31000 neue Arbeitslofe
Im Bezirk Berlin- Brandenburg
Der Zuwachs an Arbeitsuchenden vom 1. bis 15. Januar im Bereich des Landesarbeitsamtes Brandenburg mit 30 963 Personen übersteigt die Vermehrung in der zweiten Hälfte des Vormonats um mehr als das Doppelte.
Dieser verstärkte Zugang an Arbeitsuchenden hängt nicht nur mit dem Frost zusammen, er erklärt sich auch aus dem Rückfluß der im Vormonat vermittelten Aushilfskräfte. Mit dem Vierteljahresschluß wurde wieder eine beträchtliche Anzahl von langjährig beschäftigten Angestellten entlassen, außerdem meldeten sich ehemals selbständige Kleingewerbetreibende, die zum Jahresschluß ihr Ge= werbe abgemeldet haben, an.
Im Braunkohlenbergbau wurden die Abraumbetriebe weiter eingeschränkt. Aus der keramischen und der Glasindustrie wurden überwiegend Ent
regelung der Arbeitslosenhilfe ab 1. April zwei Denkschriften angefordert wurden von Dr. Sy= rup und Dr. Popiz über den Umbau der Arbeitslosenunterstügung.
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und
Nach dem Plan von Dr. Po pig soll mit dem Versicherungsprinzip gänzlich gebrochen werden bis auf die Beitragszahlungen- eine einheitliche Reichsarbeitslosenhilfe eingeführt werden, während Dr. Syrup nach wie vor an dem Versicherungsprinzip festhalten will.
Gegen den ersteren Plan sollen im Reichs= finanzministerium gewisse Bedenken bestehen. Hoffentlich hat der Reichstag Gelegenheit, sich mit diesen Umbauplänen zu befassen und zu verhüten, daß die versicherten Arbeitslosen noch schlechter ge= stellt werden als bisher.
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Die Studentenkrawalle in Breslau
In und vor der Breslauer Universität tam es abermals zu schweren Unruhen der Studentenschaft. Die Träger der Hakenkreuzkultur warfen Stink- und Tränengasbomben in den Räumen der Universität. Vor der Universität kam es dann zu weiteren Demonstrationen, so daß die Polizei das gesamte Universitätsgebäude absperren ließ. Dabei fam es zu Zusammenstößen, wobei zwei Demonstranten schwer verletzt wurden.
laffungen gemeldet. Die Radioindustrie In stieß zahlreiche weibliche Arbeitskräfte ab. Brandenburg nahmen der Fahrrad-, Motoren- und Werkzeugbau sowie die Gießereien Arbeitskräfte auf; auch aus anderen Bezirken wurde eine Zunahme des Beschäftigungsgrades in der Metallindustrie gemeldet. Aus der Berufsgruppe Lederwurden überwiegend erzeugung Ent= laffungen gemeldet.
Am 15. Januar betrug die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden 903 785, davon in Berlin 670 451 ( gegen 649 018 im. 31. Dezember 1932), in Bran denburg 215 726 und in der Grenzmark PosenWestpreußen 17 608. Aus der Arbeitslosenversicherung wurden 129 348 Arbeitslose unterstützt, wovon 81 591 in Berlin , in Bran denburg 43 276. In der Krisenfürsorge waren in Berlin 161 523, in Brandenburg 44 241. Wohlfahrtserwerbslose wurden 327 402 gezählt, davon 254 034 in den Berliner Arbeitsämtern.
Auf 1000 Einwohner famen in Berlin 20,28 Hauptunterstüßungsempfänger, in der Krisenfürforge 40,14 Unterstützungsempfänger. Von den 670 451 Arbeitsuchenden in Berlin unterstützt die sogenannte Arbeitslosenversicherung also 81 591 Arbeitslose, fast die doppelte Zahl bezieht Krisenunterſtügung, während die Wohlfahrt 10 920 Arbeitslose mehr unterstützt als die Arbeitslosenversicherung und die Krisenfürsorge zusammen.
Wie der Deutsche Städtetag mitteilt, ist für den Stichtag des 31. Dezember 1932 für das Reichsgebiet mit 2 800 000 Wohlfahrtserwerbslosen zu rechnen. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat einen Zuftrom von 100 000 Unterstützungsempfängern. Da bekanntlich seit Ende November keine Aussteuerungen aus der Krisenfürsorge mehr erfolgen, handelt es sich hierbei um Erwerbslose, die entweder aus der Arbeitslosenversicherung unmittelbar in die gemeindliche Fürsorge gelangen oder die Anwartschaft auf die Versicherung nicht erfüllt haben.
Neue Pläne
Zur Arbeitslosenversorgung
Mit dem 31. März läuft die bisherige verlängerte Krisenunterstüßung für hilfsbedürf
Höflichkeitsaft, durch den der japanische Bize admiral eine frühere zu seinen Ehren veranstaltete Gastlichkeit erwidern wollte. Die Tatsache dieses Banketts kennzeichnet die Mentalität der Ostasiaten.
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Der deutsche Zweig der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit richtete an den Reichsaußenminister das Ersuchen, dem Reichstag einen Gesezentwurf über ein Verbot der Waffen- und Mu= nitionsausfuhr nach dem Fernen Osten vorzulegen und sich in Genf für ein gleiches Vorgehen der anderen Mächte einzusetzen..
Tschechentreue Hitlerei Verketzerung durch Hugenberger Prag, 25. Januar. Im Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses betonte der deutschnationale Abg. Dr. Hassold, daß sich seine Partei gegen die jüngsten Loyalitätserklärungen der Hitler Partei in der Tschechoslowakei wenden müsse.„ Wir gehen nicht nach Canossa", sagte er. Wir machen die Echwenkung der deutschen Nationalsozialisten nicht mit und betonen, daß wir an den grundsäglichen Forderungen des deutschen Volkes fest= halten."
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=
Die Loyalitätserklärung der Nazifraktion im Prager Parlament sollte zwar nur diese reisigen Kämpen vor der drohenden Auslieferung an das Gericht schützen; aber die Konkurrenten im Nationalismus grinsen freudig und sagen sich mit Wilhelm selig: Nun wollen wir sie dreschen!"
am geringsten
Vom Washingtoner Department of Commerce ( Handeisministerium) werden seit einiger Zeit regelmäßig Angaben über die. Entwicklung der Großhandelspreise in den wichtigsten Ländern veröffentlicht. Es ergibt sich aus diesen Zahlen, daß gegenüber 1926 in den Niederlanden( Freihandelsland, feine Agrarstüßung) der Preisrüdgang bei weitem am stärksten war. In fast allen Ländern, auch in den Ver= einigten Staaten und Großbritan nien, santen die Preise im ganzen mehr als in Deutschland ( Kartelle und Agrarstützung).
Senfung des Großhandelsinder gegenüber 1926 in Prozenten:
Richard Meier gestorbeneath an
Heute früh ist Genosse Richard Meier, Verbandssekretär im Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, an den Folgen einer Grippe im 55. Lebensjahr verstorben.
Genosse Meier war früher Bezirksparteisekretär für den Bezirk Zwickau . Dort war er schon bei einer Nachwahl im Mai 1918 in den alten Reichstag gewählt worden. Nach der Revolution gehörte er der Nationalversammlung an und war dann Mitglied des Reichstags bis 1924. Bei den letzten Wahlen des Jahres 1924 war Meier als Abgeordneter im Kreise Liegnig gewählt worden. Auch unmittelbar vor seiner Erkrankung hatte er sich in dem Wahlkreise vierzehn Tage hintereinander auf Agitation befunden. Nach Berlin zurückgekehrt, konnte er nur wenige Tage im Büro arbeiten. Dann warf ihn die Grippe nieder, die ihn jetzt ganz abberufen hat.
Während seiner parlamentarischen Tätigkeit hat sich Genosse Meier besonders verdient gemacht um die Lage der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen, für deren Sicherstellung er stets mit großem Eifer eintrat.
Gewerkschaften und Partei betrauern im gleichen Maße den Verlust dieses arbeitsfreudigen und fachkundigen Mitkämpfers.
Vereinigte Staaten Desterreich
Belgien
.
Dezember November 1931
1932
31,4
36,1
·
31,5
32,1
34,3
39,8
29,7
35,2
28,2
.
32,9
41,3
46,9
36,8
35,8
•
22,8
30,2
25,2
34,1
28,5
31,8
23,1
28,0
25,7
29,0
.
Bemerkenswert ist, daß selbst in Ländern wie Großbritannien und Norwegen , deren Währung in den letzten anderthalb Jahren stark entwertet ist, die Preissenfung im ganzen größer war als in Deutschland . Einen geringeren Preisabbuu zeigen lediglich zwei Staaten: Frankreich ( Zölle
Staats
Theater
Mittwoch, den 25. Januar Staatsoper Unter den Linden
20 Uhr
Madame Butterfly
Städt. Oper
Charlottenburg Fraunhofer 0231 Mittwoch, 25. Januar!
19 Uhr
Turnus III
und Einfuhrkontingente) und die Tschechoslowakei . Man muß sich jedoch vor Augen halten, daß in diesen beiden Ländern der Preisstand schon vor Ausbruch der Krise außerordentlich niedrig war.
Baden fordert elektrische Bahnen
Der badische Finanzminister hat beim Reichskanzler, bei den zuständigen Reichsministern, bei der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft und beim Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung einen Antrag wegen der Bahnelektrifizierung in Baden eingereicht Er hat vorgeschlagen, es möge ein besonderes Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Elektrifizierung der Reichsbahn aufgestellt und in diesem die Ost- Weststrecke StuttgartKarlsruhe und die Nord- Südlinie FrankfurtBasel in den Vordergrund gestellt werden.
Not erhöht das Säuglingssterben
Unter dem Einfluß der Krise und des Lohnabbaus und des Unterstützungsraubes steigert sich die Säuglingssterblichkeit in Deutschland weiter. Im Freistaat Preußen starben während des 3. Vierteljahrs 11 482 Kinder im Alter unter einem Jahre gegenüber 11 040 im gleichen Zeitraum des Borjahres.
Rundfunk am Abend
Mittwoch, 25. Januar
Berlin : 16.15 Was ist Geld?( P. Krannhals). 16.30 Aus Hamburg : Nachmittagskonzert. 17.30 Dürfen wir Ihnen raten? 17.45 Doktor Ueberall erzählt. 18.05 Bratsche und Klavier. 18.30 Bücherstunde. 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Abenteuer zweier Flüsse( H. Hauser). 20.00 Neue Werke für elektrische Musikinstrumente. 21.00 Gemütliche Ecke( E. Kreuzträger). 21.30 Karl Erb singt 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik. 23.10 Alte Musik.
Königswusterhausen : 16.00 Hinter den Kulissen des Wahrsagens( C. Figdor). 16.30 Aus Hamburg : Nachmittagskonzert. 17.10 Streifzüge durch das Straf- und Bürgerliche Gesetzbuch( Landger.- Dir. Dr. H. Lehmann). 17.30 Die Anfänge des deutschen Volkes( Prof. Dr. C. Petersen). 17.55 Tägliches Hauskonzert. 18.30 Philosophische Arbeitsgemeinschaft( Prof Dr. A. Dietrich). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Französischer Sprachunterricht. 19.30 Das Gedicht. 19.35 Aus Breslau : Unterhaltungskonzert. 21.00 Märchen von Andersen( R. Blümer). 22.45 Seewetterbericht. Tanzmusik. Sonst: Ber liner Programm.
Vollständiges Europaprogramm im ,, Volksfunk", monatl. 96 Pf., durch alle ,, Vorwärts"- Boten oder die Postanstalten.
Wetter für Berlin : Wieder zunehmende Bewölbung und Milderung des Frostes, schwache Luftbewegung. Für Deutschland : Im Norden des Reiches Milderung des Frostes, im Süden Fortdauer des herrschenden Witterungscharakters.
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Verantwortlich für Politik: Rudolf Brendemühl; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbe wegung: J. Steiner; Feuilleton : Herbert 2e. père; Lofales und Sonstiges: Friz Karstadt ; Anzeigen: Otto Hengst: fämtlich in Berlin Verlag: Vorwärts- Verlag G. m. b H., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW. 68, Lindenstr 3 Bezugs bedingungen und Anzeigenpreise werden in jeder Morgen- Ausgabe des Vorwärts" veröffentlicht.
Hierzu 1 Beilage.
Winter Garten
8 Uhr 15. Flora 3434. Rauchen erl. Gaston Palmer
Der Freischütz 20 Wienerinnen konzertieren
Friedrich, Berger,
Fidesser. Destal. Hüsch, Ditter,
Staatliches Schauspielhaus Andresen, Gonszar,
20 Uhr
100 000 Thaler
Firner
Dirigent: Stiedry
Schiller
Fuss Heuser Weiser Winclairs Walkmirs
USW. *
Kurfürstend.- Th.
Kurfürstendamm 209
Tel. Bism. 1400 Täglich 84 Uhr Glückliche Reise
in der Premieren
besetzung
Komödienhaus
Schiffbauerdamm 25
jezt in Rumänien wieder eifrig betrieben. Man VOLKSBUHNE Steinpl.( C1) 671: 8 Uhr. Lothringer Straße 37
Bismarckstr.( Knie) CASINO- THEATER Tel. 02 Weid. 6304-05
Theater am Bülowplatz Täglich 8 Uhr D 1 Norden 6536
Schinderhannes
8 Uhr
Täglich 84 Uhr Sonntag 4 Uhr Varieté, bunte Bühne, Kabarett
Der Kollo- Schlager
Nur noch bis 2. Februar
Freitag 7 Uhr
Erstaufführung
Achtung,
begann letthin zu Czernowitz und da durfte Bukarest nicht jäumen. Die Polizei mußte wieder holt förmliche Sturmangriffe gegen die Demonstranten unternehmen und dabei auch schießen. Nach Hezreden am Denkmal des unbekannten Soldaten war man zur Tat übergegangen und ein Bogrom begonnen worden, dem erst nachmittags Bernt, Dahlke, Karchow, Diegelmann Theater„ Der Fürst von Pappenheim" Große Frankfurter Straße 132
ein Ende gemacht werden konnte. Viele jüdische Studenten und einige Pogromiſten wurden verwundet.
tige Arbeitsloje ab, die aus der Sechswochen Feinde tafeln zusammen
unterstützung der Arbeitslosenversicherung ausgesteuert sind und die Höchstbezugsdauer der Krisenfürsorge erreicht hatten. In der Zeit vom 28. November 1932 bis zum 31. März 1933 wurde diesen Arbeitslosen die Krisenfürsorge weiter gewährt.
Was soll nun nach dem 31. März geschehen? Dazu wird uns mitgeteilt, daß für die Neu
Chinesisch - japanisches Bankett
Trotz der gespannten chinesisch- japanischen Beziehungen hat der japanische Bize admiral Jonai ein Bankett zu Ehren des Bürger. meisters von Schanghai und mehrerer chine sischer Admirale veranstaltet. Es war ein
von C. Zuckmayer, Regie: H. Hilpert A. Hörbiger, C. Spira, Brausewetter,
HAUS VATERLAND
KURFURST 7460
BETRIEB
KEMPINSKI
Die Männer Onkel Muz, der Ehestifter frisch gestrichen
sind mal se Söneland, Heidemann
Deutsches
Theater
Freitag, 3. Februar: Premiere Rose- Theater
Gutschein 1-4 Personen: Parkett nur Tel. Weichsel E7 3422 0,60, Fauteuil 0,75, Sessel 1,25 5.15, 8.30 Uhr Sonntag 4 Uhr: Onkel Muz. Kl. Preise. Die Zirkus
Schumannstr. 13 a Stettiner Sänger prinzessin
Weidend. 5201
Täglich 8 Uhr Inszenierung Max Reinhardt Prinz von Homburg
von H. v. Kleist Thimig, Fehdmer, Fröhlich. KayBler, Wegener, Schürenber
Reichshallen- Th., Dönhoffpl. 8.15, Sonntags 3.30 zu ermäßigten Preisen
Das große Januarprogramm:
B. B. B.
Bendows Bunte Bühne Kottbusser Straße 6
Oberbaum 3500 Täglich 8 Uhr Stgs. nachm. 1/24 U
Die lieben Erben Ne dolle Kiste