Auch eine Frage der Gesundheit In>ve!clie Front stellen sich die Apotheker?
Vor ungefähr 14 Tagen machte ein Apotheker in der Prenzlauer Allee seinen Laden zu. Das wird er weder aus Uebermut noch zu seinem Vergnügen gemacht haben, sondern weil er pleite war. Wenn man sich nun mit einem Apotheker darüber unterhält, wie so etwas passieren könne, wird er folgendes sagen:„Ja, gerade wir Vor- ortapotheker. die wir nach der Inflation unsere Apotheken einrichteten, wir sind am schlechtesten dran. Wir bekamen damals in den Neubau- vierteln die Konzession und nun gingen wir aus Ladenraumsuche. Das ist nicht so einfach, denn uns ist genau vorgeschrieben, was wir alles haben müssen: Offizin, Arzneikeller, Laboratorium, M a t e r i a l k a m m e r, N a ch t r a u m, bis zum letzten Destillations- apparat und Standgefäß, chat man den passen- den Laden gefunden, dann sitzt womöglich schon jemand drin, den man ausmieten muß. So mancher von uns hat damals 10000 M. Abstand zahlen müssen, und als wir dann die Tür öff- neten und auf den ersten Kunden warteten, da waren 40 000 M., bei einigen sogar SO 000 M. in die Apotheke investiert. In guten Zeiten ging so etwas an, heute können wir aber für eine derartige Schuldenlost nicht mehr den nötigen Zins herauswirtschaften. Wir haben rings um Berlin rund ISO Apotheken. Von diesen werden 10 Lorortapotheken von einem Gläubigeraus- fchuß verwaltet. In 6er Z�vangsjaclre Es ist nicht die Krise allein, die den Arznei- mitteloerbrauch ohnehin beschränkt. Die Not- Verordnungspolitik, jene SO Pf., die erstmal für den Krankenschein und dann noch einmal für das Rezept gezahlt werden müssen, haben den Arzneimittelverbrauch noch künstlich eingeengt. Es ist sehr aufschlußreich, was Apo- thsker über die Wirtungen dieser Notverordnungs- Politik erzählen. Ein Mann kommt in die Apo- theke und hat auf dem Rezept ein Mutterkorn- Präparat stehen. Aus der Stärke erkennt der Apotheker, daß es sich um einen schweren Fall
handeln muß; tatsächlich hat die Frau de» Mannes schwere Blumngen. Der Apotheker sagt, das Rezept kostet SO Pf. und der Mann ant- wartet, er komme wieder. Es vergeht eine Halbe Stunde, es vergeht eine ganze Stunde, der Mann kommt nicht. Der Apotheker weiß: also wieder einmal dieser Fünfziger, den der Mann nicht hat. Er ruft den Arzt an, er- kündigt sich nach der Adresse der armen Frau und schickt erst mal seinen Praktikanten mit der Medizin hin. Bei den SO Pf. für Schein und Rezept blieb es nicht. Es bestehen besondere Vorschriften, nach denen Kassenärzte nicht verordnen können, was sie wollen, sondern sie sind gebunden an die „Regelbeträge für die Arzneiverordnung' und dazu noch an die„Richtlinien für wirtschaftlich« Arzneioerordnung". Diese Regelbeträge und Richt- linien müssen die Aerzte einholten.„Schön— sagen dazu die Apotheker—, die Not ist groß und das Geld ist knapp. Früher machten wir die Medezin zurecht und klebten einen Zettel auf die Flasche auf den wir schrieben: Für Frau Müller, dreimal täglich 5 Tropfen. Dann war der Aufguß so, daß Frau Müller nicht gleich starb, wenn sie sich verzählte und einmal sechs Tropfen nahm. Heute jedoch dürfen wir vielfach nur noch die Grundstoffs verabfolgen, die sich der Patient dann selber auflösen muß, damit die Ar- beit des Apothekers gespart wird. In dieser Arbeitsbeschränkung des Apothekers, eines Mannes, der sieben Jahre Lehr- zeit hinter sich hat, scheint überhaupt eine der wichtigsten Gründe für die vielfach schwierige Existenz von Apotheken zu liegen. Man muß dazu einen weiteren Zeitraum fassen. Vor zwanzig, dreißig Iahren und noch früher machte der Apotheker seine Mixturen und Pulverchen selber zurecht. Heute aber geht er in sein Lager und holt das fertige Präparat vom Regal. Man möchte beinahe sagen: je mehr die pharmazeutische Industrie sich ausbreitet«, desto mehr mußte der Apotheker alten Schlage» in den Hintergrund gedrängt werden. Es gibt heute in
Deutschland 10 OOOArzneispezialitäten, fast jede in verschiedener Packungsgröße. Es gibt ja allein schon rund 100 Grippemittel. Von diesen Mitteln muß sich eine mittlere Apocheke aber etwa 400» halten können, möglichst in ver- schiedenen Packungen Und diese Ueberflut an Arzneispezialttäten birgt wiederum eine ganze Reihe schwerer Krisenmomente für den Apotheker. foirpkusclter am Spieß So kann man vom Hundersten ins Tausendste kommen. Es ist nicht zu verwundern, wenn die Apotheker über jede Schachtel Eumed ärgerlich sind, die außerhalb der Apotheke in den Handel gebracht wird. Oder über die Arzneimuster, die die pharmazeutische Industrie an jeden verschickt, der vor seinem Namen ein Dr. stehen hat, gleich ob er Arzt oder Rechtsanwalt oder Studienrat ist. Dazu die Kurpfuscher. Hinler denen sind die Apotheker her wie der Teufel hinter der armen Seele. Neulich haben sie einen in der Provinz Brandenburg an den Kanthaken gekriegt. Der Mann zog herum und entnahm Blutproben. Dann kam er wieder und brachte M e d i t a- m e n t e mit, für die er 22 M. liquidierte und für die Untersuchung wollt« er außerdem noch 13 M. haben Bei der Untersuchung seiner „Medikamente" stellte sich schließlich heraus, daß es sich bei den Mitteln um 200 Gramm Erdnußöl und um 200 Gramm Elsentinktur handelte, die in der Apotheke 1,00 M. gekostet hätten. So kämpfen die Apotheker, angefangen von den Gerichtssälen provinzieller Amtsgerichte bis zu den verschwiegenen Zimmern des Reichsarbeitsmini- fteriums um eine Besserung ihrer Lage. Hierbei taucht dann allerdings die große Frage auf: in welche Front wollen sich die Apotheker stellen? Wollen sie zusammen mit der Reaktion der Mehrzahl ihrer Kunden die Medizin verteuern oder wollen sie zusammen mit der Arbeiterschaft um den Wiederaufbau der Sozialversicherung kämpfen? Und an einer ge- sunden Sozialoersicherung dürften doch wohl auch die Apotheken interessiert sein.
Wurstmaxe bei Grad Kälte Eine schwer verdiente Mark
An der Endstation Grenzallee der Nord- südbahn steht eines der vielen Erfrsschungs- Häuschen, die in Berlin zahlreichen Menschen ein klägliches Dasein ermöglichen. Dieses hier hat nun den großen Vorzug, an einer belebten Umsteige- stelle zu stehen. Seitdem die Straßenbahnen nach Britz und Rudow mimer vereinzelter fahren, dauert manchem die Wartezeit zu lang« und er holt sich mal eine Zigarette, mal ein Glas Milch oder eine warme Wurst. Geschickte Reklame lockt zudem selbst die Spar- somsten an:„G r o s ch e n- B u s s e t" steht aus einem großen Schild und dann folgt eine lange Liste, was man heute für ein Zehnpfennigstück alles haben kann. Tagsüber versieht bald der In- Haber selbst, bald seine Frau, bald ein Jung« den Verkäuferdienst. Aber trotz allem muß der Ver- dienst noch nicht genüge», um eine Familie zu er- nähren. Denn abends nach sieben, wenn die Holz- bude geschlossen werden muß, stellt sich Wax mit seinem Wurstapparat in Wind, Kälte, Regen und Schnee aus und oerkaust:„Heiße Wiener, das Pärchen eenen Groschen, die Riesenbock suffzehn Psennje." Da steht er nun wie so viele seiner Kollegen bei 1b Grad Kälte, von sieben bis in die Nacht um zwei, wenn die letzte U-Bahn ankommt. Manchmal ist er vollkommen unbeweglich auf seinem Platz und scheinbar schläft er im Stehen. Drei, vier abgeschabte Mäntel trägt er überein- ander, dicke Halzschuhe hat er an den Füßen und vom Gesicht schauen gerade nur die Augen her- aus. Und trotzdem frißt sich die Kälte durch. Ein paar Schritte hin und zurück, Hände aus- warmen an der Spiritusflamme, dann oersinkt er wieder in vollkommene Unbewoglichkeit eines Standbildes, bis selten genug ein Kunde kommt. Sieben Stunden sind eine entsetzliche Zeit! Nachdem er einen ganzen Tag schon in seiner Bude gesessen hat. Und was ist der Verdienst? Eine bare Mark. Fünf Pfund Wurst, dos sind etwa sünfzig Paar Wiener, oerkoust er an einem Abend. Fünf Mark nimmt er ein, wovon bei den niedrigen Preisen vier Mark für Unkosten drauigehen, so daß ihn genau knapp 15 Pfennig Lnindenlahn bleiben. Kärgliche Zuflucht Der Kontrollbeamte besteigt die U n t« r g r u n d- ba h n und alles zückt sein« Fahrkarte. Al» die Roche an chn kommt, wird der junge Mensch, der fröstelnd in der Wageneck« kauert und dt« klammen Finger nervös aneinander reibt, puterrot. Aengstlich reicht er dem Beamten fein« Fahr, karte, dieser wirft einen erstaunten Blick darauf und meint dann:„Sind Li« nicht eben vorher die Streck« in entgegengesetzter Richtung gesahren und ließen sich von mir die Karte kontrollieren?" „Ja", erwidert der Angeredete,„ich hatl« die ver- kehrt« Fahrtrichtung gewählt". Etwas ungläubig schüttest der Beamte den Kops und geht weiter.
„Na, wo wollen se denn nu eigentlich hin. junger Mann", meint wohlwollenden Tonfalls ein stadt- pelzbeNecheter, sattgegessener Herr.„Ja, wenn ich das selber wüßte, mein Herr. Ich weiß bloß das Ein«: daß mich friert, elendiglich friert, daß ich seit zw«: Tagen mit leerem Magen herumrenn« und keine Schlafftelle habe. Und weil man im Asyl erst am Spätnachmtttag antreten kann, da Hab ich an der Haltestelle gelauert, bis mir einer seine Fahrkarte schenkte und wollte damit in der warmen Bahn ein wenig spazieren fahren. Aber nun muß ich raus, denn wenn mich die Kontrolle nochmal erwischt, dann krieg ich wegen Schwarz- fahren mein Teil."„Schrecklich", meint der Herr im Pelz und zieht unwillkürlich den Mantel fester zu, als könnten des Nachbars aufgespeicherte Kältegrade gleich vergifteten Pfeilen sein Inneres verletzen. Dann nimmt er die Zeitung wieder hoch, während der andere im Spießrutenlouf die Bahn verläßt/ * „Liebe Frau, nu stieren Sie doch geschlagene zwanzig Minuten— ick Hab nach der Uhr geguckt — immer aus det ein und selbe Blatt von die Zeitung. Schlafen Sie, oder wat i» los mit Ihnen", sagt im B a h n h o f s- W ar t e s a a l ein kesser, junger Mann zu einer verhärmt aussehen- den Frau im fadenscheinigen Mantel,„lila, man wird aber doch noch in Ruhe seine Zeitung lesen können" meint die Frau, ein verlegenes Rot huscht über ihre eingefallenen Wangen, und sie reicht ihrem Widersacher die Zeitung.„Na, na, nur nicht gleich so ausgebracht, mein Lieber", mischt sich jetzt ein Mann ins Gespräch.„Wir, last all«, die wir da sitzen, lesen gern« die Zeitung ganz gründlich und recht lang« und wissen Sie auch, warum? Wir friere» sehr und hoben keinen Ort, wo wir uns bei dieser Kälte ein wenig wärmen können. Da kommen wir hierher und lese»: vielleicht etwas länger, als man für ge- wöhnlich dazu braucht.'Aber was macht es? Wir haben ja so unendlich viel Zeit, wir haben kein« Arbeit und auch niemanden, der uns erwartet, wir babsn bloß eine einsame, eiskalt« Stube. Bei Ihnen daheim ist e» sicherlich warm und behaglich?" „O ja. det schon", meint der junge Mensch ver- legen und man merkt«s ihm an, es tut ihm lest», daß er der Frau mit seinen Worten weh getan bat Run möchte er sein Unrecht gern wieder gut- machen. Aber die»st inzwischen gegangen----
De« Deutsche Freidenker- verband Hot dem Houptausschuß für Arbeiterwohl» fahrt den Betrag von 300 M. zur Ver s ü g u n g gestellt mit der Zweckbestimmung, die Spende für die Anschaffung von warmer K l« i d u n g, von Mänteln und Schuhen für die kleinen Schützlinge des Hauptauvschusse, für Ar» betterwahlsahrt zu verwenden, dt« au» Waldin»
bürg, au» dem Erzgebirge und aus Pommern gekommen sind, um für einige Wochen Erholung und gut« Pfleg« bei hilfsbereiten Berliner Ge- nassen zu findm. Den Pflegeestern ist es zum Teil troll aller Opferbereitschaft nicht möglich, bei ihren beschränkten Mitteln die Kinder mit den notwendigsten Kleidungsstücken auszustatten: der Deutsche Freldenker-Berband ist da hilfebringend eingesprungen. Die Berliner Pslegeeltern, die tapferen Kampfgenossen aus Schlesien , aus dem Erzgebirge und aus Pommern , unsere kleinen Gäste und zukünftigen Mitkämpfer— sie alle danken in herzlicher Verbundenheit der brüder- lichen Arbeiterorganisation sür diesen Akt der Solidarität und werktätigen Hilfe!
Triebwagen stößt aus Aug Gerstungen a. d. werra, 27. Januar. Am Morgen fuhr beim Rangieren ein Trieb- wagen in langsamer Fahrt aus«inen haltenden Personenzug auf. Hierbei erlitten sieben Eisend ahnbedien stete, die vom Dienst nach Hause fahren wollten, und drei Reisende Verletzungen: sie wurden vom Bahnarzt verbun- den und konnten die Reis« fortsetzen. Die Schuld- srage ist noch nicht geklärt.
ErwerbÄosenkurse Neue Tat der Notgemeinschaft Der Notgemeinschaft Berlin zur Er- richtung von Küchen und Heimen e. V. war es im Rahmen des Notwerks der Deutschen Jugend möglich, 7 größere Kurse für Jugendlich« im Alter von 14 bis 25 Jahren einzurichten. Der Lehrplan umfaßt Deutsch (Grammatik. Rechtschreibung, Aufsätze), die Elektrizität im Dienst« der Menschen, die Sozialgesetzgebung, Rechnen. Stenographie, Gesundheitspsleg« des menschlichen Körpers. Den Jugendlichen wird eine beruflich« Förderung je nach ihrer Ausbil- dung gewährt. Hierbei hat die Notgemeinjchast Berlin zunächst ihre Maßnahmen auf das kauf- männische weiblich« und männlich« Personal ausgedehnt und sind drei Kurse dieser Gattung voll besetzt. Di« Lehrfächer sind: kaufmännisches Rech - nen. kaufmännisch« Korrespondenz, Buchführung. Handels- und Wechselrecht, Staatsbürgerkunde, Ein- heitskurzschrift, Maschinenschreiben. Wettere Unter- richtsröume stehen in mehreren Stadtteilen der Organisation kostenlos zur Verfügung. Die Ver- sorgung mit Mittagessen ist gleichfalls gewähr- leistet. Reu« Kurse können deshalb auf gleicher Basis ins Leben gerufen werden. Die Notwen- digkeit hierfür ergibt sich auch durch den starken Andrang. Auf grund der Aufrufe der Rotge- m«inschaft meleen sich die Jugendlichen in großer Zahl. Schon die Anfänge haben bewiesen, daß das Interesse der Jugendlichen am Unterricht«in außerordentlich große, ist und daß st« sich glücklich fühlen, dem ewigen Einerlei entrissen zu sein. Da»
mit den Anforderungen auf neue Kurse Rechnung getragen werden kann, richtet die Notgemeinschaft an alle Pädagogen, die geeignet sind, den Unterricht in oben angezogenen Fächern zu er- teilen, die Bitte, sich ehrenamtlich dem Hilfswerk zur Verfügung zu stellen Der Unterricht findet werktäglich von morgens 8— 10 Uhr statt. Willkommen sind auch Lehrkräfte, die wiederum ehren- amtlich die körperliche Ertüchtigung durchführen. Meldungen sind zu richten an: Notgemeinschaft Berlin , O. 34, Thaerstr. 31, Alexander 1820.
In wenig Worten Im Hause Landsberger Allee 28 wurde die 69 Jahre alte Hulda Stiller,«ine Lumpen- Händlerin, tot aufgefunden. Die Unter- suchung ergab, daß kein Verbrechen vorliegt. Der Tod dürste infolge Altersschwäche eingetreten sein, da die Frau sehr gebrechlich war. * Das K l« i n l u f t s ch i f f v.?. dl. 30.D d o l". das seit einiger Zeit über Berlin zu sehen war. hat gestern ein« Rekordfahrt vollbracht. Es flog von Staaken nach Friedrichshofen ohne Zwischenlandung in einer Flugzeit von 10 Stunden 40 Minuten. Trotz teilweise ungün- stiger Witterungsoerhältniss« gingen Start und Landung glatt vonstatten. * Aus bisher ungeklärter Ursache explod'erte ein zur P u l o e r f a b r i k von Wolfs u. Co. ge- höriges Siebwerk in Bomlitz (Hannover ). Die in dem Betrieb beschäftigten Arbetter Anton Grobe aus Walsrode und Wilhelm Bruns aus Benefeld wurden durch die gewallige Stich- flamme und den ungeheuren Luftdruck getötet. * Die Erkrankungen an Grippe in den Schulen der Stadt Köln haben derart zugenommen, daß die Aufstchtsbchörde, besonders um wetteren?ln. steckungsmöglichkeiten vorzubeugen, vorsorglich sämtliche Schulen und Kindergärten vom 20. bis einschließlich 31. Januar g e- schlössen hat. * Auf der Staatsstraße U l m— E hingen ereignete sich ein schwerer Kraft wagenunfoll. Der mit vier Personen besetzte Kraftwagen des Braumeisters Götz geriet vermutlich infolge Glätte der Straße ins Gleiten und. stürzte die Böschung hinunter, wobei er sich anscheinend mehrmals überschlug. Eine mitfahrend« Frau fand bei dem Unfall den Tod. Die übrigen drei Insassen wurden in schwerverletztem Zustand ins Kranken- Haus gebracht. * Dieser Tage reiste die aus 14 Mitgliedern de- stehende Mount-Cverest- Ex'edition unter Führung des Akptntsten Ruttledge nach Bengalen ab. Die Epedition beabsichtigt, Mitte März mtt einem Troß von 80 Trägern, zahl- reichen Lastochsen, Eseln und Mauleseln den auf fünf Wochen berechneten, durch Tibet führenden Marsch nach dem unterhalb des Mounr-Eoerest- Gipfels vorgesehenen Lagerplatz anzutreten. Der eigentliche Aufstieg ist für Ende Juni geplant. * Ein eigenartiger Verkehrsunfall, bei dem sieben Kraftwagen in Mttleidenschaft gezogen wurden, hat sich auf der von Nymwegen nach Arnheim in Holland führenden Landstrahe er- eignet. Infolge der Glätte des Weg«, stieß ein aus Arnheim kommender Omnibus mtt einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Lastauto zusammen. Der Lastkraftwagen stürzte von der Wegböschung in einen Wassergraben. Ein zweiter Omnibus fuhr ebenso wie ein Traktor mit An» hängenvagen auf den ersten Ontnibus auf. Drei gleichzeitig aus beiden Richtungen emtreffend« Lastautoinobile konnten nicht mehr rechtzeitig zum Stehen gebracht werden, so daß sie gleichfall» mit den beiden Omnibussen zusammenstießen. Di« siebe» Motorfohrzeuge wurden mehr oder weniger schwer beschädigt. * Infolge starken Windes stürzte in der Ortschaft Genko aus der holländischen Insel Java eine zwölf Meter hohe Mauer einer alten Reisschälerei ein. Sechzehn Arbeiter wnrden von Trüm- mern getötet, sieben erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen.
Zm Eis gekentert Bremen , 27. Januar. Der vor einigen Togen aus der Unterweser auf- gelaufene Euxhasener Fischöampfer„Stein- waerder" ist gekentert und gesunken. Von der Mannschaft ist niemand zu Schaden gekom» men. Soiald die Eisschwierigkeiten behoben sind, wind man den Dampfer zu heben versuchen. Der Unfall ereignet« sich nah« der Tonn« 22.«in» al» gefährlich bekannten Stelle, an welcher berett» einmal ein Fischdampser. die„Sophie Busse" au» Wesermünde , gesunken ist.