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Sozialismus

Vortragsabend

in der Handelshochschule

Der Arbeitskreis der Neuen Blätter für den Sozialismus" ver­anstaltete in der überfüllten Aula der Handels­hochschule einen Diskussionsabend. Nach kurzen Begrüßungsworten von Prof. Tillich ergriff der Referent des Abends, Genosse Prof. Adolf Loeve, das Wort. Er führte etwa aus:

Mit drei Einschränkungen fann von einem heute möglichen Sozialismus gesprochen werden. Einmal ist nur die Rede von einem sozialistischen  Zustand der Wirtschaft, zweitens stehen die politischen Voraussetzungen des wirtschaft­lichen Durchbruchs zum Sozialismus ausdrücklich nicht zur Debatte, drittens wird vorausgesetzt die Notwendigkeit oder die Wünschbarkeit des Sozialismus unter Sozialisten eine Selbstver­ständlichkeit.

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Sozialismus ist heute möglich als fozia­listische Marft Planwirtschaft. Ihre Bedingung ist Sozialisierung des Großeigentums in Stadt und Land. Das Kleineigentum, insbe= sondere der bäuerliche Kleinbesig bleibt zunächst bestehen. Aufrechterhalten wird ferner der Markt, die Geld- und Kreditwirtschaft, die von einer Planstelle beherrscht werden müssen. Diese sozia­listische Marktplanwirtschaft ist das Minimum des Möglichen und zugleich des Notwendigen. Die Vorkriegszeit wurde beherrscht von der Idee des Zukunftsstaates Bebel hat sie in seinem Werk ,, Die Frau und der Sozialismus" beschrieben- der gleichsam eine konzernreife Wirtschaft voraus­setzte. Dieser Zustand war aber 1918 nicht erreicht. Eine Totalsozialisierung wurde als un­möglich erkannt. In der Folgezeit( 1919-1932) wurden mehrere Methoden des sozialistischen   Ein­dringens in die Wirtschaft angewandt. Neben der Selbstverwaltung der Arbeiterschaft( Konsum­genossenschaften) wurde der Weg der Staats­fontrolle beschritten, die Form der Arbeitsgemein­schaft von Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurden vor allem im Betriebsrätemesen erprobt, schließ= lich wurden die öffentlichen Unternehmungen in weitem Maße ausgebaut. Gescheitert sind staat­liches Kontrollsystem und die Methode der Arbeits­gemeinschaft. Positiv wirkten Selbstverwaltung und die öffentlichen Betriebe. Es gibt keine objektive Neutralität des Staates, solange das tapitalistische Großeigentum besteht. Verstaat­lichung ist nur dann Vergesellschaftung, wenn wirklich Demokratie herrscht. Planung und Sozialisierung gehören zusammen. Sozialisiert wird das Großeigentum, geplant wird der ganze Zirkulationsprozeß der Wirtschaft. Die Kapital­investitionen müssen gelenkt, der technische Fort­schritt muß gezügelt, Sozialpolitik und Steuer­politif im Sinne der Einkommensangleichung ge regelt werden. Nur so fann die Stabilität einer stetig wachsenden Wirtschaft gesichert erscheinen. Die sozialistische Marktplanwirtschaft ist elastisch, sie ist sozialistisch, weil sie den Rapitalismus in feiner Wurzel befämpft. Die ökonomische Reife dieser sozialistischen   Wirtschaftsgestaltung ist heute gegeben, aber auch der politische Reifezustand ist in den überwiegend antikapitalistischen Mittel­schichten ereicht. Proletariat und Mittelstand, insbesondere Bauern, Angestellte und Beamte müssen ein Bündnis eingehen. Nur dann ist demokratischer Sozialismus in Deutschland   möglich.

In der angeregten Diskussion sprachen: Wilhelm Eggert, Otto Nathan, Frig Naphtali, Prof. Eduard Heimann  , ein Genosse aus dem Betrieb, Prof. Carl Landauer   In seinem Schlußwort grenzte sich Loeve in Uebereinstimmung mit Heimann und Landauer gegen Einwendungen ab, die gemacht worden waren. Ohne Gesamtbild der nächsten Phase gibt es keine sozialistische Politik. Man muß die Richtung fennen, in der man marschiert.

Ausstellung des Corinth  - Denkmals. Das von bem Königsberger   Bildhauer Prof. Hermann Brachert   im Auftrag des preußichen Kultusmini­steriums für die Stadt Königsberg ausgeführte Lovis Corinth  - Denkmal ist jetzt fertiggestellt wor­den und gelangt in furzer Zeit zur Aufstellung. Das Denkmal, das zurzeit im Eingangsraum der Nationalgalerie ausgestellt ist, zeigt eine nadte, weibliche Geftalt als Berförperung des Genius der Malerei.

Vereinigung der Universität und der Techni­ schen Hochschule   in Breslau  . Die Kommissare des Reiches für Preußen haben den Beschluß gefaßt, die Universität und die Technische Hotschule in Breslau   mit Wirkung vom 1. April 1933 zu ver­einigen. Die Technische Hochschule   wird als In­genieurwissenschaftliche Fakultät der Universität angegliedert. Der Name der Gesamtanstalt wird lauten: Schlesische Universität".

Die heutigen Probleme der Astronomie werden an acht Abenden, Montags von 6 bis 8 Uhr, in einer für Ingenieure bestimmten Vortragsreihe im neuen Physik­saal am Reitweg Kurfürstenallee( nie) behandelt. Die Vorträge sind für jedermann zugänglich. Beginn Montag, den 9. Januar. Karten, Programme, Aus­kunft durch das Außeninstitut der Technischen Hoch­schule: C 1 Steinplatz 0011.

Dichter tonferieren im Varieté. Am 14. Januar, um 11% Uhr nachts, veranstaltet der Schußverbend Deut­scher Schriftsteller eine Nachtparade" in der Scala mit dem gesamten Scola- Brogramm. Prominente des Films, der Schauspielkunst und des Kabaretts wirken mit. Es konferieren neue Dichter. Gesamt­leitung: Peter Sachse.

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Die Sonntagsaufführung der Städtischen Oper ,, Die Prinzessin von Trapezunt  " wird durch Rundfunk übertragen und beginnt um 7% Uhr. In der Städtischen Oper haben die Bühnenproben zu der Neueinstudierung von R. Strauß  ' ,, Salome  " unter Leitung von Frip Stiedry und unter Regie von Otto Krauß begonnen.

Rittergutsbesitzer als Betrüger

Vom Sohn verdorben, was der Vater erworben

Der ftellvertretende Sturmführer der SA., ehe­maliger Rittergutsbefiher Richard Spieler­mann in Rangsdorf  , steht heute vor der Berufungskammer des Landgerichts III wegen Betrugs. Neben ihm sein Better Ferdinand Spietermann.

Die erste Instanz hat den Sturmführer wegen versuchten gemeinschaftlichen Betruges zu zwei Monaten Gefängnis, seinen Vetter zu neun Monaten Gefängnis und außerdem auch zum Ver­luft der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem:

Die Angeklagten haben sich mit großer Ge­riffenheit über Ehrlichkeit und Bertragstreue hinweggefeht und haben nicht aus Not, sondern aus dem Bestreben heraus, sich leichtfertig Geld zu beschaffen, gehandelt,

fie haben ein gemeines Verbrechen begangen. Troz dieses vernichtenden Urteils stellten beide Anwälte in der heutigen Verhandlung den Antrag, beide Angeklagte zu amnestieren, da sie

aus

Not gehandelt hätten. Ferdinand Spiekermann ist aber inzwischen in einem Falle bereits rechts­fräftig wegen Urfundenfälschung zu einem Jahr drei Monaten und im anderen Falle von der ersten Instanz wegen Betruges zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Aus dem Urteil der ersten Instanz erfährt man auch interessante Einzelheiten über das Vorleben des stellvertretenden SA.- Führers Richard Spiefer­mann. Er habe, heißt es da,

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ftets ein leichtsinniges und verschwenderisches Leben geführt.

Das Jägerbataillon hatte er verlassen müssen, weil er trotz der 300 M. Monatszuschuß, die ihm sein Vater, der Rittergutsbefizer in Rangsdorf  , Ge= bieter über 4000 Morgen Land, gewährte, Schulden machte. Auf Veranlassung des Vaters ging er im Jahre 1913 nach Amerika   und kehrte 1927 nach Deutschland   zurüd. Das überschuldete Rittergut war nicht mehr zu halten; es wurde vom Kreis Teltom für 1 200 000 m. erworben. Der Angeklagte erhielt davon als Vormund seiner Kinder immerhin noch 107 000 m. ausgezahlt. Die Verschwendung und die Großmannssucht be= herrschten ihn, wie das Urteil feststellt, weiter: In einem Jahre war von den 107 000 m. nichts mehr übriggeblieben,

dafür waren aber die Kinder im Besitz eines Grundstücks und eines Hauses. Den größten Teil des Kaufpreises hatte die Mutter erhalten, ein anderer Teil war für Anwaltsgebühren und Ge­richtskosten draufgegangen. Gegen den Kreis Teltow wurde aber ein Prozeß anhängig gemacht, weil er das Rittergut zu billig gekauft und die Besizer um 2 bis 3 Millionen Mark geschädigt haben sollte. Der Kreis Teltow gewann den Prozeß in zwei Instanzen. Unter Vorspiegelung nun, daß ihm aus einem Rechtsstreit 2 bis 3 Mil­lionen Mark winkten, beging Richard Spieker­mann die Handlungen, wegen deren er jetzt zum zweiten Male auf der Anklagebank sizt. Er war zum ersten Termin nicht erschienen und ist deshalb in Untersuchungshaft genommen worden.

Konservative neue Musik

Heifetz   und Schnabel

Hat man so ein Durchschnittskonzert neuer" Mufit wie die gestrige Veranstaltung der dieser Musit ergebenen internationalen Ge= sellschaft von Anfang bis zu Ende durchge­halten, ein wenig verzweifelt ob all der an­spruchsvollen Nichtigkeit, ein wenig gelangweilt der manirierten Frühreife müde und des unjungen und flugen Getu's dieser flugen und unjungen Jugend dann hat man allen Grund, sich mit Busoni   zu trösten. Der schrieb einmal: auch Jugend wäre meistens fonservativ, ihre Ver­sprechungen wären trügerisch, und die Guten stän den in jedem Alter allein. Bela Bartot, dessen Tanzsuite den Abend beschloß, ist einer jener ,, Guten", Alleinstehenden, Richtunggebenden. Die anderen aber marschieren alle brav in den unter­schiedlichen, ihnen von jenen gewiesenen Rich­tungen der Moderne und tun das ihre, um das oft genug Unnachahmliche durch konsequente Nach­ahmung zu diskreditieren. Stile und Haltungen nehmen sie an, die ihnen innerlich gar nicht ge= mäß sind; ausdrucksvolle Gebärden nützen sie zu ausdruckslosen Gesten ab, strupellos arbeiten sie mit den kompositionstechnischen Endresultaten jahr­zehntelangen Ringens ihrer Meister. Für wie fortschrittlich sie sich auch halten mögen, die meisten von ihnen arbeiten nach Rezepten. Rezept be­wahrer aber, und wäre es der Canon der Em­pörung, wären es die Rezepte der Revolution, sind immer konservativ....

Jerzy Fitelbergs Orchesteretüden( unerfind­lich, warum sie so heißen) bilden eine ausge­wachsene viersägige Suite. Bon einer feierlichen nichtssagenden Sinfonia eingeleitet, werden sie in einer Toccata fortgesetzt, die definitionsgetreu ein schnelles, glänzendes Stück ist- und sonst gar nichts. Grelle Dissonanzverbrämungen an sich be­scheidener Folgen und prunkende Instrumentie rung sind eher geeignet, die geistige Anspruchs­losigkeit der Stücke zu enthüllen als zu ver­schleiern.

Edmund von Bords Konzert für Altsaxophon und Orchester ist dreifäzig; zwischen rhythmisch interessierten, aber nicht gerade interessanten Ed­sägen steht ein Mittelstück sehr freier, asymme­trischer Melodik, deren seltsame, fast rührende Be­ziehungslosigkeit Sigur Rascher, der Solist des von Jochum geleiteten Abends schön zur Gel­tung brachte. Norbert v. Hannenheims 2. Konzert für Orchester in einem Satz ist strenger Schönbergstil. Unmöglich, dergleichen bei erstem Hören zu enträtseln, zu analysieren, in der Kon­struktion zu begreifen.

Eine Serenade Karol Rathaus  ' schließlich steht eigentlich noch außerhalb des Kreises neuer Mufit, der bindungslosen, freischwingenden Me­lodit, ter selbstherrlichen Rhythmit, des konzertan­ten Laufstils und der Zwölftontechnik: harmonische Spannungen halten die Säße zusammen, ordnen die Kräfte, bestimmen die Klangflächen und die schönen schwungvollen Steigerungen.

Heifetz   und Schnabel

An sieben Abenden wird Artur Schnabel  sämtliche Klaviersonaten Beethovens spielen. Schade, daß es im großen Saal der Philharmonie geschieht, dem für Klavierspiel dent­bar ungünstigsten Konzertraum Berlins  , den in

diesen Zeiten ein Pianist, und wäre er noch so groß, taum für einen Abend zu füllen vermag. geschweige denn für sieben; in dem ferner alles Intime von selbst sich ausschließt und auch die leisesten, leichtesten Dinge anspruchsvoll werden müssen; in dem nur die geprägte Form die Ferne überwirdet, während die graziösen Geschenke der Phantasie dem Raumungeheuer zum Opfer fallen müssen.( Ueber die Interpretation wird im 31­sammenhang berichtet werden.)

Jascha Heife 3, Amerikas   größter Geigenstar ist seit 5 Jahren, in denen er die Welt ahasverisch

Moritaten ohne Ende

Der Doppelmord in der Rue Morgue

Auf die gesungenen Moritaten am Donnerstag folgte am Freitag im Programm der Funkstunde als Hörspiel der Doppelmord in der Rue Morgue". Das ist ein bißchen reichlich auf ein­mal. Auf Grund welcher dem profanen Geist un­zugänglichen Erwägungen werden eigentlich in der Funkstunde die Programme ausgeflügelt? Auch dieses Hörspiel nach der bekannten Novelle von Edgar Allan Poe   schildert eine richtige schaurige Moritat. Die geheimnisvolle, gespenstische Atmosphäre, die die Dichtung Poes umgibt, war bem Wert in der Hörspielbearbeitung von D R. Amtmann abgestreift worden; geblieben war der schaurige Kriminalstoff, der in dieser Form kaum noch an Poe. dagegen sehr an Wallace erinnerte.

Festgestellt werden muß, daß hier aber seit langem wieder einmal einfache, die Zusammen­hänge deutlich machende Dialoge gesprochen wurden. So kräftig die Nüchternheit des Be­arbeiters an Poe fich vergriffen hat, so richtig hat fie die Grundbedingungen des nicht dichterischen­des rein unterhaltenden oder auch des belehren­den Hörspiels erfaßt. Auch die Darstellung war klar und übersichtlich, also mikrophonwirksam.

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Bendow im Januar

"

- 1z.

B. B. B. nennt sich der Theaterbetrieb in der Rottbuser Straße Souterrain, aber in einer Rede an sein Volk wehrt sich Willy Bendow ent­schieden gegen eine Deutung dieser Buchstaben etwa als Bendows blühender Blödsinn". Zwar bleibt er nicht lange bei dem trockenen Ton, aber schon vorher haben all die Mitspieler uns gesagt und gesungen: Siehste, siehste, siehste- das is ' ne dolle Kiste." Was die alles hergibt, Schlag auf Schlag, in Sketches und Athletit, in Romantik und Radfahrtunst, in Tanz und Telepathie, ist allerhand für die paar Groschen. Und ein so wißig versierter Bühnenmann wie Mar Ehrlich auch noch. Was der mit Bendown z. B. als Radiomonteure auf dem Dach des Reichstages verzapfen, das wird gewiß nicht auf die amtlichen Schallplatten aufgenommen. Da ist auch Manon

Richard Spiekermann, sein Better Ferdinand Spiekerinann und ein Italiener setzten sich durch Vermittlung eines zweiten Italieners mit dem Banthaus Niedlich in Verbindung, das fich bereit erklärte, gegen Sicherstellung einer Bor­prämie in Höhe von 3400 m. Richard Spiefer­mann das Recht auf den Erwerb von Norddeutsche­Lloyd- und Hapa- Aktien im Werte von 48 000 m. zu überlassen. Richard Spiekermann, der nichts besaß, setzte sein Atzept auf zwei Wechsel in der Höhe der Vorprämie und erhielt einen Be­stätigungsschein auf das von ihm erworbene Recht auf die Aktien. Unter dem Namen Moneula er= schien er darauf in Begleitung seines Vaters und des Italieners bei einem Notar und hinterlegte hier hier ein kuvert, in dem sich angeblich die Aktien in Höhe von 48 000 m. befinden sollten- zweds Finanzierung von Geschäften, sagten die drei. Das Bankhaus, das unterdessen über Richard Spiefer­mann die denkbar schlechtesten Auskünfte erhalten hatte, machte das Geschäft ungültig. Eine Wein­firma. bei der Richard Spiekermann für etwa 4000 M. Wein bestellt hatte, fragte bei dem Notar an, ob bei ihm tatsächlich Attien als Sicherheit deponiert seien Als Richard Spiekermann der Aufforderung des Notars, in seinem Büro zu er­fcheinen nicht Folge leistete, öffnete dieser das Ruvert. Es befand sich darin nur der mertlose Bestätigungsschein des inzwischen ungültig ge­machten Bankgeschäfts. Die Absicht des Betruges lag klar auf der Hand.

Das also ist der stellvertretende Sturmführer Richard Spiekermann, der Sohn des Ritterguts­besizers von Rangsdorf.  

durcheilte, zum erstenmal wieder in Berlin   und zu hören gewesen. Er spielt Mozart  , Beethoven  , Brahms  , drei Geigenkonzerte hintereinander ( Abendroth begleitet ihn prachtvoll), und auch an ihnen bewährt sich seine über alle Worte herr­liche Technik, seine Fingergeläufigkeit, seine Strich präzision, seine eigentümliche Tongebung, die auch im Piano jeden Raum spielend überwindet und füllt. Der äußeren Schlichtheit aber entspricht keinerlei dem Werf Sich- Unterordnen. Nach amerikanischen   Vortragsgesetzen geschieht immer irgendetwas, um das Bullikum in Atem zu hal­ten: ca wechseln unaufhörlich Lichter und Schatten da gibt es keine stillen Flächen. ruhige Entmid­lungen, ausgewogene Kontraste, da gilt nicht das Wert, da spielt ein sensationeller Geiger, der sich, und sei es auch an Beethoven   zu erweisen wüncht

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A. W.

Hartseil mit ihren Liedern à la Ernst Busch  , da gibts Soprane und Tenöre, gejazzt wird tipptopp nur weiß man nicht, was die Ufaszene von den Lützower Jägern soll. Man könnte sie bei­nahe für ernstgemeint halten, und da wär es doch besser, beim Bendowton zu bleiben!- 11.

Ein Schädel aus der Eiszeit in Schottland   ge­funden. Großes Interesse erweckt unter den eng­lischen Anthropologen die Auffindung eines Schädels in der Nähe von Glasgow  , von dem man annimmt, daß er älter ist als der berühmte Piltdown- Schädel, der im Jahre 1912 bei diesem Ort in Susser entdeckt und auf 100 000 Jahre ge= schätzt wurde. Der neue Fund wurde bereits im Mai dieses Jahres gemacht. Der hervorragende schottische Anthropologe Arthur Keith   glaubt, daß es der älteste Schädel ist, der bisher in Schottland  entdeckt wurde. Außer dem Schädel fanden sich noch eine Anzahl Ueberreste alter Wohnstätten und andere Ueberbleibsel, besonders auch scharfe Werkzeuge, die Anzeichen tragen, daß sie lange während der Eiszeit unter dem Eise begraben waren. Auf einem schwarzen Stein war das Bild eines Bären eingerigt.

Der neue Ruf von den Minaretten. An diesem Donnerstag, dem ersten Tag des Ramadan- Festes, ertönte zum erstenmal ein neuer Ge. etruf von den 400 Minaretten Konstantinopels  . Fast 500 Jahre hindurch, seitdem die Türken Konstantino­ pel   erobert hatten, tlang von diesen Türmen das Wort Allah  ", die arabische Bezeichnung Gottes. Diesmal aber wurde er durch den türkischen Namen für die Gottheit, Tanri", eriegt. In allen Moscheen wurden die Verse des Korans zum erstenmal türkisch statt arabisch gesungen. Bielfach wurde gegen diese und andere Neue­rungen gepredigt, aber alle, die sich dabei zu weit porgewagt hatten, wurden mit Gefängnisstrafen belegt.

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