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DEILAGE

Friedrich Lichineker:

Eine Grabrede

Das Leben der Armen besteht aus den Tröstungen, die ihnen die Reichen zuteil werden lassen. Eine dieser Tröftungen, die hauptsächlichste, alles Jrdische bezwingende, ist die: Sterben müssen wir alle. Oder: Der Tod macht alle Menschen gleich. Aber dieser letzte Trumpf verliert seine Stichkraft, wenn man an einem Beispiel wie dem des Herrn Jsezett das Gegenteil beweisen kann. Herr August Isezett die Anrede ,, Herr" bitte nicht zu übersehen, da sie einen Begriff darstellt, auf den Herr August Jsezett dank seiner Wohl= habenheit und gehobenen gesellschaftlichen Stellung durchaus ein Anrecht hat vielmehr hatte...

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oder doch noch immer hat, wenn er auch seit drei Tagen ,, selig in dem Herrn entschlafen" ist und daher zu den Verblichenen" zählt. Jawohl, Herr August Isezett ist nicht wie irgendeiner seiner ihm unterstellten, ties unter seiner Klasse stehenden Mit- oder Nebenmenschen einfach gestorben, sondern selig in dem Herrn entschlafen und nicht, wie es etwa einige Nichtwisser behaupten, tot, sondern verblichen. Ihm wurde auch die Ehre zu­teil, von Gott, dem Herrn, abberufen" zu merden, worauf er denn seinen Geist aufgab, von dessen Existenz man bei dieser Gelegenheit zum ersten Male erfuhr Wenn von Herrn August Isezett fürderhin noch die Rede sein sollte, woran nicht zu zweifeln ist, da er ja ein Unternehmen­im Bolksmunde schlicht Knochenmühle" ge= nannt- hinterläßt, so wird es heißen ,, weiland des Herrn August Ifezett". Wer alles dies nicht glaubt, der möge einen Blick in diejenigen Zeitun­gen tun, die vom Heimgang des Herrn August Ifezett berichteten.

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Er wird darin auch erfahren, daß, wie es sich bei solchen Anlässen immer überraschend heraus­stellt, Herr Isezett nicht etwa, wie es bisher an= genommen wurde, seine Fabrik geerbt, sondern sich schwer erarbeitet hat... Aus fleinsten Anfängen hat er sich emporgearbeitet", dank seiner Zähig­feit, Ausdauer und seines unermüdlichen Fleißes", ,, in seiner frühesten Jugend hat er genau so ge= hungert und gedarbt wie seine Arbeiter"... Für die diese Mitteilung geradezu ein Sinfoniekonzert des Trostes, ein Feuerwerk von Hoffnungen auf eine Jsezettsche Zukunft ist...

Nein, nein, man sage nicht, daß das Leben des Herrn Jsezett ohne Opfer gewesen ist: das Leben des Herrn Jsezett war ein einziges Opfer. Viele arme Leute sterben am Hunger, die meisten reichen an Ueberfütterung. Es kommt demnach auf dasselbe heraus. Sie hätten sich die schöne Rede des Herrn Pfarrer anhören sollen, die er am Grabe, was fage ich: an der Familiengruft Herrn Jsezett hielt. Da hätten Sie erfahren, daß die Entbehrungen der Jugend das spätere Wohl­ergehen des Herrn Jsezett tüdisch sabotierten. ( Indem sie ihn zum Uebermaß verleiteten, so daß er Diabetiker wurde. Aber dies nur ins Ohr geflüstert!) Deshalb ist Herr Isezett als Opfer anzusehen, als Opfer seiner Tatkraft, die ihn zu Wohlhabenheit und gesellschaftlicher Höhe auf­steigen ließ.

Herr Ifezett war aber nicht nur das Opfer deffen, sondern auch das vieler Irrtümer und Mißverständnisse. Gerade was das Verhältnis zu seinen Arbeitern und Angestellten betraf. Er ließ teine offizielle Gelegenheit vorübergehen, ohne feiner tiefen Sympathie für den Arbeiterstand in warmen Worten Ausdruck zu verleihen. Um so schmerzlicher mußte es ihn berühren, daß diese Undankbaren, die unter der Sonne seiner Wohl= habenheit ihr nicht doch sein, sein, sein Brot aßen, mit Forderungen an ihn herantraten, die erfüllt die nationale Wirtschaft( wie z. B. die Aussteuer seiner beiden Töchter, das neue Auto feiner Freundin), also also also die nationale Wirtschaft gefährden mußten. Herr Ifezett wußte natürlich genau, was er seinem schwer geprüften Vaterlande schuldig war: Abjelehnt!" schleuderte er seinen Arbeitern entgegen. Worauf die Un­dankbaren in den Ausstand traten!

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Herr Isezett war, weiß Gott , ein sozialer Mensch, aber Margismus und Sozialismus waren ihm verhaßt, diese Erbseinde des deutschen Familienlebens, diese verheerenden Bazillen im ( rassenreinen) Blute des deutschen Volkes, diese Bedroher des( Isezettschen) Nationalvermögens. Ha! einmal die Gefahr erkannt, gab es feinen, der dieser Volksseuche energischer zu Leibe ging ( unter Zuhilfenahme von SA.- Leuten, Stahl= helmern und gelben Verbänden).

Und Herr Isezett als guter Familienvater erst! Noch nach seinem Tode hat er für Frau und Kinder ausgiebig gesorgt. Auch darin möge er als ein leuchtendes Vorbild für seine Arbeiter- und Angestelltenschaft gelten, die ihren Familien ge­meinhin nichts als das eigene Elend hinterläßt.

Und so ist es denn wohlberechtigt, wenn auf seinem Grabstein steht: Requiescat in pace.

aber

Kurs wichtig!

Vorwärts

FREITAG, 2. DEZ. 1932

Der Mann mit den Prinzipien

Bekenntnis bei einem Glaje Wein/ Von J. E. Poritzky

,, Na also, denn Prost! So ein Schluck alter Sherry präpariert den Magen in hervorragender Weise auf die kommenden Ereignisse.... Wir wollen erst ein paar Austern haben, Herr Ober.

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Ja, also hier in dem Hotel, wissen Sie, da läßt sich das ja fein erzählen. Darum habe ich Sie lieber hierher gebeten. Hier sitt man gemüt­lich. Die Austern sind doch vorzüglich, nicht wahr? Ich glaube, die essen wir Dakapo. Was? Gie müßten bloß mehr Chester dazu essen. Das Essen ist hier überhaupt prima, der Wein Ia, die Be­dienung tiptop, das Publikum Klasse. Alles, wie es sein soll.

Ja, mein Lieber, so habe ich natürlich vor 30 Jahren nicht begonnen. Damals habe ich mir feine Soupers für zwanzig Emm zusammenge­stellt. Ich verdiente im ganzen Monat feine fünfzig. Ich war ja ein ganz elencer Pinscher. Hundertachtzehn Pfund hab ich gewogen in voller Kriegsrüstung, heute knapp zwo Zentner im Adamskostüm. Ja, so ändern sich die Zeiten.... Ober, bitte die Suppen. Und mir schneiden Se ein paar dicke Scheiben Rindermark rein. Ihnen auch? Gut, Ihnen auch.

Wie ich es angefangen habe, wollen Sie wissen? Es war eine Privatbank, für die ich Botengänge auf'm Rad zu machen hatte. Wir waren drei Jungen und jeder kriegte pro Tag einsfufzig. Viel zu tun war nich. Meistens standen wir rum und lauerten auf Rommissionen. Wie ich so zwei Mo­nate um die Ohren gehauen hatte, ging ich zum Botenmeister und fragte ihn, ob er der Bank siebzig Mark im Monat einbringen wolle, ohne einen Finger zu rühren. Er sagte natürlich ja. Ich schlug ihm vor, die Botengänge alle allein zu besorgen, wenn er mir siebzig Mark im Monat geben wolle. Er ging darauf ein und ich war avanciert. Prost! Das ist ein Weinchen! Wa? Es ist sehr nett von Ihnen, daß Sie mich in Ihr Buch der Millionäre" reinbringen wollen. Merken Se sich mal alles ganz genau.

was vor.

Siebzig Mart im Monat find natürlich keine zweihundert, die der Botenmeister verdiente. Ich war ein aufgeschossener Bengel und stellte schon Nach einem Vierteljahr rutschte der Botenmeister auf dem Glatteis aus und brach sich einen Fuß. Er mußte sechs Wochen in Gips liegen. Ja, sehen Se, n bißchen Glück muß man natürlich immer haben. Jegt ging ich zu einem

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der Vorstände und erzählte ihm, daß die Bank durch meine Tüchtigkeit zwei überflüssige Jünglinge rauswerfen konnte und siebzig Mark monatlich sparte. Aber davon wußte die Bankleitung gar nichts. Der Botenmeister, dieser Schweinehund, hatte nur die Entlassung eines Botenjungen an= gegeben und friegte also immer noch neunzig Mark zur Auszahlung. Ich friegte siebzig und die übrigen zwanzig Mark verschwanden in seiner Tasche. Natürlich kriegte er die sofortige Ent­wie der laffung ins Krankenhaus geschickt, wie Schwindel rausfam. Ehrlich währt am längsten, jag ich immer. Prost!

Ober! Bringen Sie noch so eine Elfer! Und zweimal Seezunge mit Champignon .

Ich wurde Botenmeister, triegte hundertfünfzig Mark und besorgte alle Gänge selbst. Können Se rechnen? Früherer Status: Botenmeister zwei­hundert, drei Jungen hundertfünfunddreißig, sind dreihundertfünfunddreißig. Gegenwärtiger Sta­tus: Hundertfufzig. Ich brachte der Bank also fast drei Mille pro anno ein und rechnete es dem Vorsteher vor. Da war jo'n efliger alter Kassen­bote, der zweihundertfufzig im Monat hatte. Und den Posten wollte ich haben. Wenn ein Mensch was durchsetzen will, darf er feine Hemmungen haben, vastehn Se? Ich ging zum Vorsteher und fragte ihn, ob er Interesse daran habe, der Bank jährlich weitere zwölfhundert Mark einzubringen. Ich sagte jährlich" wegen der Endsumme; das machte sich besser. Ich wies auf das Alter des Kassenboten hin und auf meine jungen Muskeln, Ich war ja schon ein Jahr in der Bank und hatte mir das Vertrauen aller leitenden Beamten er: worben. An den Subalternen lag mir nichts. Mein Prinzip war immer: gud nach oben! Ich ver­langte nur zweihundert Mark Monatsgehalt, so daß am Kassenbotenlohn fufzig Mark monatlich gespart werden konnten. Dann wollte ich einen tüchtigen Boten für hundert Mark monatlich be­schaffen, der meine Stellung haben sollte. Warum sollte ich einem armen Teufel nich meine gute Stellung gönnen, besonders wo ich' ne bessere friegen fonnte? Humanität war immer mein Prinzip. Prost!

Der neue Bote war verheiratet. Er wolte natürlich partout humbertzwanzig" Emm raus schinden, aber ich drückte ihn schließlich doch auf hundert herunter. Energie ist alles wert im Leben. Ich wurde also Kassenbote und die Bank

August Bebel

Geschichte einer politischen Vernunft

Mar Hochdorf gibt seiner soeben erschienenen Schrift: August Bebel den Untertitel: Ge= schichte einer politischen Vernunft ( Verlag für Kulturpolitik, Berlin ). Und damit bringt er den Grundgedanken seines Bebel- Buches flar zum Ausdruck. Nicht eine Biographie Bebels will er schreiben- diese hat vor ihm hermann Wendel in glutvoller Lebendigkeit verfaßt nicht den Parteiführer Bebel will er wieder zum Leben erwecken ihn hat Franz Klühs als Klassischen Meister der sozialdemokratischen Taktik dargestellt, sondern er bemüht sich erfolgreich um den Nachweis, daß in dem machtvollen Wirken Bebels die politische Bernunft aufleuchte, die im Werte um Weimar ihr volles Licht entfaltet hat. Am Schlusse seines Bebel- Buches arbeitet Mag Hochdorf nochmals dessen Tendenz scharf her­aus, indem er stimmungsvoll an Friedrich Ebert , den ersten Präsidenten der deutschen Republik, er­innert ,,, die begründet wurde von den Schülern und Erben der Bebelschen Vernunft".

In dem bunten Wirrwar der letzten vier Jahr­zehnte der deutschen Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts kündet bereits Bebel ein demokrati­sches Großdeutschland an. Ein noch nicht erfüllter politischer Gedanke! Im Kampfe gegen den Anti­parlamentarismus Wilhelm Liebknechts, dessen alte und veraltete Rede über die politische Stellung der Sozialdemokratie von Sozialrevolutionären und Anarchisten immer wieder zur Begründung einer Gewalttaktik aus dem Bücherstaube hervor gesucht wurde, versicht Bebel eine ,, Taktik der methodischen Vernunft", teine Taktik der Explo­fionen". Nichts Eruptives liegt, wie Hochdorf nachweist, in dem Wesen Bebels, und man deutet

Allerfeinste Butter.... Pfd. 1,40 Hochfeine Butter Pfd. 1.30 Gute Butter Pfd. 1,20 Pfd 0.65 Pfd 0,35 Pfd. 0.28

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die gelegntlichen heftigen Temperamentsausbrüche dieses führenden Politikers falsch, wenn man sie als ständig auftretende Bliz- und Donnerschläge eines Charakters ausgibt, in dem es eben emig gewittert. Langsam wird in Bebel der Demokrat zum Sozialdemokrat. Sachte", so schreibt Hoch­dorf ,,, nicht als stürmische Erleuchtung, sondern als peinliche fehr reale Erfahrung kam der Um­schwung in das soziale Denken August Bebels."

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Zwei Gedanken der politischen Vernunft" hat Bebel mit der ihm eigenen zähen Energie vertreten: die Idee der Emanzipation der Frau und den Gedanken der deutsch franzö= sischen Verständigung. Die Emanzipation der Frau ist fünf Jahre nach seinem Tode in der Weimarer Verfassung verwirklicht worden. Für die deutsch - französische Verständigung in der Form eines ehrenvollen, jede Annegion abweisenden Friedens ist er in die Festung geworfen worden. Dieser Verständigung ist seine letzte Rede auf der Berner Konferenz 1913 gewidmet. Er hat die folgerichtige Durchführung dieser Verständigung als heiligstes Vermächtnis uns übertragen.

In der Würdigung mancher Parteibewegungen und mancher sozialdemokratischer Persönlichkeiten werden wir Hochdorf nicht folgen können. Aber eine sozialdemokratische Parteigeschichte im engeren Sinne wollte er ja auch nicht aufzeichnen. Er stellte Bebel in die allgemeine Geschichte des letzten halben Jahrhunderts hinein. Bebels historisches Gestalten und Formen war ihm die Geschichte einer politschen Vermunft", die er plastisch- anschau­lich und unser politisches Interesse weckend nieder­schrieb. Paul Kampffmeyer .

MENGENABGABE VORBEHALTEN NUR SOWEIT VORRAT! Vollfetter Tilsiter.... Pfd. 0,72 Landleberwurst... Pfd. 0,80 Filetwurst Pfd. 1,20 Vollfetter Limburger... Pfd. 0 72 Hochfeine Salami Pfd. 1,28 Allgäuer Limburger. 20% Pfd. 0,40 Nur in dieser Woche: Kollfetter Cambert... Stück 0,30 Mettwurst, nach Braunschweiger Frühstückskäse..... Stück 0,10 Art statt 0,98 nur 0,88

sparte an mir sechshundert und am Boten sechs hundert im Jahr, macht zwölfhundert, wie ge­jagt.

Von meinen zweihundert brauchte ich nur hun­dert und mit den übrigen hundert spekulierte ich. Ich verdiente ganz nett. Und nach einem Jahr hatte ich zwei Tausender zurückgelegt.

Inzwischen hatte ich unter der Hand schon immer allerhand Kleine Geschäfte mit einem Makler unserer Bank gemacht. Bloß aus Interesse, wie Lernen war immer mein das gemacht wird. Prinzip. Man kann nie genug wissen. Das Luder war ehrlich, aber mächtig leichtsinnig. Ich mußte thm oft was pumpen. Aber natürlich immer gegen entsprechende Zinsen. Im Geschäft fenne ich nämlich keine Freundschaft, wissen Se, das war immer oberstes Prinzip bei mir. Prost!

Was sagen Sie zu diesen Rebhühnern, was? Das nenn ich Rebhühner! Prost!

Wie ich so vier Mille zusammen hatte, waren mir, wie man so sagt, die Schwingen gewachsen, und wie mir der Leichtsinn unseres Maklers eines Tages zu bunt wurde und er zwei braune Lap­pen von mir pumpen wollte, um ein selbstver= schuldetes und bisher verheimlichtes Bankdefizit zu decken, ging ich zum ersten Vorsteher und er­zählte ihm die ganze Geschichte. Gewissenhaft war ich immer. Ich war wirklich empört, wissen Se. Und der Vorsteher auch. Unser Makler flog natürlich in großem Bogen und ohne Propeller. Daran fönnen Se sehen, junger Mann, daß ich auch das Vertrauen verdiente, das mir entgegen­gebracht wurde.

Man versuchte es mit mir als Makler. Ich ging zur Börse und stellte mich gar nich so dumm an, wie ich aussehe. Die Bank verdiente ganz schön. Und ich auch. Wissen Se, so über den Büchern hocken den ganzen Tag und Zahlen schmieren, das war nie mein Fall. Immer praf­tisch! Rin ins Leben! Das war immer mein Prinzip.

Ober, ich habe Eis mit Früchten bestellt und feine Vanille. Machen Se, bitte. Ihre Ohren besser auf. Ich kann die labbrige Vanille nich ausstehn. Ham Se eine Moët faltgestellt? Danke!

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Ja, also im Kriege ſtellte ich mich natürlich um und schaffte Kupfer ran, wo ich es friegen konnte. An der Bank war nischt mehr zu holen. Ich verdiente ganz nett bei meinen Lieferungen. Damals gudte man ja nicht so genau auf die Her= funft des Materials. Die Hauptsache war: daß es da war. Manche Standalblättchen behaupteten, es sei alles geklaut gewesen. Mich traf der Vor­murf ja nich. Ich persönlich hatte es jedenfalls nich geklaut. Aber ich lieferte nich nur Kupfer. Sondern ganze Waggons Zucker, Fleischkonserven, Pappe, Sandsäcke, Schaufeln. Alles, greifen war. Ich war ganz gut angeschrieben oben. Es hieß bloß:" Schurig, wir brauchen hundert Waggons Roggen!" Und acht Tage später waren se schon im Rollen. Ich war ein großer Mann im Kriege und habe, auch ohne an der Front gewesen zu sein, das Meinige für's Vaterland getan. Es gibt ja verschiedene Arten von Patriotismus, nich war? Prost!

Ober, wo bleibt denn die Ananas?

was

zu

Daß ich zehn Millionen im Krieg gemacht hätte, ist natürlich übertrieben. Soviel waren's bestimmt nich.

Ober, Ihre Importen taugen aber effektiv nichts. Viel zu trocken. Bringen Se mal welche im Glas zu zwei fufzig.

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Na und wie der Krieg aus war, habe ich mich zur Ruhe gesetzt. Und heute blicke ich auf ein tadelloses Leben zurück. Niemand kann be­haupten, daß man mich je bei einer frummen Sache erwischt hätte. Für nichts und wieder nichts hätte man mir ja auch nich den Kom= merzienratstitel verliehen. Außerdem bin ich Generalkonsul und habe eine ganze Reihe Ehren­ämter.

Ober, die Rechnung!

Mehr als dreißig Jahre habe ich mich mit der Welt rumgeschlagen, bis ich so weit war.

Ober, Sie haben sich da geirrt, mein Lieber. Sie haben die 2 wahrscheinlich für eine 9 ge= halten. Es macht sieben Pfennige weniger. Na, toofen Se sich' ne Villa dafür.

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Ja, lieber Freund, dreißig lange Jahre und man fann mir feine einzige strafbare Handlung nachweisen. Proft er!"

Nur in dieser Woche: Guter Brasil- Perl- Kaffee/, Pfd. 1,10 Unäer Rekord- Kaffee Pfd. 0.60 Dominosteine Pfd. 0,78 Rumba- Waffeln Schokoladen- Herzen,

Pfd. 0,88

Packung 10 Stück 0,33

Butter- Nordstern: ,, Das Haus der treuen Kunden!