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Die Vorfälle im Humboldthain

Sittlichkeitsverbrechen an Schulkindern

Der Zeugenraum im ersten Stock des neuen Kriminalgerichtsgebäudes neben dem Berhand­lungsfaal 413 ähnelte einer Schulflaffe. 20 Mäd­chen im Alter von 12 bis 14 Jahren waren er­schienen, um gegen fünf Männer auszusagen, die sich an ihnen vergangen hatten.

Die Vorfälle im Humboldthain, um die es sich handelt, haben seinerzeit ungeheures Aufsehen er­regt. Man sprach in übertriebener Weise von ,, Kinderprostitution". Was aber damals die Deffentlichkeit mit Entsegen vernahm, war nichts im Vergleich mit dem, was man jetzt im Gerichts= faal zu hören bekam. Die Verhandlung wurde zu einer ungeheuren Anflage gegen eine Gesell­schaftsordnung, die derartiges möglich werden läßt.

Man stelle sich vor: Auf der Anklagebank fünf Männer im Alter von 63, 58, 54, 48 und 35 Jahren. Die ersten drei vielfach mit Zuchthaus vorbestrafte Sittlichkeitsverbrecher.

Immer wieder fielen ihnen kleine Mädchen zum Opfer.

Man fand aber für diese Menschen keine andere Heilungsmöglichkeit von ihrem unheilvollen Trieb als das Zuchthaus. Und hatten sie ihre Strafe verbüßt, so wurden sie wieder auf ihre kleinen Opfer losgelassen. So konnten sie jahrelang im Humboldthain ihr Unwesen treiben. Eine gewisse Herta Hecht, die die Zuführerrolle spielte, iſt flüchtig. Im Humboldthain sprach es sich aber

am

Großfeuer im Edhaus

50 Brieftauben verbrannt

Durch ein verheerendes Großfeuer wurde Dienstagmorgen der gesamte Dachstuhl des langgestreckten Eckhauses Brüdenstraße 13 und Rungestraße in Berlin SO. eingeäfchert. 50 wertvolle Brieftauben, die auf einem Bodenverschlag untergebracht waren, ver­brannten. Die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot von Löschzügen unter der Leitung des Oberbaurates Meußner und des Oberbrand­meisters Höpfner von der Wache Luisenstadt an der Brandstelle beschäftigt.

Der Brand wurde gegen 3 Uhr bemerkt, als aus den Bodenlufen bereits meterlange Flammen hervorschlugen. Als die alarmierten Löschzüge an der Brückenstraße eintrafen, brannte der gesamte Dachstuhl lichterloh. Heber zwei mechanische Leitern und von den Nachbardächern aus wurden aus sechs Schlauchleitungen gewaltige Wasser­mengen in das Flammenmeer geschleudert. Trotz aller Bemühungen der Feuerwehr konnte von dem Dachstuhl nichts mehr gerettet werden. Be­sonders groß ist der Wasserschaden in den Woh­nungen der vierten und dritten Etage

Von der Kriminalpolizei ist eine Untersuchung über die Entstehungsursache des Großfeuers ein­geleitet worden. Die Nachforschungen sind aber ergebnislos geblieben, da durch die Gewalt des Brandes alle Spuren restlos vernichtet wurden. Es wird Brandstiftung vermutet.

Brandstifter am Werk

Durch einen Zufall ist gestern nachmittag im Hause Kaiser Friedrich Straße 33 in Charlottenburg ein Dachstuhlbrand, der von verbrecherischen Händen angelegt worden war, rechtzeitig entdeckt und im Keime erstickt worden Gegen 15 Uhr bemerkten Hausbewohner der oberen Stockwerke auf dem Treppenflur Brandgeruch. Als kurz darauf aus der Boden­tür stickiger Qualm hervordrang, wurde die Char­ lottenburger Feuerwehr alarmiert. Der Löschzug traf gerade noch rechtzeitig genug ein, um die Flammen, die sich bereits auf mehrere Boden­fammern ausgebreitet hatten, schnell einzu­dämmen und zu löschen. Bei der Untersuchung wurde einwandfrei Brandstiftung festgestellt. Der oder die Täter hatten Papier und Lumpen auf­gehäuft und mit einer leichtbrennbaren Flüssigkeit, vermutlich Benzin, übergossen. Es wurde eine Flasche gefunden, die noch einen winzigen Rest Benzin erhielt. Die Kriminalpolizei hat die wei­teren Ermittelungen aufgenommen.

Die Villa in Wannsee Schlupfwinkel einer Betrügerfamilie

Seltsame Gäste beherbergte vier Wochen hin­durch eine Villa in der Hohenzollernstraße 22 in Wannsee . Ein aus Wilna gebürtiger 45 Jahre alter Rommissionär Friz Simon hatte mit seiner fünfköpfigen Familie das Haus gemietet und ist jezt nach Hinterlassung einer großen Schulden­fumme geflüchtet. Gegen Simon ist Betrugs. anzeige erstattet worden.

Die Villa in der Hohenzollernstraße in Wannsee war schon seit geraumer Zeit zu vermieten. Sämt liche Räume waren möbliert. Anfang Oktober d. J. meldete sich bei dem Inhaber des Hauses, einem bekannten Berliner Gaststättenunternehmer, ein angeblicher Holländer und mietete die Villa. Die Familie Simon engagierte eine ganze Anzahl

herum. Es gibt da Donkels", bei denen man durch kleine Freundlichkeiten einige Groschen und auch noch mehr für Konfekt, Eis und dergleichen sich verdienen kann. Und die Schulkinder, deren Eltern in unmöglichen Wohnungsverhältnissen leben, die gezwungen sind, ihr Liebstes unbeauf­sichtigt auf der Straße sich selbst und den Ge­fahren der Großstadt zu überlassen, fanden Ge= fallen an dem Treiben der Männer. Sie, die Kinder, ließen sich nicht nur von den Männern verführen, sondern spielten selbst die Verführe­rinnen, indem sie den Onkels" zuwinkten oder ihnen zupfiffen, als Aufforderung, ihnen zu folgen. Kann man sich eine schärfere Anklage gegen diese Gesellschaftsordnung denken! Die Jugendfürsorge wird aber an allen Ecken und Enden abgebaut, anstatt sie auszubauen bei der großen Not und dem großen Elend, bei der ungeheuren Versuchung, der gerade jene Kinder anheimfallen, deren Eltern ihnen keinen Groschen Taschengeld zustecken können. Und so gingen die bedauernswerten unbeschützten Kinder von Hand zu Hand. Von einem Ange= flagten tamen sie zum andern und waren dem vollkommen sittlichen Verderb preisgegeben. In zwei Fällen sind die Mädchen auch infiziert morden.

Wenn man diese kleinen Mädchen in dem Zeugenraum plaudern und spielen jab und dann hörte, wie sie ihre Erlebnisse vor dem Gericht auspadten, wie sie in raffinierter Weise ihr Alter höher angaben, um den Männern den Verkehr

Hausangestellte, auch einen Hauslehrer für die vier Söhne, die im Alter von 12, 14, 18 und 20 Jahren stehen und machte große Einkäufe, ohne jedoch an eine Bezahlung zu denken. Man trieb einen großen Aufwand, erzählte, daß man aus Scheveningen gekommen sei und auch von dort in Kürze das Automobil erwarte, das zur Vervollständigung des Aufwandes noch fehlte. Das Auto tam jedoch nicht. Simon erteilte in­dessen zahlreichen Handwerkern in Wannsee Aufträge verschiedener Art, kaufte einen großen Radioapparat, ohne zu zahlen, gab auch den Hausangestellten kein Geld, und betrog noch eine ganze Anzahl von Lieferanten, die alle um ihr Geld kamen.

Am 1. November verschwanden die Simons aus der Villa; sie hatten sich die Schlüssel des Hauses eingesteckt und verließen es, als wollten sie Ein­fäufe machen. Von da fehlt jede Spur von den Leuten.

Wohltätigkeitskonzert des Symphonie- Orchefters

der Schuhpolizei Berlin . Das Symphonie­Orchester der Schutzpolizei Berlin veranstaltet auch in diesem Jahre wieder mehrere Wohltätig feitskonzerte. Das erste Konzert findet am Frei­tag, 18. November 1932, 20 Uhr, in der Staat­lichen Hochschule für Musik, Charlottenburg , Fa­fanenstraße 1, statt. Der Reinertrag dieses Wohl­tätigkeitskonzerts fließt restlos der Berliner Winterhilfe zu.

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mit ihnen weniger gefährlich erscheinen zu lassen sie hatten davon in Zeitungen gelesen - fo traute man seinen Ohren nicht. Es ist nun aber einmal so. Die Leute, deren Kindheit und Jugend vor Verführung und Versuchung in der guten Kinderstube oeschützt waren, werden von Verwerf= lichkeit und Laster reden. Diejenigen aber, die wissen, wie es in den Elendsquartieren des Pro­letariats aussieht, werden aus dieser Verhand­lung nur den einen Schluß ziehen:

Der Kampf um die Ausgestaltung der kommu­nalen und staatlichen Jugendfürsorge muß schärfer und energischer denn je geführt werden. Das Gericht verurteilte den 63jährigen Artisten, Händler und Tapezierer Eduard Hafffte megen Sittlichkeitsverbrechen an Minderjährigen in elf Fällen zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, den 54jährigen Techniker Hilarius Dunkel zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust, den 48jährigen Arbeiter Karl Rist macher zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust und den 58jährigen Schneider Hermann Rothe unter Zubilligung mildernder Umstände zu 10 Monaten Gefängnis. Ein Angeklagter wurde freigesprochen.

So das Gericht! Haben die Verurteilten ihre Freiheit wieder, so beginnt ihr Treiben von

rechnen wollte, heute die Elektrotechnik überragt, die alles billig und in großen Massen herstellen muß und dabei den Arbeiter als Handwerker per­dirbt. Gepreßte, gestanzte, gegossene Teile werden so wie sie aus der Maschine kommen, zusammen­gestellt und bleiben so, bis ein anderes, neues Stückt ihre Funktion übernimmt. Fast ist es so, daß der im elektrotechnischen Betrieb Beschäftigte nur deswegen gelernt haben muß, damit er mit den Akkordlöhnen zurechtkommt. Der Gelernte beherscht eben die Handhabung des Werkzeuges besser als der Ungelernte, wenn er auch mit diesem Werkzeug kaum eine handwerkliche Tätig= feit ausübt. Unzweifelhaft wird dadurch die Arbeit als Handwerk degradiert.

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Diese Gedankengänge find deshalb angebracht, meil es sich um eine Ausstellung der Hand­mertstammer handelt. So ist es auch theoretisch gesehen ein Widerspruch in sich, daß die Ausstellung eine Nebenabteilung Die Maschine im Handwert" beherbergt. Handwerk schafft and arbeit, die Maschine soll als Helfer willkommen sein, als Selbstzmed angewandt verschleiert sie die manuellen Fähig­teiten des Handmerfes, beseitigt sie vielleicht ganz.

Doch der Zug der Zeit geht zur Maschine; wo dabei der Arbeiter als echter, richtiger Handwerfer zu funz fommt, wird sich( nein, hat sich schon!) ein neues Geschlecht der Maschinenhandmerfer herangebildet.

Die Ausstellung bleibt noch bis zum Sonntag einschließlich geöffnet.

neuem. Dieses Mal vielleicht nicht im Humboldt In

hain, sondern auf irgendeinem anderen Kinder­sammelplatz....

Tragödie im Kanal?

Eine junge Deutsche vermiẞt

Eine 22jährige Deutsche , Anneliese Müller , die mit ihrem Faltboot vor kurzem aus Hamburg in Calais eingetroffen war, hat am Freitag Calais in Richtung London verlassen. Seit ihrer Abfahrt, die heimlich erfolgte, fehlt jede Nach richt von der jungen Deutschen . Der Hafen­fommandant von Calais ist erst durch ein Telegramm aus England, in dem um Auskunft über den Verbleib von Fräulein Müller gebeten wurde, über die Sache unterrichtet worden.

In wenig Worten

Der internationale D 3ug 131 Paris­Amsterdam ist bei Buŋffinghen 15 Kilo­meter südlich von Brüssel entgleist. Personen find nicht verlegt worden, dagegen wurden Wagen beschädigt.

In der Nacht zum Dienstag brannten in Ape n- rade( seit 1920 zu Dänemark) vier Wohnhäuser ab. Die Bewohner konnten wenig von ihrer Habe retten.

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Nach Unterschlagung von 30 000 Mart ift der 41 Jahre alte Expedient Richard Kant aus Aue im Erzgebirge flüchtig geworden. K. war bei dem Siedlerverein ,, Eigene Scholle" tätig und lebte in Mylau im Vogtland. Während seiner Tätigkeit bei der Baugesellschaft unterschlug er 30 000 Mart. Als seine Machenschaften bei einer Revision heraus­tamen, flüchtete er nach Zwickau, um dann weiter zu reisen. Man vermutet, daß er Berlin auf­suchen wird.

In dem Betrugsprozeß gegen Frau Jürgens

Republikanisches Herbstfest beantragte der Staatsanwalt neun Monate gegen

19.

Wie alljährlich, findet am Sonnabend, dem November, das Republikanische Herbstfest des Reichsbanners Schwarz­Rot Gold Berlin Kreuzberg im Berliner Konzerthaus Clou", Mauerstr. 82, statt. Die Festansprache hält Reichstagsabgeordneter Kame­rab Paul Löbe. Ein großes Programm sorgt für Unterhaltung. Ende des Festes morgens 5 Uhr. Karten zum Preise von 0,75 M. nur im Vorverkauf bei den Funktionären und im Gau­büro.

Die Maschine im Handwerk

Handwerkskammer stellt Gesellenstücke in der Funkhalle aus

In der großen Funkhalle am Kaiserdamm hat die Berliner Handwerkskammer eine unentgeltlich zu besichtigende Ausstellung von Gesellenprüfungsarbeiten eröffnet, die sehr interessant ist. Abgesehen davon, daß faft alle Berufe vertreten sind, so daß also die Besucher auch die ihnen am nächsten liegenden Arbeiten von Grund auf zu beurteilen vermögen, bietet die Ausstellung so viele wirklich hervorragende Ar­beiten, daß einem um den Nachwuchs unserer Handwerker nicht bange sein braucht.

das

Gewiß, was die Natur dem Jungen nicht mit­gegeben hat offenen Blick, Ueberlegungs- und gehörige Dentfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Gefühl für die Form und den Werkstoff kann ihm auch die beste Lehre und der beste Meister nicht beibringen. Wo aber gewisse Prüfungsmethoden den zukünftigen Handwerker das für ihn richtige Handwerk finden halfen, da wird der Junge auch das richtige und für sein späteres Fortkommen nötige erlernen. Dabei soll durchaus festgestellt werden, daß die so viel gelobte psychisch- technische Prüfung nicht der Weisheit legter Schluß ist.

Die Metallindustrie ist, entsprechend ihrem Umfang in Berlin, am stärksten vertreten. Die Gesellenstücke der Werkzeugmacher beweisen einen hohen Grad der Ausbildung und der Ar­beitsmethoden in den einzelnen Betrieben. Wenn dabei die Lehrlingsausbildungswerkstätten der großen und größten Betriebe mit besonders raffinierten und schwierigen Stücken, fast möchte man sagen, paradieren, so liegt das nicht nur an der maschinellen Ausrüstung dieser Werkstätten, sondern auch daran, daß in kleinen ,, Buden" gar nicht das Bedürfnis nach so komplizierten Werk­stücken besteht. Man sieht die Schnitte und Stanzen, Drehbankteile( Teilköpfe, Supporte) und Vorrichtungen, die einem erwachsenen, mert­

statterfahrenen Arbeiter alle Ehre machen würden. Selbstverständlich sind die Gesellenstücke unter Zuhilfenahme aller vorhandenen, arbeitsparenden Werkzeugmaschinen, wie Hobel- und Fräs­maschinen, hergestellt, das ist gut so, denn die Zeiten sind vorbei, wo in einem kleinen Betriebe eine Hobel- oder Chapingmaschine eine Seltenheit war. Nur hat man früher, wo fast alles mit der Hand gefeilt werden mußte, mehr darauf gesehen, daß der Lehrling auch wirklich einen geraden Strich" feilen lernte, während das jetzt vielleicht nicht mehr so zum Ausdruck kommt. Als der Schreiber dieses lernte, da war bei seinem Lehr­meister das Schmirgelpapier zum Glattmachen einer gefeilten Fläche absolut verpönt. Der gerade Strich" mußte mit der feineren Feile, der Schlichtfeile, hergestellt sein, solange das Werk­stück sich noch im Rohbau befand. Schmirgelpapier wurde nur zum Polieren gebraucht. Auch die ausstellenden Dreherlehrlinge haben oft zum Schmirgelpapier ihre Zuflucht genommen, wenn der Drehstahl nicht eine absolut saubere Fläche am Werkstück hervorbrachte. Doch vielleicht ist man früher in der Beobachtung solcher handwerk­licher Feinheiten etwas zu meit gegangen ge= schadet hat es aber dem Lehrling bestimmt nicht. Auf jeden Fall lernen heute die Lehrlinge auch den Gebrauch aller Werkzeugmaschinen, so daß fie diesen Apparaten nicht hilflos gegenüberstehen, wenn sie die Lehre bei dem kleinen Krauter" ver­lassen und in den Großbetrieb kommen.

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Neben den rein handwerklichen Fähigkeiten verraten viele Arbeiten der Kunst- und Bau­schlosser künstlerische Begabung des Ausführenden. Wahre

Prachtstücke von Kunstschmiedearbeiten sind ausgestellt, bei den Mechanikern und Optikern sieht man Meisterstücke der Feinmechanik. Nur schade, daß gerade in der Feinmechanit, der Be­rufsart, die man früher zu den kunstgewerblichen

die Angeklagte. Das Gericht beschloß, die Berhand­lung bis Mittwoch auszusehen. Das Urteil wird Mittwoch Mittag verkündet.

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Wegen gewerbsmäßiger Eisenbahndiebstähle auf den Bahnhöfen Bankow, Tempelhof, Potsdam und dem Verschiebebahnhof Seddin, wo sie plombierte Eisenbahnwaggons erbrachen, verurteilte das Pots= damer Schöffengericht den polnischen Staatsange­hörigen Joseph Stefanias aus Berlin zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Sein Mitkomplice, ein gewisser Leuchtenberg aus Berlin erhielt vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust.

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In der Nacht zum Dienstag hat sich in der Kaserne des 7. Bayerischen Pionier­Bataillons in München ein schwerer Un­fall ereignet. Ein Gefreiter dieses Bataillons wurde vom Kasernenposten für einen Einbrecher gehalten und nach mehrmaligem Anruf, auf den feine Antwort erfolgte, durch einen Schuß ich wer perlegt. Der Gefreite ist noch in der Nacht jeinen Berlegungen erlegen.

Bon Gärgasen getötet

Im Weinkeller umgekommen

Koblenz, 8. November. Am Sonntagabend wollte in Hazenport ein in den 40er Jahren stehender Winzer aus seinem Keller zum Abendbrot Wein holen. Als er nach längerer Zeit nicht zurückkam, suchte die 70 Jahre alte Mutter nach ihm. Als sie in den Keller kam, fand sie ihren Sohn von den am Boden be= findlichen Gär gasen überrascht und bewußtlos niedergesunken vor. Die Mutter beugt sich über den Bergifteten, um ihn ins Freie zu schaffen. Bei diesem Versuch ist sie offenbar auch von den Basen betäubt worden; denn als am Montag­morgen im Haufe des Winzers noch Licht brannte, entdeckte man Mutter und Sohn tot im Keller.

Berbot der Freidenker?

Der Deutsche Freibenterverband foll verboten werden! Gegen diesen Streich wendet sich die gesamte sozialistische Arbeiterschaft in einer großen Proteftkundgebung am Montag, dem 21. November, 20 Uhr, im Sportpalast Potsdamer Straße 72. Es sprechen bekannte Vertreter der freigeistigen Berbände und der Sozialdemokrati. schen Partei.