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Die Gräber der Armen

Auch der ärmste Bürger Berlins   wird würdig bestattet

Es ist eine bekannte Tatsache, daß das Sterben viel Geld kostet. Der Sarg, Ueberführung, Träger, Friedhofsgebühren, Kapellenbenuzung mit Altar­lichtern, Dekoration und Harmoniumspiel kosten rund 200 Mark. Beim plöglichen Tode eines An­gehörigen für Tausende von Familien eine bei= nahe unerschwingliche Ausgabe. Es bleibt nichts anderes übrig, als das zuständige Wohl= fahrtsamt um ein Armenbegräbnis zu bitten. Nun sollte man eigentlich annehmen, daß der Gedanke der Bestattungsversicherung, der das finanzielle Risiko eines plöglichen Todes auf den geringen Wochenbeitrag für den jeweiligen Bestattungsverein herabmindert, weitgehend in der Bevölkerung Fuß gefaßt hätte. So weitgehend, daß die Wohlfahrtsämter dadurch allmählich eine Entlastung erfahren. Das ist jedoch nicht der Fall. Mit der Verschärfung der Krise sind von Jahr zu Jahr die Zahlen der Armenbegräbnisse gestiegen.

Wer zahlt das Begräbnis? Würdig unter die Erde gebracht wird in Berlin  auch der Aermste. War jemand vor seinem Tode Unterſtügungsempfänger, dann begräbt ihn das Wohlfahrtsamt. Hatte dagegen der Verstorbene bislang Arbeit, dann tritt zum mindesten der§ 29 der Sagungen der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Kraft, dessen erster Absatz heißt: Als Sterbe­geld wird beim Tode eines Versicherten das 3wanzigfache des Grundlohns ge­zahlt." Dieser Grundlohn errechnet sich nach dem Einkommen des Verstorbenen. War der Mann außerdem Mitglied einer Gewerkschaft, dann zahlt auch der Verband ein angemessenes Sterbegeld. Sollte nun aber der seltene Fall eintreten, daß ein Berstorbener nirgendwo zuständig ist, dann ist es erstmal Sache seiner unmittelbaren Blutsver­wandten, den Vater, den Sohn oder den Bruder zu bestatten. Erst wenn sich herausstellt, daß die Verwandten ebenfalls kein Geld haben, dann über­nimmt das Wohlfahrtsamt die Kosten. Und hier

ist es nun bezeichnend für die allgemeine Ver­armung, daß auch die Verwandten ohne Mittel sind und steigt unausgesezt die Zahl der Armen­begräbnisse.

Es gibt nun noch ein Moment, das bis zu einem gewissen Grade den Armenbegräbnissen entgegen wirft: der Ehrgeiz der Ueberlebenden, dem toten Angehörigen ein würdiges Begräbnis auszurichten. Selbst arme Familien suchen oftmals die letzten

Der Arbeiter- Athletenbund veranstaltet am

Sonntag, 20. November, um 16 Uhr, in der ,, Neuen Welt  ", Hasenheide, einen Reichs- Artisten- Wettstreit.

Das Programm sieht hervorragende artistische Darbietungen vor. Redner: Franz Künstler, M. d. R. Eintrittspreis: 60 Pf. Erwerbslose: 40 Pf.

Die Parteigenossen und-genoffinnen werden gebeten, die Veranstaltung durch recht regen Besuch zu unterstützen.

Der Bezirksvorstand.

Groschen zusammen, kaufen einen Sarg und lassen die Kapelle dekorieren. Ik sage Ihnen, een schönet Bejräbnis hat er jehabt!", meinen nachher die Frauen aus dem Hause. Und bei Armen begräbnissen denkt heute noch jeder sofort an die Nasenquetscher der Armendirektion aus der Vor­friegszeit. Es figt nun einmal so in Berlin   drin: das Aushängeschild für das Renommee einer Familie ist oft noch immer die Höhe des Sarges bei einem Begräbnis. Wie gesagt, dieser Umstand könnte ebenfalls der steigenden

Lockendes Geld

Fünf Jahre Gefängnis für Briefträgerüberfall

Am 3. Oktober d. 3. wurde der Geldbrief fräger Schröder im Hause Friedrich­Wilhelm- Straße 82 in Tempelhof   Opfer eines brutalen Raubüberfalles. Er kam mit geringen Kopfverletzungen davon, der Täter wurde gefaßt. Es war der 27jährige Arbeitslose Sch. Das Gericht verurteilte ihn zu vier Jahren elf Mo­naten Gefängnis.

Eigentliche Not habe der Angeklagte nicht ge­litten, hieß es in der Urteilsbegründung. Er teilte das Schicksal von Millionen Volks­genossen. Daß er aber nicht arbeitsscheu war, hat das Gericht veranlaßt, ihm mildernde Um= ſtände zuzusprechen. Wenn man diesen Siebenundzwanzigjährigen mit den fein­geschnittenen Zügen vor sich sieht, so scheint es faum glaubhaft, daß er diesen hinterhältigen Ueberfall auf den Briefträger unternommen haben kann. Dann hört man aber, daß er bereits einmal als Achtzehnjähriger wegen eines Raub­überfalles damals wurde der Wächter auf dem Bauplatz in der Swinemünder Straße von mehreren Leuten gefesselt zu drei Jahren Ge­fängnis verurteilt worden war. Nach Verbüßung der ersten Strafe hatte er immer wieder Arbeit

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Neue Rundreisekarten

Mit 25 Proz. Fahrpreisermäßigung

Der in diesem Jahre in Baden, Bayern   und Ostpreußen   unternommene Versuch mit fest en Rundreisekarten mit 25 Proz. Fahr= preisermäßigung, die für bestimmte, gern befahrene Rundverbindungen ausgegeben werden, soll nunmehr auf den gesamten Bereich der Reichsbahn ausgedehnt werden, soweit ein Bedürfnis hierzu besteht. Einzelne der

gesucht und gefunden. Man war mit ihm stets zu­frieden. Er verdiente zeitweilig bis 280 Mark monatlich. Schließlich wurde er arbeitslos. Et wohnfe bei den Eltern, erhielt Wohlfahrts­unterstüßung, die Beschäftigungslosigkeit zehrie an ihm. Sein Lersuch, zur Fremdenlegion zu gehen, schlug fehl; er fuhr nach Hamburg  , um sich nach Amerika   einzufchiffen, auch das mißlang. Von Bremen   kehrte er zu Fuß nach Berlin  zurück. Von Arbeit konnte keine Rede sein. Da kam er auf den Gedanken, einen Geldbriefträger zu überfallen. Er erwog verschiedene Pläne, stellte Beobachtungen an und entschloß sich schließ­lich, den Briefträger Schröder in der Friedrich­Wilhelm- Straße zu überfallen. Von einem Hammer entfernte er den Stiel, er brauchte doch ein Schlagwerkzeug. Am 3. Oktober versteckte er sich auf der Treppe des Hauses, und als Schröder, der 50000 Mart bei sich führte, eben im ersten Stock eine Bestellung hatte, schlug er mit dem Hammer auf ihn ein. Der Ueberfallene wehrte sich, schrie um Hilfe, das Silbergeld rollte die Treppe herunter, der Räuber versuchte, den Lederriemen zu durchschneiden, auch das gelang ihm nicht, er flüchtete und wurde gefaßt..

Paul Löbes. Konzert der Kapelle Männecke, turnerische und gymnastische Vorführungen der Jungmädchen- und Sportgruppen, das vortreff­liche Programm des Clou und Tanz füllen den Abend aus. Eintritt nur 75 Pf. Hauptgewinne der Tombola sind eine Hapag- Freifahrt nach Helgoland   und eine Nähmaschine.

neuen Rundreisekarten merden voraussichtlich Affäre der Autoschieber

schon in der Winterreisezeit 1932/33 ausgegeben werden. Die Karten haben eine Geltungsdauer von 15 Tagen bei Entfernungen bis 299 Kilometer und von 30 Tagen bei größeren Entfernungen. Die Rundfahrt fann auf einem beliebigen Bahn­hof des Reiseweges in der einen oder anderen Richtung angetreten und innerhalb der Geltungs dauer beliebig oft und beliebig lange unterbrochen werden. Schnell und Eilzugbenutzung ist gegen Zahlung des einmaligen Zuschlages für die gefamte Rundreisestrecke zugelassen.

Im Versuchsbereich Karlsruhe sind bisher über 8000 Karten, in den Bezirken München   und Augs burg über 5700 Rundreisekarten verkauft worden.

Das republikanische Herbstfest des Reichs­banners Schwarz- Rot- Gold im Clou, Mauer­straße 82, das am Sonnabend, 20 Uhr, stattfindet, erhält seine besondere Note durch die Ansprache

Auf der Suche nach Cafétier Erban­

Das Autodezernat der Berliner   Kriminalpolizei hat eine umfangreiche Suchaktion nach dem nod immer spurlos verschwundenen Cafétier Erban eingeleitet. Der Finanzier der großen Auto­schieberbande fonnte aber bisher nicht gefunden werden.

Die Nachrichten wollen nicht verstummen, daß sich der Gesuchte noch immer in einem geheimen Schlupfwinkel in Berlin   aufhält. Die Unter­suchung der Autoschiebungen hat inzwischen große Ausmaße angenommen. Nicht nur, daß im Zu­sammenhang damit ein Gerichtsassessor Dr. K. genannt wird, über dessen Rolle die weitere Untersuchung erst noch Klarheit schaffen muß, fo werden auch noch andere Personen in die große Affäre hineingezogen. Es soll dabei ein Rechts­anmalt beteiligt sein, der schon einmal im Mittelpunkt einer üblen Wechselaffäre stand und vom Gericht verurteilt wurde. Die Ermittlungen

Zahl der Armenbegräbnisse entgegenwirken; unfere Zeit ist jedoch so bitter, daß selbst diese Rücksichten der Angehörigen mehr und mehr in den Hinter­grund treten müssen.

1931: 4515 Armenbegräbnisse

Hierzu nun einige Zahlen aus dem vorigen Jahre. 1931 hatten beispielsweise die städtischen Friedhöfe 13 500 Erdbestattungen und 15 000 Ein­äscherungen zusammen also 28 500 Beisetzungen. Hiervon waren nicht weniger als 3365 Armen= begräbnisse. Bei den kirchlichen Friedhöfen ist das Verhältnis nicht so traß, von 22 000 Bei­segungen waren 1150 Armenbegräbnisse. Dabei kommen übrigens, wenn man das vorliegende Zahlenmaterial genauer ansieht, die merkwürdig­ſten Sachen vor. So mußte 1931 der Bezirk Wedding in 309 Fällen für seine verstorbenen Einwohner das Begräbnis bezahlen. Nun hat der Bezirk Wedding ein großes Krematorium, das jeder kennt. Aber nur vier ließen sich verbrennen, die anderen 305 verlangten wie zu Großvaters Zeiten beerdigt zu werden. In Charlottenburg  sind wieder die Armen anscheinend alle fromm. Dieser Bezirk hatte im vergangenen Jahre sogar 345 Armenbegräbnisse auszuführen, davon 340 auf firchlichen und nur 5 auf städtischen Friedhöfen. Nun ist heute ein Armenbegräbnis von einem Privatbegräbnis dem Augenschein nach kaum zu unterscheiden. Der Nasenquetscher gehört der Ver­gangenheit an und ebenso erhält heute auch jeder für ,, arm" Begrabene feinen Grabhügel. Früher machten in der Tat die Armengräber ohne jeden Hügel einen traurigen Eindruck. Heute bezahlt das Wohlfahrtsamt das Geld für den Hügel und für den ersten Rasenbelag unmittelbar an die Fried­hofsverwaltung. Ebenso haben die Särge, die das Wohlfahrtsamt kauft. heute die vorgeschriebene Höhe von 75 Zentimetern. So arm an sich die Stadt Berlin   ist, aber würdig unter die Erde ge= bracht wird auch ihr ärmster Bürger.

der Behörden ergaben, daß auf seinen Namen jene Schuldtitel besorgt wurden, mit denen später Bersteigerungen Don gestohlenen Autos ermöglicht wurden. Der Anwalt bestritt bisher jegliche Beteiligung an den Schieberge­schäften und behauptete, daß er den Leuten nur juristische Gutachten gegeben und sonst nichts mit ihnen zu tun habe.

Der freche Ueberfall auf die Haus der Schönhauser Allee 72 hat mit der Fest­nahme des einen der drei Räuber bereits eine schnelle Aufklärung gefunden. Am Sonn­abendabend wurde in der Straßburger Straße der 24 Jahre alte Arbeiter August Erdest aus der Mezzer Straße 16 von Polizeibeamten fest­genommen. Er gab zu, an dem Ueberfall be­teiligt gewesen zu sein.

verwalterin Frau Spa

Kinderzeichnungen

Eine sehenswerte Ausstellung

Das soziale Institut des Vereins Jugend­heim E. V. veranstaltete im Klubhaus am Knie eine Tagung mit dem Thema Kinderzeich­nungen". Die so oft in der letzten Zeit in der Deffentlichkeit behandelte Materie wurde hier in der Hauptsache von der psychologischen Seite an­gepact, so daß auch die Ausstellung, die mit der Tagung verbunden war, ein anderes Bild als das gewohnte zeigte, wo Kinderarbeiten nach rein ästhetischen Gesichtspunkten beurteilt wurden. Interessant waren hier die Entwicklungsreihen von Zeichnungen eines gesunden und eines fran­ten( nervösen) Kindes. Es wird versucht, die Zeichnungen psycho- analytisch auszuwerten. Man kann so zu Heilungsversuchen nervöser Erschei­nungen bei Kindern gelangen, denen sonst kaum beizukommen ist, da selten andere Aeußerungen der Kinder so ungehemmt sind als die bildhaften. Ein Kinderheim zeigt Versuche mit Kollektiv­arbeiten.

nur

Die Tagung begann mit einem Referat von Frau Hanna Koeliz: Die künstlerische Absicht des modernen Zeichenunterrichts. Der Zeichen unterricht will feine Künstler erziehen, schon der geringe Prozentjag wirklich begabter Kinder zeigt die Sinnlosigkeit einer solchen Annahme. Er will dem Menschen eine Ausdrucksmöglichkeit schaffen, die der Anlage eines jeden entspricht. Auf dem scharfen Grat zwischen Naturnach­ahmung und Abstraktion, zwischen Kopie und ,, Seelentapete" stehen Kunst und Kindererziehung zu viel Naturtreue zerstört den Ausdrud, zu viel hineingeheimnisse zerstört die Wirklichkeit.

Der elektrische Haushalt Die moderne Propaganda hat im Filmstreifen unbedingt eins der lebendigsten, wirksamsten Werbemittel gefunden. So sah man im Hau's der Technik einen von der AEG. hergestellten Spielfilm, der die Freuden und Vorteile der elektrischen Hausgeräte in beredter Form zur Geltung brachte. Die Hausfrau, die glückliche Be­

fizerin solch elektrischer Apparaturen ist, hat eigentlich nichts anderes zu tun als Hebel und Schalter zu bedienen. Sie schaltet den Staub= sauger ein, worauf der alles schluckt, was vom Fußboden zu verschwinden hat, dann stülpt sie auf den noch warmen Nickelhals rasch ihre frischge= waschenen Strümpfe und im nu sind sie getrocknet. Nun geht sie an den Kochherd, stellt das Fleisch ins Bratrohr, Gemüse und Kartoffel auf die Herd­platte, dreht auf, scharf antochen" und überläßt die Gerichte ihrem elektrischen Schicksal. In­zwischen ist es 11 Uhr geworden und die Schall­plattenmufif im Radio ruft. Unter schmelzenden Geigentönen plättet es sich mit dem elektrischen Eisen nochmal so gut. Wenn die Plätterei er­ledigt ist, ist auch das Effen soweit und schmort, erst bei kleinstem, dann ohne jeden Stromver­brauch durch die aufgespeicherte Wärme, seiner Bollendung entgegen. Die elettrische Rachweise wird in einer Lehrküche am praktischen Beispiel eingehend und schmackhaft demonstriert. Im praktischen Rochfolleg, das augenblicklich von den Frauen der Elektroinstallateure belegt ist, wird jeden Abend von 8 bis 12 Uhr elektrisch gefocht, gebacken und gebraten.

In wenig Worten

Vor etwa elf Tagen hatte die Hamburger Sportlerin Müller von Calais aus den Ver­such unternommen, den Aermelkanal   mit einem Paddelboot zu durchqueren. Da sie seit ihrer Abfahrt vermißt wurde, befürchtete man das Schlimmste. Jetzt wird bekannt, daß der in Dün­firchen stationierte Hamburger Schleppdampfer Fairplay V" die Paddlerin aus schwerer Seenot gerettet und in Dünkirchen   an Land gesetzt hat.

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In Dresden   wurde ein 21jähriger Fleischer­geselle Müller megen Mordes verhaftet. Er hat in der Nacht zum Freitag in Doberzeit  , einem fleinen Ort in der Sächsischen   Schweiz  , seinen 56 Jahre alten Vater erschlagen. Der Täter legte ein Geständnis ab.

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In der Nähe von Osterburg  ( Altmark) wurde der Leichnam eines etwa 50jährigen Mannes gefunden. Nach ärztlicher Feststellung ist der Tote ein Opfer der Kälte.

In Palermo   stürzte ein Wohnhaus ein. Fünf Personen wurden getötet, elf schwer verletzt.

Auf dem Fundbüro des Hauptbahnhofs in Rom   wurde ein Koffer geöffnet, der einen üblen Geruch ausströmte. Das Gepäckstück enthielt die Teile eines weiblichen Körpers, die in zwei anderen Koffern, die am Bortage unter den gleichen Umständen in Neapel   geöffnet worden waren, fehlten. Von den Urhebern des Verbrechens fehlt noch jede Spur.

Die Fliegerin Amy Johnson   ist gestern in Kapstadt   gelandet.

Nach sechseinhalbwöchiger Verhandlung vor der Strafkammer in Nordhausen   wurde das Urteil im Prozeß wegen der großen Ver­untreuungen bei der Ilfelder Allgemeinen Orts­tranfenfasse gefällt. Der Geschäftsführer Har= tig erhielt 2 Jahre Gefängnis, der General­ versicherungsagent Nickel   4 Monate Gefängnis, Kaufmann jun. 1 Jahr 10 Monate Gefängnis, Dr. Wallbaum 1000 Mark Geldstrafe, Dr. Blu­menthal 9 Monate Gefängnis und Dr. Hensch 500 Mark Geldstrafe. Sieben weitere Angeklagte wurden freigesprochen.

Jugendstuben

Die Not der Großstadtjugend Nach den Schäzungen der Arbeitsämter steht ein Fünftel aller Berliner   Erwerbslosen im Alter bis zu 21 Jahren. Diese Jugendlichen, die oft sofort nach Beendigung ihrer Lehrzeit arbeitslos geworden sind und nun schon seit Jahren ohne feste Arbeit sind, unterliegen in erheblichem Maße den Einflüssen der Großstadt, sie sind in ihrer beruflichen Entwicklung stark gefährdet und drohen, auf eine schiefe Bahn zu kommen.

In seinen Abwehrmaßnahmen hat das städtische

Jugendwohlfahrtsamt bereits durch regelmäßige Wert- und Unterrichtskurse in allen Bezirken für eine berufliche Weiterbildung der erwerbslosen Jugendlichen Sorge getragen. Allein der Kreis der Betreuten ist selbst bei einem Wechsel der Kursusbesucher zu klein und ein großer Teil der erwerbslosen Jugend wird nicht durch diese Werkkurse und auch nicht durch die Berufs- und Fachschulen oder den freien Arbeits­dienst erfaßt. In Anerkennung der hohen Be­deutung, die jedem Erziehungs- und Hilfswerk für die erwerbslose Jugend zufällt, hat der Ober­bürgermeister jetzt alle Bezirksversammlungen an­gewiesen, die Einrichtung von Jugendstuben nach Möglichkeit zu fördern und auch leerstehende städtische Räume für deren Zwede zur Verfügung zu stellen.

3m Planetarium am 300 läuft der von Professor Dyhrenfurth   aufgenommene Film der Inter­nationalen Himalaya- Expedition, die eine der erfolgreichsten Fahrten war, die je in den Hoch­gebirgen Zentralafiens ausgeführt wurden.