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Opfer der GvndergerWe
Morddrohungen waren seit dem Entstehen der nationalsozialistischen Bewegung eine unzertrenn- liche Begleiterscheinung ihrer Propaganda Das .LLpfe rollen",Galgen errichten",Umlegen", Nieöriglegen" kehrt von Hitler   und Straßer bis zu Rover immer wieder. Es blieb nicht bei den Drohungen sie sind hundertfältig Wirklichkeit geworden, und dieser Umstand hat mehrmalig zu dem Berbot der SA. unter der Regierung Brüning beigetragen. Es war die erste Ruhmes- tat der Regierung von Papen, dieses Verbot rück- gängig zu machen,nicht ohne Bedenken", wie die Reichsregierung dazu erklärte. Die Bedenken waren das Einzige, was an der Verfügung ge- rechtfertigt war, denn nun setzte die Walle der AUemae, indem Anschläge in einem in Deuschland niemals dagewesenen Umfange verübt wurden, ein. Herr Rover, seines Zeichens Ministerprast- dent in Oldenburg  , führte in Kassel   aus: Sie sollen nur nicht glauben, daß man schon am Ende sei? es geht erst los, die Bur- schen werden noch was erleben, wenn Hiller an der Macht ist. Wir sagen euch, euch wird nichts geschenkt, ihr Lumpen und Volksoer- räter."Ich garantiere diesen Schweine- Hunden, daß sie gehenkt werden, und wir werden sie so lange hängen lassen, bis die Krähen sie gefressen haben. Das mag grau- sam sein, aber der nächste soll sich überlegen, ob er daneben hängen will." Und Herr Goebbels   fügte hinzu: Wir terlangen, daß die Straße für das nationale Deutschland   frei ist, das ist unser Recht, und wenn uns dieses Recht nicht ge- geben wird, dann werden wir es uns nehmen und selbst mit der roten M o r d p e st auf- räumen... Wenn einem unserer Führer auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann wer- den wir eine Rache nehmen, wie sie in der Weltgeschichte noch in keinem Lande erlebt ist. Wir oerlangen keinen Pardon, weil wir auch keinen Pardon geben. Die Männer des
Line furchtbare Statistik Systems haben so viel Unheil angerichtet, daß wir auf das Strafgericht nicht verzichten und sie hochhängen werden!" Mit stürmischem Beifall und mit entsprechenden Taten wurden diese Drohungen befolgt, die Zahl der Gelöteten stieg ständig an, und um den Schaden wettzumachen, kam am 9. August 1932 abermals eine Notverordnung des Reichspräsi-
keit zu Sondergerichte zusammenzustellen. Das Bild über diese Tätigttit zeigt folgende Tabelle, zu der wir bemerken wollen, daß sie auf Boll- ständigkeit keinen Anspruch erhebt, denn«s liegt immer die Möglichkeit vor, daß der eine oder an- dere Prozeß übersehen worden ist. Die Ermitt- lungen erstrecken sich bis zum 25. November 1932 und haben folgendes Resultat:
der Sondergerichte*): 45 Anzahl der Prozesse: 306
a) Todesurteile... b) Zuchthaus  ... c) Ehrverlust... d) Gefängnis u. Haft s) Geldstrafen... t) Buße.....
Verhängte Strafen: 5 31 Jahre, 4 Mo->91 Jahre, 5Mo- 244 Jahre, nate I nate, 3 Tage 2 Monate 13 Jahre, ein- 53 Jahre mal lebensl. 139 Jahre,? W. 155 Jahre 12 Tage 7 Monate 1130, Mark 200, Mark
99 Jahre, 11 Mo- nate 599. Mark 3959, Mark
9 Jahre, 6 Monate
49 Jahre, I Mo- nat, 1 Tag 15 Jahre 34 Jahre, 4 Mo- nale, 13 Tage 189, Mark
*) Neben den Sondergerichten verhängen die ordentlichen Gerichte jetzt ebenfalls auf Grund der Todesnotverordnung barbarische Strafen. Deren Urteile sind in dieser Tabelle nicht enthalten. **) Bei den anderen sind Anklagen auch aus Handlungen vor die Sondergerichte gebracht, die in keiner Beziehung etwas mit Politik zu tun haben, aber auf Grund des Strafgesegbuches mit hohen Strafen belegt werden müssen.
denten heraus, die jene Sondergerichte und jene horrenden Strafen anordnete, von deren Aus- Wirkung wir täglich in den Zeitungen lesen. Vor diesen Sondergerichten ist der größte Teil der Rechtssicherungen für den Angeklagten auf- gehoben, vor allen Dingen ist jede Berufungs  - und Revisionsmöglichkeit ausgeschlossen. Deutsch  - land befindet sich in der Entwicklung zu einem großen Kerker. Es ist versucht worden, die Tätig-
Es ist kein Wort der Erläuterung notwendig. Die Zahlen zeigen, gegen wen die Urteile sich am höchsten auswirken. Niemand kann aus seiner Haut heraus auch nicht die deutschen   Richter. Es wird die erste Ausgabe der sozialdemo- kratischen Reichstagsfraktion sein, das Ende dieser Sondergerichte zu verlangen und den Opfern ihrer Urteile die Freiheil oder mindestens ein geordnetes Rechtsoerfahren wiederzugeben.
Handlung und stätfaen Dakmipfung mit der Wirklichkeii nicht auch die Verschönerung und Versüßlichung des Alltagslebens? Freilich, man muß es dem Regisseur Ludwig Berger  lassen, daß er die ganze Skala der Filmwirkungen beherrscht und aus dem reichen Schatz der Film- erfolge jedes Register zu zichen weih. Bei der Witwe Seidelbast wohnen die Mani- küre Grete und der Nachtkellner Hans. Sie de- nutzen das gleiche Bett und wechseln sich gegen- seitig ab: dabei tun sie sich unbekannterweise allerlei Schikanen an. Sie lernen sich außer Hause kennen, und nun spielt sich die übliche Liebes- geschichte ab mit den Verwechselungen, Ver- kennungen, dem drohenden Bruch und dem schließ- lichen Sichfinden. Rein filmisch betrachtet, wer- den prächtige Passagen eingelegt. Der Ausflug nach Potsdam   mit der Besichtigung des Schlosses eine Parodie für sich wobei das Pärchen eingeschlossen und schließlich das Ueberfall- kommando herbeigeholt wird. Das verpaßte Rendezvous im Regen: die große Verwechselungs- szene, wo der Kellner für den Bräutigam im reichen Hause gehalten wird, das eigentlich pleite ist, und vor allem der gänzlich unmögliche Höhe- punkt, wo die Grete als Filmprinzessin(also doch!) im Gefolge ihres Kavaliers ihren Hans in die Hölle der Eifersucht treibt. Di« Besetzung ist hervorragend, Käthe v. N a g y und Willy F r i t s ch sind das Liebespaar. Sic anmutig und entzückend, er frisch und lustig. Was für«ine herrlich« Type ist Amanda Lindner. Heroine von einst und jetzt Zimmervermieterin mu klassischen Erinnerungen. Julius F a l k e n st e i n sanft oertrottell, aber noch mit lebemännischen 'Aufwallungen, Ida Wüst   eine präziöse Salon- Inhaberin, Elisabeth L e n n a r tz ein Mädchen von heute. Trotz der Verulkung der Schlagerwirtschost wird natürlich doch einer von W. R. H e y m a n» appliziert. Viel Können, mancherlei Talent, vartresslichc Technik ist das Kennzeichen dieses Filmes, aber sollte man nicht endlich andere Welten entdecken? 0.
Neue Arbeiterchormusik Lichtenberg, Adlershof  , Neukölln  , Tegel  
Immer wieder ist an dieser Stelle vor der Gefahr ermüdender Gleichförmigkeit der Pro­gramme der Arbeiterchöre gewarnt, immer wieder ist von ihnen neben aller lobenswerten Kunst- begeisterung politisches Verantwortungsbewußtsein gefordert worden. Um so lieber unternimmt man es, über eine Veranstaltung zu berichten, die, in ihrer Art leider sehr vereinzelt, den Gefahren entgeht und die Forderungen erfüllt. Wobei es nichts verschlägt, kann man sich auch nicht mit jeder Nuance der(unumgänglich notwendigen� Experiment«, mit jeder Note neuer Musik ein- verstanden erklären, die da erklingt: der Wille und der Weg sind das Wichtig«, bedingungslos Anzuerkennende, und nicht die zum Teil gewiß noch recht problematischen Resultate der Be­mühungen, die freilich bereits als solche richtung- gebend werden und wirken können. Schon der äußeren Aufmachung»ach war die Vorführung neuer Chormusik durch den Volks- chor Lichtenberg und den Männer- und ge- mischten Chor Adlershos unter Ludwig Beelitzer im Saal der Lichteuberger neuen Schule von den üblichen Wald- und Wiesen- konzerten angenehm deutlich unterschieden: im ver- dunkelten Raum vermittelten Projektionen die Texte des Gesungenen, verstärkten Lichtbilder die Wirkung des Vorgetragenen, wechselten die Chöre mit Solostimmen und Sprechern ab. Fünf der besten Eislerchör« umrahmten drei große, sämtlich zur Uraufführung kommende Prvgrammnummern, von denen VollmersTotenrede", nach einem Text Hillers, H ö f f e r sSommer"(nach Schön- lank) die musikalisch wertvollsten, künstlerisch ge- schlossensten sein dürften. In Paul Hermanns Mutter und Kind, wie Käte Kollwitz sie sah", Lieder für Singstimme und gemischten Chor. laufen Text und Musik recht unverbunden neben- einander her, ohne sich zu einheitlicher Wirkung zusammenzuschließen. Aerger noch in denAsphalt" betiteltenSzenen und Bilder aus dem Leben eines Arbeiterjungen", deren wirklichkeitsnahe Worte(gleichfalls von Lobo Frank) zu Georg Gerlachs überdifferenzierter, rückgrats- und rhythmusloser Musik in merkwürdigen Kontrast gerieten: die übliche Ueberschneidung naturalisti- scher Absicht und artistischen Stilwillens. Immer- hin, hier erlebten wir den Versuch, billigem Pathos aus dem Wege zu gehen, mit heutigen Mitteln aus das Heute zu reagieren, die uns formend- Umwelt nachzuformen, damit man sähe, sie sei nicht gut..., welche Erkenntnis ja am Anfang alles politischen Wollens steht. Absicht und Voll- bringen der Chöre und ihres Leiters kann den anderen Mitgliedern des DAS. nicht genug zur Nachahmung empfohlen werden. Zluch der von Georg Oskar Schumann ge- testete Neuköllner Sängerchor hatte im Rahmen des üblichen Programmverlaufs frei- lich. der nur durch Solonummern auf zwei Klo- vieren etwas aufgehellt war eine Uraufführung zu verzeichnen: BrechtsSeeräuberballode" für Männerchor und zwei Flügel von Walter
D r a e g« r. Ein ganz interessantes, schwung- volles, nur zu langes, zu wenig differenziertes und zu eng gesetztes Chorstück, an das der selten prachtvolle, füllige Chor unglaublich viel Mühe und Anstrengung gewandt hatte. A.W. * DerGemischte Chor Tegel-Freie Scholle" veranstaltete am Sonntag«in Werbe- konzert. Der gefüllte Saal des Strandschlosies bewies, daß dem Ruf der Arbeitersänger weite Kreise der werktätigen Bevölkerung Tegels mit Freude gefolgt waren. Diese Freude hielt bei den Darbietungen des überreichen Programms an und steigerte sich zum Schluß zur Begeisteruno. Das Ebert-Manz-Quartett wurde mst herzlichem Applaus begrüßt. Die Zuhörer folgten gespannt dem Programm, das von alten Madrigalen über romantische Chöre(am Flügel Rudolf Bahrs) zu modernen Arbeiterchören führte, in der Zeit von t> bis 9 Uhr. Unter der Leitung seines Chor- meisters Hans Schreiber arbeitet« der Chor mst vorbildlicher Sprechtechnik und sang mit saube- rer Intonation. Ein« Ansprache Richard Hösts mutzte selbst dem Zweifler klarmachen, daß der Deutsche Arbeiter-Sängerbund eine wirksame Waffe im Freiheitskampf der proletarischen Massen bed eistet.
also, das Funkhaus findet auch Internationalisten vom reinsten Wasser, sofern sie nur nicht marxistisch vevseucht sind. Die Deutsche Well« hatte am Abend die liebe rtragung eines Hörspiels von Auditor an- gekündigt. Da die Werke dieses Autoren-Kol- lektws wohl bei allen Funkhörern in angenehmster Erinnerung sind, waren über die'Absetzung der Sendung gewiß viele enttäuscht, obwohl als schöner Ersatz MozartsGärtnerin aus Liebe" geboten wurde. Es wurde leider nicht mitgeteilt. ob und wann die Sendung nachgeholt wird. 1z
Der verbotene Sedantag Erinnerung an Ketteier Mit der ReiheWir erinnern an" der Berliner   Funk stunde bemüht sich der un- rühmlich bekannte Dr. Franz Marians, den Hörern christlich-nationale Vorbilder darzustellen. Dabei geriet er diesmal an den Bischof Freiherrn von Ketteler, der in dem erbitterten Kampf Kirche gegen Staat in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts an führender Stell« stand. Der in preußischer Kulturgeschichte besser als die 5)erren im Funkhaus bewanderte Hörer muhte ein geheimes Vergnügen empfinden über den sonder- baren Heiligen, den sich die sonst so hurrapatriotisch aufgelegten Funkherren da ausgesucht hatten. Der Vortragende Albert Mitgeter sagte aller- dings klüglich nichts davon, daß Ketteler der Pro- klamation des Rheins zumdeutschen Strom" seinen bischöflichen Erlaß entgegen- stellte, der den Rhein   zumkatholischen" Strom erklärte: er verriet auch nicht, daß Ketteler streng und mit restlosem Erfolg in den seinem Machtbereich unterstellten Kirchen die Feier des Ssdantaqes untersagte. Sympathie für Ketteler hat sich im Funkhaus wahrscheinlich gefunden durch den Hinweis, daß Ketteler die Volksschüler Hessens   ganz unter die Macht der Kirche brachte. Ketteler aber tat es, um die.Gewalt der triumphierenden Kirche über den Staat zu stellen, dessen Gesetze für sie nicht gellen sollten. Die Hauptstadt des Reiches. für das Ketteler kämpfte, hieß Rom  . Man sieht
�Verner Scholz Bei H a r t b e r g stellt Werner Scholz   die Ar- best seiner letzten zwei Jahre aus. Es ist erquick- lich zu sehen, wie sicher und gerade dieser Künstler seinen Weg geht, wie er sich von Jahr zu Jahr seinem Ideal von lebendigem Ausdruck nähert. Der Kreis seiner Themen bleibt der gleiche: es ist das große Mitleid mit den armen und geknech- teten Menschen, das Scholz bewegt und seinen Bildern eine so erregende und aufwühlende Kraft verleiht. Bettler, Waisenkinder, gedrückte Menschen. Nonnen und Priester mit ihren Zöglingen bleiben seine Vorwürfe. Aber er ist zu einer Stärke des malerischen Ausdrucks gekommen, der feine Werke allgemeinverständlich erscheinen läßt. Die frühere Manier allzuknapper Andeutungen ist einer rela- tiven Naturverbundenheit gewichen, die alle Mög- lichkeiten menschlichen Ausdrucks in Gesicht und Gebärden.zuläßt und zugleich die rein malerischen Qualitäten verstärkt. Ein neues Darstellungsgebiet tritt zu dem Figürlichen hinzu, ein fast landschaft- liches Element: Gräberansichten aus dörflichen Friedhöfen, von einer unheimlichen Kraft der Situationsstimmung. Das dem Katholizismus in geistiger Feindschaft, aber in malerischer Vorliebe Verbundene der Scholzschen Kunst drückt sich in diesen wie in einigen anderen Bildern seiner neueren Entwicklung mit außerordentlicher Spann- krast aus. * Die KünstlervereinigungIns« l" veranstallet in ihrem Klublokal(Innsbruck  «? Straße 11) eine permanente Derkaufsausstellung ihrer Mitglieder. Man sieht die Wände des hüb- schen Lokals bis oben bedeckt mit ausgezeichneten Bildern von Pechstein. Kohlhoss. Bato, Krauskops. Erdmann. Iaeckel, Ringelnatz   usw. Das System, Kunstwerke direkt und ohne Vermittlungsspesen vom Künstler zu kaufen, ist hier in angenehmer und origineller Weis« durchgeführt, p. k. scb.
Ich hei l'a« und du bei Nacht" Gloriapalast In diesem Film spielt ein anderer Film mst, der den üblichen Film mit seinen Luxusansprüchen und großen Aufmachungen persifliert. Das ist ein netter Witz, wenn er auch reichlich ausgedehnt wird Aber ist der Hauptsilm deswegen weniger perfiflagererf? Ist er trotz seiner realistischen
Marxistische Probleme. Das laute antimarxistische Feldgeschrei kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß z. Z. eine sehr gründliche Ueberprllfung der marxisti  - schen Probleme im Gange ist. Nur zwei Arbesten seien hier angezeigt: Angeregt von der Neuausgabe der Marxschen Frühschriften schreibt Werner Falk im Archiv für Sozialwissen- f ch a s t(Band 68, Heft 2) über ,.H e g e l s F r e i- h e i ts i d ee in der Marxschen D i a le k- t i k". Falk weist überzeugend nach, wie tief Marx in der Philosophie des deutschen Idealismus ver- ankert ist wann endlich werden auch die Gegner des Marxismus begreifen, daß Marx nur der Vollender Hegels ist? Mit Recht verwahrt sich Falk auch gegen alle irrationalistische Deutung von Marx' Werk, das aber ebenso weit von allem aufklärerisch gerichteten Liberalismus entfernt ist. In der richtig verstandenenWissen- schaftlichkeit" des Marxismus ist das einzige Fundament gegeben, von dem allein eine totale Neubildung von Kultur, Gesellschaft und Wirt- sdiaft in Angriff genommen werden kann. Die Probleme einer marxistischen   Kunstsoziologie um- reißt in sehr interessanter Weise Max Raphael  in einem Aufsatz, der in denPhiloso- phischen Heften" erschienen ist. Raphael gibt die erste Auslegung der berühmten Schluß­seiten der EinleitungZur Kritik der politischen Oekonomie". Es ist zu hoffen, daß Raphaels Aufsatz das bisher allzu sehr vernachlässigte Gebiet einer marxistischen   Kunstsoziologie zu intensiver weiterer Bearbeitung anregt. f. R M. Pros. Hans Much   gestorben. Der bekannte Leiter des Hamburger   Tuberkulofe-Forschungsinfti- tuts, Hans Much  , ist gestern abend plötzlich im 53. Lebensjahr am Herzschlag gestorben. Pros. Much   war nicht nur ein Mediziner von hervor- ragendem internationalen Ruf, sondern hat auch zahlreiche Bücher medizinischen und religiös-phil»- sophischen Inhalts sowie Erzählungen und kunst- geschichtliche'Abhandlungen geschrieben. wieoiet Einwohner hat Sowjelrußland? Nach den neuesten offiziellen Angaben der sowjetrussischen Behörden zählt die Sowjetunion   gegenwärtig 163166 999 Einwohner. Im Jahre 1897 zählte man in Rußland   196,4 Mill., im Jahre 1914 139,3 Mill., im Jahre 1918 159.4 Mill. und im Jahre 1931 169,4 Mill. Einwohner. Im Gegensatz zu früher gibt es heute 36 gegen 31 Städte mit über 199 999 Einwohnern. Städte mit 59 bis 190 999 Einwohner zählte man früher 69, heute 66: Städte mit 29 bis 59 999 Einwohner gibt es heute in der Sowjetunion   169. Semjon Rosenseld:Zusammenbruch". In un- serem Feuilleton erschien von Semjon Rosenfeld der RomanZusammenbruch". Er wird nunmehr vom Verlag Der Büchertreis, Belle-Alliance- Platz 7, unter dem TitelRußland   vordem Stur m" ungekürzt in Buchausgabe heraus- gebracht. Der umfangreiche und interessante Roman, der seinerzeit guten Anklang fand, ist aus schönem, holzfreiem Papier gedruckt, in Ganz­leinen gebunden und kostet im Buchhandel 4,39 Mark, für Mitglieder des Bücherkreises Sonder- preis. J« der Vollsbühnc findet Sonnadend die Urauf- iührung von Julius Hahs Komödie:D a s neue Paradies" in der Regie von Heinz Hilpert   statt. Mary Wigman   tanzt in der'2. diesjährigen Tanz- Matinee der Volksbühne, die Sonntag, vorm. 11.30 Uhr. im Theater am Bülowplatz   stattfindet. Platzkarten»uni Preise von 1,59, 2, und 2,50 M. bei Wertheim  , Tietz. Karstadt  . Bote u Bock, im KdW. und an der Kasse des Theaters am Bülowplatz  . Sin Rotter-Aastspiel im vrotzea Schauspielhaus bringt am 1. Weibnachtstag die Uraufführung von Paul AbrahamsBall im S a v o y". Bis dahin Studenten Prinz  ". Tie Stellung der Kunst in der Krise der Zeit" be- bandelt Reichskunjtwart Dr. R e d s l o b Donnerstag, 6.15 Uhr, in der Aula der Bereinigten Staatsschulen für frei« und angewandte Kunst.