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,, Frühlingsstürme"

Weinberger im Admiralspalast  

Es waren einmal ein alter Russengeneral, ein junger japanischer Major und eine wunderschöne Frau; es mar dazu im russisch  - japanischen Krieg - das übrige ist klar: der Alte liebt die Frau, die Frau den Offizier, der ist Spion, fie rettet ihn mit Einsatz ihrer Eriftenz. Der General ist edelmütig wie alle Operettenerzellenzen, er tut ihr nichts und läßt den Bielgeliebten laufen- dafür ist dann der Schluß für ihn ein happy end  , für die zwei anderen allerdings Berzicht in Moll: der General erhält die wunderschöne Frau. Dies bas Libretto Gustav Beers, typische, ganz gefchicte Ware der freilich abgebrauchten Marte: große sentimentale Operette. Und wer von dem Schwanda- Komponisten, mer von Ja= romir Weinberger mehr und besseres er­wartet hat, wird sehr enttäuscht sein- auch er macht nichts als dies; und nicht einmal besonders gut. Denn wenn der üppige Melodienfluß( es muß gesagt werden: Leharscher Provenienz) Brägnanz vermiffen läßt, wenn die Tanzformen opernhaft aufgebauscht sind und zu ernsthafter Breite anschwellen; wenn eine gewisse Anständig­teit der musikalischen Faktur zur Anlage des Ganzen, zur Operettenideologie, die sich dagegen glänzend durchfeßt, in Rontrast tritt- bann ent­

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Autoritäre Absägung

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Aufbau der Bildungsarbeit

Eine Konferenz der Bildungsfunktionäre

Der Berliner   Bezirksausschuß für sozia. listische Bildungsarbeit beschäftigte sich gestern in einer Konferenz der 20 Berliner   Kre'ausschüsse mit den organisatorischen Grund­lagen und den praffischen Aufgaben der Bildungsarbeit.

In seinen einleitenden Worten wies Genosse Alexander Stein auf die Tagung im Rathaus vom 4. Dezember 1932 hin, deren Fortsetzung die gestrige Tagung war: Unsere Arbeit ist keine Sonntagearbeit, sondern praktische Arbeit im Dienste der Organisation. Gerade im Marg Jahr wollen wir uns auf den geistigen Inhalt der Bewegung besinnen und ihn hineintragen in die Massen.

Das Hauptreferat hielt Stadtrat Kar! Schne'der. Er fagte: Als politischen Inhalt möchte ich einen Sag aus unserer legten Sizung vorausschicken, daß wir herausmüssen aus dem Turm". Die nächsten Monate und Jahre stellen der Bildungsarbeit der Partei große Auf­gaben. Neben der politischen Reaktion wird die Kulturreaktion immer lebendiger.

Es wird abgebaut, was wir aufgebaut haben. Hinzu kommt die Krise in Reich, Staat und Ge­meinben. Unser Einfluß wird geringer, im Land Preußen ist er ausgeschaltet, und auch beim Neu­aufbau Berlins   werden wir nicht den bisherigen Einfluß behalten. Die Reaktion zeigt sehr er höhte Aktivität, vor allem beim Rundfunk. Beim Film zeist sich das gleiche, und wir erleben eine Beeinflussung in einem Sinne, den wir nicht münschen tönnen. Da müssen mir

der Eisernen Front eine eiserne Kulturfront zur Se'fe

ftellen. Der Bildungsfunktionärförper muß min­

destens so start sein, wie der politische Funktio­närförper. Da ist neben der Qualität auch die Quantität notwendig, damit wir in die kleinste Belle der Partei hineindringen fönnen. Bei der Demoralisation des Theaterwesens müssen wir die Boltsbühne sehr attin in die Werbung ein­beziehen. In der Werbung müssen wir auf frühere Methoden zurückommen. Durch Konzerte und gemischte Veranstaltungen von Kunst und Sport müssen wir möglichst große Kreise erfassen. Mehr als die Abteilung bietet Der Kreis Werbemöglichkeiten, auch Indifferente her­anzuziehen. Biele Menschen sind vor dem Kriege gerade wegen unserer Kulturarbeit zu uns ge­tommen. Wir müssen die sozialistischen   Künstler, Dichter und Komponisten unterstügen, die natür lich von der Reaktion mit besonterer Abneigung behandelt werden. Das ist eine Ehrenpflicht der Partei. Beeinflussung des Films tut not, nicht dadurch, daß wir vor Kinotheatern Standal machen, sondern dadurch, daß wir Filme in die Parteibildungsarbeit hineinbringen. Da nügen auch Gegenüberstellungen, wie wir es mit dem titschigen Mädchen in Uniform" und dem grandiosen Weg ins Leben" getan haben. Ber­binderte Worte werden unsere sozialistische Welt­auffaffung zur Geltung bringen. Durch größere Heranziehung von Film und Musik ergeben sich auch finanzielle Möglichkeiten.

Im Buch vertrieb und in der Zeit. schriftenpropaganda scheint manches falsch aufgezogen. Da steht zuviel nebeneinander, und wir sind gegenüber den Bürgerlichen im Rückstand. Das Wichtigste ist der

weltere Ausbau der Arbeiterbildungsschule und in ihr die Referentenausbildung. Da sind die Leistungen vor dem Kriege vorbiftlich. Wir werden schon Hörer hineinbekommen. Das hat der Stern- Kursus im Lehrervereinshaus ge­

zeigt. Besonders wichtig ist das Herantommen an die Erwerbslosen. Wir wissen, daß heute ein großer Teil der Agitation auf den Nachweisen sich abspielt. Da müssen wir unsere Genossen aus rüften, daß sie nicht Gefahr laufen, überrumpelt zu werden.

Im ganzen herrscht in der Bildungsarbeit noch ein heilloses Neben- und Durcheinander. Der Ver fuch, von oben her ein Kulturtartell zu schaffen, war falsch. Das Fundament ist das erste und wichtigste. Die Bildungsarbeit der Partei, der Gewerkschaften, der Arbeiterjugend, der Kinderfreunde, der Arbeiterwohlfahrt, des Reichs­banners, der Freidenker, der Sportler und Sänger stand nebeneinander, und es war fast immer der gleiche Kreis, der beteiligt war. Da muß man fragen, ob die organisatorische Form von heute noch zweckmäßig ist, ob nicht vielmehr Zusammen faffung not tut.

Genosse Schneider kam dann auf die organija­torischen Möglichkeiten zur Erreichung dieses 3 eles zu sprechen. Es muß geschafft werden, daß als Abschluß der Jahresarbeit in jedem Jahre und in jedem Kreise ein sozialistischer Kultur­tag unsere Arbeit der weitesten Deffentlichkeit nahebringt.

An das mit starkem Beifall aufgenommene Refe­rat schloß sich eine lebhafte Distussion an, an der sich die Genossen Hoffmann, Schönlant, Wendel, Woldt, Stünstler, Döbler, Viertel, Bremer  , Stein, Gleisner, Friedländer, Schent und Hähnel beteiligten. Nach einem furzen Schlußwort des Gen. Schneider erklärte 2 Ierander Stein. daß bei praktischer Beherzigung des Gehörten der 24. Jamiar den Beginn einer neuen Epoche der sozialistischen   Bildungsarbeit in Berlin   bedeuten mürbe.

Als Abschluß der Tagung wurde eine neue Schallplatte der Arbeitersänger vorgeführt, die den Titel Der Weg ins Dritte Reich" trägt.

SCHLEICHER

Hugenberg: Starke Männer kann ich nur brauchen, wenn sie für mich eine Schwäche haben!"

steht keine Brücke über das unbequeme Entweder -Oder Es entsteht nicht etwa ein neuer Stil, sondern ein Stilgemisch: verfälschte Oper, bastar­diferte Operette, wie man will.

Die von Manfred Gurlitt   dirigierte, von Saltenburg inszenierte Aufführung ist gut. Zauber singt das im letzten Aft ,, Du wärst für mich die Frau gemefen", muß es immer mieber fingen, die Stimme flingt ausgeruht und schön. Seine Bartnerin ist die Novotna; die spielt entzückend, fingt entzüdend, und sieht noc piel entzückender aus. Der überaus gutmütige General ist Ostar Homolta; Siegfried Arno  mimt einen frechen Kriegsberichterstatter, der mit Tatiana, dem Töchterlein der Erzellenz( Else Elster  ), bas luftige, mufitalisch- rhythmisch frei­lich zu wenig bedachte Baar   darstellt, das viel Beifall erntet. In kleineren Rollen Ellen Schwannete, der man eine größere wünschte, Schnell und Ferdinand Hart  ..

W.

Echte und unechte Antiken. Die römische Tri­buna" hatte angekündigt. Profeffor Galli würde demnächst die bekannte Demeterskulptur. die Per­fenbone von fri, die als sisende Göttin im Berliner   alten Museum thront, als Schwindel ent Iarven. Gute Kenner auf dem Gebiet der archäischen Kultur fchloffen sich ihm an. Der Di­rektor der Kopenhagener Glyptothet, Frederik Boulsen, erklärte dagegen, er halte die fizende Göttin für echt, wenn auch nicht für besonders mertvoll. Er hätte seinerzeit faum eine Million Mark dafür gezahlt. Dagegen bestünden neuer­dings erhebliche Rweifel an der Echtheit des Apollo im Metropolitanmuseum in New York  , der angeblich aus dem 6. Jahrhundert stammt und für 1 Millionen Mark angeschafft worden sei. Er habe von dem Direktor des Deutschen In­stituts in Rom   einen Brief erhalten, worin dieser ihm mitteilt, er habe an Hand von sehr guten Photographien Einzelheiten des Apollo ftudieren Pönnen und glaube mit Bestimmtheit nachweisen zu können, daß es sich bei diefer Statue um eine Fälschung handele.

Die Kamera zeigt weiter den Estimo.Film glu", im Beiprogramm den Kanusportfilm Wildwasserfahri durch die schwarzen Berge".

Das Schiller- Theater bat Louis Graveure   für die Zenorpartie in La Balière", von Bibo, Mory, ge­wonnen. Die Uraufführung soll noch im Februar stattfinden.

Jebrer inszeniert im Staatlichen   Schau­Spielhaus eine Studioaufführung Mach bie Zür zu!" ven B. Kokoschka. Auch im Schiller­Theater wird man eine Inszenierung von ihm sehen.

D: s Deutsche Künstlertheater, das nur sehr lose mit dem Rotter- Konzern zusammenhing, ist von der all gemeinen Krife nicht ergriffen worden. Der Erfolg Die Nacht zum 17. April" hat bereits die 75. uf­führung hinter sich.

Gruppenbildung in der Jugend

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Vortrag von Prof. Paul Ziertmann

In der jungen Wissenschaft der Soziologie hat der Streit über Methode, Inhalt und Arbeits­gebiet fein Ende. Jenseits dieses Streites definiert gebiet fein Ende. Jenseits dieses Streites definiert Professor 3lertmann in seinem geftrigen Vor trag in der Gesellschaft für missen­fchaftliche Philosophie" Soziologie als die Wissenschaft Dom menschlichen Gruppenleben. Die Tatsache, daß Menschen, wo immer und unter welchen Bedingungen sie auch auftreten, Gruppen bilden, ist die Grundtatsache, die allem soziologi= schen Forschen zugrunde liegt. Am besten ver­deutlicht sich uns das gruppenbildende Verhalten des Menschen an der Jugend; der schon von früh an diese Neigung in stärkstem Maße zu eigen ist. Um dieses Phänomen an der Wurzel anzugehen, müssen wir Jugend jenseits des Käfigs von Heim und Schule aussuchen, da wo wir sie in Freiheit vorfinden: auf den Großstadtstraßen und Spiel­plägen, auf der Dorfaue, am Strande oder mo sonst Schwärme gleidhaltriger. Kinder, gelöst von ihren sonstigen Bindungen, zusammentreffen- tommt es doch da überall sofort zu spontaner Gruppenbildung der Gleichaltrigen. Das Drd­nungsprinzip ist das Altersklassen erlebe nis, das stärkste Erlebnis des jugendlichen Men schen überhaupt, das für sein späteres staats­bürgerliches Verhalten von ausschlaggebender Be deutung sein tann.

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Wenn zwei Babys von ungefähr zehn Monaten im Kinderwagen aneinander porübergefahren mer­den, dann pflegt die Mutter zu sagen: Sieh mal, wer da ist." Und das Kind sieht, starrt den Kleinen Mitbürger an, befundet an ihm ein deut. liches Interesse. Das gleiche beobachten wir in der Straßenbahn. Die kleinen Kinder streben zueinander, zeigen eine Tendenz zueinander hin, der sie folgen, sobald sie bewegungsfähig sind. Hier liegt der Anfang, ber Keim jeder Gruppen bildung. Die so zueinanderstrebenden Kinder miffen zwar nicht, was miteinander beginnen, die Gruppe ist völlig inhaltlos, aber eben eine Gruppe. Bon da an verfolgt Profeffor Biertmann das gruppenbildende Berhalten der Jugend bis zum reifen Mannesalter und charakterisiert in an schaulichster Weise die den verschiedenen Bebensaltern adäquaten Gruppen mit ihren jeweilig verschiedenen Einteilungsprinzipien, ihren Funktionen und Verhaltungsweisen.

Die interessanteste Gruppe, zugleich diejenige, die den Erwachsenen oft mit schwerer Besorgnis erfüllt, ist die sogenannte ,, Bande" der elf. bis vierzehnjährigen, die im Gegensatz zu den mehr ober minder regellofen und führerlosen Haufen der jüngeren Rinder einen Führer hat, dem sie blind lings folgt auch wenn er die Bande, die mit­unter aus forgfältigst erzogenen Kindern besteht, zu Diebstählen und Schießereien anführt. Zum Wesen der Bandenbildung gehört ferner der ge­heime Treffort eine Höhle, eine perlaffene Hütte, ein Kanalisationsschacht oder ähnliches- und ein geheinisvolles Aufnahmezeremoniell, faft stets eine Mutprobe". Wenn die Bande in ihrem antifozialen Berhalten allzu weit geht, so daß das Einschreiten der Erwachsenen nötig wird, genügt es im allgemeinen, ben Führer zu entfernenda

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fällt die Bande ganz von selber auseinander und ihre einzelnen Mitglieder lassen sich dann zwanglos in harmlose Sportvereine überführen, wo die Rampfriege und ein geregeltes Gruppen. leben an die Stelle der Bandenfreiheit tritt und die Jugendlichen metst völlig gefangen nimmt.

Die Haufenbildung, die Bandenbildung fomie die spätere Form des Vereinslebens( Ruber­verein, Fußballperein, Stubentenverbindung usw.) tönnen alle brei die Grundlage einer bestimmten Staatsbildung ausmachen; auf dem Berein", der nicht durch einen Führer, sondern durch den In­halt der Interessen zusammengehalten wird, be­ruht der demokratische Staat, auf der ,, Bande", die blindlings dem Führer folgt, der Feudalstaat. Staatsmännische Weisheit wird sich das Alters­tlaffenerlebnis der Jugend, dieses stärkste Erlebnis, das der Mensch haben tann, zunuge machen und es in fozial nüzliche Bahnen lenten im Gegen­fatz zu der alten Schule, die in Verkennung dieser produktiven Kräfte das geheime Bereinsleben der Jugend jederzeit mit den härtesten Strafen aus zurotten versucht hat. Dr. L. H.

Vernunft und Unsinn

Begeisterung für braune Mützen

Im Abendprogramm des Deutschlandsenders Sprach Montag der Bildhauer und Dichter Ernst Barlach  ; vielmehr: er las aus einer Selbst­biographie. Aber dieses Lesen war dennoch ein Sprechen, ein Nach- Formen, ein wieder Nach­Denken. Barlach   zeigte das organische Wachs­tum seiner Gedanken, wie er in seinen Holz­stulpturen bas organische Wachstum des Ma terials aufdect, aus dem seine Visionen geboren merden. Es war nicht ganz leicht, sich in die eigenwillige, funstvoll- einfache Sprache Barlachs hineinzuhören, die von feiner flüssigen Rhetorif Wer sich die Mühe nahm, überglättet wurde. wurde reich belohnt. Es wurde ein Bekenntnis zu jener Freiheit, die zur natürlichen Gebunden­heit an die Gemeinschaft aller Menschen führt, zu der Freiheit des geistigen Menschen. Nur zmei Rassen, erklärte Barlach  , werben immer sich feindlich gegenüberstehen die von Dogma und Tradition beherrschten selbstgerechten Ungeistigen und die Geistigen.

Im Programm der Funkstunde hörte man Dienstag einen Vortrag ,, Der Kampfum bie Abrüstung 1932" von Hauptmann W. I o st. Der militärische Titel des Vortragenden ließ Be­fürchtungen auffommen. Zu Unrecht. Der Vor­tragende betonte, daß ein neuer Krieg für Europa   wohrscheinlich den Untergang be­deuten würde, und er erflärte es für unsinnig, den Krieg um Länder führen zu wollen, die in wenigen Stunden von Bombenflugzeugen über Seine flogen und vernichtet werden können. Forderung nach allgemeiner Abrüstung, feine Feststellung, daß durch rasche und gründliche Ar beit der Abrüftungstonferenz eine wirtschaftliche

und politische Befriedung Europas   möglich sei, muß unbedingt Zustimmung finden, wenn man auch Einzelheiten anders bewerten fann, als der Vortragende es tat.

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Neben diesem vernünftigen Vortrag stand im Funkstundenprogramm vom Dienstag aber auch anderes. Mit dunklem Gerede erging sich in der Jugendstunde ein Eugen Rosenstod Hüffŋ, nach seinen eigenen Angaben 45 Jahre alt, über ,, Das Amt der Jugend". Seine Aus­führungen gipfelten in der Forderung, den Ar beitsdienst in ihm sieht er das Amt der Jugend" feft in die Boltsverfaffung einzu bauen" Die braune Müge ist im Funkhaus seben fehr angesehen! -1z.

Das Ivogün- Konzert

in der Volksbühne

Unter den Sonntagpormittagsveranstaltungen der Boltsbühne hat das 3oo gün Konzert feinen besonderen Rang. So ausgezeichnete So listen hier auch wirken mögen heuer z. B. werden noch Edwin Fischer   und Heinrich Schlus nus zu hören sein die Jvogün ist am belieb testen von allen; fein Wunder, daß das Konzert so gut wie ausverkauft war. Kaum ein Fünftel der Eintrittsberechtigten aber, kaum drei bis vierhundert( statt zweitausend) fonnten es wirk lich hören: freigehalten für den Naziaufmarsch, mar ber Bülomplatz auf allen Seiten polizeilich abgeriegelt, von einer Straße wurde man zur anderen, von einem Wachtposten zum anderen geschickt, falfch orientierte Beamte gaben den Be­scheid, das Konzert finde gar nicht statt so daß es nur den Hartnädigsten gelingen konnte, bis ins Haus der Volksbühne zu bringen.

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Die Hartnäckigen aber, wie wurden fie belohnt! Nie, scheint uns, hat die Ipogün schöner, ftrah lender. beflügelter gesungen, als in diefen Stun= den seltsamen Kontrastes wildester Wirklichkeit und stillster Kunst. Welche Heiterfeit blühte aus Koloraturen und Stakkatos Bachs! Welchen Frieden atmeten die zarten Böoen, die zärtlichen Figuren diefer schlackenlosen Stimme in einer Arie Händels aus Semele"! Bier Schumann­Lieder aber, und unter diesen wieder.In ber Fremde" und" Der Nußbaum". waren( für mich wenigstens) Edelsteine geschliffenster Gesangs. technik wie des tiefsten musikalischen Ausdrucks. Rokokolieder von Kowalski. Morgenstern- Lieder M. Lothars und der Strauß- Walzer Rosen aus dem Süden" vollendeten das Programm, deffent Klavierpart der ausgezeichnete Begleiter Coen­raad V Bos innehatte. Die Sängerin. der die Leitung der Volksbühne für ihr mutiges Trokdem ihren besonderen Dank aussprach, erntete selten so herzlichen, selten so stürmischen und so ver= dienten Applaus.

a. w.

Lotte Wernicke veranstaltet beute im Schubert- Saal ( Nollendorfplas) einen Tanzabend: Berufstätige Ju gend tanzt", Ausschnitt aus einer Uebungsstunde( Soln fans, Gruppentans, chorischer Tang).

Claire Dug muß ihr Berliner   Stonzert vom 27. Jo nuar wegen starter Erkältung auf ein späteres Datum berlegen. Der Berliner   Abend in der Philharmonie findet bestimmt am 14. Februar zugunsten bes Künstler- Altershilfe ftatt.