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Scherbenhaufen der Wirtschaftspolitik

Macht die Sozialdemokratie stark

1925 bis 1929, als es in Deutschland noch demo­fratische Verhältnisse und eine Parlamentsfontrolle gab, konnte die deutsche Industrie mit Hilfe ihrer geschulten Arbeiter trotz aller Lohnerhöhungen an die Spitze aller industriellen Exportländer rücken. Auch noch im ersten Abschnitt der Krise hielt sich die deutsche Ausfuhr viel besser als die Ausfuhr der großen anderen Konkurrenten auf dem Welt­markt. Seit einem Jahre ist diese Entwicklung jäh abgebrochen: die deutsche Ausfuhr hat sich hal­biert und ist auch mengenmäßig um etwa 40 Proz. zurückgegangen.

1929 wurden noch rund 4 Millionen Arbeit­nehmer für die Ausfuhr beschäftigt, im vorigen Jahr waren es noch rund 3 Millionen; seitdem hat mehr als eine Million Arbeitnehmer ihr Brot durch Exportrüdgang verloren.

Gewiß hat die Berbarrikadierung der Welt und der Währungsverfall mit den internationalen auch die deutschen Austauschmöglichkeiten beeinträchtigt. Aber der furchtbare Rückschlag der deutschen Aus­fuhr ist durch eine geradezu selbstmörde= rische Absperrungspolitik Deutschlands mit verschuldet. Mit den uferlosen Zollerhöhun gen für zahlreiche agrarische Produkte begann es, der unselige Butterkrieg folgte, und den Schluß­stein man muß schon fast sagen: den Grabstein setzte schließlich die Baronsregierung mit ihren Rontingentierungsanfündigungen. Die Herren

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haben gehorsam die demagogischen Forderungen des Landbundes, d. h. der Junker befolgt und in ganz Europa eine Abwehr- und Boykott­bewegung gegen deutsche Waren und gegen die deutsche Industrie ausgelöst.

Am stärksten ist der Aufruhr in

Holland , in den skandinavischen Ländern und in der Schweiz .

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Diese Länder waren in den letzten Jahren die besten Kunden der deutschen Ausfuhr. Auch im Jahre 1931 nahmen diese Länder noch für fast 24 Milliarden Mark deutsche Waren auf das waren fast 30 Proz. der deutschen Gesamtaus­fuhr, im ersten Halbjahr 1932 betrug die Ge­samtausfuhr nach diesen Ländern noch nicht % Milliarden und ist seitdem weiter rapide zurück­gegangen.

Ueberall in diesen Ländern sind private oder staatliche Bontottmaßnahmen im Gange. Däne­ mark bewilligt nur noch minimalſte Belieferungen aus Deutschland . Schweden protegiert die eng­lische Absazpropaganda, in Holland hat eine große Zahl landwirtschaftlicher Organisationen den Boy­fott proflamiert. Bezeichnend für die hoffnungslose Situation ist die Erklärung einer großen eben neu aufgebauten holländischen Molkereizentrale:

Aus Deutschland wird keine Schraube mehr bezogen."

Niemals hätte die Pfund- und Kronenentwer tung Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit so zugun­.sten Englands verschieben können wie es geschah. Die deutsche Absperrungspolitik zugunsten der Jun­fer hat der englischen Konkurrenz geradezu Zu­treiberdienste geleistet.

Ein bürgerlicher Nationalökonom hat jüngst ge­jagt: Autarkie muß die Lebenshaltung des

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Der Export den Junkern geopfert

um 180 Mill. M. geringer als Ende September. Dabei ist der Geldmarkt nach wie vor flüssig; auf Girokonto ergab sich eine Ver­mehrung um 12,6 auf 389,5 mill. M. trotz des Ultimos.

Der Notenumlauf ist nach einer Abnahme um 206,1 auf 3620( Rentenbankscheine sind um 15,2 auf 407,4 Mill. erhöht) ebenfalls reford­mäßig niedrig. In der Devisenbilanz zeigt sich gegen die Vorwoche eine Vermehrung der Goldbestände um 20,5 auf 817,3 und eine Ver­ringerung der deckungsfähigen Devisen um 14,2 auf 123 Millionen, so daß die Bilanz zugunsten der Reichsbant ausgeglichen blieb.

Aus der Reichsbanfentwicklung ergeben sich zwei Konsequenzen: einmal ist es für eine neue Dis= fontsentung Zeit; zum anderen steht Papens Ankurbelungspleite fest, und die öffentliche Arbeitsbeschaffung ist der einzige Ausweg, wenn überhaupt die Arbeitslosigkeit durch staat­liche Maßnahmen verringert werden soll.

Weiterer Rückgang der Pleiten

Im Oktober hat sich die seit Monaten stark rüdläufige Bewegung der Zusammenbrüche fort­gesezt. Nach Mitteilung des Statistischen Reichs­amtes wurden im vergangenen Monat 459 neue Konkurse und 262 eröffnete Vergleichs­verfahren bekanntgegeben. Im vorhergehenden

Monat umfaßten die Konkurse 480 und die Ver= gleichsverfahren 306 Fälle. Wie weit der Reini­gungsprozeß in der Wirtschaft von einigen großen Krisenherden kann man das leider noch nicht sagen im allgemeinen fortgeschritten ist,

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Nennwertbetrage von 95 Pro 3. gededt ist, auch dann hereinzunehmen, wenn das Material den sonstigen Anforderungen der Reichsbank nicht entspricht. Da die Ausgabe von Steuergut­scheinen erst seit kurzer Zeit läuft, dürfte der bis­her ausgegebene Betrag 30 Millionen noch nicht überschreiten. Die Reichsbank erwartet, daß von den Steuergutscheinen als Kreditinstrument in wachsendem Umfange Gebrauch gemacht wird.

beweist, daß im Oktober vergangenen Jahres die Gegenden Kartellwucher

Zahl der Konkurse mit 1435 und die Zahl der eröffneten Vergleichsverfahren mit 1110 mehr als dreimal so hoch war wie im Oktober dieses Jahres.

Reichsbank und Steuergutscheine

Die an den ersten beiden Tagen der Börsen­einführung erzielten Kurse für die Steuer­gutscheine halten sich nach der Ansicht der zuständigen Stellen in dem erwarteten Rahmen. Da es sich bei der Ausgabe dieses neuen Papieres um einen Vorgang ohne Beispiel handelt, ist ein besonderes Konsortium zur Regulierung der Kurse gebildet worden, das aber im Interesse seiner Handlungsfreiheit nicht auf einen bestimmten Stügungsbetrag festgelegt worden ist. Die Reichs­bank hat für die Steuerscheine die Möglich= feiten zur Refinanzierung in unge­wöhnlichem Ausmaß vorgesehen. Im Lombard­verkehr werden erleichterte Bedingungen für die Steuergutscheine vorgesehen. Insbesondere wird die Reichsbank bereit sein, Wechselmaterial, das mit Steuergutscheinen, und zwar bis zu einem

Beamte in der Volksfront

Für Freiheit und Demokratie

Die Allgemeine Deutsche Beamten- Zeitung". das Organ des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes, bringt in ihrer Nummer vom 3. November einen Aufruf zu den Reichs­tagswahlen, in dem es heißt:

Soll der autoritäre Staat" aufgerichtet werden? Autoritärer Staat ist weiter nichts als ein neues Wort für den alten Obrigkeits­staat. Der Beamte wird nicht mehr Diener der Gesamtheit", sondern Instrument einer Obrigkeit sein, die im Gegensatz zum Volke steht. Er wird teine Freiheit der politischen Gesin­nung haben, keine Vereinigungsfrei= heit mehr genießen, sondern nur zu gehorchen haben.

Soll Herr von Papen fein neues Reich" neues Reid bauen dürfen?

Das neue Reich" wäre nichts anderes als das Ende der demokratischen Republik . Die Staatsgewalt soll nicht mehr vom Volke aus­gehen, sondern im Gegensatz zum Volk von einer fleinen Herrenschicht ausgeübt werden. Das

gleiche Wahlrecht soll verschwinden

und dafür der berufsständische Staat errichtet wer= den, in dem Arbeiter, Angestellte und Beamte politisch und wirtsachftlich entrechtet sind.

Soll der Weg für Hitlers Drittes Reich geebnet werden?

Das Dritte Reich wäre die Aufrichtung des Faschismus, in dem die Herrschaft einer Partei Staatsgrundsatz, das Parteibeamtentum Staatspragis wäre. An Stelle von Recht und Gerechtigkeit würden Gewalt und Will­für treten, der Beamte als Vollstrecker dieses Prinzips zum Büttel herabgewürdigt werden.

Der Allgemeine Deutsche Beamtenbund hat in der Verteidigung der Deutschen Republik stets in vorderster Linie gestanden. So werden auch am 6. November die freigewerkschaftlichen Beamten, getreu dem Sinne ihres der Republik geleisteten Eides, geschlossen in der Front stehen, um die demokratischen Grundrechte im politischen und ge= sellschaftlichen Leben gegen den Ansturm der Reak­tion zu verteidigen.

Tuf am 6. November Eure Pflicht!

deutschen Bolles unvergleichlich stärker herab Streit der Maßschuhmacher Leistungen( Arbeitsloſenunterſtüßung)

drücken als die Vervielfachung der Reparations­lasten."

Die wahnsinnige Absperrungspolitik der Barons­regierung, die die Nazis nach ihren Versprechungen noch bis zur völligen Abriegelung ausbauen wollen, hat heute schon furchtbaren wirtschaftlichen und politischen Schaden angerichtet; ihre Fort segung müßte zur dauernden Verarmung und Berelendung des deutschen Volkes führen. Das deutsche Volk verteidigt am 6. November nicht bloß seine Freiheit gegen Baronsherrschaft und Faschismus, sondern kämpft auch um Wiederge­winnung von Arbeit und Lebensraum für die deutsche Wirtschaft, für politischen und wirtschaftlichen Frieden Außenwelt.

Die Papen- Pleite

Auch

Sinkende Kreditgewährung

Der

Dom

der Reichsbantausweis 31. Oktober beweist die Erfolglosigkeit der Bapenschen Wirtschaftsankurbelung mit Steuerge­schenken. Der Monat Oktober bringt alljährlich eine Zunahme der Kreditgewährung der Reichs­bant, und zwar aus reinen Saisongründen wegen der Finanzierung des Wintergeschäfts. Papens Wirtschaftsbelebungsversuche hätten, wenn sie er­folgreich wären, diese natürliche Vermehrung der Inanspruchnahme von Reichsbankkrediten noch steigern müssen. Die Bilanz der Reichsbank zeigt aber zum 31. Oktober einen neuen Reford= tiefstand der Kreditgemährung.

Die Handelswechsel stiegen um 240,2 auf nur 2857,1 Mill. M.; das sind 134 Mill. M. weni­ger als Ende September und über 1200 Millionen weniger als Ende Oktober vorigen Jahres. Die Bestände an Reichsschazzwechseln ver­mehrten sich um 16,7 auf 39,5 und die Lombard­darlehen um 112,8 auf 197,8 Millionen oder 45 Millionen weniger als Ende September. Ins gesamt ist die Kreditinanspruchnahme Ende Oktober

Abwehr von Lohnkürzung

Der Verein Berliner Maßschuhmachermeister kündigte das bestehende Lohnabkommen zum 31. Oktober mit der Forderung der Reduzie­rung der Löhne um 15 Pro3. Zu der am 11. Oktober angesetzten Verhandlung fanden es die Unternehmer nicht mal der Mühe wert, zu er­scheinen. Nur die Firma Breitsprecher war als einzige vertreten. Da auch die Arbeiterschaft noch nicht Stellung nehmen konnte, fand lediglich eine unverbindliche Aussprache statt.

Am 12. Oktober fand die Branchenversammlung der Maßschuhmacher statt und beschloß ein stim­mig, jeden Lohnabbau zurüdzuweisen. Dieser Beschluß wurde dem Arbeitgeberverband mit Schreiben vom 13. Oktober mitgeteilt. Bis heute ist eine Antwort nicht eingelaufen. Statt dessen haben die Unternehmer in den letzten Oktobertagen( folange haben sie gebraucht, um sich von ihrem Schrecken zu erholen) den Schlich­tungsausschuß angerufen, der die Tarifpar­teien zum 5. November zu Verhandlungen ge­laden hat.

Inzwischen haben aber die Maßschuhmacher die notwendigen Konsequenzen gezogen und mit über­wältigender Mehrheit den Streik beschlossen und find am 1. November geschlossen in den Streit ge­treten. Die Maßschuhmacher find fest entschlossen, den Streit mit aller Schärfe durchzuführen.

Für Liste 2

Die organisierten Gehörlosen In einer stark besuchten Versammlung der frei­gewerkschaftlich organisierten Gehörlosen wurde zu dem Thema Wer vertritt die Inter­essen der Gehörlosen?" Stellung genommen. Der Referent, Genosse Wendt, schilderte, wie unter der Regierung Müller die sozialen Leistungen sowie auch die Löhne gesteigert wurden. Nach dem Sturz dieser Regierung ging es ständig ab= wärts. Die Löhne sowie auch die sozialen

murden

zum größten Teil durch Notverordnungen er­heblich gesenkt. Aus all diesen Gründen sei es notwendig, die freien Gewerkschaften sowie die Sozialdemokratische Partei zu stärken und am Wahltage die Liste 2 zu wählen.

Die Ausführungen des Referenten fanden großen Beifall. Mit begeisterten Freiheitsrufen wurde die Versammlung geschlossen.

6% Jahre Rußland

Vortrag eines Kundigen

,, I st Rußland ein Arbeiter= paradies?", diese Frage behandelte in einer gut besuchten Gruppenversammlung der frei­gewerkschaftlich organisierten Arbeiter der Ber­ liner Wurstfabrifen am Dienstag in den Residenz­festfälen ein Berufskollege, der kürzlich na ch 6½jähriger Tätigkeit als Betriebs­leiter einer Wurst- und Fleischwarenfabrik in Rostow in Südrußland zurückgekehrt ist. Der Referent, der als begeisterter Kommu nist nach Rußland gegangen war, beschränkte sich in der Hauptsache auf eine Schilderung seiner persönlichen Erlebnisse sowie der Arbeitsverhält nisse in den ihm bekannten russischen Wurst- und Fleischwarenfabriken.

100 bis 150 Rubel ist der Durchschnittsverdienst eines russischen Facharbeiters im Monat, 65 Rubel der des Hilfsarbeiters. Von diesen Mo­natslöhnen gehen noch die Verbands- und Partei­beiträge sowie die Abzüge für die Staats= anleihe usw. ab. Wenn 1 Kilogramm Wurst 25 Rubel fostet, 1 kilogramm Butter 12 Rubel und 10 Eier 7 Rubel, fann man sich ungefähr vorstellen, wie elend der russische Arbeiter lebt. Die russische Arbeiterschaft hungert buchstäblich, ebenso auch die russische Jugend, die in den so viel gepriesenen Rinder­heimen untergebracht ist. So erklärte dieser Mann, der die Verhältnisse in vielen russischen Orten kennengelernt und die Fleisch verteilung

Stabile Papierpreise sind notwendig

Der Verbandstag der papierverarbeitenden In­dustrie hat in einer erfreulich scharfen Weise gegen die Tendenzen der Rohpapierkartelle, die Preise herauszuschrauben, Stellung genommen. In einer Entschließung heißt es, daß die papier­verarbeitende Industrie sich darüber einig ist, daß gegenwärtig eine Stabilisierung der Preise allgemein notwendig sei und insbesondere die rudweise, durch die Konjunttur feineswegs begründete Steigerung der Rohpapier­preise unberechtigt ist.

Derartige Maßnahmen würden verheerende Wirkung für die verarbeitende Industrie haben, die bei ihrer Inlandskundschaft unter feinen Um­ständen höhere Preise durchsetzen und noch viel weniger exportieren kann. Ferner wurde das Kartelldumping scharf kritisiert, wodurch deutsches Rohpapier im Ausland erheblich billiger angeboten wird als in Deutschland .

für die Kinderheime und Krantenanstalten zu besorgen hatte. Er hat selbst erlebt, wie die soge= nannten Arbeiterdelegationen nur in gut vorbereitete Betriebe geführt und die Ver­treter zu den Sowjets entsprechend den Wünschen der Parteizellen gewählt" wurden.

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In der Diskussion hatte nur ein einziger der anwesenden Kommunisten den Mut, gegen den Bortragenden aufzutreten und dessen Schilde rungen als Schauermärchen" hinzustellen. Man blieb diesem jungen Manne die Antwort nicht schuldig. Jedenfalls dürfte dieser von jeder Ge= hässigkeit freie Vortrag manch einen kommu­nistischen Versammlungsteilnehmer zum Nach­denken über das angeblich russische Vorbild ver­anlaßt haben.

Schwerer Konflikt

In der Gasbetriebsgesellschaft

Die Direktion der Gasbetriebsgesell­schaft, der früheren englischen Gasanstalt in der Gitschiner Straße, hat einen ernsten kon­flikt mit ihrer ungefähr 1600 Köpfe zählenden Belegschaft heraufbeschworen. In diesem Betriebe wird heute und morgen eine Urabstimmung über ein Angebot der Direktion durchgeführt, das ganz erhebliche Verschlechterungen der bisherigen Lohn- und Arbeitsbedingungen enthält.

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Obwohl die Arbeitszeit bereits verkürzt ist und auch die Löhne schon mehrmals abgebaut worden sind, wird von der Direktion abermals eine Arbeitszeitverkürzung um 2 Stunden pro Woche natürlich ohne Lohnausgleich-, sowie eine neue Herabsehung der Löhne verlangt, die zusammen mit der beantragten Ar­beitszeitverkürzung eine Berdienstminde­rung um 7 bis 8 Proz. ausmacht. Diese Zumufungen haben bei der Belegschaft eine un­geheure Erregung hervorgerufen, die um so mehr berechtigt ist, als bis vor kurzem noch Ueber­stunden verlangt und Arbeiten noch heute an Privatfirmen vergeben werden. Nach den Forderungen der Direktion sind die Löhne der Arbeiter der Gasbetriebsgesellschaft inner­halb eines Jahres um 30 Pro3. ab­gebaut.

Die Direktion der Gasbetriebsgesellschaft hat auch die Absicht, ihre Gasmejserfabrik in Marienfelde ft illzulegen oder den Betrieb start einzuschränken. Die in dieser Fabrik bisher verrichteten Arbeiten sollen von einer Dessauer Fabrik ausgeführt werden. Von einem Unter­nehmen, das eine solche Monopolstellung hat wie die Gasbetriebsgesellschaft, dürfte man erwarten können, daß sie auf die elementarsten fommunalpolitischen Interessen, insbesondere hin­sichtlich der Vergebung von Arbeiten Rücksicht nimmt und gleichfalls auch auf die Notlage ihrer Arbeiterschaft.

Arbeitsbeschaffung?

Für den Ausbau der Oder unterhalb Breslau find etatsmäßig 1 Million Mark bewilligt jedoch gibt das Reichsfinanzministerium nur 900 000 m. frei, behält 100 000 M. zurück. Die Folge ist, daß die bei diesen Bauten beschäftigten Arbeiter entlassen werden.

Durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm wer­den Arbeiten an Unternehmer vergeben, um Arbeitslose einzustellen. Auf der anderen Seite sorgt das Finanzministerium dafür, daß Ar­beiter der der Wasserbauverwaltung entlassen werden Das ist Sabotage des Arbeitsbeschaffungsprogramms.