= mord begangen. Später hat er die Leiche noch verstümmelt und ihr die Kleider vom Leibe ge= rissen. Als gerichtlicher Sachverständiger tritt Dr. Müller Heß, Berlin , auf. Der Angeklagte hat zwei ähnliche Verbrechen, die mit abgeurteilt werden, bei Dresden begangen. Die damals von dem Unhold überfallenen Mädchen konnten vor dem Fürchterlichsten noch bewahrt werden.

Ostseetragödie

Eigener Bericht des Vorwärts" Solberg, 1. November.

In dem Fischerdorf Nest bei Köslin erfranken Montag abend die Fischer Willi, Erich und Hein­rich Erdmann und Frih Schwarz. Die Fischer waren mit ihrem Boot auf die Ostsee gefahren, um die Netze nachzusehen. Von dieser Fahrt sind fie nicht wieder zurückgekehrt. Das Boot ist Dienstag morgen am Strande bei Nest ange­trieben. Alle vier waren junge Menschen; einer war verheiratet und Vater eines Kindes.

In derselben Ortschaft ertranten im Februar dieses Jahres ebenfalls drei Fischer.

Der Fehlbetrag im Potsdamer Haushalt. Der Potsdamer Fehlbetrag ist im laufenden Jahr auf 950 000 M. angewachsen. Die Deckung des Fehl­betrages soll entweder aus einer Erhöhung der Realsteuern oder der durch Rückgriffe auf die Reserven der Erneuerungsfonds erfolgen.

Notrufe der Hausfrauen

Der Kampf mit dem Pfennig Täglich erreichen den Vorwärts" Nofrufe geplagter Hausfrauen, denen es mit den fargen Groschen der Wohlfahrtsunterstützungen nicht mehr möglich ist, ihre Familien falt zu machen.

Die meisten Zuschriften beschäftigen sich mit den Heringen. Von früh bis spät finden lange Debatten mit den Händlern statt, aber die Händler sagen, sie müßten selber für die Tonne Heringe 9 m. mehr bezahlen. Mehr noch als über die Preise ärgern sich die Hausfrauen über die mangelnde Qualität der deutschen Heringe. Diese Heringe betonen die Frauen sind innen rot und trocken und wenn man sie einlegt, werden sie hart. Da ist ein englischer Hering eben ganz

etwas anderes.

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Ueberhaupt muß sich in der jetzigen Kohlzeit die Preisstellung für gute Heringe recht ungünstig auf deren Abfaz auswirken. Das mag für den Fischkonsum bedauerlich sein, aber solange ein Pfund Kohl etwa 5 Pf. kostet, ist diese Gemüseart der schärfste Konkurrent des Herings. An Fleisch ist natürlich bei der Zubereitung des Kohls nicht zu denken; höchstens ein Pfund Knochen­fleisch für 10 Pf. oder ein Viertelpfund Hammeltalg für 10 Pf.

Damit sind wir bei den Fettpreisen, die nach wie vor ein unerträglicher Skandal sind. Von 55 Pf. für ein Pfund sind die Preise von Rückenfett und Schweineliesen jetzt glücklich bis auf 80 Pf. geflettert. Die Fleischpreise sind nicht annähernd so start gestiegen; auch der Rohschmalz­preis ist ,, nur" von 38 auf 42 Pf. pro Pfund, also etwa um 10 Proz. gestiegen. Der einzige Vorteil des Ausbratens von Schweineschmalz sind heute die Grieben, die mit Kartoffeln und Salz eine Mittagsmahlzeit hergeben müssen. Sonst aber haben den Vorteil von diesen sündhaft teuren Fettpreisen die Margarinefabrikanten. Alle Ar­beitslosen essen Margarine, deren Hersteller übrigens heute preiswerte und brauchbare Quali­täten herausbringen. Ebenso wie alle Arbeits­losen mit ihren 12,90 M. Wohlfahrtsunterstüßung pro Woche sich nur Margarine leisten können, trinken sie natürlich nur Spigbohnen". Das ist der neueste Ausdruck der Arbeitslosen für ihren Malzkaffee. Täglich kann man es erleben, wie arbeitslose Männer, die einholen waren, zu ihren Frauen nach Hause kommen und fassungslos be= richten, daß eben eine Frau im Kaffeegeschäft war, die ein Biertelpfund Kaffee für eine Mark kaufte. Das sind für unsere Arbeitslosen unerschwingliche Ausgaben geworden.

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Teure ,, Abfallwurst"

Wir betonten schon einmal, daß regelmäßiger Brotaufstrich und-belag die Hausfrau mehr kosten kann als das Mittagessen. Da aber die Erwerbs= losen und Kurzarbeiter, denen es nicht viel besser geht als ihren stempelnden Kollegen, auch mal Appetit auf eine Scheibe Wurst haben, steigt die Nachfrage nach Wurstabfall. Es gibt nun ver­nünftige Schlächter, die geben einen ganzen Berg Abfallwurst( geplagte Wurst, abgeschnittene Scheiben usw.) für 10 Pf., ohne den Haufen zu wiegen. In einem Brief an uns schildert aber eine Frau, wie ein Schlächter in der Zentral­markthalle 20 Pf. für ein Biertelpfund Abfall­wurst verlangt! Bor ein paar Tagen war dieser Abfallwurst wegen beinahe ein Tumult in dieser Markthalle entstanden, weil die armen Haus­frauen mit Recht über den unerhörten Preis aufs äußerste empört waren. Denn man bekommt heute Preßwurst für 15 Pf., Zwiebelleberwurst für ebenfalls 15 Pf., Thüringer Blutwurst für 14 Pf. und schließlich Wurstschmalz für 10 Pf., immer ein Biertelpfund gerechnet.

Wie schwer die Erwerbslosen heute um die naďte Existenz zu kämpfen haben, ersieht man weiter daraus, daß viele bereits zu wöchent licher Mietszahlung übergehen. Würden sie sich den ganzen Monat über die Miete aufsparen, dann wäre die Versuchung zu groß, von dem zurückgelegten Betrag dann und wann eine Mark zu nehmen, um dafür Brot zu holen. Deshalb müssen in der heutigen Notzeit selbst die minimalſten Preiserhöhungen zu schwerer Verärgerung, wenn nicht Empörung der minderbemittelten Volksschichten führen.

Frauenkundgebung in Reinickendorf

Zu einer eindrucksvollen Rundgebung für die Partei gestaltete sich eine Film- Matinee am Sonn­tagvormittag im Residenz- Kino in Reinickendorf . Die einleitende Ansprache hielt Genossin Maria Krische. Der nachfolgende Film ,, Kamerad= fchaft" löste mehrfach spontanen Beifall der ge= samten Zuhörer aus. In der Schlußansprache wies die Kreisleiterin, Genossin Martin, noch­mals darauf hin, daß nach dem Vorbild der Kumpels im Film auch im politischen Kampf die Männer und Frauen gemeinsam als Kameraden zu stehen haben für den Sozialismus. Mit dem Schlußgesang der Internationale fand die außer= ordentlich stark besuchte Kundgebung ihr Ende.

Dampfer in Geenot!

Oslo , 1. November.

Der Sowjetdampfer Stalin ", der auf der Fahrt von Tromsoe nach den Sowjetfohlenberg­werfen auf Spitzbergen war und 126 Männer und Frauen an Bord hatte, ist am Eingang des Eisfjords an der Westküste von Spitzbergen ge­strandet. Er hat eine Ladung im Werte von 1,5 millionen Mark an Bord. Der Bergungs­dampfer Jason" ist ihm von der norwegischen Küste her zu Hilfe geeilt, kann den in Seenot befindlichen Dampfer aber erst in 84 Stunden erreichen. Das Borderschiff des Towarischtsch Stalin" steht nach einer späteren Meldung voll Wasser. Der Dampfer hat einen Bruch der Schraubenwelle erlitten.

Wie wird das Wetter?

In Berlin : Nach falter Nacht am Tage Be­wölkungszunahme und aufkommende Regen­neigung, mäßige südwestliche Winde, Tempe­raturen ansteigend. In Deutschland : Westostwärts fortschreitende neue Wetterverschlechterung mit leichten Regenfällen. Nur im Osten und Süd­often noch vorwiegend trocken mit zahlreichen Nachtfrösten.

Arbeitsinvaliden für Liste 2

Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden Deutschlands veranstaltete in Kliems Festsälen eine Wahlkundgebung, die außerordentlich gut besucht war. Genosse Rohde eröffnete die Ver­sammlung. August Karsten fragte in seiner Rede: Wer kämpft für die Opfer des Kapitalis­mus? Nicht die Nazis, die der Reaktion zur Macht verholfen haben! Nicht die Kommunisten, die im vorigen Reichstag zusammen mit den Nazis eine antidemokratische Mehrheit gebildet haben! Die Nazis find jetzt angeblich gegen Bapen. Aber als Hitler im Juni die Rechte des Volkes wahrnehmen, gegen die brutale Notver­ordnung Papens , die den Armsten das Legte nahm, protestieren konnte, da tat er es nicht.

Eine Porzellanausstellung

Im Kaufhaus Israel, Königstraße, gibt es in diesen Tagen eine Augenweide für Porzellan­liebhaber. Die staatliche Porzellan- Manufattur hat hier auserlesene Stücke ihres reichhaltigen Be­standes zur Ausstellung gebracht und die Firma Israel hat durch geschmackvolle Tischbekleidung den wirkungsvollen Rahmen geschaffen. Tisch­geschirr und Tischgedeck wetteifern in der Viel­feitigkeit von Farbe, Form und Musterung. Je wertvoller und prunkhafter das Porzellan, um fo schwerer das Tischzeug; so ruht hier ein prächtiges, fonisch geformtes Blumenservice auf einer hauch­zarten Seidendecke, dort weißes Geschirr mit rubinrotem Einfaß auf schneeigem Damastgrund, jeder Farbnuance und jedem Muster ist die Tisch­garnitur formvollendet angepaßt. Das schlichte, meiße Porzellan zeigt das eine Mal weißen, dann wiederum farbigen Untergrund, hier belebt eine leuchtende Blüte, dort ein zartes Gerant den Tisch. Das überaus wirksame, bunte Keramik­geschirr macht es dem Tischdecker leicht, den passen­den Rahmen zu finden. Eine im Grundton ge= haltene Tischdecke, ein farbiger Strauß in einer Komplementärfarbe und der Effekt ist da.

Die Parfümerie Scherf bittet Sie, die sehr inter­effante Weihnachts- Geschenkausstellung zu besuchen, die Ihnen in den Räumen am Kurfürstendamm 231 gezeigt wird. Sie möchten oft schenken und wissen nicht was. Die schönen vielseitigen Dinge, die Sie in der Geschenkausstellung bewundern werden, geben Ihnen die richtigen Winke. Sie finden funkelndes Kristall in reinster Linienführung, ent­zückende, kapriziöse Modeneuheiten, die kleinen Notwendigkeiten und den großen Lurus für die Reise und Scherf Parfümerien, tausendfach erprobt. Parfümerie Scherf, Weihnachts- Geschenk­ausstellung vom 26. November bis 11. Dezember.

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Dunlop Tennis Golfbälle, Tennis- Schläger. Der Ber­trieb der bekannten Dunlop- Tennis- und Golfbälle sowie Tennisschläger ist ab 1. Oktober d. J. wieder von der Firma Deutsche Dunlop Gummi Compagnie A.-G., Hanau a. M., übernommen worden. Die seitherige Belieferin des deutschen Marktes, die Firma Deutsche Macinlop G. m. b. H., Berlin SW. 68, befindet sich ab diesem Tage in Liquidation.. Die Firma Dunlop wird den Vertrieb obiger Artikel bis auf weiteres ab Hanau vornehmen. Dunlop- Tennisbälle und schläger haben Weltruf und find als Spigenerzeugnisse anerkannt. Hinzu kommt eine Preiswürdigkeit, die nur ein Unternehmen wie Dunlop neben hoher Qualitätsleistung zu bieten imftande iſt.

Vorträge, Vereine und Versammlungen bengenannten Zeiten unbedingt einhalten. Mitte: Mittwoch, 2. November,

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

Geschäftsstelle: Berlin S. 14. Sebastionftr. 37-38. Sot 2 Tr. Gauvorstand. Die Rechtsberatungsstelle des Gauvorstandes, in welcher den Kameraden in allen Rechtsfragen, die im Zusammen­hang mit ihrer Reichsbannerbetätigung stehen, Rat und Hilfe gewährt wird, ist Dienstags und Freitags von 16 bis 17 Uhr mit einem rechtskundigen Rame­raden besetzt. Die Auskünfte werden im Gaubüro, Sebastianstr. 37-38, erteilt.

Kameraden, die von dieser Einrichtung Gebrauch machen wollen, müssen die 19 Uhr, 4. Kameradschaftsversammlung im Antitriegsmuseum, Barochialstr. 29. Vortrag. Donnerstag, 3. November, 20 Uhr, 5. Kameradschaft, Versammlung im ASB.- Heim, Jostystr. 4. Filmvorführung. Tiergarten( Ortsverein): Mitt­woch, 2. November, Saalschutz im Nationalhof: 1. Kameradschaft 18 Uhr Schmidt, 2. Kameradschaft 18 Uhr Röftel, 3. Kameradschaft 18% Uhr Nationalhof. Donnerstag, 3. November, Saalschuh im Gesellschaftshaus: 1. und 2. Kamerad. schaft 18% Uhr daselbst, 3. Kameradschaft 18 Uhr Ridert. Freitag, 4. Novem­ber, Sportpalastkundgebung: 1. Kameradschaft 18 Uhr Schmidt, 2. Kamerad­

schaft 18 Uhr Röstel, 3. Kameradschaft 18% Uhr Rickert. Arbeitsfreie Kameraden 17 Uhr Sportpalast. Schöneweide- Johannisthal ( Rameradschaft): 18 Uhr Ver­tehrslokal Winkler zum Saalschus in Oberschöneweide , Bundeskleidung mit Armbinde. Attive Pflicht.

Berliner Gewerkschaftsschule.

Der neue Rurfus Demokratie und Dittatur, Macht und Recht", Lehrer: Dr. Th. Haubach, beginnt morgen, Donnerstag, 19 Uhr, im Leibniz- Gymna fium, Mariannenplag 27-28. Anmeldungen auf dem ersten Kursusabend.

-nur das Beste ist gut genug!

Deshalb sollten Sie Zuntz- Kaffee ernsthaft probieren Bunt" in 22 Sorten, darunter auch die richtige für Sie!