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Reichstags. Um diesen Plänen Borschub zu leisten, hatte Hugenberg am Mittwoch wiederum eine längere Unterredung mit dem Reichspräsidenten . Vor allem wünschen die Harzburger, daß eine Auflösung des Reichstags durch den gegen­märtigen Reichskanzler von Schleicher verhin dert wird. Tatsächlich hat der Reichspräsident dem Reichskanzler die Auflösungsorder bisher nicht zur Verfügung gestellt und sie ist vor= läufig auch noch nicht erheten worden. Man führt das darauf zurück, daß der Reichspräsident nicht daran denkt, die Auflösungsorder ohne weiteres zu unterzeichnen. Im Lager der Harz­burger stügt man auf diese Annahme die Hoff nung, daß es gelingen wird, Herrn von Schleicher im Reichstag zu stürzen, und daß dann die Zeit der Hugenberger mit Hitler tommt.

Alarmruf aus Bayern

Zur innerpolitischen Lage im Reiche bemerkt der Bayerische Kurier", die Frage: Was wird der Reichspräsident tun?" beschäftigte die Deffent­lichkeit seit zwölf Stunden in viel stärkerem Maße als alle übrigen sicherlich nicht unbedeutenden ein­zelnen Ereignisse. Wiederum nehme man das Wort vom Vorhandensein eines Notstandes in den Mund, Gedanken, die vor wenigen Wochen eine große Rolle gespielt häften, würden weiter verfolgt, und ihre Berwirklichung würde nichts anderes bedeuten als die Sammlung von Nationalsozialisten, Deutschnationalen , Stahlhelm und anderen Verbänden und die restlose politische Ausschaltung des Zen­frums und der Bayerischen Volkspartei . Am politischen Horizont würden dunkle Wolken aufsteigen und sich Gefahren ankündigen, auf die man nicht rechtzeitig genug aufmerffam machen könne.

Statistik

Der Besprechungen Hitlers im Januar 1. Herrenklub - Kanzler von Papen.

2. Bankier von Schroeder- Köln, Teilhaber des Bankhauses J. H. Stein.

3. Beauftragter des Großindustriellen Otto Wolff .

4. Krupp- Direktor a. D., Konzerninhaber und deutschnationaler Parteivorsitzender Hucens berg.

5. Schwerindustrieller Friß von Thyssen. Sage mir, mit wem du verhandelst, und ich merde dir sagen, wer du bist!

Wehrsport

Beschlüsse des Reichsbanners

Der Bundesvorstand bes Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold hat in feiner Sigung vom 18. Januar, die mit einer Besichtigung des Wehr­sportlagers in Magdeburg verbunden war, bie vom Bundesführer Höltermann getroffenen eine leitenden Maßnahmen zur Durchführung des Wehrsportes und des freiwilligen Arbeitsdienstes gebilligt.

Als einmütige Meinung wurde fest­gestellt, daß alle verfügbaren Kräfte des Bundes zur Weiterentwicklung und Steigerung der Wehrsportarbeit zu aktivieren find. Eine Beteili gung am Reichsturatorium für Jugend­ertüchtigung wird unter den gegeben politischen Berhältnissen nicht für zwed mäßig erachtet. Weiter beschäftigte sich der Bundesvorstand mit der Vorbereitung der Bundesgeneralver sammlung, die in der Zeit vom 17. bis 19. Februar in Berlin stattfindet.

Neue Bluttat der SA . Zwei Genossen niedergeschossen Ceipzig, 19. Januar. Gestern abend wollte sich eine Anzahl von Partelgenoffen, die dem SPD. - Schuh angehören, nach einer Bersammlung in den Stadtteil Leipzig­Probstheida begeben. Unterwegs wurden sie von Nationalsozialisten mit Revol­Zwei vern und anderen Waffen angefallen. unferer Genoffen wurden schwer verwundet. Der eine erhielt zwei Bauchschüsse, der andere einen Oberschenkelschuß; beide befinden fich im Krankenhaus. Die Leipziger Neuesten Nachrichten" behaupten, die Schüsse auf unsere Ge­noffen feien von Reichsbannerkameraden abgegeben worden. Das ist natürlich eine unverschämte Lüge, die aus nationalsozialistischer Quelle ftammt.

Die Polizei hat an dem Sammelplah der Natio­nalsozialisten fünf Patronenbülsen und ein Geschoß gefunden. Weiter ist beobachtet worden, daß im Krankenhaus ein Nationalsozialist einem seiner Kameraden einen Rahmen Partonen jugestedt hat.

Der preußische Staatsrat wählte am Mittwoch seinen Borstand für das Jahr 1933 in der bis= herigen Zusammenlegung wieber: Dr. Adenauer ( 3.) Präsident, Brät( E03.) erster Bize= präsident, von Meibom( Arb.- Gem.) zweiter Bizepräsident. Auch die Schriftführer, die nach der neuen Geschäftsordnung Beisiger genannt merden, wurden in ihren Hemtern bestätigt.

Korruptionshilfe im Osten

Die Bevorzugung des Großgrundbesitzes- Abg. Heinig klagt an

Im Rahmen der finanzpolitischen und wirt­schaftspolitischen Aussprache begann heute im Haushaltsausschuß des Reichstags die Debatte über die Osthilfe. Sie ist ganz wesent­lich durch die unverschämte Propaganda und Un­erhältlichkeit des Bundes der Landwirte ausgelöst worden. Am Regierungstisch figen heute mit dem Reichsminister von Braun die Referenten des Ernährungsministeriums.

Die Debatte beginnt mit einer scharfen Rede des Abg. Erfing( 3.) gegen den Landbund. Wenn jetzt von rechts Beschwerde erhoben werde, daß die Namen von Großgrundbesizern ge­nannt würden, die aus Reichsmitteln saniert mor­den sind, so müsse daran erinnert werden, daß damit die Deutsch nationalen be= gonnen hätten. Sie hätten seinerzeit durch­gesetzt, daß mit Namensnennung alle Groß= pensionäre in einer Reichstagsdrucksache ge­nannt wurden. Man hatte damals allerdings ge= meint, damit Linksleute öffentlich anprangern zu tönnen. Der Reinfall war, daß von den 1700 Großpensionären nur 3 Sozialdemokraten und 1 Dugend linksbürgerliche Leute gewesen seien.

Abg. Heinig( Scz.)

weist darauf hin, daß wir keine Ursache haben, die Namen der Ostpanamisten zu ver= schweigen, nachdem die politische Vertretung dieser Junkertaste eine ununterbrochene, auch persön= liche Heze gegen Republikaner und Sozialdemokraten betrieben habe.

Dem ursprünglichen Getanten der Ost­hilfe, im Interesse der Gesamtheit der Landwirt­

schaft zu helfen, ist allgemein zugestimmt

worden. Allerdings sollte diese Hilfe indivi= duell, nach sachlichen Gesichtspunkten erfolgen mit dem Ziel einer tatsächlichen und schnellen Reorganisierung der Landwirtschaft. Seit dem Umbruch, auch dem politischen, der ja vom Osten ausging, ist eine völlig andere Organisation der Osthilfe eingetreten.

Nicht mehr nach fachlichen Gründen wird ge­holfen, sondern großagrarische Interessenten wollen ihre soziale Position untermauern, obwohl keine fachliche Berechtigung, nicht einmal eine Existenzberechtigung dazu besteht. Man will jetzt nicht mehr die Landwirtschaft, sondern die Befizer santeren. Auf den Rücken der Gäu­biger und des Reichs ist die Sanierungsaktion aufgebaut. Früher ging es nicht rasch genug.

man wollte sogar die Industriebant verstaatlichen, weil sie nicht schnell genug arbeitete. Jezt ist ein langfames Tempo eingezogen. Die Osthilfe­apparatur ist ein richtiger Wasser topf geworden. Eine fachliche Orientierung der Deffentlichkeit, selbst des Reichstags, will man ver meiden. Von den vorgenommenen Aufgaben sind höchstens 25 Broz. erledigt worden und bis zum Ende des Umschuldungswerkes werden wohl 3 bis bertes 4 Jahre vergehen.

Das Material, das dem Ausschuß aus dem Osthilfekommissariat zugegangen ist, ist dünn, so daß man auf den Ver­dacht kommt, daß nicht die Eile daran Schuld habe, sondern Absicht vorliegt.

Es erfolgt eine einseitige Sanierung nur des Großgrundbesizes. Es ist sogar praktisch geworden, Güter abermals zu sanieren", die schon einmal umgeschuldet wurden. Ein offen­tundiger Mangel an gutem Willen, solche Betriebe endgültig in gesunde Bahnen zu führen, ist hier sichtbar. Das Reich ist Wohlfahrtsanstalt für die Großagrarier geworden, ein un­erträglicher Zustand. Unerträglich auch für die Beamten, die gezwungen werden, nicht mehr nach fachlichen Gründen zu handeln, sondern bevor­augte Einzelfälle zu schaffen.

Nach dem Often floß nicht nur die Osthilfe; Mittel von gigantischer Größe haben früher schon ihren Weg nach Oftelbien gefunden.

Kein Stand war in Deutschland so bevorzugt mie der Großgrundbesiz. Aus dem Betriebsversiche rungsfonds hatte man 50 bis 60 Millionen dafür mobilisiert. Abgesehen von den Barabfindungen von der Uebernahme der Berluste bei der Sa­nierung ländlicher Genossenschaften muß auch er­innert werden an die vielen Etatsposten im Haus­halt des Ernährungsministeriums und an die zu­fäglichen Leistungen Breußens, welter an die Sa nierung der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Bei dieser Gemeinschaftsarbeit zwischen dem uner­sättlichen Appetit der Großjunter und der Hilfs­bereitschaft ihrer politischen Vertretung im Reichs­ernährungsministerium hat sich eine korrup tion entwickelt, mie sie auch die anständigen Kreise der Landwirtschaft längst festgestellt haben. Abg. Heinig behandelt einige

haarsträubende Einzelfälle, darunter den Fall des Gutsbesikers

BBG.- Ueberfall vor der Aufklärung

Einer der Täter festgenommen

Der tolle Banditenstreich vor der Girofasse 101 der Stadtbank im Charlottenburger Rathaus am 15. September scheint vor der Aufklärung zu stehen. Autobanditen schossen damals auf der Straße zwei Beamte der BBG., die 33 000 m. für Löhne und Gehälter abgehoben haffen, nieder. Die Täter raubten eine hölzerne Kassette, in der sich das Geld befand und flüchteten in einem Auto. Einer der BBG.- Beamten, der Ober­inspektor Meyer vom Betriebsbahnhof Helm­holzstraße, wurde bei dem Ueberfall tödlich ver­leht. Einer der Täter, der 20jährige Erwerbsloje Erwin Hildebrandt aus Brih, ist heute feft­genommen worden. Bier Komplicen, deren Namen der Polizel sämtlich bekannt sind, halten sich ver­borgen. Sie find offenbar in die Provinz ge­flüchtet.

Der Banditenstreich war das Werk einer Bande, die permutlich monatelang die BVG.- Beamten bei den häufigen Geldtransporten beobachtet hatten. Als am 15. September vier BVG.- Beamte mit der Gelbkaffette die Girofaffe verließen und sich zu dem Transportauto begeben wollten,

stellten sich ihnen vier junge Burschen ent­gegen, die sämtlich mit Pistolen bewaffnet

waren.

Oberinspektor Meyer zog eine Schreckschußpistole. Die Banditen tamen ihm aber zuvor und er­öffneten ein regelrechtes Schnellfeuer auf die Geldtransporteure. Meyer brach mit einem Kopfschuß tödlich getroffen zu­sammen. Ein zweiter Beamter wurde durch einen Streiffchuß verlegt. Die Verwirrung benutzten die Täter, um die Geldkassette zu er­greifen, auf die gegenüberliegende Straßenseite zu eilen und in einem dort bereitstehenden Auto zu flüchten Hinter den Tätern entspann sich eine wilde Verfolgung. Die Banditen verfügten aber über einen sehr schnellen Wagen, den sie tagszuvor gestohlen hatten und es gelang ihnen, in rafender Fahrt die Verfolger, mehrere Schupobeamte, die den Räubern mehrere Kugeln nachfandten, abzuschütteln. Einige Stunden später murde das Auto der Banditen auf der Chauffee nach Moorlate zmischen Glienice und Wannfee führerlos aufgefunden.

Wie es zur Aufklärung kam Obgleich der Bolizeipräsident gemeinsam mit ber Direktion der BBG. 2000 m. Belohnung aus= gesetzt hatten, blieb das Verbrechen zunächst un­gefühnt. Gleichzeitig mit der Aufklärung des

BVG.- Raubüberfalls war die Kriminalpolizei seit Monaten bemüht, den Banditenüberfall auf das Lotal von Tiepelmann in der Groß­beerenstraße in Martenfelde zu klären, bei dem ein Gast von den Räubern erschossen wurde. Dabei stießen die Beamten auf den 20jährigen Erwin Hildebrand. H. leugnete hart­nädig, bis er in den heutigen Vormittagsstunden ein Geständnis ablegte. Er gab zu, daß er mit vier Freunden, dem Alfons 23jährigen Hoheisel aus der Dennewigstraße, dem 30jährigen Erich Achtenholz aus der Bülow­straße, dem 23 Jahre alten Willi Krebs aus der Laufizer Straße und dem 20jährigen Fris Wiente aus der Feilnerstraße, im Juni v. J.

Automatenräuber Polizeijagd hinter Verbrechern

In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr spielte sich in den Strafen von Lichterfelde eine wilde Jagd ab zwischen dem Ueberfallfommando und einer Automatenplündererbande, die furz vorher ein Auto geffohlen hatte. Die Ber­brecher entkamen; der Wagen wurde später in Südende, am Eichgarten, aufgefunden. Er wies zahlreiche Schußspuren auf.

Seit dem 8. Januar ,, arbeitete" im Westen und Südwesten Berlin eine Kolonne, die allnächtlich Wagen stahl und damit die einzelnen Bororte ab­fuhr. Ueberall, wo die Täter auf Münzfern= sprecher trafen, sprangen sie aus dem Wagen heraus und plünderten die Automaten. Je nach der Gelegenheit brachen sie entweder mit Stemm­eisen die Geldkassette auf, oder sie rissen den ganzen Automaten von der Wand herunter und öffneten ihn erst im Wagen. Ein Streifenbeamter des 195, Reviers bemerkte in der vergangenen Nacht nun in der Nähe des Bahnhofs Lichterfelde­Oft, daß die Bande wieder unterwegs sein mußte, denn einige Telephonautomaten waren wieder aufgebrochen. Er benachrichtigte sofort das Revier und das Ueberfallkommando wurde alarmiert, um in der Gegend nach den Räubern zu streifen. Am Wilhelmolag in der Nähe der Petruskirche trafen die Beamten einen Wagen, in dem sich, fomeit sie beobachten fonnten, brei oder vier Per­sonen befanden. Sie wollten absteigen und den Fahrer nach seinen Ausweisen fragen. In dem

A

Knebel Döberiz, der als Kandidat für das Ernährungsministerium genannt wird! Dieser for= bert bevorzugte und beschleunigte Hilfe, sogar über die für ihn nicht zuständige Landstelle Berlin . Oldenburg- Januschau , dieser ,, Ritter

ohne Furcht und Tadel", wie ihn sein Gesinnungs­freund Dr. Quaaz nannte, erhielt ein Darlehen von 621000 Mark! Ausgezahlt wurden be­reitts 445 000 m. Die Differenz bei der Um­schuldungsverständigung der Gutebesiger mit einem Gläubiger zahlt das Reich! Grundbesitzer und Gläubiger verständigen sich über das, was das Deutsche Reich zu zahlen hat! Auch die zweite Frau Wilhelms des Lehten, Frau Hermine, soll mit ihrem Befit in den Bereich der Tätigkeit der Osthilfe geraten sein. Die jetzige Verwendungsart der Osthilfe zugunsten der Großen, zum Nachteil der Mittel- und Kleinbauern, bedeutet gleichzeitig eine systematische Schwächung der deutschen Ostgrenze. Gefordert werden muß Aufhebung der getroffenen Maßnahmen, Be­seitigung jeder bevorzugter Behandlung, Rückkehr 3ur fachlichen, individuellen Prüfung mit dem Ziel: Unterbindung jeder Korruption!

Ernährungsminister von Braun

meint, er sei nicht der Vertreter einer Inter­essentengruppe oder einer Partel. Er gebe zu, daß im Osten mehr gesiedelt werden müsse. Ebenso sei richtig, daß die jetzige Organisation zu um= fangreich, tompliziert und langsam sei. Da man aber zu zwei Dritteln mit der Arbeit fertig sei, lohne eine Umorganisation nicht mehr. Die tieinen Fälle sollen 1933 fämtlich erledigt werden, die großen Fälle 1934. Die Landwirt­schaft wisse felbstverständlich die Kaustrast der breiten Massen zu schäzen. Richtig sei an sich, daß die Nahrungsmittelzölle heute keine erhebliche Wirkung mehr hätten, sie müßten aber doch er­halten bleiben, um noch weitere Preissenkung zu perhüten.

Der Bedarf an Getreide werde heute zu 100 Prog. vom Inlande gedeckt, das gleiche gelte für Kartoffeln und Zuckerrüben und ungefähr für Fleisch. Bei der Fettversorgung betrage die Eigenversorgung für Butter 90 Broz, für Schmalz 60 Proz., Margarine werte zu 95 Proz. aus ausländischen Fettstoffen erzeugt. Der deutsche Delfruchtanbau sei die Frage der nächsten Zukunft. Die Verhandlungen bauern bei Schluß der Redaktion noch an.

den Plan gefaßt habe, den BBG.- Geld transport, der regelmäßig am 1. und 15. eines jeden Monats stattfand, zu überfallen. Die Bande besorgte sich Schußwaffen und am 1. Juli follte der Raubüberfall por fich gehen. Mehrmals mußte das Vorhaben aber aufgegeben werden, da sich jedesmal im legten Augenblid unvorher­gesehene Hindernisse in den Weg stellten. Endlich am 14. September gelang es ihnen, einen schnellen Wagen zu stehlen und tags darauf wurde das Verbrechen ausgeführt. Im Intereffe der weiteren Untersuchung werden von der Kriminalpolizei weitere Einzelheiten zunächst noch geheim ge­halten.

Die Polizei weist nochmals darauf hin, daß 2000 M Belohnung und außerdem 10 Broz. des wieder herbeigeschafften Geldes demjenigen zu stehen, der an der weiteren Aufklärung des Ver­brechens und der Festnahme der flüchtigen Täter mithilft. Alle Mitteilungen werben streng ver­traulich behandelt.

gleichen Augenblic gab aber ber Chauffeur Boll­gas, bog in die Jägerstraße ein und jagte davon. Die Beamten schoffen auf die Flüchtenden und gaben etwa zwölf Schüsse ab. Ehe sie aber ihren Magen wenden und die Verfolgung aufnehmen fonnten, war das Räuberauto in Richtung Lank­mig entkommen.

Die Mumie im Bett Eine grauenhafte Entdeckung

Hannover , 19. Januar. In der Wohnung eines die Bragis eines Natur­heilkundigen ausübenden Apotheters in der Langen Laube wurde durch die Kriminalpolizei eine grauenhafte Entdeckung gemacht. Die Polizet wurde von einem Einwohner des Hauses darauf aufmerksam gemacht, daß die Frau des Apothekers schon seit langer Zeit nicht mehr ge= sehen worden sei. Als Mitglieder der Mord­kommission daraufhin in die Wohnung ein­drangen, fanden sie den Apotheker mit der in mumifiziertem Zustand befindlichen Leiche seiner Frau im Bett vor. Durch die behördlichen Fest stellungen ergab fich. daß die Frau schon vor etwa zehn Monaten gestorben ist. Der Apotheker soll die ganze Zeit über neben der to'en Frau geschlafen haben. Er scheint geistesgestört zu sein. Die näheren Umstände des Borfalls sinb noch nicht aufgeflärt. Die polizeiliche Untersuchung nimmt ihren Fortgang.