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führt wurde und den jungen Disputanten nachher zu Worten ehrlichster Bewunderung nötigte.

Wer als Urlauber des Schüßengrabens ihn aufsuchte, spürte, daß Frieden und Bölkerverständigung für Eduard Bernstein mehr waren, als Kampfparolen. Der Westen hatte ihm ein gut Teil politischer Bildung und menschlicher Bereicherung gegeben. Wie wenige empfand er schmerzlich die Kluft, die fich auftat. Als dann der Krieg zu Ende ging und es galt, wieder aufzubauen, grüßten wir Jungen ihn freudig als einen der ersten Brückenschlager zur Einheit der deutschen Sozialdemokratie und zur Wieder­errichtung der Internationale. Gerade in jenen Jahren zeigte Eduard Bernstein , daß nur ein guter Europäer ein guter Deutscher sein kann, denn er wußte, daß seit der Zeit jener Klassiker, die er immer und immer wieder zu zitieren pflegte, das Beste am deutschen Denken ,, gut europäisch" war.

Einzelheiten seiner Kritik am margisti­schen Lehrgebäude waren nach dem Kriege Kampfgegenstand der Jugend, die um Selbstverständigung und Klärung mit der neuen Zeit rang Bei den Jungsozialisten Bei den Jungsozialisten stritten die ,, Hofgeismarer " und die ,, Hanno­veraner" miteinander, wie einst, als der Re­vifionismus auffam, die Flügel der Partei. Aber wer jene Diskussionen miterlebt hat, weiß, daß stets die Leistung Eduard Bern­ steins , die ja nachgerade Richtschnur des praktischen politischen Handelns geworden war, so sehr auch diese politische Praxis um­stritten sein mochte, in ihrer grundsätzlichen Bedeutung Freund und Feind zur einheit lichen Anerkennung verband. Denn in jedem Saze, den er schrieb und sprach, lebte ein Geist, der das Dogma niemals über das Leben, das Schema niemals über die Wirk­lichkeit siegen ließ und der, weil er so der Geist eines Lehrend- Lernenden war, allen Lernenden verbunden blieb. In ihm strahlte, durch die Wissensfülle hindurch, wie ein Licht durch köstliches flares Glas, jene Weis­heit, die auch aus Enttäuschungen die Kraft zum ,, Ja" sagen nimmt. Man kann die tiefste Quelle dieser Kraft, die sich in Eduard Bern stein gerade dann offenbarte, wenn er un­zähligen jungen Menschen, die der Not bes nahen Ostens entronnen, bei ihm anklopften, Rat und Tat fanden, nicht anders bezeichnen, als mit einem Worte, daß zu der Zeit machsender europäischer Verwilderung bei­nah feine Klangfarbe zu verlieren broht: Es mar in ihm eine echte, mahre Humanität! Sie war es auch, die seinem piel umstrittenen Saß erst den echten Charafter perlieh, fie Schuf den Wunsch, nicht über ferne Ziele zu grübeln, sondern dem Alltag burch bie Be­wegung abzuringen, was der Alltag zu geben vermochte. Sozialismus war diesem großen Theoretiker stets mehr als Theorie und nie nur ein Menschentraum für die Zukunft, sondern stets wahres schöpferi­sches Menschentum der Gegen mart. Ein Menschentum voll Glauben, Wissen und Güte mie Eduard Bernstein .

Eduard Bernsteins Tod

in der Presse der Gegner

Der Tod des sozialistischen Patriarchen Eduard Bernstein , der zwei Menschenalter hindurch selbstlos für unsere Sache wirfte, hat in der ganzen Internationale lebhafte Teilnahme her. vorgerufen; in allen Ländern wird der Wirksam keit des Verstorbenen in Ehren gedacht.

Auch die bürgerliche Presse mit wenigen Ausnahmen senkt an der Bahre des greijen Kämpfers achtungsvoll den Degen und behandelt den toten Gegner mit der Vornehmheit, die Bern stein selbst trotz aller Berfolgungen sein ganzes Leben hindurch geübt hat. Mit menigen Aus­nahmen zu diesen gehört natürlich die ,, Deutsche Zeitung", die ihrem infernalischen Haß auch gegen den Verstorbenen seinen Lauf läßt und von seinem Birken nichts anderes weiß, als daß er die Kriegsschuldlüge, die Abtretung Elsaß - Lothringens und deutsche Kriegsentschädi gungen" in ausländischen Blättern vertreten hätte. Wer da weiß, wie Eduard Bernstein gerade für die Erleichterung und Beseitigung der letzteren eingetreten ist, wird diesen Eselsfußtritt zu wür digen wissen.

Das politische Niveau des Großbürgertums wird aber auch in der Deutschen Allge. meinen Zeitung" sichtbar, die über Bernstein und die Entwicklung in der Sozialdemokratie nichts weiter zu sagen weiß, als dieses:

Bernstein hat eine große Anzahl von Büchern und Schriften, herausgegeben; er gilt als einer der geistigen Väter der sogenannten Revisionisten", die um die Jahrhundertwende den undurchführbaren agitato. rischen Stumpffinn von Karl Marg und Engels mit einer Beimischung von gefundem Menschenverstand zu versehen suchten." Mit dieser geistigen Höhe ihres Denkens und Polemisierens ist es der bürgerlichen Presse ge= lungen, alle Mittelparteien zu zerschlagen und ihre Wähler dem Stumpffinn des Nationalsozialismus

Hitlers leere Schublade

"- Hitler will es ,, unter Verschluß halten"

Der Schwindel mit dem ,, Rettungsprogramm"-

Es wird erzählt, daß um die Zeit des November­putsches von 1923 Adolf Hitler wiederholt Freunde und Gläubige vor eine verschlossene Schublade feines Schreibtisches geführt habe, um ihnen zu erzählen, barin sei sein Gesamtplan zur Rettung Deutschlands verschlossen. Die Schublade aber fei leer gewesen!

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Adolf Hitler hat in seinen Schriften aus­gesprochen, daß man auf das Bolt wirken müsse mit den Mitteln, die für jede gewöhnliche Reklame angewandt werden. Seine Ansichten über politische Propaganda und die leere Schub­e Schub­lade passen ausgezeichnet zueinander!

Seit Wochen wird von der nationalsozialisti schen Presse Reklame getrieben mit einem neuen, ganz kurzem Programm Hitlers , das die un= mittelbare Lösung der Wirtschafts= not und des Maffenelends" einschließen foll. Tag für Tag hat seine Bresse geschrien, Hitler

müsse zur Durchführung dieses Programms an

die Macht ,,, solle nicht Land und Volk" zugrunde gehen".

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Der Vorwärts" hat seit dem 8. Dezember wiederholt Hitler aufgefordert, sein Rettungs­programm" zu veröffentlichen, wenn er sich nicht dem Vorwurf aussehen wolle, daß er solange mit der ,, Rettung" zurückhalten wolle, bis ihm die erste Rate des Reichskanzlergehalts aus­gezahlt worden sei.

Auf die wiederholten öffentlichen Aufforderun gen hat Hitler geschwiegen wie ein Grab. Seine Vertreter im Haushaltsausschuß des Reichstags haben einen Antrag zur Arbeitsbeschaffung ein­gebracht, der sich als ein ganz ordinäres Infla­tionsprogramm ohne jede originelle Idee ent­puppte. Aber nun hat Hitler geredet! In Halle, Magdeburg und Hamburg , und dabei erklärte er:

,, Schleichers Rundfunkrede habe viel Gedanken enthalten, von überall her­beigeholt, aber nicht einen einzigen Gedanken, wie er im großen diese Ge­danken realisieren wolle. Die Partei werde nicht noch weitere Ge­danken ihres Wirtschaftspro gramms der Oeffentlichkeit übergeben, sondern in Zunkunft dieses Programm unter Verschluß halten, damit es nicht ausgeplün­dert werden könne."

Hitler behauptet nach wie vor, daß seine Partei im Besitz eines Programmes sei, das die Lösung der Wirtschaftsnot und des Massenelends bedeute! Er will es jedoch unter Verschluß halten, damit ihm niemand die Ehre der Priorität und das geistige Urheberrecht raube.

Die sozialdemokratische Partet hat ihr sozialistisches wirtschaftliches Programm zur Krisenlösung der

und Arbeitsbeschaffung

Paul Boncour an der Arbeit

Schwierige Kassenlage

Paris , 19. Dezember.

Paul Boncour hat am Montagvormittag von seinem Vorgänger Herriot die Geschäfte des Außenministeriums übernommen und sich die Abteilungsleiter vorstellen lassen. Dann empfing Paul Boncour den Arbeitsminister Dalimier, der Don dem Generalsekretär des Allgemeinen Ge werkschaftsbundes Jouhaug begleitet war. Jouhaug segte dem Ministerpräsidenten die Wünsche der Arbeiterschaft vor allem in bezug auf die Berringerung ber Arbeitslosigkeit quseinander und bat ihn, diesen Wünschen in feinem Regierungsprogramm Rechnung zu tragen.

Am Montagnachmittag trat die Regierung zu ihrem ersten Rabinettsrat zusammen. Der Ministerpräsident segte seinen Kollegen die Ar= beitsmethoden auseinander, die er anzu menden gebenft, und gab ihnen die Grundlinien der Regierungserklärung befannt. Die endgültige Form der Erklärung wird in einem am Donnerstagvormittag unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten stattfindenden Ministerrat fest­gelegt werden. Finanzminister Chéron kündigte an, daß er seine Pläne über die Reform der öffent lichen Kassenführung und der Finanzverwaltung, die er im Jahre 1929 in Angriff genommen hatte, weiterverfolgen werde. Es sei bei den gegen­wärtigen Verhältnissen unmöglich, sich jederzeit ein flares Bild über die Kassenlage des Staates zu machen. Diese Reform soll auch bei allen öffentlichen Instituten burchgeführt werden, an denen der Staat beteiligt ist.

Wie weiter verlautet, wird die Regierung ge­nötigt sein, das Parlament bis zum Ende des Monats um die Ermächtigung zur Ausgabe neuer Schabonds im Betrage von drei bis vier Milliarden Franten au bitten, um der Kasse des Schazamts, die zurzeit nur noch über einige Millionen verfügt, neue flüffige Mittel zur Dedung des Ultimobedarfs zu verschaffen. Die lezte Ausgabe von Schah­bonds war im Mai( brei Milliarden) und im Juli( zwei Milliarden) erfolgt.

Ein Linkskabinett

Die franzöfifche Regierung, die Paul Boncour in verhältnismäßig furzer Zeit gebildet hat, ist eine

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zuzuführen fie seßt diese Tätigkeit trotz ihres beschämenden Erfolges munter fort.

Als dritte im Bunde darf an der Seite der Graßindustriellen und der Allbeutschen auch die fommunistische Breffe natürlich nicht fehlen. Die Welt am Abend" stürzt sich in die gleichen geiftigen Untoften, indem sie schreibt:

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Eduard Bernstein zählte zu den persönlichen Bekannten von Marg und Engels, mit denen er bereits lebhafte Auseinandersetzungen hatte. So entwidelte er sich bald zum Revisionisten reinsten Waffers, der die Klassenkampftheorie durch das friedliche Hineinwachfen" in den kapitalistischen Staat zu ersetzen versuchte."

Kein Wort mehr! Von einer mehr als sechzig­jährigen Wirksamkeit für die Arbeiterklasse, pon mehr als zwanzigjährigem Eril, von Berfolgungen und selbstloser Arbeit bis ins hohe Greifenalter hinein fein Wort, nur ein paar schnöselhafte Ab­fälligkeiten und der Mann ist für fie abgetan. Sie

reine Linksregierung. Sie steht sogar noch weiter links als das Kabinett Herriot .

Der neue Ministerpräsident hat zwar auch ver­fucht, fich eine möglichst breite Basis zu sichern und auch Mitarbeiter aus dem Lager der ge= mäßigten Linten heranzuziehen. Das ist ihm allerdings nur in geringem Maße gelungen. Er hat dort verschiedene Absagen erfahren, meil eben die Gesamttendenz seiner Regierung deutlich dahin geht, sich vor allem die Unterstützung der Sozialisten auch in jenen Budgetfragen zu fichern, an denen über furs ober lang das Kabinett Herriot gescheitert, wenn es nicht ingmischen über die Schuldenfrage gestürzt märe. Das Ber­schwinden des bisherigen Finanzministers Germain Martin, Den Herriot aus der Erbschaft von Tardieu übernommen hatte und der in immer stärkeren Konflikt mit den Sozialisten und mit dem linken Flügel der Radifalen geraten mar, ist allein schon ein Zeichen weiterer Links­schwenkung; die Ernennung Don Bater Chéron" zum Finanzminister, der als Sach­verwalter der Interessen des kleinen Mannes" gilt und im Volfe viel beliebter ist als in groß­fapitalistischen Kreisen, ist jedenfalls als ein zu geständnis an die Linke gedacht und dürfte die Gegensätze zwischen rechts und lints im Parla­ment verschärfen.

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Im übrigen besteht Paul Boncours Mannschaft zum größten Teil aus seinen bisherigen kol­legen vom Ministerium Herriot , von denen nur sehr wenige ausgeschieden sind. Herriot selbst hat Boncours Ministerliste ausdrücklich geneh­migt und ihm seine Unterstützung versprochen.

Interessant sind verschiedene Namen, die zum ersten Male einen Boſten in einer Regierung bekleiden und die die Linksorientierung des neuen Kabinetts flar hervortreten lassen. So ist der Pensionsminister miellet hauptsächlich dadurch befannt gewesen, daß er in Belfort der stärkste lofale Widersacher von Tardieu ist; der persön­liche Unterstaatssekretär von Boncour im Minister­präsidium wird der Abgeordnete Eugène Frot sein, der erst vor wenigen Wochen aus der sozia­ listischen Fraktion megen Meinungsverschieden heiten über gewisse, von Boncour geforderte Militärkredite ausgeschieden ist; Unterstaatssetre.

reichen fich die Hände wie immer, Großfapitalisten und Kommunisten, wenn es gilt einen sozialdemo= fratischen Toten herabzusehen.

Wie oft haben gerade die Kommunisten um sein Wort, feine Stimme, seine Befürwortung ge bettelt, wenn es galt irgendwo in der Welt einen der Ihren zu retten, dem der Henker drohte immer hat Bernstein diesen Bitten ent­sprochen die Welt am Abend" zollt ihm nun dafür den Dant.

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Beileidskundgebungen

Zum Zobe. Eduard Bernsteins find aus allen Teilen der Welt und aus allen Teilen Deutsch­ lands in Berlin Hunderte pon Beileids= fundgebungen eingelaufen. So tele= graphierte das Sekretariat ber Ar­beiterinternationale:

Aus Zürich , we Eduard Bernstein vor einem halben Jahrhundert seine ersten großen Erfolge

Oeffentlichkeit vorgelegt. Sie hat es zu Anträ­gen im Reichstag verdichtet. Dies Programm steht auf geschlossener weltanschaulicher Grund­lage. Die Sozialdemokratie wirbt für dies Pro­gramm. Sie will seine Durchführung. Ihre Aufgabe erblickt sie nicht darin, wie ein Gralshüter eifersüchtig über geistiges Urheber­recht und Priorität zu machen, sondern in der Verwirklichung ihrer Ideen. Denn sie treibt Politik im Dienste des Volkes und der Arbei­terklasse, nicht Reklame!

Hitler aber erklärt: und wenn Land und Volk zugrunde gehen, mein Programm bleibt in meiner Schublade unter Verschluß, solange ich nicht Reichskanzler werde! Dem Manne liegt nichts an der Durchführung seines Programms, sondern nur an der Befriedigung seines eigenen Ehrgeizes! Die Bedenken um die Rettung von Land und Volk sind ihm Gegenstand einer plumpen Re= flame mit der verschlossenen Schublade!

Mit dieser Rede hat sich Hitler selbst entlarvt als ganz gewöhnlicher politischer Scharlatan! Hinter dem Geschrei um das ,, Rettungsprogramm" ſteht die leere Schublade!

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Auf Grund dieser Rede erklären wir laut und halten daran fest bis zum Beweis des Gegen­teils: die Behauptung, daß Hitler ein patentiertes, ganz originelles Programm der Rellung aus. Krisennot und Arbeitslosigkeit besitze, ist ein ganz gewöhnlicher Schwindel!

tär im Arbeitsministerium wird der Abgeordnete Francois du Tessan, der viele Jahre hin durch als Leiter des Pariser Büros des großen südfranzösischen radikalen Blattes Dépêche de Toulouse" einen mutigen Kampf für Linksorien tierung im Innern und für Verständigungspolitik nach außen geführt hat. Doch ist vielleicht die bemerkenswerteste Ernennung die des Abgeordne ten Pierre Cot zum Unterstaatssekretär im Außenministerium, also an einer zweifellos ein­flußreichen Stelle. Cot, der einstmals Sekretär von Poincaré war, hat sich in den letzten fünf Jahren einen Namen gemacht als eifriger Vor­fämpfer einer mutigen Politit der Ber ständigung zwischen Deutschland und Frank­ reich . Als solcher hat er innerhalb der radikalen Bartei auf pielen Kongreffen in Opposition gegen Herrint gestanden, dem er feine zögernde Haltung in allen Fragen zum Vorwurf machte, wo es galt, gerechten durchführbaren Forderungen Deutschlands rechtzeitig und weitherzig entgegen zulommen. Er war der Wortführer des linfen Flügels der Rabifalen in diesen Fragen und unterschied sich faum noch von den unter den Sozialisten, Pierre Cots Ernennung ist insofern überraschend, als sie gerade unter Paul Boncour erfolgt ist, von dem man leider, obwohl er bis vor einem Jahre der sozialistischen Partei ange= hörte, feine allzu fühne Außenpolitik erwarten darf. Jedenfalls dürfte Cot eine sehr nüßliche Ergänzung von Boncour im französischen Aus­ wärtigen Amt sein.

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Freilich: zur Verständigung gehören zwei Partner. Insofern darf sich das deutsche Volf, das sich millionenweise den Scharlatanen des egtremen Nationalismus in die Arme geworfen hat und heute noch von Kreisen re­giert wird, die dem nationalistischen und mili­taristischen Stahlhelm nahestehen, nicht wundern, wenn eine an sich durchaus verständigungs­bereite französische Linksregierung nur zögernd und fogar mißtrauisch an die außenpolitischen Probleme der nächsten Zukunft herangeht.

Es geht nicht an, im eigenen Lande dem Militarismus und der Reaktion zu huldigen und vom Nachbarlande lauter Verständnis und Entgegenkommen zu erwarten, nur weil dort eine Linksregierung am Ruder ist, die auf sozialistische Unterstützung angewiesen ist. Möge das deutsche Bolt das Beispiel des französischen beherzigen. und sobald als möglich den Weg der demo= fratischen Vernunft in der Innen- und in der Außenpolitik wiederfinden!

als Redakteur des ruhmreichen Sozialdemokrat" errungen, übermitteln wir der deutschen Sozial­demokratie den Ausdrud tiefften Mitgefühls. Eduard Bernstein , der schon Mitglied der ersten Internationale gewesen, der für die Notwendig­feit internationaler Verbundenheit der Arbeiter­klasse auch in den schwersten Zeiten mutig ge= tämpft, wird stets ein Vorbild unerschütterlichen Gerechtigkeitsfinnes und voller Hingabe an die Idee der Befreiung der Menschheit bleiben."

Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Dänemarts telegraphierte: Liebe Genoffen, mit Schmerz haben wir den Tod des Genossen Eduard Bernsteins erfahren. Sein Tod ist ein Berlust des internationalen Sozialismus. Wir senken unsere Fahnen vor seiner Bahre.

Die Parteileitung der Ungarischen Sozialdemo­fratie: Die Nachricht vom Ableben Eduard Bern­ steins , des großen Lehrmeisters des Sozialismus, erfüffte uns mit großer Trauer. Empfanget unfere tieffte Anteilnahme.