Einzelbild herunterladen
 

Die Kohlenlawine kommt

Für einen Zentner Kohlen- drei Menschenleben

Beim fogenannten wilden" Kohlenbuddeln an einer alten Halde der Zeche Unser Frih" in Wanne- Eidel hat sich, wie mitgeteilt, ein Unglück zugetragen, durch das drei Menschen den Tod fanden. Durch das Wühlen in den Kohlenbergen in vielen voraufgegangenen Nächten waren diese derart unterhöhlt worden, daß sie plötzlich unter donnerartigem Gepolter zusammenstürzten. Hierbei wurden drei Männer und zwei Frauen verschüttet, von denen nur ein Mann mit schweren und eine Frau mit leichteren Verlegungen davonkamen.

Dem Berginvaliden Joachim Pialojan geht es nicht gut. Früher war das anders, damals, als er noch gesund war und durch seiner Hände Arbeit genügend Brot für Weib und Kinder be= schaffen konnte. Dann kam jener Betriebsunfall, der ihn zum Invaliden machte. Seitdem muß er von seiner schmalen Rente mit der Frau und den sechs Kindern auskommen. Einmal jah es so aus, als ob es für die Familie Pialojan besser werden würde. Das war vor etwa drei Jahren, als der älteste Sohn und die älteste Tochter zu arbeiten anfingen, im Bergwert und im Kontor. Aber die Freude dauerte nicht lange, dann wurden beide arbeitslos. Seitdem gehen sie stempeln.

Im Industriegebiet gibt es Tausende, ja Hun­derttausende von Familien, denen es so geht wie den Pialojans. Sie sind froh, wenn es für die

6 Unfälle in 2 Stunden

In einem Zeitraum von knapp zwei Stunden ereigneten sich am Sonnabend zwischen 15 und 17 Uhr sechs schwere Verkehrsunfälle. In der Nürnberger Straße geriet eine bisher noch unbekannte Frau unter die Räder eines Privatautos. Schwer verletzt fand die Ver­unglückte im Achenbach- Krankenhaus Aufnahme. Auf der Heerstraße stieß ein Motorradfahrer mit einem Lastauto zusammen. Während der Führer des Rades unverletzt blieb, wurde dessen 34 Jahre alte Frau Helene Baur aus der Soor­straße in Charlottenburg schwer verletzt. Frau B. wurde ins Hildegard- Krankenhaus gebracht. In der Breite Straße in Pankow wurde die achtjährige Gerda Witt aus der Kavalierstraße von einem Lastauto überfahren. Mit Beinbrüchen murde das Kind ins Panfomer Krantenhaus übergeführt. Im Norden Berlins stießen eine Autodroschke und ein Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer, ein 30 Jahre alter Siegfried Sommer aus der Lüzowstr. 84, erlitt schwere Verlegungen. Durch die Feuerwehr wurde S.

geringe und dabei doch so teure Miete, für Brot und Kartoffeln, für etwas Margarine und für ein paar Heringe reicht. Kleidung kann man sich längst nur noch im äußersten Notfall kaufen, Kohlen zum Heizen überhaupt nicht.

Das ,, wilde" Buddeln

Dabei lagern auf den Halden der Kohlenzechen mehr Kohlen, als alle Arbeitslosen des Ruhr­So gebiets in Jahren verbrauchen könnten. kommt es, daß man sich holt, was man braucht. Bei Nacht und Nebel ziehen die Familienväter los, mit Säcken und Handkarren, allein, zu zweit oder auch truppweise; manchmal kommen auch die Frauen mit. Sie überklettern die Zäune, die die Kohlenhalden umgeben oder brechen auch wohl mal die Tore auf. Und buddeln. Mit Schaufeln und Hacken durchwühlen sie die Massen von Kohlenschlamm zu Füßen der großen Halden , suchen sich die besten Stücke heraus. Wenn sie Glück hatten, bringen sie soviel mit nach Hause, daß es für ein paar Wochen reicht.

In der Nacht zum Donnerstag, morgens gegen Uhr, zieht man wieder einmal los. Zu fünft: der alte Pialojan, seine Frau, ein arbeits­loser Schlosser Pelny, Maria Trezak, die Frau eines arbeitslosen Bergmanns und noch ein Arbeitsloser. Unterwegs begegnet man anderen Kohlensuchern, die sich mit ihrer Beute bereits

ins Jüdische Krankenhaus transportiert. Am Weißenseer Weg wurde der 16jährige Lehrling Günter Rinke aus der Marienburger Straße 33 mit seinem Fahrrad von einem Last­auto überfahren. Der junge Mann fand im Hubertus Krankenhaus Aufnahme. Schließlich wurde noch die 49 Jahre alte Witwe Wilhelmine Stroinsti aus der Ringstr. 37 in Friedenau von einem Motorradfahrer erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit schweren Kopfverlegungen wurde die Berunglückte ins Auguste- Viktoria­Krankenhaus gebracht.

Die gute Geele

Vom Schwiegervater angezeigt

Auch die Güte muß sich in gewissen Grenzen halten. Ueberschreitet sie diese, so wird sie mit= unter asozial, ja sie tann sogar gegen Strafgesetze verstoßen. Der gesunde Mensch wird diese Gren­zen einzuhalten verstehen, der hysterische frantt

auf dem Heimweg von der Halde befinden. In derselben Nacht hatten an dieser Halde bereits mindestens fünfzig Personen" wild" gebuddelt. Es liegt auch kein Grund vor, anzunehmen, daß es in den vorhergehenden Nächten weniger ge­wesen sind. So kam nur, was irgend einmal doch kommen mußte: Die zwölf Meter hoch auf­getürmten Kohlenmassen, durch das ständige Wühlen der Kohlensucher ihrer Basis beraubt, brechen plöglich mit lautem Tosen zusammen, begraben unter sich die fünf ,, Wilden".

Sechs Kinder wurden Waisen

Es dauert kostbare Viertelstunden, che man schließlich die Verschütteten, den Schlosser Pelnn und Frau Trezak, bergen kann. Beide leben, sind aber schwer verlegt und müssen ebenfalls ins Krankenhaus. Es gelingt, die Frau Trezak am Leben zu erhalten. Pelny und Frau Pialojan sterben, ohne aus ihrer Ohnmacht noch einmal zu erwachen.

In der Hütte des Ehepaares Pialojan bleiben sechs Kinder zurück, jezt Waisen. Den Erwerbslosen von Wanne- Eickel werden nunmehr Schlammkohle und anderes Heizmaterial vom Wohlfahrtsamt zur Verfügung gestellt werden. Den sechs Kindern wird aber niemand die Eltern wiedergeben können.

zuweilen so sehr an der Not seiner Mitmenschen, daß er aus Mitleid jedes Maẞ verliert.

So war es bei der 34jährigen Frau N., Tochter eines Fabrikdirektors. Sie hatte wohl mit dazu beigetragen, ihren Vater zu ruinieren; um menschliche Not zu lindern, gab sie das Geld nach allen Seiten hin. Sie hei= ratete einen Arbeiter, weil sie ihn gern hatte und weil sie an seinem geistigen und wirt­schaftlichen Aufstieg mithelfen wollte. Sie ver schaffte ihm Arbeit durch ihre alten Beziehungen, besorgte auch ihrem Vater eine Anstellung. Nur Sie der Schwiegervater war noch arbeitslos. suchte einen Fabrikdirektor auf, der sie von früher her tannte. Er versprach, den alten Mann auf die Liste zu setzen. Frau N. wollte aber den Schwiegervater nicht enttäuschen. Sie sagte ihm, er würde demnächst benachrichtigt werden, daß er antreten könne. Und eines Tages erhielt er einen Brief von der Direktion: Man bedauere, ihn nicht anstellen zu können; man würde ihm als Ent­

Witterung auf Veranlassung der Luftpofizei aus. Sicherheitsgründen nicht stattfinden durfte, wird nunmehr am fommenden Sonntag, dem 13. No­vember, im Flughafen Tempelhof der Deffent­lichkeit zum erstenmal gezeigt werden, nachdem der Probestart seinerzeit vor einem engen Kreis von geladenen Gästen außerordentlich wirkungs­voll verlief. Ingenieur Tilling aus Osnabrüc wird am Sonntag in der Zeit von 23 bis 4 Uhr nachmittags drei seiner Aluminium- Flugraketen abschießen.

2700 Tote in Kuba

Halbe Stadt entvölkert

Havanna ( Kuba ), 12. November. Die Zahl der Toten, die der verheerende Wirbelsturm in Kuba gefordert hat, wird jetzt auf insgesamt 2700 Personen ange­geben. In Santa Cruz wurde über die Hälfte der Bevölkerung ge tötet. Der Sachschaden beläuft sich nach den vorläufigen Schätzungen auf rund 20 Millionen Mark. 40 Prozent der Zuckerernte und für zwei Millionen ab. geernteter Zucker sind vernichtet worden. Die Stadt Santa Cruz bietet einen grauen­haften Anblick. Zwischen den Trümmern stehen Soldaten, die rücksichtslos auf jeden Plünderer schießen. Die Leichen der Ge töteten sind zu Hunderten aufgeschichtet und werden mit größter Eile in Massen­gräbern bestattet, um ansteckende Krank­heiten zu vermeiden. Von allen Seiten treffen Arzneimittel, Nahrung und Klei­dung in Santa Cruz ein, um der von der Katastrophe verschonten Bevölkerung und den Verwundeten zu helfen.

Das englische Grubenunglüc 24 Tote in Lancaster

London , 12. November. Als die Explosion in der Kohlen­grube Edge Lane( Lancaster) geschah, befanden sich dort 106 Mann. Hiervon wurden 24 getötet, 6 verlegt und 72 unverletzt gerettet. Vier Leute werden noch vermiẞt.

ſchädigung 90 Mart überweisen. Der Mann Billige Weihnachtsreise

war außer sich. Er lief zum Arbeitsgericht und verklagte die Firma. Das war das Verkehrteste, mas er tun konnte. Der Brief der Direktion war in Wirklichkeit von Frau N. geschrieben. Sie hatte auch dem alten Mann die 90 Mark geschickt, sie hatte außerdem für ihn die Marken geklebt.

Am Donnerstag, dem 17. november, um 19,30 Uhr: Als sie erfuhr, daß der Schwiegervater die Firma

im großen Saal der Sophiensäle, Sophienstraße 17/18

Abteilungs- Vorständekonferenz

REFERENT: GENOSSE SCHAUM- GESAMTVERBAND.

Teilnahmeberechtigt sind: Der engere und erweiterte Bezirksvorstand, 1. und 2. Kreisleiter, der Kreiskassierer, 1. und 2. Abteilungsleiter, der Abteilungs­kassierer, die Vertreterin der Frauen im Kreisvorstand, die Vertreterin der Frauen im Abteilungsvorstand.

Im Behinderungsfalle ist die 2. Kreis- bzw. 2. Abteilungsleiterin teilnahmeberechtigt. Des weiteren können sämtliche Referenten der Partei an der Vorstände­konferenz teilnehmen.

Parteimitgliedsbuch mit gleichlautender Funktionärkarte muß am Saaleingang vor­gezeigt werden.

Für die Parteireferenten gilt das Parteimitgliedsbuch und besonderes Einladungs­schreiben als Ausweis und ist ebenfalls am Saaleingang vorzuzeigen.

DER BEZIRKSVORSTAND.

verklagt hat, war sie außer sich. Sie ging zum Arbeitsgericht und nahm im angeblichen Auftrage des Schwiegervaters die Klage zurück.

Jetzt erstattete der Schwiegervater gegen die Schwiegertochter Anzeige wegen Urkundenfälschung. Also hatte sich Frau N. vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte zu ver­antworten. Schon früher mußte sie Strafen über sich ergehen lassen, die sie gleichfalls ihrer Güte zu verdanken hatte. Der Sachverständige schilderte sie als hysterische Frau, die ihre Straftaten teils aus Mitleid, teils aus übertriebenem Geltungs­bedürfnis und Wichtigtuerei begehe. Das Gericht verurteilte Frau N. zu einem Monat Gea fängnis und billigte ihr eine Bewährungs­frist zu.

Sonntag öffentlicher Raketenstart in Tempelhof . Der Start der Tillingschen Flugraketen, der am Sonntag, dem 30. Oftober, wegen der schlechten

Rückfahrkarten

mit 3 Wochen Gültigkeit

Die Reichsbahn hat nunmehr die Geltungsdauer der Festtagsrückfahrkarten zu Weihnachten und Neujahr sowie der Arbeiterrüdfahr= farten auf volle drei Wochen festgesetzt. Sie gelten zur Hinfahrt vom 21. Dezember 0 Uhr an allen Tagen bis zum 1. Januar 24 Uhr ( die Hinfahrt muß am 1. Januar 24 Uhr be= endet sein); zur Rückfahrt gelten die Karten vom 23. Dezember 12 Uhr an allen Tagen bis zum 10. Januar 24 Uhr( die Rückfahrt muß am

Die Festtagsrückfahrkarten, die um 33% Pro3. 10. Januar 24 Uhr beendet sein). ermäßigt sind, werden für alle Verkehrsver­bindungen der Reichsbahn ausgegeben, für die die Ausgabe von Fahrkarten des gewöhnlichen Ber tehrs möglich ist. Die Karten sind wie bisher spätestens zwei Tage vor Antritt der Reise beim Mitteleuropäischen Reisebüro oder einer Fahrkartenausgabe zu lösen oder zu bestellen. Nach Möglichkeit wird die Reichsbahn selbstver­ständlich auch noch später vorgebrachte Wünsche befriedigen.

Einer von diesen beiden ist es

TELEFUNKEN 231 der beste mit Rückkopplung, den Telefunken je gebaut hat. Einschließlich Röhren RM 189,-

( Bei Gleichstrom RM 199,-)

den Sie suchen!

Beide sind trennscharfe, starke und klangschöne Europa­Empfänger- kurz Telefunken­Apparate! Der 3- Kreiser macht alles automatisch- mit dem 2- Kreiser empfangen Sie fast ebenso viele Sender ebenso gut

TELEFUNKEN

FUN

KEN

111 112 113 11

TELEFUNKEN 343 der Großempfänger mit» Selbst- Trenners macht alles auto­matisch. Einschl. Röhren RM 248,- ( Bei Gleichstrom RM 258,-)

257

TELE

DIE DEUTSCHE WELTMARKE