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Die Opfer von Premniz mahnen

Scharfe staatliche Maßnahmen erforderlich

Etgener Bericht des Vorroärts"

Rathenow  , 8. Dezember.

In den JG. Farbenwerten in Bremniz ist man Damit beschäftigt, ein seit Jahren unbenußtes Ge­bäude, in dem früher Schießbaumwolle hergestellt wurde, zweds Produktion von Kunst molle umzubauen. An diesen Umbauarbeiten ist auch der Schloffermeister Mag Thie aus Rathenom beteiligt, der der Schlofferinnung in Rathenom als Obermeister vorsteht und dessen Betrieb als Lehrlingsquetsche betannt unb perrufen ist.

Der letzte Gehilfe in diesem Betrieb ist vor furzem entlassen worden,

meil sich eben die Lehrlingsarbeit be­

die Sozialversicherung zu zerschlagen und Arbeiter in die Zuchthäuser zu schicken Im übrigen ist man auch in Rathenow   der Auffassung, daß die Explosion einer Sauerstoffflasche oder selbst mehrerer solcher Flaschen derartige Verwüstungen nicht hätte anrichten fönnen, bei der armbide T- Träger mie Streichhölzer umgefnidt wurden, sondern daß durch die Explosion der beim autogenen Schneiden benußten Sauerstoffflaschen erst noch viel explosipere Stoffe ent zündet worden sind, die in dem Gebäude vorhanden gewesen sein müssen.

vom Reich bereitgestellt werden. Durch befondere Maßnahmen des Reichs sollten die Gemeinden durch diese Steuerguffcheine fofort in den Besik von Barmitteln fommen. Die rest­lichen 200 mil. Mark sollten den Gemeinden durch ein Darlehen gegeben werden, das vom Reich auf etwa 20 Jahre zu einem mäßigen Jins­satz bereitzustellen war.

Der Reichsstädlebund hat jeht den Reichs­fommiffar für Arbeitsbeschaffung gebeten, den Plan für die Arbeitsbeschaffung möglichst bald zur Durchführung zu bringen.

Streit in Athen   beendet

Athen  , 8. Dezember.

Die streifenden Straßenbahner haben beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die einzige Be­dingung, die sie stellen, geht dahin, daß aus An­laß des Streifes teine Entlassung vorgenommen werden darf. Die Verwirklichung ihrer sonstigen Forderungen legen die Ausständigen in die Hände

beutenb billiger stellt als bie mit Fach- Streit gegen Sohnabbau der Regierung, die einen Bertrag mit ben Arbeit­

arbeitern. In dem Betrieb ist also nicht ein einziger Gefelle tätig, nur der etwa vierzig Jahre alte Bruder des Betriebsinhabers, Gustav Thie, bekleidet gewissermaßen den Werkführer­posten. Gustav Thie unterstanden auch die vier bei seinem Bruder Mar beschäftigten Schloffer­lehrlinge sowohl in der Werkstatt als auch auf dem Umbau bei den JG.- Farbenwerten. Töd­lich verunglückt sind dieser Gustav Thie und die drei Lehrlinge Hans Paap, Helmut Hasse  und Siegfried Nikolaus, die alle drei im 18. Lebens­jahr standen. Nur dem Zufall, daß der vierte Lehr­fing gar nicht auf dem Bau war, ist es zu ver­danken, daß dieser junge Mensch noch unter den Bebenden weilt. In den Facharbeiterkreisen Rathenows ist man durchweg der Auffassung, daß das Unglüd kaum hätte entstehen können, wenn zu den große Umsicht erfordernden autogenen Schneidarbeiten nicht Schlosser­lehrlinge, fondern erfahrene Facharbeiter ver­wendet worden wären.

Obermeister Thie hat es den Ge­mertschaften gegenüber stets abge= lehnt, die Zahl der Lehrlinge, die ein Betrieb halten darf, in ein bestimmtes Verhältnis zu der Ropfzahl der Gehilfen zu bringen, die ein Lehr­betrieb beschäftigt. Gegen diese Abneigung, die aber bei fast allen Handwerksmeistern vorhanden ist und auf deren Zusammen­tünften auch unverhüllt zum Ausdrud gebracht wird, müßte endlich mit den schärfsten ftaatlichen Machtmitteln vorgegangen merden.

Die Opfer von Premnih mahnen den Staat, daß es für ihn noch andere Aufgaben gibt, als auf die Söhne zu drüden,

Beschluß französischer Beamter

Paris  , 8. Dezember.

Die französischen   Zoll- und Postbeamten somie die Lokomotioführer der Staats­bahn haben in getrennten Sigungen beschlossen, auf die von der Regierung be abfchtigte Ge haltstürzung mit dem Streit zu ant­worten, an dem sich auch die sogenannten Offiziere der Zollbüros beteiligen merben. Der Zeitpunkt für die Arbeitseinstellung ist nicht festgesetzt worden.

gebern zustande bringen soll.

Die griechische Gesandtschaft schreibt uns hierzu:

Die im Vorwärts" Nr. 570 veröffentlichte Athener   Meldung über die dortige Streitbewegung wird durch einen Kommentar begleitet nach dem diese Bewegung als Folge der tiefen Unzufrieden­heit gegen die sozialreaktionären Unternehmen der neuen griechischen Regierung betrachtet wird.

*

Demgegenüber sei hier hervorgehoben, daß das neue Kabinett feine sozialreaktionäre Politit per­folgt. Im Autobusstreit hat es sogar die Forde rungen der Streifenden für berechtigt erklärt."

Es ist ohne weiteres verständlich, daß die gries chische Regierung nicht als sozialreaktionär gelten mill. Auch das Kabinett von Papen bestritt,[ D- zialreaktionär zu sein.

Der Autobusstreit wurde nicht von dem Per­sonal, sondern von den Besigern geführt, wegen einer Abgabe, die ihnen die englische Ber= fehrsgesellschaft auferlegen wollte. Auch der Streif der Straßenbahner richtete sich gegen diese englische Gesellschaft. Anders lagen die Dinge bei den Gas. arbeitern und den Bäckern, gegen die die Re­gierung fofort Militär einsette. Im übrigen ist wohl taum anzunehmen, daß die Ar­beiter streifen, um ihrer Zufriedenheit Ausdruck zu geben.

AfA- Bund gegen Schleicher

Aussprechen, was ist

Der Borstand des Allgemeinen freien Ange­stelltenbundes beschloß in seiner gestrigen Sitzung eine Rundgebung in der es heißt: Die Not der deutschen Angestellten hat die Grenze des Erträg­

Arbeit statt Wohlfahrt lichen längst überschritten. Während in früheren

Für 400000 Wohlfahrtserwerbslose

Der Reichsstädtebund teilt mit: Im Ein­vernehmen mit den kommunalen Spizenverbänden hatten die zuständigen Reichsministerien unlängst den Entwurf eines Arbeitsbeschaffungs­programms beraten, nach dem Mittel für die Beschäftigung von etwa 400 000. Wohl­fahrtserwerbslojen bereitgestellt werden follten. Die Finanzierung dieses Programms hätte etwa 600 mill Mart erfordert, die auf dreierlei Weise aufgebracht werden sollten. Einmal sollten die Gemeinden 200 mill. Mark als Beitrag zu den Lohnkosten zur Verfügung stellen und zwar aus den Unterstützungsbeiträgen, die sie durch die Beschäftigung von Wohlfahrts­erwerbslosen ersparen. Weitere 200 mil. Mart, die noch zur Dedung der Lohnkosten er­forderlich wären, follten durch Ueberweisung von Steuergutscheinen an die Gemeinden

Wirtschaftskrisen die Angestellten zu jenen Grup­pen fester Einkommensbezieher gehörten, deren Kauftraft mit dazu beitrug, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, hat diesmal die Zerstörung der Angestellteneinkommen krisenverschär­fend gewirkt.

Die für die Wirtschaftsexperimente und un­sozialen Maßnahmen verantwortliche Regierung  Papen wurde von dem empörten Bolke gestürzt. Das Kabinett   Schleicher setzt sich aus den felben politischen und wirtschaft­lichen Kräften zusammen. Die freien An­gestelltenverbände behalten ihre Rampfstel­lung gegen jede Reaktion. Die Regie­rung irrt, wenn sie glaubt, die Gewerkschaften einer Politik dienstbar machen zu können, die legten Endes der Machtstellung des Monopol­tapitalismus dient. Die Regierung Schleicher muß aber ihre oft betonte soziale Gesinnung er ft burch Taten beweisen.

Der Versuch, dem Millionenheer der Ermerbs­

lofen Arbeit durch Belebung der privaten Unter­nehmeriniative zu schaffen ist gescheitert. Nur der planmäßige Einsaß aller ver fügbaren Mittel zur Arbeitsbeschaffung durch die öffentliche Hand verspricht eine Belebung des Arbeitsmarktes. Gegen jene Pläne, die bis­her von dem neuen Reichskommissar für Arbeits­beschaffung verfolgt wurden, müssen die st ärt. sten Bedenten geltend gemacht werden. Der Af- Bund fordert, daß endlich auch alle büro­fratischen Hindernisse fortgeräumt werden, die bisher der öffentlichen Arbeitsbeschaffung ent­gegenstanden, verlangt aber auch, daß sich die Finanzierung im Rahmen der von der Reichs­bank verfolgten Währungspolitik hält. Die Reichspolitik darf nicht, um an ein Wort des Reichskanzlers von Schleicher zu erinnern, dazu dienen ,,, überlebte Wirtschaftsformen und überalterte Befigperhältnisse" fünstlich aufrecht zu erhalten Ein völliger Kurswechsel in der Zoll- und Agrarpolitik ist unerläßlich.

Es genügt nicht, die Septembernotverordnung aufzuheben, vielmehr muß die Politik der Schrumpfung abgelöst werden durch eine Steige rung der Lebenshaltung der Angestellten und der übrigen erwerbstätigen Boltsschichten.

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