Sorgen um einen Kleinstaat
Am Montagabend ist der aus Sozials demokraten und Bürgerlichen zusammengesetzte übeder Senat von der Rechten mit Unterstützung der Kommunisten gestürzt worden. Die Bildung eines Rechtssenats ist wahrscheinlich.
Lübeck , einst„ Stolze Stadt am Travestrand" und Königin der Hanse, ist heute sehr still geworden. Auf dieser Stadt, deren Bevölkerung im Grunde sehr stark und lebensträchtig ist, deren Katharinen- Gelehrtenschule Thomas und Heinrich Mann , Redslob , Radbruch und Arnold Brecht auf der Schulbank sah, lastet der Druck einer furchtbaren Wirtschaftskrise, der man mit dürftigen Palliativmaßnahmen, mit dem, was man heute und gestern, unter Papen und Schleicher,„ Kontingentierungspolitik“ und„ Autartie",„ Selbstbewirtschaftung" nannte, zu begegnen versuchte.
Die Handelskammer spricht
Geben wir über die Bilanz des Jahres 1932 der wahrhaft,., gutbürgerlichen" Lübecker Handelskammer das Wort! Da heißt es: Man hätte er= marten sollen, daß die... gleichen Sorgen der Lolkswirtschaften aller Nationen mit elementarer Gewalt zu kraftvollen internationalen Versuchen des Wiederaufbaues der Weltwirtschaft hätten führen müssen. Aber, abgesehen von einigen Nothilfen auf kreditpolitischem Gebiet, ist eine großzügige internationale Zusammenarbeit nicht nur ausgeblieben, sondern im Gegenteil find die Schwierigkeiten noch erhöht worden durch die völkertrennenden Autartiebestrebungen fast aller Kulturnationen." Die erstrebte binnenwirtschaftliche Belebung ist nicht erfolgt. Das sieht man und spürt man, wenn man durch den Lü- beder Hafen geht. Neben Holland und Dänemart haben sich Finnland , Schweden und die übrigen Ostseestaaten durch die Autarkiebestre= bungen in der Ausfuhr ihrer Standardwaren, wie Butter, lebendes Vieh, Holz und Zellulose ernstlich bedroht gesehen, und so segten, was gerade für Lübeck's Handel und Verkehr besonders nachteilig war, durch die Politik der Regierung von Papen in diesen Ländern heftige Boykottbewegungen gegen den Bezug deutscher Waren ein. Das war der Grundton, der aus Unterhaltungen mit Angehörigen der Lübecker Kaufmannschaft herausflang. Und diese Mahnung sollte beherzigt werden! Maßgebender als der grüne Tisch in den Ministerien und die Stimme enger Interessentengruppen ist der Kontorsessel in den Speditionsfirmen unserer Hafenstädte!
In Lübeck hat eine unter starkem sozialdemokratischem Einfluß stehende Regierung mehr als ein Jahrzehnt hindurch mit gutem Erfolg regiert. Das spürt man, wenn man hinausgeht und sich die Kolonien draußen ansieht, das empfindet man, wenn man in den luftigen Schulräumen ist, das atmet und lebt in dieser Stadt, die leider immer noch zu Unrecht ein Staat ist und deshalb den Jammer deutscher Kleinstaaterei miderspiegelt. Versippung und Verkleifterung von Haus zu Haus, von Familie zu Familie machen sich in übler Weise geltend. Das haben die Ereignisse gerade der letzten Jahre, als die Bankerotte und die Skandalprozesse kamen, nur zu deutlich gezeigt. Aber trotzdem ist gerade in Lübed die Sozialdemokratie auch nach den Bürgerschaftswahlen vom 13. November Liste 1 geblieben. In einer Mittelstadt würdigt man scheinbar positive Leistungen besser und richtiger als in einer durch Phrase und Hezze durcheinander= gewirbelten Weltstadt! Allem parlamentarischen Brauch zuwider hat dann die neue Bürgerschaft mit einer diesmal ausnahmsweise funktionierenden Harzburger Mehrheit an Stelle des ruhig und fachlich arbeitenden Sozialdemokraten Ehlers den überheblichen nationalsozialistischen Gastwirt Bannemann zum Wortführer gewählt. Der sozialdemokratische Bürgermeister Genosse Loe migt ist durch das Vertrauen seiner Kollegen im Senat mieder auf das laufende Jahr zum präsidierenden Bürgermeister bestimmt worden. Die Nationalsozialisten haben gegen den Gesamtsenat ein Mißtrauensvotum eingebracht, und die bürgerliche Rechte hat wiederum gegenüber Hitler gefuscht und Order pariert. Wahrscheinlich wird ein Senat der Reaktion kommen...
Schatten des Kindersterbens.
Wir gehen ins dritte Jahr, seit in Lübeck das furchtbare Kindersterben wütete, das durch Zuführung von Calmette Präparaten an Säuglinge mehr als 100 kleine Lebewesen tötete. Es ist zum Prozeß gekommen, und die verantwortlichen Aerzte sind wegen fahrlässiger Tötung nach wochenlanger Berhandlung zu Gefängnis verurteilt worden. Aber dieser Riesen= prozeß ist nicht zu Ende, er ist wie ein Alpdrud, der über der alten Hansestadt lastet. Es find damals Säuglinge als geheilt aus der Pflege entlassen worden,
aber jetzt, nad) Jahren, stellt sich ein häßlicher Ausschlag ein, melden sich Schäden, treten gefundheitliche Nachteile, die niemand ahnen fonnte, in Erscheinung.
Und dann ist da der rätselhafte Selbstmord des Borsigenden in diesem Prozeß, des Amtsgerichtsrats Wiebel. Er hat sich in Hamburg in einem Hotel erschossen, die furchtbare Aufgabe, die ihm nicht nur als Richter,
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Kindersterben und seine Folgen
sondern vor allem als Mensch auferlegt war, gegen hochangesehene Mitbürger aus seiner Heimatstadt, gegen den Stadtmedizinalrat, gegen den Leiter des städtischen Krankenhauses vorgehen und sie verurteilen zu müssen, hat ihn zermürbt, hat ihn entzwei gemacht. Er mußte ins Sanatorium, er mußte sich verschnaufen, sich ausruhen nach dieser Mühsal förperlicher und seelischer Art, die er nach dem Urteil aller Anständigen in Lübeck mit Tapferkeit und Anständigkeit durchgeführt und durchgelitten hatte. Aber dann kam aus dem völkischen, dem nationalsozialistischen heraus der Ansturm gegen Wiebel. ,, Er ist schon verrückt gewesen, bevor er nach dem Prozeß ins Sanatorium ging, er war wahnsinnig, als er noch als Vorsitzender amtierte. Das ist ein Revisionsgrund. Deshalb Sturm auf Wiebel!" Der anständige Mann ertrug das nicht, er verschwand, in Hamburg im Hotel, durch Freitod. Aber der Streit für und wider geht weiter. Eines ist dabei
Lager.
besonders tragisch: Ueber den Streit zwischen Juristen, zwischen Richtern, Staatsanwälten und Rechtsanwälten, zwischen Medizinern, praktischen Aerzten und wissenschaftlichen Sach
Bürgerschaft gefunden, daß sie nunmehr regelmäßig an jedem zweiten Sonntag des ersten Monats im Vierteljahr wiederholt werden müssen. Die nächste Führung findet Sonntag, den 15. Jas nuar, statt. Treffen um 10 Uhr im Zimmer 67 des Rathauses. Teilnahme 25 Pf., für die Be steigung des Rathausturmes 10 P. Zuschlag. Er. merbslose erhalten Freikarten im Volksbildungsamt Schöneberg, Rathaus Friedenau, Zimmer 79.
verſtändigen scheinen die vielen Kinder vergessen In
zu werden, die zwischen Brettern und Brettchen liegen, und die Eltern, die sehr geweint haben. Gewiß hat der lübeckische Staat nach bestem Können gesorgt. Dieser Senat darf sich sehen lassen, das hat vor allem auch seine Handhabung der Gnadenpragis in langen Jahren gezeigt. Aber Menschenleben, Kinderleben sind zu wertvoll, als daß letztes Wimmern sterbender Säuglinge und verlorenes Schluchzen trauernder Eltern durch den Streit studierter Sachverständiger übertönt werden fönnten.
Seelische, politische und wirtschaftliche Not in deutscher Mittelstadt , im deutschen Kleinstaat! Appell zu Umbau und Aufbau!
Ein Raub mit Gewalttätigkeiten und Fesselungen, wie ihn die beiden Zigeunerinnen, Herzberg, genannt ,, Raza", und Charlotte Reinhardt, am 27. September in der Köpenicker Straße 66 in der Wohnung der Schneiderin Falk begangen haben, steht auch in Berlin wohl einzig da. Die 27jährige Charlotte Reinhardt hatte sich wegen dieser unerhörten Tat vor der Strafkammer des Landgerichts II zu verantworten. ,, Raza" ist flüchtig.
Die Angeklagte, eine runde, kleine, zarte Person, blond, von puppenhaftem Aussehen, trocknet immerfort die Tränen. Man traut ihr feinen Raub zu. Der Sachverständige, Medizinal= rat Dr. Schlegel, mag recht haben in der Annahme, daß diese ihrem Wesen nach gutmütige Frau wohl ganz unter dem Einfluß der robusten ,, Razza" gestanden haben muß. Diese Kaza hatte
fiel über Frau Falt her. Die auf dem Boden Liegende wurde gefesselt, um den Hals wurde ihr ein Handtuch gewickelt, dann ging es an die Durchsuchung der Behälter. Man fand nichts, bedrohte das Opfer und warf es schließlich aufs Bett. Bevor beide Frauen, ohne etwas gefunden zu haben, die Wohnung verließen, deckten sie Frau Falts Kopf mit Kleidern und Kissen zu, so daß diese beinahe erstickte. Erst nach einiger Zeit gelang es ihr, ihre Nachbarin zu alarmieren.
Die Angeklagte behauptet, von der Kaza" in den Raubplan nicht eingeweiht gewesen zu sein, fie habe nur mitgetan. Das Gericht verurteilte Frau Reinhardt zu zwei Jahren Gefängnis.
wenig
Worten
Durch einen eigenartigen Unfall wurde in den gestrigen Nachmittagsstunden der Rohrpostbetrieb des Postamtes Berlin SW. 61 gestört. Ein Last zug mit Anhänger prallte mit großer Bucht gegen die vor dem Hause Belle- AllianceStraße 1 stehende Litfaßfäule. Die Säule, in der sich die Stromkabel für den Rohrpostbetrieb des Bostamtes S. 61 befinden, wurde umgerissen und die Stromleitungen zerstört. Bis zur Wiederherstellung der Stromkabel mußte sich das Bostamt für aufgelieferte Rohrpostbriefe durch Postboten behelfen.
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Der Haupttreffer der Preußisch- Süddeutschen Klassenlotterie in der 4 Klasse in Höhe von 100000 Mark ist auf die Nummer 61 485 gefallen. Das Glüdslos wird in Berlin und Niederschlesien gespielt und ist in Achtellofen aufgeteilt.
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In Berlin verstarb nach langem Leiden die bekannte Glaret Hellseherin Lisbeth Seidler, die in offultistischen Kreisen einen bedeutenden Ruf genoß. Frau Seidler war u. a. auch die Vertraute Mag Stlarefs. Sie hat ihn geschäftlich beraten, sie hat ihm auch den Zu sammenbruch prophezeit.
Nach langwierigen Ermittlungen nahmen Kriminalbeamte drei Männer fest, die seit einiger Zeit in einer Wohnung in Moabit Spritfälscherei betrieben. Die Beteiligten haben minderwertigen Branntwein aufgekauft, diesen dann auf Driginalflaschen echter franzöfischer Kongnat abgefüllt, die Korken mit dem Brandstempel versehen und so in den Handel gebracht.
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In dem kleinen Ort Tricase un Apulien ent
eine tüchtige Berbrecherſchule durchgemacht. Ihr Folgenschweres Gilbefterblei stand durch Kurzschluß in der Borführ
Mann, genannt ,, Tommerli", foll fünf Menschenleben auf dem Gewissen haben. Schon im Jahre 1910 hatte er in Sonnenburg eine langjährige Zuchthausstrafe wegen Totschlags zu verbüßen. Nach seiner Haftentlassung folgten weitere Bluttaten. Auch nach Verbüßung einer zweiten langjährigen Zuchthausstrafe setzte er sein Verbrecher leben fort. Erst vor kurzem wurde er wieder gefaßt. Die ,, Kaza " teilte mit ihm das unstete Leben auf ständiger Flucht durch Deutschland . Sie selbst beging zahlreiche Diebstähle und Betrügereien und wird von acht Staatsanwaltschaften gesucht. Sie war auch die treibende Kraft bei dem schweren Raub in der Köpenider Straße.
Kaza fannte Frau Falk und deren Wohnung. Im Februar vorigen Jahres erschien sie das erstemal bei ihrem Opfer; sie verstand es, sich Einlaß zu verschaffen, verwickelte Frau Falk in ein Gespräch über Geld, veranlaßte fie, mehrere Geldscheine hervorzuholen, entriß ihr zwei Fünfzigmarfscheine und flüchtete. Seitdem ließ Frau Falt keine Zigeunerin über ihre Schwelle. Gerade deshalb schickte die Kaza" diesmal die blonde Reinhardt vor. Die Reinhardt erschien am frühen Morgen bei der Frau Falk unter dem Vorwand, sich ein Kleid nähen zu lassen; sie entfernte sich auf furze Zeit, um Stoff zu holen, kehrte furz nach 11 Uhr zurück. Bald darauf klopfte es, Frau Falk erkannte nicht in der Frau, die Einlaß begehrte, die Kaza", die an sie die Frage richtete, ob ein Herr Sowieso hier als Untermieter wohne. Die Reinhardt stellte Frau Falt zur Rede, weshalb sie die Frau auf der Treppe so unfreundlich behandelt habe, und als nun die Tür noch einmal geöffnet wurde, drängte sich die Kaza" in die Wohnung und
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Was zur mitternächtigen Stunde des 31. Dezember an Schmelzblei vom Löffel ins falte Wasser tippt, das formt des Gießers munschbeseelte Phantasie zu allerhand schönen Dingen.
Da gab es nämlich unter den Silvestergießern zwei Jünglinge, Melter ihres Zeichens, die sahen in all den formlosen Bleibazen zwar keinerlei Wunschgebilde, dafür aber eine flüssige, eindrucksfähige Maffe, die ihrer Meinung nach das Konterfei einer deutschen Reichsmart getreulich wiedergeben müßte. Als sie ihre Münzkunst in mehreren Exemplaren erprobt hatten, gingen sie daran, diese Bleistücke gegen Ware einzutauschen. Ganz fo einfach wie diese beiden Falschmünzerdebutanten es fich dachten, ist dies Handwerk aber doch nicht. Die Legierung scheint allzu minderwertig gemesen zu sein, denn es war auf dem bleiernen MarkDouble nicht mal der charakteristische Kranz, der die 1 umschließt, zu sehen. Aber nach dem Motto: Frechheit steh mir bei! versuchten die beiden trotz und allem ihr Glüd. Sie hatten aber leider Pech und murden statt der Pseudomarfstüde bloß ihre goldene Freiheit los. In der bleiernen Falschmünzermerkstatt fand man noch allerlei Reste des edlen Metalls, sowie Schmelzhandwerkzeug. Vor der Polizei gaben die beiden dann das Geheimnis ihrer genialen Idee zum besten. Nun haben sie Zeit und Muße darüber nachzudenken, ob es nicht doch besser ist, Kühe zu melken als Markstücke zu fabrizieren.
„ Bom Keller zum Söller." Die Führungen durch die Räume und die Besichtigung der Kunst schätze im Neuen Rathaus Schöneberg, RudolphWilde- Play, haben derart starkes Interesse der
Sozialdemoke. Partei Deutschlands - Bezirk Brandenburg- Grenzmark
Genossinnen und Genossen! Auf Grund des§ 27 Absatz 2 des Bezirksstatuts beruft der Bezirksausschuß hiermit den
ordentlichen Bezirksparteitag
zu Sonntag, den 5. Februar 1933, 10 Uhr, nach Berlin , Prinz- Albrecht- Straße 5 ( Landtag).
Tagesordnung: 1. Die Partei im Kampf für die Freiheit des Volkes. Ref. Dr. Rudolf Breitscheid . 2. Bericht des Bezirksvorstandes. Berichterstatter Wilhelm Krüger. 3. Aufstellung der Kandidaten zu den Provinziallandtagen Brandenburg und Grenzmark, Posen- Westpreußen. 4. Stellungnahme zum Reichsparteitag. Wahl der Delegierten. 5. Wahlen: a) zum Zentralvorstand; b) der Revisoren. 6. Anträge, soweit sie durch vorstehende Tagesordnung nicht erledigt sind. Der Bezirksparteitag setzt sich zusammen: a) aus den gewählten Delegierten der Unterbezirke und deren Sekretäre; b) aus den Mitgliedern des Zentralvorstandes und den Revisoren; c) aus den Vertretern der Parteipresse im Bezirksverband; d) aus den im Bezirk gewählten Reichstags- und Landtagsabgeordneten und einer Vertretung der Provinziallandtagsfraktionen Brandenburg und Grenzmark , PosenWestpreußen.
Wir fordern die Ortsvereine auf, zu vorstehender Tagesordnung Stellung zu nehmen. Anträge für den Bezirksparteitag sind bis spätestens 30. Januar an den Bezirksvorstand einzureichen. Die Delegierten, die für die Nacht vom 4. zum 5. Februar Quartier benötigen, werden gebeten, Meldungen rechtzeitig an das Bezirkssekretariat gelangen zu lassen.
fabine eines Lichtspieltheaters ein Brand, der auf die dort gelagerten Filme übergriff, aber bald gelöscht werden konnte, wobei nur der Vorführer Brandwunden erlitt Zahlreiche Opfer forderte jedoch die unter dem Publikum entstandene Banit. Unter Gefchrei sprangen die auf der Galerie Sizenden besinnungslos auf die Köpfe der Zuschauer im Parkett, und die Menge drängte sich an den Ausgängen. Fünf Personen wurden schwer und 15 leichter verletzt.
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Ein am Seetartreuz bei Lenggries in eine Lamine geratener Stiläufer, nach dem die Rettungsexpeditionen der Lawinenrettungsstellen Lenggries und Bad Tölz seit Dienstag nachmittag fuchten, wurde am Mittwoch vormittag tot in der Lamine aufgefunden. Bei dem Verunglückten handelt es sich um den 24jährigen Maler Wilhelm Bühler aus München . Die Leiche wird von den Rettungsmannschaften zu Tal gebracht und nach München übergeführt.
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Auf den französischen Schleppdampfer„ Con dor " aus Straßburg wurde bei Kamp von den Hängen der Berge auf der linken Rheinseite scharf geschossen. In wenigen Minuten wurden etwa 20 Schüsse auf den Dampfer abgefeuert. Der Dampfer gab Notsignale.
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Die ursprünglich für Montag und kommenden Freitag in Lübec vorgesehene Verhandlung gegen den Berliner Kinderarzt Dr. Genter wegen fahrlässiger Tötung von drei Kindern ist abermals auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Der Senat hat eine Brüfung der Frage eingeleitet, ob es nicht zweckmäßig sei, das Verfahren niederzuschlagen.
Der Arbeiterlichtbildbund, die sozialdemokratische Organisation aller Photo- und Filmamateure, hält am 21. und 22. Januar in Magdeburg seinen Bundestag ab. Ine Rahmen dieser Tagung wird vom Borfizenden des ALB., Paul Franken- Zeiß, M. d. L., über die Möglichkeiten der Einflußnahme auf die Filmproduktion gesprochen werden; außerdem tommen Fragen der politischen Werbung zur Debatte.
Freie Sozialistische Hochschule. An Stelle des verhinderten Genoffen Dr. Hans Staudinger spricht am Sonnabend, 21. Januar, 19% Uhr, im Saal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Straße 3, Prof. Dr. Carl Landauer über das Thema: ,, om Kapitalismus zum Sozialismus." Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf. an den bekannten Verkaufsstellen.
Alt- Berlin. Die nächste Führung durch die vergessenen Winkel des ältesten Berlin veranstaltet das Bezirksamt Schöneberg am Sonntag, dem 15. Januar. Treffpunkt: 10.30 Uhr auf dem Spittelmarkt, Ausgang Untergrundbahn . Teil nahme 50 Bf. Für die Besichtigung von St. Marien 20 Pf. Zuschlag.