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auf russisches Treiben zurückzuführen sind, daß das russische Wirklich erreicht hat die Stöder'sche Be- 1rung des Anfangsgehalts der Richter erfüllt werden soll: die Ers Bolt in der tiefsten Sklaverei lebt, daß Polen tausendmal wegung nur, daß das„ Klassenbewußtsein" höhung der jebigen Besoldungen der Richter erster Instanz brutaler unterdrückt ist als Armenien das weiß das der Arbeiter auch in Gebieten erweckt wurde,( Amts- und Landrichter) von 2400 bis 6000 M. foll auf 3000 in welche einzudringen die Sozialdemokratie bis 6600 M.( dasselbe Maximum wie für die Landräthe) erfolgen. deutsche Bürgerthum. Aber es ist alles vergessen. big Und selbst Blätter wie die Vossische Zeitung", die dahin vergebens versucht hatte. Im übrigen Ferner hört das genannte Blatt, daß das Gehalt der Regie ist die Stöcker'sche Gefolgschaft entweder direkt zur Sozialdemo- rungspräsidenten von 11 400 auf 12 000 m. unter Einführung manchmal noch etwas Rückgrat hatte, liegen auf den fratie übergegangen, oder in Bahnen gerathen, denen mit dem einer Ortszulage erhöht werden soll, welche je nach dem Umfang Knien vor dem Zar und erhoffen von ihm gnädige Freund Konservatismus jede Verwandtschaft fehlt." des Regierungsbezirks und der Größe der Hauptstadt desselben schaft für Deutschland . Pfui dieser Gesinnungslosigkeit! 1000, 2000 oder 3000 M. betragen würde. Und solches Gesalbader trotz des mehr als tühlen Toast's, Als Stöcker im Jahre 1878 auszog, um den Volkszorn, Ueber den Entwurf einer neuen Sees den der Zar in Breslau als Antwort auf den sehr warmen den die famose Wirthschaftspolitik erwecken mußte, von den mannsordnung, die an die Stelle der Seemannsordnung Toast des deutschen Kaisers ausgebracht hat. Ich hege Junkern auf die Juden abzulenken, da ließ er sich nicht vom 27. Dezember 1872 treten soll, wird der„ Voss. 3tg." mit für Deutschland die Gefühle meines Vater 3." Da der träumen, daß der„ Dank vom Hause Bismarck " so bitter getheilt: Die Seemannsordnung vom 27. Dezember 1872, die auf der Reichsverfassung, wonach die " Bater" ein ingrimmiger Deutschen feind war- ist das sein würde. grund des Art. 54 Rauffahrteischiffe aller Bundesstaaten eine einheitliche Handelsgeradezu Hohn. Internationale Vereinbarungen wegen Nichtbestrafung marine bilden, erlassen wurde, hat sich hat fich im Laufe der Indeß das hindert die Bourgeoisie nicht. Wie in internationaler Spione dürften sich bald als nöthig und nüßlich Beit als der Abänderung dringend bedürftig erwiesen. Frankreich so hat sie in Deutschland begriffen, daß die herausstellen. Durch zahlreiche Prozesse ist längst erwiesen, daß handelt sich jetzt darum, eine neue, in sich vollständig ab russische Barbarei der letzte Rückhalt der europäischen mit dem gleichen Eiser Desterreich die russischen Militär- geschlossene und nach allen Seiten hin leicht übersichtliche Bourgeoisie des Kapitalismus - ist. geheimnisse und Rußland die österreichischen durch reichlich Seemannsordnung für die zunächst Betheiligten, wie für diejenigen Vor 50 Jahren waren es unsere Junker, die in entlohnte Spione zu erforschen sucht. Aehnlich liegt die Sache Organe zu erlaffen, die zur Untersuchung, Entscheidung und Väterchen" ihr höchstes Oberhaupt, die Verwirklichung für andere Länder. Um nun Kosten, Lärm und Skandal sich anderweiten Erledigung der auf der Reise, besonders im Ausihres höchsten Jdeals sahen. Heute ist die einst liberale zu ersparen, dürfte es sich empfehlen, die Spione gegenseitig lande, entstehenden Streitigkeiten zwischen Schiffer und MannBourgeoisie auf das gleiche Kulturniveau herab- auszutauschen oder auf ihre Verfolgung einfach zu verzichten. fchaft berufen find. Der im Reichsamte des Innern aufgestellte Seemannsordnung wurde im Nogesunken. Und nachdem sie gestern in Paris gerufen hatte: 3u diesem Vorschlage sind wir durch die folgende Mittheilung Entwurf einer neuen vember der Fr. 3tg." veranlaßt: vorigen Jahres von der technischen Kommission Es lebe die heilige Bombe, ruft sie heute in ganz Seewesen, Der deutsche Hauptmann a. D. Oskar v. Schubert wurde, für das unter dem Vorsiz Wirklichen Vorsiz des Europa :„ Es lebe der heilige Bar! Es lebe die Barbarei! wie die„ Fr. 3." meldet, in Kopenhagen verhaftet. Bei der Geheinraths Rösing, unter Berücksichtigung der Beschlüsse des Es lebe der Despotisms! sofort vorgenommenen Haussuchung sollen eine sehr kompro- Deutschen nautischen Vereins eingehend berathen, und es mittirende Korrespondenz und viele Beichnungen und Stizzen der sind alsdann über wichtigere Punkte gutachtliche Berichte der an Kopenhagener Befestigungen vorgefunden worden sein. Man der Seeschifffahrt interessirten Bundesregierungen eingeholt geben, und sich damit begnügt, ibn laut justizministerieller Vertheiligten Handelskammern über einzelne wichtige Punkte einbat davon abgesehen, den Verhafteten dem Gerichte zu über- worden. Ebenso wurden gutachtliche Aeußerungen der befügung unter Begleitung von zwei Polizeibeamten über die Grenze geholt, 3. 2. über die schwierige Frage, auf welche Weise am besten den mit dem Institut der Henerbase ver Bebel und Bueb aus Frankreich ausgewiesen. ne. Voraussichtlich wird der Entwurf dem Reichstage in bundenen Mißbräuchen abgeholfen Wir erhalten folgende Depesche: der bevorstehenden Tagung zugehen.-
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Hintennach bringt der Telegraph eine andere Lesart des Zarentoastes. Hiernach soll der Zar dem Kaiser, der von„ alten Traditionen, und einem Hort des Friedens" gesprochen, geantwortet haben, er sei von denselben traditionellen Gefühlen beseelt". Das wäre eine sehr labme Redewendung gewesen, die eigentlich keinen Sinn hat. Und da die andere, sehr klare Lesart auch offfziös mitgetheilt wurde, so wird die neue Lesart nicht viel Glauben finden.
Nachstehend bringen wir zur Information des Lesers die zwei Breslauer Trinksprüche, den des Baren in seinen beiden Lesarten:
Trinkspruch des Kaisers:
zu schicken.
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St. Ludwig im Elsaß , 6. September. Die Ver sammlung auf den Höhen von St. Dié bei Markirch ist von mehr als 2000 Personen diesseits und jenseits der Vogesen besucht. Sie konnte nicht eröffnet werden, denn Bebel und Bueb wurden beim Betreten des französischen Bodens durch den Unter- PräGestatten Eure Majestäten, daß ich meinen herzlichsten und innigften Dant Euren Majestäten zu Füßen lege für den huld- fekten von St. Dié im Auftrage des franzöfifchen Ministers vollen Besuch, den Sie beide uns heute abstatten, und für des Innern wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung aus die dem VI. Armeekorps zu theil geworden, Franfreich ausgewiesen. 35 französische Gendarmen sind aufgeboten; vor Eurer Majestät defiliren zu dürfen. Der Jubel, der aus Breslau Euren Majestäten entgegengeschlagen ist, ist der Dolmetsch der Gefühle, nicht nur der Stadt, nicht nur der Pro vinz Schlesien , sondern meines gesammten Boltes. Gs begrüßt in Eurer Majestät den Träger alter Tradition, den Hort des Friedens. Auf dem Boden begrüßt Sie das Volt, wo dereinst Eurer Majestät glorreicher Ahnherr, dessen Namen zu führen Eurer Majestät Garderegiment sich rühmen darf, mit meinem Urgroßvater zusammen gewesen Die Versammlung war nicht geheim vorbereitet, ift. Die Gefühle, die wir und unser ganzes Volt für Eure Majestät wie in einigen Blättern zu lesen. In allen deutschen hegen, darf ich zusammenfassen in den Ruf: Gott segue, schüße Beitungen war seit 8 Tagen davon die Rede. Ueberund erhalte Eure Majestät zum Wohle Europa's . Eure dies war sie auch bei den französischen Behörden an Majestäten, der Kaiser und die Kaiserin, Hurrah! Hurrah! gemeldet. Hurrah!
Antwort des Zaren. 3 weite Lesart: Ich danke Ew. Majestät für die freundlichen Worte, die Sie soeben gesprochen haben, wie auch für den Empfang, der mir in Breslau geworden ist. Ich darf Sie versichern, daß ich von denselben traditionellen Gefühlen beseelt bin wie Ew. Majestät. Ich trinke auf das Wohl Eurer Majestät und Ihrer Majestät der Kaiserin. Hurrah!
Erste Lesart:
Ich danke u. s. w. Ich versichere Eure Majestät, daß ich von denselben traditionellen Gefühlen beseelt bin wie mein Vater u. f. w.
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Dem christlich- sozial" verkrachten Stöcker wird jeht von den Hamburger Nachrichten", also dem Organ feines ehemaligen Gönners, folgendes ins Stammbuch geschrieben:
gleich starkes Aufgebot auf deutscher Seite. Große Entrüstung unter den Anwesenden. Guesde und Chauvin, am Erscheinen verhindert, senden Sympathieschreiben, worin auf die großen Fortschritte des Sozialismus hingewiesen und gegen die Annexion protestirt wird.
Daß die französische Regierung in ihrer blinden Angst vor der Sozialdemokratie auch einen der Männer aus Frankreich ausweist, die 1870 und 1871 gegen die Annexion von Elsaß- Lothringen protestirt haben, das kann nach den Vorgängen in Lille nicht Wunder nehmen. Annexion hin, Annexion her das einzige Gefühl, das diese Werkzeuge des sinkenden Kapitalismus noch beseelt, ist die Angst vor dem Sozialismus.
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Chronik der Majestätsbeleidigungs Prozesse. Wegen Majestätsbeleidigung schwebt gegen den verantwortlichen Redakteur des„ Volksblattes für Halle", den Genossen Mannigel, eine Klage, weil in einer Notiz des Volksblattes" über Berurtheilung eines Hamburger Maschinisten wegen Kaiser beleidigung die Stelle angedeutet war, welche zur Klage geführt
hatte.
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- Für die Reform des Militär Strafvers fahrens mehren sich nun auch die Stimmen aus den Streifen der Militär- Justizbeamten. So schreibt der Auditeur der Garnison Ulm , Justizrath Dr. G. Werner, in einer soeben ausgegebenen Schrift:
Der
Die Deffentlichkeit bildet ein Sicherheitsmittel gegenüber dem Richter für Gerechtigkeit und Unpartei. lichkeit des Verfahrens und Urtheils, und giebt der Rechts pflege den gebührenden Nachdruck; für den Richter selbst ist die Deffentlichkeit eine Stüße seiner Unab hängigkeit, für den Angeklagten, wenn er frei gesprochen wird, eine Wiederherstellung seiner Ehre, während andererseits der Schuldige feinen Anspruch darauf hat, daß die Verfolgung und Sühne seiner That geheim gehalten werden. Die Deffentlichkeit der Hauptverhandlung fann im Prinzip wohl zugestanden werden, und zwar für die Hauptverhandlung in allen Instanzen, nur wird es geboten sein, dem Gericht die Möglichkeit zu gewähren, zum Schuße beſtimmter Interessen die Deffentlichkeit in einzelnen Fällen aufzuheben bezw. einzuschränken. Nach dem bürgerlichen Gesetze ist dies zu gelassen, sobald die Deffentlichkeit eine Gefährdung der öffent lichen Ordnung oder der Sittlichkeit besorgen läßt. Diesen Gründen wäre als weiterer Ausschließungsgrund im militärischen Interesse für das Militär- Strafverfahren etwa noch beizufügen: Ausschluß der Untergebenen bei Aburtheilung von Verfehlungen ihrer nächsten Vorgesetzten oder der Vorgesehten überhaupt, soweit diese Untergebenen nicht selbst durch die Ver fehlungen getroffen find. Eine Ausnahme muß nur stattfinden im Sinne des Rechts auf Genugthuung gegen über denjenigen Militärpersonen, welche durch die strafbare Handlung des Vorgesetzten in ihren persönlichen ober Eigenthumsrechten verlegt sind, oder vor deren Augen sich die Verlegung der allgemeinen oder der militärischen Rechtsordnung abgespielt hat. Jeder Mißbrauch Deffentlichkeit seitens eines in der Verhandlung Anwesenden verfällt natürlich der Bestrafung, abgesehen davon, daß der die öffentliche Verhandlung Störende sofort entfernt wird. Im übrigen kann die Oeffentlichkeit nur gutes stiften, wenn jeder sich selbst überzeugen kann, daß das Unrecht seine Sühne und Strafe findet, von wem es auch bea gangen sein mag, während andererseits das durch die Nichts öffentlich feit des Verfahrens unterhaltene Miß. trauen in die Gerechtigteit geeignet ist, die Disziplin aufs empfindlichste zu schädigent. Von dem Soldaten wird von der Deffentlichkeit der Verhand Eine internationale Ausstellung für Amateur- Photoden Musikanten im Orchester, so waren fie immerhin fröhlichleichten Herzens an ihre Arbeit herangegangen und hatten graphie findet während der Monate September und Oktober Unter den Begriff Amateur Jm Deutschen Theater wurde am Sonnabend Shakespeare's sich nicht allzusehr mit pedantischem Memoriren beschwert. im Reichstagsgebäude statt. Julius Cäsar " neu aufgeführt. An derselben Bühnenstätte Es war noch einer der gelindesten Schnißer, daß vom Photographie fällt nicht nur die Liebhaber- Photographie, sondern war Julius Cäsar " fast vor einem Vierteljahrhundert von den leichten Tag statt vom lichten Tag die Rede war. jede photographische Thätigkeit, welche nicht als Berufszwedk Meiningern gegeben worden. Diese Vorstellung war ein bühnen- und gar die Regie! War es wirklich feinem Menschen in ausgeübt wird. Bei den großartigen Fortschritten, welche die geschichtliches Ereigniß. Sie fetzte die Kunst der Regieführung der Probe aufgefallen, daß der Faust doch ein elender Lügenbold Photographie in den letzten Jahren gemacht hat, giebt es faum wieder in ihr Recht und führte so zu einer völligen Bühnen- fein müßte, wenn er, neben einem üppig blühenden Rosenstrauch einen Zweig menschlicher Thätigkeit, in welchem dieselbe nicht reform. Sie war vorbildlich geworden. An das Weining'sche stehend, am Ostersonntag zu behaupten wagte, daß es an Blumen Verwendung findet; dagegen giebt es zahlreiche Wissenschaften, die Vorbild schloß sich denn auch im wesentlichen die jüngste Aufführung im Revier fehle? Nicht zu gedenken der originellen Herenküche, hente ohne die Photographie undenkbar sind. In aller Erinnerung des Julius Cafar" an; zumal in der Behandlung der Maßjen- die, dem realistischen Geschmack unserer Zeit entsprechend, in steht ja noch die Entdeckung Röntgen's, welche für die Medizin Szenerie, Man kam dadurch zur ausgeglichensten Vorstellung einer Bauernstube mit dem Ausblick auf eine Alpen - bereits unentbehrlich geworden ist; sowohl in der Abtheilung für eines klassischen Dramas, die bisher im Deutschen Theater gesehen landschaft etablirt war, und in der statt der Here ein Medizin als in der für Physik finden sich sehr gute, nach Rönt Mannesbild mit wurde. Die klassischen Aufführungen mit ihrem manchmal funter- heiseres dem Besenstiel herumfuchtelte. gen'schem Verfahren hergestellte Photographien. Wie unentbehrbunten Stil, wo neben feffelnden Einzelheiten platte Komödianten- Derartige grobe Ausfälle gegen den Genius des Dichters fallen lich auch das gewöhnliche photographische Verfahren für beide manier auftauchte, waren nämlich die schwächere Seite des Deutschen jedem auf, und möge die harte Arbeit am Schraubstock oder auf Wissenschaften ist, zeigen zahlreiche photographische Abbildungen Theaters. Das Hauptinteresse des Publikums batte sich auf dem Bau dem Zuschauer noch so wenig Beit gelassen haben, fich der verschiedensten Art. Einen Lichtblick Die Himmelsphotographie, welche sich in der Astronomie Herrn Kainz als Darsteller des Marcus Antonius gelenkt, um Deutschlands großen Sohn zu kümmern. und in der That hat Herr Kainz eine Fülle feiner geistiger Ar in dem unangenehmen Wesen vom Sonntag gewährten die einen immer größeren Plak erobert, ist hauptsächlich durch des aftro physikalischen Observatoriums beit aufgeboten. Sein Mark Anton ist der Demagoge mit den letzten Bilder, in denen neben Herrn Türk vor allem Fräulein die Ausstellung Heroenmanieren, wie die Rolle so häufig dargestellt zu werden Olga Lorenzo sich über die Plattheiten der vorhergegangenen in Potsdam vertreten. Eine Reihe sehr interessanter Aufpflegt. Aus der Noth seiner physischen Mittel hat Kainz eine Szenen zu erheben versuchte. Wir geben nicht die Hoffnung auf, nahmen, zum Beispiel der Sonnentorona bei der totalen starte Tugend gemacht. Wie dieser Marcus Antonius in ehrlicher daß der erträgliche Schluß als ein gutes Zeichen für fernere Sonnenfinsterniß vom 18. August 1887, des Venusdurchganges ( Vorbeiziehen des Planeten Venus an der Sonnenscheibe) vom Leidenschaft aufbraust und doch dabei auf komödiantisches Spiel bessere Vorstellungen zu deuten sei. bebacht bleibt, wie er mit überlegenem Kopf den Aufruhr in der 9. Dezember 1874, des Merkurdurchganges vom 6. Mai 1878, eigenen Bruft zu bändigen, den Aufruhr in der Menge aber zu hat auch Professor Krone aus Dresden gesandt. entfachen weiß, das war ein Prachtstück schauspielerischer Feinarbeit. In würdevollem Ernst stellte Herr Reich er den Gäfar dar. Eine junge Debutantin, Fräul. Doré aus Köln , fiel als Porzia durch lebhaft bewegtes Temperament auf. Hier ist wohl ein bildungsfähiges Talent zu suchen,
Der Rückweg zu den Konservativen wäre ihm wohl nicht Im Falle Thielhorn, über den wir gestern berichtet haben, verfchloffen, aber feine frühere Stellung dort wiederzugewinnen, fam das Gericht bei gleicher thatsächlicher Unterlage der Anklage würde er keine Aussicht haben. Diese Stellung beruhte auf der zu einem freisprechenden Urtheile. Annahme, daß er der Sozialdemokratie den Boden abgraben und der konservativen Partei einen breiten Anhang in den Arbeitertreisen ver= Ueber die geplanten Gehaltsverbessefchaffen würde. Die konservative Partei hat zu ihrem rungen für die höheren Beamten hört die Schaden erfahren müssen, daß diese Annahme eine irrige war. National- Beitung" ferner, daß das Verlangen nach einer Steige
Kunst und Wissenschaft.
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Der Mittwoch, den 9. September, mittags 12 Uhr, in der Marienkirche bei freiem Eintritt stattfindende Orgelvortrag von Dienel verspricht Kompositionen von Bach, Graun, Albert Becker , Rheinberger , Guilmant , Salomé und Dienel. Fräulein Elise Klein und der Violinist Herr Konzertmeister Hartmann werden in dem Vortrage mitwirken.
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Ebenso wichtig ist die Photographie in der Meteorologie ( Witterungskunde) geworden. Herr Jesse und Herr Neu hauß haben dies unter anderem an einer Reihe von Wolfenaufnahmen illustrirt. Von letzterem sind auch einige Das ,, Deutsche Theater" bringt am 19. d. Gerhart Momentaufnahmen des verunglückten Flugtechnikers Lilienthal Das Volksbühnen Ensemble" des Herrn Julius Türk Hauptmanns Hannele" zur ersten Aufführung.„ Ohne Liebe", zu erwähnen; besonders aber müssen die farbigen Photographien gab am Sonntag eine" Faust"- Vorstellung, von der wir zu das kleine Luispiel von der Ebner Eschenbach " das auf der des Sonnenspektrums hervorgehoben werden, welche er nach demt unferem Bedauern fagen müssen, daß es beffer gewesen wäre, Freien Bühne" sehr lebhaften Erfolg gefunden, soll den Abend Lippmann'schen Verfahren hergestellt hat. Neben diesen befinden sich eine Reihe von Photographien in natürlichen Farben, wenn man dies Stück Kunst nicht dem Volke geboten hätte. Im eröffnen. Belle alliance Theater verlangt das Publikum gewiß Im Schiller- Theater treten in der heutigen Erstaufführung Schmetterlinge, Blumen, zc. die Dr. Selle nach eigenem Ber nicht übermäßige Leistungen, und man muß Herrn Türk das von Moser's Lustspiel„ Der Büreaukrat" die neuengagirten Mitfahren aufgenommen hat, während der ältere sogenannte Lob zollen, daß er im vorigen Winter es garnicht selten ver- glieder Fräulein Anna Heinsdorff( in der Rolle der Anna) und Dreifarbendruck durch Herrn Schultz- Hencke in seinen einzelnen Stadien vorgeführt wird. standen hat, mit bescheidenen Mitteln sogar recht Vortreffliches Herr Julius Eyben( als Rendant Lemke) auf. Sonst wirken in zu bieten; aber wer in aller Welt mußte ihm einflüstern, daß dem Stücke noch mit die Damen Meyer, Wilke, Wanovius und künstlerische Photographie sind sehr schön vertreten. Auch das Kunstgewerbe, die Kunstwissenschaft, sowie die von den Erfolgen, die hier und da in modernen Stücken errungen die Herren Bach, Pauly, Laurence und Reimann. Unter den verschiedenen photo- mechanischen Verfahrungsweisen find, im Bellealliance- Theater auch auf ein Gelingen des" Faust" zu ,, Ein Freund der Frauen" von Alexander Dumas fils schließen sei? Man hätte es gewiß hingehen laffen können, wenn im" Leffing- Theater" wird unter Abänderung des ist der sogenannte Photogravurendruck erwähnenswerth, weil der mit unzureichenden Mitteln ernsthaft versucht worden wäre, an früheren Spielplanes auch an dem heutigen Dienstag wiederholt. bach, Rifferth u. Co. in Thätigkeit ausgestellt ist, veranschaulicht selbe durch eine Kupferdruck- Presse, welche von der Firma Meisennähernd Gutes zu leisten; aber am Sonntag war fast anzunehmen, Im Zentral Theater soll die Tolle Nacht" bis zur wird. Leider giebt der vor den Augen des Publikums verfertigte und daß vor allem die Regie ohne Kopf zu Werke gegangen war. Ein gelindes Lächeln mußte schon vor Aufgehen des Vor- 300. Vorstellung gegeben werden, sodaß die Novität Eine zur Bertheilung kommende Abdruck nicht gerade ein schönes Bild, es ist ein zur Guitarre fingendes, also mit weit aufgesperrtem Munde hangs der geniale Einfall des Kapellmeisters hervorrufen, wilde Sache" erst Mitte September aufgeführt wird. dasigendes Berglind. das Publikum durch das Spielen der Duvertüre zu 3ampa"
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Das Thalia Theater( vormals Adolph Ernst Theater) für Goethe's erhabenes Meisterwert empfänglich zu machen. War wird unter der Direktion Hafemann am 16. September mit der den Schauspielern im Stück auch nicht so luftig zu Muthe, wie Baudeville Cousin- Cousine" eröffnet werden.
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Im ganzen genommen erhält man von der Ausstellung einen recht guten Eindruck von den Fortschritten der Apostrophie und