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Verrat am Klasseninteresse!

Der Hauptschlag gegen die Sozialdemokratie zur Freude der Nazis!

Die Zentrale der KPD. betreibt den Berrat an den Interessen der Arbeiterklasse im großen. Ihre Parole: Den Hauptschlag gegen die Sozialdemo fratie" bedeutet die Fortiegung der Spal tungstaftit, die Sabotage der Heraus bildung einer geschlossenen Klassenjront der Ar­beiterschaft gegen die soziale und politische Reaktion. Was die Zentrale der KPD   im großen betreibt. besorgen ihre Funktionäre im Lande im fleinen. Eine Fülle von Schurkenstreichen gegen die Arbeiterinteressen, von Lumpereien fleineren und größeren Stils ist die Folge der verräterischen Parole der KPD.  - Zentrale. Dabei geraten die KPD  - Funktionäre in höchst bedenkliche Nachbar­schaft zu den Hitler- Garden.

Wir greifen zwei typische Fälle der Sabotage der einheitlichen Klassenfront heraus. Im Saargebiet hatte Gewerkschaftssekretär

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der KPD. gegen die Partei der Arbeiterschaft. gegen die Sozialdemokratie, und die KPD. ge= währt sie ihnen!

Gebt am 6. November die Antwort auf diesen Verrat! Wählt sozialdemokratisch! Wählt Liste 2!

Die Gbert- Marten

Das Reichspostministerium teilt zu unserer An­frage mit, daß die Briefmarken mit dem Bildnis Friedrich Eberts   in demselben Umfange wie bis­her gedruckt und ausgegeben würden.

Raub im Mitteilungsblatt des Einheitsverbandes Herriots Madrider Reise

in einer Betrachtung über die Kampfaussichten der Arbeiterschaft das Zusammengehen von SPD.  und KPD.   erörtert. Die sogenannte Arbeiter­zeitung". das Organ der Kommunisten im Saar­gebiet, antwortete darauf: Es gibt in feinem Falle ein Zusammengehen von KPD  . und SPD., auch nicht, wenn wir die afutesten Fragen aufrollen, den Rampf der Bergarbeiter gegen den Lohnabba u."

Noch im akutesten Kampf, noch in der unmittelbaren Auseinandersehung gegen den Klassenfeind geht den Kommunisten der Haß gegen die Sozialdemokratie über die Kampfinteressen des Pro­

letariats!

In Wilkau   in Sachsen  , einem Arbeiterort in der Nähe von Zwickau  , gibt es in der Gemeinde­verwaltung eine Mehrheit aus Sozialdemokraten und Kommunisten Die Gemeinde hat einen so­

Marokko im Hintergrund

Seit dem Umsturz in Spanien   hat es die fran zösische Politik durch geschickte Gesten verstanden, die früheren Mißhelligkeiten zwischen Frankreich  und Spanien   größtenteils zu beseitigen und neue Freundschaftsbande zu knüpfen. Zu diesem Zweck ist Herriot   am Montag in Madrid   einge­troffen, wo er von der Regierung und der Be völkerung mit großer Herzlichkeit empfangen wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die gemeinsamen Interessen in Marotto be­sprochen und angeblich sogar eine gegenseitige Ünterstützung im Kampfe gegen rebellierende Stämme in Südwestmarotto und in der angren zenden Kolonie Rio del Oro besprochen worden sein.

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Das Rechenexempel

230 Nazi- Abgeordnete +90 KPD  - Abgeordnete

Wer das richtig zusammenzählen

kann, der ist ein besonders ge­scheiter Junge!"

230 Nazi- Abgeordnete 90KPD- Abgeordnete = 1 Papen

,, Bravo  , mein Junge, du hast be­griffen, was bei dieser Wahl jeder wissen muß!"

ſtraße wohnhafter Mann durch ein in feine Der Bullerjahn- Prozeß

Wohnung gedrungenes Geschoß am linten Ohr verletzt worden war.

An von den Nationalsozialisten an Ort und Stelle fortgeworfenen Waffen fielen der Polizei mehrere Pistolen, feststehende Meffer und Hiebwerkzeuge in die Hände. Es ist weiter festgestellt, daß in dem fraglichen Trupp marschierende Nationalsozialisten Schußwaffen in einen der Zeugmeisterei der

zialdemokratischen Bürgermeister der jederzeit das Die Blutschuld der Nazis soap. gehörenden Kraftwagen, welcher

Bertrauen der Arbeiterschaft gerechtfertigt hat und deswegen von den Nationalsozialisten auf das heftigste bekämpft wird. Der Bürgermeister stellte sich zur Wiederwah. Die Kommunisten aber zer­schlugen die proletarische Mehrheit.

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Sie stimmten gegen die Wiederwahl auf Befehl ihrer Zentrale und erzwan gen die Ausschreibung der Stelle. Sie haben damit erwiesen, daß sie nichts anderes sind als Steigbügelhalter der Nazis!

Bei solcher Haltung der Kommunisten ist es nicht weiter verwunderlich. daß die National­sozialisten ihre Hoffnungen auf die Kommunisten feßen. Die Nazis haben das richtige Gefühl dafür, wie ſehr die verräteriſches or Haftung der Kommu nisten den Auftraggebern der braunen Kapitals tnechte nutzt! In einer Naziversammlung in Leider bei Aschaffenburg   sprach der Razilandtagsabgeordnete Wohlge­muth aus Aschaffenburg  , seines Zeichens Steuer­praktikant. Als er empfand, daß seine Detla­mationen ohne Eindruck blieben. rief er aus:

,, Wenn Sie schon nicht nationalsozialistisch wählen wollen, dann ist es besser, Sie wählen tommunistisch und nicht

fozialdemokratisch!"

Wir haben es bei früheren Wahlkämpfen er­lebt. daß prominenteste Führer der KPD  . den Arbeitern zugerufen haben: Wenn ihr schon nicht tommunistisch wählen wollt, dann wählt lieber

Achtung, Abteilungsleiter!

Umhängeplakate, Resultatzettel, Blocks usw. sind heute am Mittwoch im Sitzungs­

saal des Bezirksverbandes gegen Aus­weis abzuholen.

Hakenkreuz statt SPD.  !" Jezt hören wir dieselbe Parole von der anderen Seite!

Diese Parole und der Haß, der daraus spricht. ehrt die Sozialdemokratische Partei  ! Aber muß nicht jedem ehrlichen Arbeiter die Schamröte ins Gesicht steigen bei dem Gedanken, daß die Parole der Zentrale der KPD  : Den Hauptschlag gegen die Sozialdemokratie" zugleich die Parole der Na­tionalfozialisten ist?

Sie wird amtlich festgestellt

Hamburg  , 1. November.

Die Hamburger Polizeipressestelle teilt zu den politischen Zusammenstößen, die sich am Sonntag an verschiedenen Stellen der Stadt ereignet haben, u. a. mit:

Gegen 10.30 Uhr marschierten durch die Wenden straße etwa 150 der SA. bzw. der SS. der NSDAP  . angehörige Personen. Einschreitenden Polizeibeamten wurde Mitteilung, daß aus diesem Trupp heraus Schüsse abgegeben maren. Es stellte sich dann bald heraus, daß im Haidenkampsweg ein Pajjant handichu B verlegungen hatte und ein in der Sachsen  

dicht an den Trupp herangefahren war, ge= worfen hatten. Der Führer des Kraftwagens fuhr dann mit rasender Geschwindigkeit davon.

Nach Zeugenaussagen sind von Nationalsozia­listen aus einem Toreingang des Bahn­hofes in der Wendenstraße Revolverschüsse abgegeben worden. Auch wurden mit Pistolen bewaffnet gewesene Nationalsozialisten gesehen.

Streit im Arbeitsdienst. Im Altonaer   frei­willigen Arbeitsdienst haben über 1000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Die Ursache ist darin zu suchen, daß die von der Stadt bezahlte Sonder­zulage von 1 Mauf Grund der neuen Reichss bestimmungen nicht mehr gezahlt werden kann.

Schlange- Schöningen gegen Junker

,, Die Herren sollten weniger reden und mehr Taten zeigen!"

Zu einer hochnofpeinlichen Abrechnung mit der Papen- Regierung und den ostelbischen Junfern wurde ein Vortrag des früheren Oft hilfeministers Schlange­Schöningen, der in der Weltwirtschaftlichen Gesellschaft über Notwendigkeiten und Möglich­teiten der Agrarpolitik" sprach.

Man erinnert sich, daß es das Osthilfe= programm Schlanges war, das die ban­trotten Junter an höchster Stelle als Bol= schemismus" angeschwärzt hatten, das den Sturz des Kabinetts Brüning zur Folge hatte. Schlange, selbst Großgrundbesiger, hat Zivil­courage genug, seinen junkerlichen Berufsgenossen ihren Eigennut, der die gesamte Landwirt­schaft ins Verderben reißen muß, ihre Kurzsichtig­feit gegenüber anderen Wirtschaftskreisen, ihre nationalpolitische Gefährlichkeit in Fragen der Ostpolitik vorzuhalten.

Die Osthilfeverordnung vom November vorigen Jahres, die einen ungeheuerlichen Eingriff in die Gläubigerrechte bedeutete und eine wirtschaftliche Lahmlegung großer Teile Ostdeutschlands   brachte, fie sei nur zu rechtfertigen gewesen, wenn schnell zu Ende geführt wurde. Tatsächlich sei die Sanierung des Ostens im Frühjahr stecken geblieben, weil die Junker und mit ihnen die die Papen- Regierung nur den ersten Teil Hilfe auf Kosten der anderen Wirtschaftsgruppen ( Gläubiger) wollten, weil sie sich der Aus= scheidung sanierungsunfähiger Be­triebe, der Durchführung einer großzügigen Siedlungsaktion aufs äußerste wider­Der Faschismus sucht die Bundesgenossenschaft setzten. Inzwischen hätten die verantwortlichen

Must nicht jeder kommunistische Ar­beiter das Vertrauen, das die Nazis in die KPD. setzen, wie einen Faustschlag in das Gesicht, wie eine Entehrung empfinden?

Schafft Munition

für den Wahlkampf

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Unterstützt den Kampf

für Freiheit und Brot

Freiwillige Spenden auf Postscheckkonto 14157( Adolf Holz)

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Herren gemerkt, daß der Siedlungsgedanke im deutschen   Volke starte Anhängerschaft habe also betonten sie seit einiger Zeit ihre Bereitschaft, die Siedlung zu fördern. Aber man zeige endlich die Statistik, was in diesem Sommer geleistet worden sei, dann würde sich herausstellen, daß eben nichts geleistet worden sei. Schlange sagte

wörtlich:

Ich empfehle den verantwortlichen Herren, weniger zu reden und mehr Taten sehen zu laffen!"

Auch in der Kontingentierungsfrage steht Schlange in scharfem Gegensag zu seinen Land­bundkollegen, die bekanntlich die Kontingentierung um jeden Preis, gegen alle Widerstände des In­und Auslandes, fordern. Einmal würden die Erfolgsmöglichkeiten einer Kontingentierung start überschäßt. Außerdem scheinen die Agrarier die Not aller anderen Volksschichten nicht zu fennen oder nicht zu beachten. Der Schwund der städtischen Massenaufkraft mache alle Preiserhöhungen illusorisch. Zum Papen­Programm sagte Schlange Auf Besserungs. tendenzen in der Weltwirtschaft, die vielleicht nur im ,, trockenen oder nassen amerikanischen   Wahl­tampf" begründet seien, werde eine Silberstreifen­politif aufgebaut, die tatsächlich nur eine große Spekulation sei.

Für den Getreidemarkt sieht Schlange ange= fichts eines Weizenüberschusses von 1 Million Tonnen und eines Roggenüberschusses von 0,4 Mil­lionen Tonnen sehr schwarz.

Die Regierungsmaßnahmen( Combardierung)

feien Verschleierungsmaßnahmen, die den Zusammenbruch nicht verhüten könnten, selbst bei geschicktester Pressepropaganda. Die deutsche Weizenausfuhr nach England nüßte trog des neuen Zolls aufrechterhalten werden; ein Teil des Getreideüberschusses müßte ins nächste Erntejahr hinübergenommen werden( was aber, wenn im nächsten Jahr wieder ein Ernteüber­schuß sich ergibt? D. Red.) Im übrigen könnte die Landwirtschaft selbst noch sehr viel tun, um in der Veredelungswirtschaft die Konkurrenz des Auslandes zu beseitigen.

Ein Wiederaufnahmeverfahren

Am 3. Nopember wird endlich der Fall des wegen Landesverrats zu fünfzehn Jahren Zucht­ haus   verurteilten Walter Bullerjahn vor dem Reichsgericht neu perhandelt werden. Er sollte ein verstecktes Waffenlager der Berlin  - Karls­ ruher   Industrie- Werke, bei denen er als Ober­lagerverwalter tätig war, der Interalliierten Militär- Kontroll- Kommission verraten haben.

Das am 11. Dezember 1925 ausgesprochene Urteil des Reichsgerichts stützte sich auf zwölf Indizien, unter denen sich solche befanden, daß Bullerjahn auffallend aufgeregt und nervös" gewesen sein soll, daß Bullerjahn von den ge= fundenen Waffenlagern( als Oberlagerverwalter) Kenntnis hatte und daß er eine Geliebte hatte. Er wurde u. a. belastet von einem Arbeiter Porath, der auf Bullerjahns Schreibtisch be= stimmte Schriftstücke, Berichte an den Haupt­mann" Jost( Leutnant Jost, französisches Mitglied der Interalliierten Militär- Kontroll- Kommission) gesehen haben will. Es ist für die kommende Ver­handlung interessant, daß dieser Porath. der seit Jahren im Irrenhaus ist, nicht mehr als Zeuge geladen worden ist.

Der von der Deutschen Liga für Menschenrechte betriebene Fall Bullerjahn fam dadurch ins Rollen, daß der damalige soizaldemokratische Reichstagsabgeordnete Dr. Paul Lepi 1926 im Reichstag   die ungeheuerliche Mitteilung machte, daß Bullerjahn auf Grund eines Zeug. nisses vom Hörensagen verurteilt worden sei. Erst 1928 gelang es, der Deffentlich­teit folgenden Tatbestand mitzuteilen, der einen Sturm der Entrüstung der gesamten Juristenmelt nach sich zog. Vor dem Kriminalkommissar Göpner erschien der Generaldirektor Paul von Gontard   und gab an daß er aus englischen Kreisen der Interalliierten Militär- Kontroll- Kom­miffion gehört habe, daß Bullerjahn der Ver räter sei.

Berteidiger die Namensnennung dieses In dem Prozeß verlangte Bullerjahn und sein 3eugen. Seltsamerweise aber hatten die Be amten( Untersuchungsrichter und Kriminalkom­miffar), die vor Gericht diese Zeugenaussage vertraten, teine Aussagegenehmigung über die Periönlichkeit des 3eugen. Sie berichteten dem Reichsgericht nur, daß es sich um einen über allen Zweifel er­habenen, unbeteiligten" Zeugen handle.

Die Deffentlichkeit ist inzwischen darüber unter­richtet, daß Herr von Gontard  , der Generaldirektor des Werkes, in dem der Verrat verübt worden ist, nicht unbeteiligt genannt werden kann. Und weiterhin steht durch Persönlichkeiten wie dem verstorbenen Großindustriellen Louis Hagen  und dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden der Berlin  - Karlsruher Industrie- Werke Quandt( ge­schiedener Gatte der Frau Goebbels  ) fest, daß Herr von Gontard   nicht als die über allen 3weifel erhabene" Persönlichkeit angesehen werden darf, als die man sie vor dem Reichsgericht er scheinen lassen wollte. Herr von Gontard  ist als Zeuge geladen.

Als Prozeßdauer sind vierzehn Tage vorgesehen. Der Prozeß wird zum größten Teil in Leipzig  durchgeführt werden. Zwei Lokaltermine werden in Berlin   stattfinden wo im Hause des Ober­präsidiums am Kaiserdamm verhandelt werden wird. Den Vorfiz führt Senatspräsident Dr. Bünger, während Bullerjahn selbst von Dr. Kurt Rosenfeld verteidigt wird.

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