In 141 Minuten Schnelltriebwagen Berlin -Hamburg Der neue Zchnelltriebwagen der Reichs. bahn, der am gestrigen«onntag von Görlitz nach Berlin übergeführt worden war. hat heute morgen um 8 Uhr vom Lehrter Bahnhof aus feine erste Probefahrt nach Hamburg , also auf der«trecke, auf der er später als planmäfiiger ITZ-Zug in Betrieb genommen werden soll, angetreten. Im Lehrter Bahnhos war der stromlinien- förmige Schnelllriebwagen. der bekanntlich aus zwei enggekuppelten Waggonhälf- t e n besteht, Gegenstand allgemeiner Beachtung, als er um 548 Uhr von der Abstellanlage her langsam am Abfahrtsbahnsteig vorsuhr Man hat ihm die gleichen Farben gegeben, die der Rheingoldzug erhallen hat, der Unterteil des Wagens bis zu den Fenstern ist violett, der Oberteil elfenbeinfarben, das Dach und die zur Berringerung des Luftwiderstandes die Fahr- gestelle rundum verkleidende„Schürze" sind aluminiumfarben. In seinem ganzen Ausbau ist auf die größtmöglichste Verminderung des Luft- Widerstandes Rücksicht genommen worden, alle irgendwie vermeidbaren Vorsprünge fehlen, selbst die Trittbretter liegen hinter den ohne Absatz in die Karosserie eingefügten Türen. Die beiden Stirnfeiten des Schnelltriebwagens sind ström- linienförmig abgerundet, haben versenkt einge- baute Scheinwerfer und an Stelle der normalen scheibenförmigen Puffer schmale Gummistoßbalken. Vorn und hinten ragen aus dem Dach nur, wie kleine Schornsteine, die Auspuffrohre von den an jedem Ende hinter dem verglasten Führer- stand eingebauten Maschinen. Jede dieser beiden Maschinenonlagen besteht aus einem 410 D8 Maybach-Dieselmotor mit direkt angetriebenem Generator der Siemens-Schuckert-Werke , der den elektrischen Strom für den Antrieb des vorderen und Hinteren Fahrgestells liefert. Das drille, in der Mitte liegende Fahrgestell, ein sogenanntes Jakobs-Drehgestell, trägt die enggekuppelten Enden der beiden chalbwaggons, die mit einem schmalen Faltenbalg verbunden sind. ?Iat2 kür 200 Fahrgäste Die Inneneinrichtung des Schnelltrieb- wagens ähnell der der zweiten Klasse— diese Klasse führt der Wagen allein— des Rheingold- Zuges. Die Wände haben Holztäfelung, die Polster- sitze sind in der üblichen Form, auf der einen Seite des Ganges ein Sitz, auf der anderen Seite drei Sitze nebeneinander, angeordnet. Kleine Gepäck- netze nehmen das Handgepäck auf, während für größere Koffer ein besonderer Gepäckraum hinter dem Maschinenraum vorhanden ist. 10 0 P a s s a- giere finden in den beiden Halbwaggons Platz. In her Mitte liegt der Erfrischungsraum mll einem Büfell. Die Gesamtlänge des Schnell- triebwogens beträgt rund 42 Meter, feine Höhe 3,7 Meter. Die bisher auf den Werkstältenfahrten zwischen Friedrichshasen und Ulm erzielte größte Geschwindigkeit betrug 153 Kilometer in der Stunde, doch dürfte im normalen Betrieb zwischen Berlin und Hamburg im allgemeinen der Schnell- triebwagen nur mit einer Geschwindigkeit zwischen 140 und 150 Kilometer verkehren. Man hat für diesen kommenden Schnellverkehr bekanntlich auf der Strecke Berlin — Hamburg die Entfernung zwischen Bor- und Hauptsignal auf 1200 Meter vergrößert. An der heutigen ersten Probefahrt nach Ham- bürg nahmen zahlreiche Vertreter der zuständigen Dienststellen der Reichsbahn und der beteiligten Privatfirmen, an ihrer Spitze Dr.-Ing. Maybach, und Vertreter der Waggon- und Mafchinen-A.-G. Görlitz(Wumag) und der Siemcns-Schuckert- Werke, alles in allem etwa 50 Personen teil. Auf den Bahnsteigen und den über die Gleise des Lehrter Bahnhofs führenden Brücken hatten sich zahlreiche Schaulustige angesammelt, um der Ab- fahrt des hellerleuchteten schnittigen„Schienen» zeppelins" beizuwohnen. Um Punkt 8 Uhr fetzte sich der Schnclltriebwagen in Bewegung. Dicke Oelqualmwolken quollen aus den beiden Auspuff- röhren auf dem Dach und in Sekunden steigerte der herausfahrende Schnelltriebwagen seine An- sahrtsgeschwindigkeit so außerordentlich, daß er nach etwa 150 Meter unter der Ueberführung der Jnvalidenstraße schon eine Geschwindigkeit von mindestens 50 Stundenkilometern entwickelte. Im nächsten Augenblick war er in schneller Fahrt in einer Kurve verschwunden. Bereits um 8,11 Uhr hatte der Schnelltrieb- wagen den Spandauer Hauptbahnhof erreicht, den er ohne Aufenthalt, wenn auch mit Rücksicht aus die zahlreichen Weichen mit vermin- derter Geschwindigkeit, durchfuhr. Bemerkenswert war hier die fast völlige Geräuschlosigkeit, mit der der Schnellwagen durch den Bahnhof sauste, und auch die Oelqualmentwicklung, die nur bei der Anfahrt in Erscheinung tritt, war inzwischen voll» ständig verschwunden. Um 10.21 in Hamburg Um 10,21 Uhr traf der Wagen im Ham- burger Hauptbahnhof ein, also eine Minute unter der vorgesehenen Fahrzeit von 142 Minuten Der schnellste k'ld.Zug braucbt für diese Strecke bekanntlich 179 Minuten. Die Probe- fahrt ist nach den bisherigen Meldungen zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen. In Homburg erregte der Schnelltriebwagen, wie hei seiner Absahrt von Berlin , großes Aufsehen.
Eröffnung einer neuen Kunstabteilung
Heute ist der letzte Teil der staatlichen Museen der Oeffentlichkeit übergeben worden, die Islamische Kunstabteilung im Ober- geschah des Vorderasiatischen Muse- ums. Damit ist das Schmerzenskind Bodescher Kunstpolitik und Messel -Hoffmannscher Bauenergie nun nach fast einem Vierteljahrhundert Bauzeit endgültig seiner Bestimmung übergeben. Wir dürfen uns dessen ohne Einschränkung freuen: hier sind endlich einmal, ein unerhörter Fall in der langen Reihe schmerzlicher Irrungen, Sammlungsinhalt und Sammlungsräume zur vollen Deckung gekommen. Wenn man, an der sogenannten Prozessionsstraße von Babylon, den Aufgang gefunden und die Treppe erstiegen hat, gibt es nur einen schlichten unbeirrbaren Rund- gang durch 17 Säle: Ursache, warum hier ein so selbstverständliches Prinzip an die Stelle eines Labyrinthes, wie im Deutschen Museum, getreten ist: Hoffmänn hat die endgültige Einteilung nicht mehr erlebt, beinahe nichts mehr verheddern können. Außerdem aber hat Dr. K ü h n e l, Direktor der Islamischen Abteilung seit 1931, auch in Ausgestaltung und Belegung der Räume freie Hand gehabt und die gesamte Abteilung klug und ge- schmackvoll in einheillichem Geiste aufgestellt. Die Säle sind alle im gleichen hellen Ton gehalten, sie führen nirgends als Schöpfung eines ehr- geizigen Architekten ein Eigenleben, sie find ledig- lich neutraler gut belichteter Hintergrund für die Gegenstände, und man wünscht, so möchte es über- all sein. Die Hälfte hat Seiten, die andere Ober- licht. Und mit eindringlichem Verständnis hat
Kühnel diese Teilung auch in der historischen Ent- Wicklung der islamischen Schätze ausgedrückt. Die Säle 1 bis 6 mit Seitenlicht, enthalten die Früh- zeit: Sasfanidifche Kunst(mit dem schönen Saal der K t e s i p h o n- F u n d e, die man seiner eigenen Ausgrabungstätigkeit verdankt), die ab- bafsidischen Erstlinge von S a m a r r a(von Herz- feld 1911 bis 1913 ausgegraben), den früh- islamischen und den herrlichen Kairo - Saal, der mit seinen Elfenbeinen, Gläsern und Bronzen einen überwältigenden Eindruck macht. Drüben, die entsprechenden Säle 11 bis 17 bringen die Hochblüte der seldschukifchen, per- fischen, türkischen und indischen Kunst vom 13. bis 18. Jahrhundert. Das sie verbindende Gelenk zeigt uns neben einer schönen Uebersicht über die spanisch-maurische Spätblüte die großartige Mschatta-Fassade, die 1904 ins Kaissr-Friedrich-Museum gelangte, aber erst hier ihre Wirkung entfalten wird: ein erstaun- liches Stück arabischer Wüstenarchitektur aus dem 8. Jahrhundert,, ein Wunder tevpichhaft feinster Steindekoration, das feine Aufstellung hier— anstatt am Anfang— lediglich seiner Monumentalität verdankt, für die nur an der Stirnseite des Flügelbaus der Platz bereit stand. In. diesem Haus der Kolofsalitäten wird es als Gegenstück zu Pergamon , Milet und Babylon seine feineren und ursprünglichen Reize entfalten können. Denn die Mschatta-Fassade , als einziges großes Stück der islamitischen Sammlung, weist uns mit Nachdruck auf den Weg, auf dem man zum tieferen Verständnis dieser außerordentlichen Kunstschätze gelangen kann. Nirgends finden sich darstellende Dinge: die Ruhe vollkommener
Schmuckformen umfängt uns wohltuend von An- fang an: nur die zarten Buchminiaturen persischer und indischer Spätkunst geben Figür- liches. Islamische Kunst kennt nur die Ausge- glichenheit einer wunderbaren Architektur und eines nie übertroffenen Kunstgewerbes. In der unerschöpflichen Vielheit ihrer gravierten, ge- meißelten, gemalten, eingebrannten, gemauerten Muster lebt die unpersönliche Hingabe an das große Allgemeine, an Gott und die Menschlich- keit und die Bedürfnisse ihres Kults und ihres stillen und ganz privaten Daseins. Die herrlichen Teppiche, die tauschierten Metall- geräte, die Glasampeln, die Orna- m e n t e, die gemeißelt oder in farbenglühender Majolika ihre Bauten außen und innen wie mit einem Zaubernetz überspinnen— sind Ausdruck eines gesicherten Gemütszustandes, desien Aus- gewogenheit dem Abendländer unerreichbar und darum um so vollkommener erscheint. Von dieser Seite her können wir der islamischen Kunst uns mit restloser Beglückung hingeben. Historisch aber ist sie als eine Schöpfung der Mittelmeerkultur anzusehen, die sich ebenbürtig, ja richtunggebend zwischen die Antike und das abendländische Mittelalter einschiebt, die klassische Kunst ablösend und die Vorbilder für die noch unbehilfliche Kunst unseres Mittelalters schaffend. Im Angesicht dieser vollkommenen Formen können wir ihre ungeheure Bedeutung für die romanische und srühgotische Epoche er- kennen. Ihr Einfluß ist bis zum Rokoko lebendig geblieben, ja er ist in der Entwicklung der letzten Jahrzehnte abermals zur Bedeutung für unsere Kunst gelangt.?aul?. Sdimitit.
Es ist sicherlich eines der schwierigsten Inszenie- rungsprobleme, zu diesem fragwürdigen Text(am fragwürdigsten im gesprochenen Wort), zu dieser unsagbar reinen, holden, im schönsten Sinn volks- tünllichen Musik Theater zu machen. Theater, das den Bruch zu kitten, die immer wieder fühlbare Zwecheit in Einheit aufzulösen vermöchte und nebenbei zu bewirken hätte, daß das verstaubte Repertoirestück frisch und neu und mit Bedeutung auch gefällig sei— was die Musik für sich freilich immer geblieben war. Nun, die Städtische Oper, vielmehr E b e r t, der für die Neuinszenierung verantwortliche Intendant, sie helfen sich, iirdem sie nicht vom texllichen Vorwurf ausgehen oder gar schlicht Oper spielen: sondern indem sie auf die romantischen Grund- kräfte hinter beiden, aus Sage und Märchen zurückgehen. Wagners Worte von der„liebens- würdigen deutschen Träumerei, der Schwärmerei vom Walde"— hier sind sie offenbar Motto des Szenischen geworden. So wird Rochus Gliese , der Bühnenbildner, Illustrator gleichsam eines alten Märchenbuchs. Und wie wir es auch auf- blättern, immer ist es der Wald, der finstere, ge- heimnisvolle, der mehr als Rahmen, der der eigentliche Inhalt all der Bilder bleibt: der Wald im verlöschenden Abendlicht, im Sternenschimmer mit dem guten alten Mond, in allen Schrecknissen der Wolfsschlucht, drohend auch im Frühlicht noch des traurigen, ereignisreichen Hochzeitstages.(Die Wolssschlucht selbst ist allerdings nicht recht ge- glückt, ist perspektivisch verzeichnet, im Raum zu eng: und trotz oder wegen alles grausigen Ge- schehens, trotz oder wegen der Lautsprecherchöre und Gespensterprojektionen immer noch nicht weit vom ein wenig Lächerlichen.)
Im Spiel vor diesem tannendunklen Hinter- grund, im Kampf der guten und der bösen Mächte übermächtiger Natur gegen die(und in den) Menschen, einfachen Waldgeschöpfen, die nach alter Märchenweis' in reine und unreine, überwundene und überwindende zerfallen— da freilich geschieht nicht nur genug: geschicht zu viel. Da sind die schlichten Bilder, auf die es ankommt, aus die es angelegt ist, in sorgfältig berechnete klug kon- trastierte, aber viel zu vielfältige Bewegung auf- gelöst. Da herrscht eine Nervosität, die sich keinen Augenblick auf die Musik verlätzt, die die stehende Szene oft genug rechtfertigt, mehr noch: gebiete- risch verlangt. Da wird dramatisches Theater, da wird einfach.zu viel Theater gemacht, das den leicht verletzlichen, schimmernden Schmelz des Werks, das seinen schönsten Schmuck gefährdet: die Naivität. Was aber alles, dies sei ausdrücklich vermerkt, unschwer zu tilgende Arabesken, am Rande einer großen Leistung sind. Elisabeth Friedrich singt die Agathe nicht sehr gleichmäßig, flackernd, ohne Festigkeit und Sicherheit manchmal, dann wieder in reinen, schön geschwungenen Mslodiebögen. F i d e s s e r, von dem ähnliches zu sagen wäre, bleibt als Max ein wenig unter seinem Niveau. A n d r e s e n als Eremit, Erna Berg er als lustig-lebendiges, sauber und fein singendes, zierliches Aennchen sind schöne Ergänzungen des Ensembles: Wilhelm Rode endlich bot im Schauspielerischen eine über- ragende, eine selten vollkommene Leistung. S t i e d r y brachte alles Musikalische, brachte das Orchestrale, die präzisen ausdrucksvollen Chöre, die durchsichtigen Ensembles zu schöner geschlossener Wirkung. Arnold Walter.
wegfahren wollen, so kann er auf Grund dieser Verfügung sofort interniert und überdies ver- halten werden, für jeden Tag des oerweigerten Auftretens im Theater in der Iosefstadt eine Konventionalstrafe von tausend Schilling zu be- zahlen. Der gerichlliche Bescheid wurde Attila Hörbiger im Laufe des Sonntags zugestellt. Hörbiger wird also nach allen Regeln der Kunst in Oesterreich — eingesperrt, wenn nicht der sicher erfolgende Einspruch gegen die einstweilige Verfügung seine Freigabe bringen sollte. Nach Versicherung Hörbigers und der Bühnengenossen- schaft steht ihm vertraglich der Urlaub zu. Es ist daher anzunehmen, daß die Beschwerdeinstanz andeinr entscheidet als die einstweilige Verfügung.
Bastorensorijen Schwerthände sind waffenlos Jede zweite Sendung trägt zurzeit Irgendeinen weihnachtlichen Titel. Man schaltet sich aufz ge- radewohl in eine ein: Reportage aus einer märkischen Stadt im Programm der Funk- stunoe. Das Mikrophon scheint in einer Kirche zu stehen: man hört ein« Predigt. Arleit-Hände. beklagt der Pfarrer, seien heute ohne Arbeit. Schwerthänd« zerschlagen oder waffenlos. Nach- her wird sehr lange sehr fromm gesungen. Hoffentlich war es recht vielen Hörern eine rechte weihnachtliche Freude, zu erfahren, daß auch in einer kleinen märkischen Stadt von der Kanzel her auf die tiefe Tragik hingewiesen wird, die darin liegt, daß Schwerchände waffenlos, auch arbeitslos sozusagen, sind. Eine lohnende auf Weihnachten gestimmte Sen- dung gab es am Sonntagnachmittag: Walter von Holländer las zwei„Geschichten um Weih- nachten". Die eine war eine Kindergeschichte, die voll Ironie die Güte umrankte, die, gerührt über sich selber, mit einigen abgelegten Kleidungrstücken und ein paar Pfefferkuchen und Nüssen Weihnach- ten zu den armen Leuten herabsteigt: die erste erzahlle von einer Weihnachtsfeier an der fron - zösischen Front, einer Feier, über die das einzig wahre Weihnachtswort schwang: Friede! Frie- den!, das die Deutschen Sehnsuchtsvoll hinüber-
riefen in die französischen Gräben, und das chnen von dort zurückklang als„Vivs la paix!" Eine Reichssendung aus Wien zeigt«, wie gut solche historischen Bilder sich gestalten lassen, wenn sie statt von Kriegervereinspatrioten von Menschen gestaltet werden, die nicht mit dumpsen Gefühlen, sondern mit wachen Sinnen das Nahe und das Ferne zu erfassen wisien. Der bunte Hörfilm, den die Funtstunde übernommen hatte, malte ein Bild von Wien , aus seiner Land- schast, seiner Geschichte und seinen Menschen. Ia.
Einsperrverfügung Schauspieler darf nicht ausreisen Wie der Wiener „Morgen" meldet, steht der bekannte Wiener Schauspieler Attila Hörbiger , der Mitglied der Wiener Reinhardt- Bühne in der Josef st odt ist, im Mittelpunkt einer interessanten Affäre. Attila Hörbiger war von der Berliner Volksbühne eingeladen worden, in Carl Zuckmayers..Schinderhannes" die Titelrolle zu spielen. Das Theater in der Iosefstadt oerweigerte dem Künstler aber den Urlaub und hat nun auch eine einstwellige gerichtliche Ver- f ü g u n g erwirkt, der zufolge Attila Hörbiger Wien nicht verlafsen darf. Sollte er doch
Schriftsteller Karl Friedrich Jtomof gestorben. In der Nacht zum Sonntag ist der Schriftsteller Karl Friedrich Nowak an Herzschwäche plötzlich gestorben. Nowak wurde am 1. Januar 1882 in Wien geboren. Er betätigte sich vornehmlich als politischer Schriftsteller und veröffentlichte zahl- reiche Werke. Bekannt sind von ihm„Der Weg zur Katastrophe",„Der Sturz der Mittelmächte", „Chaos" und„Versailles ". Tokio — die drittgrößte Stadt der Welt. Groß- Tokio , das jetzt durch die Eingemeindung von 82 Dörfern und Städten zu einer neuen Riesen- stadt geworden ist, rückt damit unter den Groß- städten der Welt an die dritte Stelle. Es ist von einer Einwohnerzifser von 2 Millionen plötzlich auf 5 Millionen gesprungen, übertrifft also damit Berlin und steht nur noch hinter London und New Port zurück Durch denselben Erlaß wurde das Gebiet der Stadt um das Siebenfache, von 8000 Hektar auf 56 000 Hektar, ver- größert. Die Zahl der Stadtverordneten steigt von 60 auf 144. Die Bevölkerungsdichte beträgt jetzt 250 Personen auf den Hektar in der Altstadt und 65 in der Neustadt. Tokio soll in dieser neuen Ausdehnung imstande fein, eine Bevölkerung von 8 240 000 Köpfen aufzunehmen. Vlbllographie des Zeltungswesens. Im Auf- trage des Deutschen Instituts für Zeitungskunde Berlin gibt Dr. Karl Börner, der Leiter der Auslandsabteilung und Bearbeiter des im Jahre 1931 veröffentlichten„Handbuches der Weltpresse", eine„Internationale Bibliographie des Zeitungs- wefens"(Leipzig , Otto Harrassowitz ) heraus. Dieses Werk stellt den ersten derartigen Versuch innerhalb des internationalen Schrifttums dar. Es umfaßt rund 7000 Titel der grundlegenden Literatur des In- und Auslandes. Abzweigungen des Golfstroms am Franz-Zofefs- Land? Nach einer Meldung aus Leningrad hat das dortige Arktisinstitut mit der wissenschaftlichen Ausbeutung der Porlarforfchungsarbeiten des Eis- brechers„Malygin" begonnen Die bisherigen Ergebnisse haben zu der sensationellen Entdeckung geführt, daß nördlich vom Fran�-Iosess-Land Ab- zweigungcn des Golfstroms als zweifelsfrei fest- gestellt wurden In großen Tiefen sind warme Ströme gesunden worden, von deren Vorhanden- sein bisher nichts bekannt war, Das Gr«h« Schausplelhauz bringt am 23. Dezember die Uraufführung der Abrahamschen Operette„Ball im Savoy " unter Leitung deZ Klimvoniste». Die Premiere stndet zugunsten der Wahltätigkeitskasien des Bereins Berliner Presse statt. AI ? nächstes Werk fall ein revueartiges, musikalisches Bollsstü-k unter der Regie von Reinhardt aufgeführt werden. Die Zlngalademle dringt Mittwoch, 21., und Donnerstag, 22. Dezember, Bachs Weihnachtsoratorium in der Philharmonie zur Auf- sührung. Joseph Plaut veranstaltet am 2. Wcihnachtsfeiertag, ll.M Uhr, im Schiller-Theater eine heiter« Matinee.