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Bergmanns   Ende

Vier Tage Todeskampf

Im Redenflöz der Delbrüd= 3eche bei Hindenburg war seit Donnerstag der Füller Woithomsfi eingeschlossen. Am Freitagabend mar er bis auf die von einer mächtigen Stein­platte eingeklemmten Füße freigelegt. Bevor ihn die Rettungsmannschaften befreien konnten, ist er gestorben.

Wir haben über das Bergwerfsunglück bei Hindenburg   berichtet, dem außer dem jetzt Ver­storbenen noch vier Bergleute zum Opfer gefallen sind. Die Tragödie der Arbeit, die sich in Hindenburg abgespielt hat, ist besonders er= greifend. Die Rettungsmannschaften hatten in tagelanger unermüdlicher Arbeit ihren Kumpel Woithomski nahezu aus dem Gewühl von prasseln­den Felsstücken und zusammenbrechenden Balken befreit. Nur noch die Füße waren gefesselt. Man arbeitete... arbeitete fieberhaft. Die Rettungsmannschaft, die auf einem Umgehungs­wege dieser grausamen Steinplatte nahekommen mollte, glaubte bereits in allernächster Nähe des Berunglückten zu sein. Die Männer hatten in der brödligen Kohlenschicht mit einem Draht vorge­

man

fühlt und meinten, die Beine ihres Kameraden bereits in etwa einem halben Meter Entfernung gefühlt zu haben. Sie drangen weiter vor. Jetzt muß es doch glüden, jetzt sind wir doch am Ziel! Und dann: Gerade als sie der Ueberzeugung

betreffenden Tage aus der Wohnung seiner Eltern, ohne mit einem Wort zu sagen, was er vorhabe. Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen. Da der Schüler auch mit seinen Eltern im besten Einvernehmen lebte und man teinen Grund für sein Verschwinden findet, sind die Angehörigen aufs äußerste besorgt. Die Kriminalpolizei hat bisher nach dem Schüler vergeblich geforscht

In wenig Worten

In ihrer Wohnung in der Ruppiner Str. 6 in Berlin   N versuchten sich gestern der 56jährige Hausdiener Frizz Riemer und seine um ein Jahr jüngere Frau Anna durch Gas zu vergiften. In bedenklichem Zustande wurden beide von der Feuerwehr ins Virchow- Krankenhaus gebracht. Aus noch unbekannten Gründen vergiftete sich der 19 Jahre alte Wilhelm W. in der Wohnung seiner burg durch Gas. Als die Feuerwehr fam, war der junge Mensch bereits tot.

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waren, ihr Rettungswerk mit Erfolg beendet zu Tragödie um einen Arzt Tragödie um einen Arzt Eltern in der Tauroggener Str. 44 in Charlotten­

haben, traf sie die erschütternde Nachricht, daß der Bergmann Woithomski gestorben war.

Noch gestern abend waren dem Verunglückten zur Stärkung Wein und Aepfel gereicht worden, die er auch zu sich nahm. Auch sonst waren alle Sicherungsmaßnahmen getroffen worden, so daß zum mindeſten ſein Oberkörper nach menschlichem Ermessen außer Gefahr schien. Aber der Blutver lust aus den Füßen des Festgeklemmten muß so start gewesen sein, daß Herzschwäche eintrat und zum plöglichen Tode führte. Vielleicht nur eine Dreiviertelstunde hätte daran gefehlt, und der Bergmann Woithomski wäre befreit worden!

Die Rettungsmannschaft hat den noch Lebenden nicht bergen fönnen. Sie arbeitet jetzt daran, die vier Toten, die noch unten liegen, zur Oberfläche zu schaffen.

Gegen die Schulreaktion

Im Plenarsizungssaal des Reichswirtschaftsrats fand vom Landesverein der Preußischen Gewerbe­und Handelslehrerschaft eine Kundgebung gegen die 3erreißung des beruf­lichen Schulwesens statt. Der Vorsitzende Sielaff mies die schweren Gefahren nach, die in der Verordnung zur Vereinfachung und Ber­billigung der Verwaltung vom 29. Oftober 1932 enthalten sind, durch die u a. wichtige Zweige des beruflichen Schulwesens mit ausgesprochenem Fachschulcharakter, vom Ministerium für Wirt­schaft und Arbeit abgetrennt und dem Unterrichts­ministerium zugewiesen worden sind. Folgende Entschließung wurde angenommen:

Die Teilnehmer an der öffentlichen Kundgebung des Landesvereins der Preußischen Gewerbe- und Handelslehrerschaft gegen die Zerreißung des be= ruflichen Bildungswesens erheben schärfsten Ein­spruch gegen die durch die preußische Verwal­tungsreform geschaffene unhaltbare 3er. splitterung auf dem Gebiete des be ruflichen Bildungswesens. Sie fordern die unverzügliche Wiedereinbeziehung der an das Unterrichtsministerium abgegebenen Handelshoch­schulen, Höheren Fachschulen für Frauenberufe und Haushaltungsschulen in den Verwaltungs­bereich des Ministeriums für Wirtschaft und Ar­beit, wo sie mit den dort verbliebenen Berufs­schulen einer selbständigen Schulabteilung zu unterstellen sind.

Im Lehrervereinshaus hielten die Reichsverbände der deutschen  Lehrer und Lehrerinnenschaft unter dem Vorsitz von G. Wolff eine Kund= gebung ab gegen den Abbau der akademischen Lehrerbildung. Der Vorsitzende führte aus, daß, als die Nationalversammlung die akademische Lehrerbildung beschloß, ein großer pädagogischer Enthusiasmus einsetzte, der Erfolge errang. Und auch heute muß der Not zum Trotz gearbeitet

werden, um produttive Kräfte freizubekommen. In Baden und Thüringen   ist die Bildung schon zurückgeschraubt worden, jezt soll das gleiche in Preußen geschehen. Eine Entschließung der Versammelten richtet an das deutsche Volk und die deutsche Deffentlichkeit die dringende Mahnung, sich schützend vor die gefährdete Lehrer= bildung zu stellen. Es gilt, alle Kräfte dafür

Starrkrampfbazillen eingespritzt

Aus Hamburg   wird über einen Selbstmord­versuch eines Arztes berichtet, der vielleicht einzig daftehend ift: Der Leiter des Laboratoriums Rüte­Enoch, Dr. Enoch, hat sich wirksame Start­trampfbazillen eingefpriht. Man rechnet mit feinem Tode.

Dr. Enoch sollte auf Grund schwerster Bor­mürfe verhaftet werden. Er wird beschuldigt, Heil­mittel hergestellt zu haben, die er unter Um­gehung der gefeßlichen Kontrolle verschickte. Die Bleiplomben der Packungen soll er mit einer eigenen Plombenzange gefälscht haben. Der In­halt der Packungen soll, so sagt die Anzeige, nicht vorschriftsmäßig hergestellt gewesen sein und den Patienten schwersten Schaden zugefügt haben. Weiter soll Enoch Fleisch von Pferden, die für Impfversuche benutzt waren und dann verreckten, verkauft haben. Dieses Fleisch, so heißt es, sei von ihm als für menschliche Ernährung geeignet be= zeichnet worden. Als man zur Berhaftung Dr. Enochs schreiten wollte, fanden die Kriminal­beamten den Arzt in besinnungslosem Zustand vor. Man entdeckte an seinem Arm eine fleine Wunde. Die fofort eingeleitete ärztliche Unter­suchung führte zu der Feststellung, daß sich der Arzt selbst eine Starrtrampfinjeftion beigebracht hatte. Enoch wurde ins Hamburger Hafen­frankenhaus übergeführt; sein Zustand gilt als hoffnungslos.

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Das Berliner   Kammergericht verurteilte den Arbeiter Paul Grzesfowiat wegen versuchten Verrats militärischer Geheimnisse zu vier Jahren Zuchthaus. Der Berurteilte hatte Beziehungen zu polnischen Nachrichtenstellen angeknüpft.

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Der Berliner   Firma Herpich u. Söhne sind Nerz, Biber- und Persianerfelle im Werte von 60 000 M. gestohlen worden; sie hat auf die Wiederbeschaffung der Sachen eine Belohnung von 6000 M. ausgefeßt.

In der Tilsiter Straße in Breslau   wollte ein Verkehrsomnibus einem vorschriftswidrig fahrenden Radfahrer ausweichen, fuhr gegen den Chausseestein und schlug um. Der Radfahrer wurde dennoch überfahren und getötet. Elf In­fassen des Omnibus wurden zum Teil schwer ver­letzt.

Der bei dem Umfall auf der Seilschwebe. bahn auf den Schauinsland   in Freiburg   t. Br. am Sonnabend schwer verletzte britische Staats­angehörige Willi Kühlenthal aus London   ist am Montag gestorben. Damit hat der Unfall drei Todesopfer gefordert.

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Ein Motorradfahrer aus Wehrheim   im Taunus   fuhr in voller Fahrt gegen eine Dresch maschine. Bei dem Zusammenprall wurde ber

einzusetzen, daß die gemäß Artikel 143 der Reichs Tod in der Feuerwehrwache Benzintant des Rades zertrümmert, der Inhalt

verfassung in deutschen   Ländern geschaffenen Formen der Lehrerbildung trotz der wirtschaft­lichen Nöte der Zeit erhalten bleiben. Die Bil­dung der breiten Volksmassen, von der in weitestem Maße der wirtschaftliche Wiederaufstieg und der geistige und sittliche Hochstand des deut­ schen   Boltes abhängt würde aufs schwerste be= einträchtigt werden, wenn statt eines sachdien­lichen weiteren Ausbaues der seit 1922 geschaffenen Einrichtungen für die Lehrerbildung eine Ber­kümmerung oder gar ihre Beseitigung eintreten follte. Die hierauf abzielenden Bestrebungen find um so unverständlicher, als Sparsamkeitsgründe für die Zerschlagung der neuen Lehrerbildung, deren Kosten, wie wiederholt nachgewiesen ist, er­heblich geringer sind, als die der früheren Se­minarbildung, nicht geltend gemacht werden fönnen.

Im Bachraum der Feuerwehr in Brig   er­eignete sich gestern ein tragischer Borfall. Der 40 Jahre alte Oberfeuerwehrmann Gottlob Gairing aus der Chausseestraße 58 in Brizz wurde plöglich von heftigen Herzfrämpfen befallen

des Tanks ging in Flammen auf und der Fahrer, der unter das Rad gekommen war, verbrannte.

und fank leblos auf seinem Stuhl zusammen. Der Immer wieder Giftgas

fofort hinzugerufene Arzt fonnte nur noch den Tod feststellen. Der Beamte stand genau 13 Jahre im Dienst der Feuerwehr und war bei seinen Kollegen und Vorgesetzten wegen seiner Tüchtig­feit und seines tameradschaftlichen Verhaltens außerordentlich beliebt. Der Verstorbene hinterläßt Frau und drei unmündige Kinder.

Kommunistischer Geheimsender

Der fommunistische Geheimsender, der vor einiger Zeit unerlaubte Propaganda trieb und jezt etwa vierzehn Tage hindurch nicht mehr ver­

Gymnasiaft verschwunden! nehmbar war, hat am Montagmittag zwischen

Wieder einmal wird das Verschwinden eines Gymnasiasten bekannt. Es handelt sich um den 15jährigen Obertertianer Reinhart Lange aus der Mariannenstraße 29 in Lichterfelde  - Ost. Der 15jährige, ein sehr begabter Junge, dem auch von seinen Lehrern das beste Zeugnis aus­gestellt wird, ist seit dem 14. November spurlos verschwunden. Reinhart 2. entfernte sich an dem

½2 und 2 Uhr nach Beobachtungen, die in ver­schiedenen Berliner   Stadtteilen und auch in der Umgebung Berlins   von Funkhörern getroffen wurden, seine illegale Tätigkeit wieder aufgenom men. Die Nachforschungen der Polizei und der Funfüberwachungsstelle des Reichspostzentralamts haben bisher zu einer Entdeckung des Geheim­senders noch nicht geführt.

Panik in der Universität Halle

Halle, 28. November. In einem Hörsaal des Physiologischen Instituts der Universität 5 alle ereig nete sich furz vor Beginn der Vorlesung ein auf­regender Borfall.

Als man damit beschäftigt war, einige Stahl­flaschen, in denen sich noch Reste von Phosgen befanden, versandfertig zu machen, wurde eine Flasche aus ungeflärter Ursache undicht. Das außerordentlich giftige Phosgengas, bas, mie erinnerlich, vor einigen Jahren auch in Ham­ burg   ein entsegliches Unglück herbeigeführt hatte, strömte aus und verbreitete sich sehr schnell im Hörsaal, der von den Studenten fluchtartig ver­lassen wurde. Der Feuerwehr, die mit schwerem Gasschußgerät vorging, gelang es, das Bentil ab zudichten und so jede weitere Gefahr zu beseitigen. Gesundheitlichen Schaden hat niemand erlitten. Das Institut ist für den ganzen Tag ge. schlossen worden. Seine Wiedereröffnung wird von einer Nachprüfung abhängig gemacht.

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