Flick, Voegler und das Reich
Die Tragödie Silverberg
Der Vorwärts" hat am 15. Januar in dem Artifel Monopoltendenzen der Kraftwirtschaft" die elektropolitischen. Zusammen. hänge aufgezeigt, die zur Torpedierung von Dr Paul Silverberg durch Flick und das RWE. und zur Herrschaft des RWE. über die Rheinische A.-G. für Braunfchlenindustrie und Brikettfabrilation geführt haben. Aber manche Einzelheiten sind in der öffentlichen Diskussion noch unffar geblieben, und das Schicksal von Dr. Paul Silverberg, das Schicksal eines großen NurUnternehmers, der durch einen großen Nur- Spetulanten depossediert wurde, ist noch immer nicht in seiner vollen Bedeutung erkannt worden. Auch ist das letzte Ziel des Machtspiels vom Nieder rhein , das zu der ersten Ausräuberung des Reichs durch Flick eine zweite Ausräuberung durch den felben Flid hinzufügen mill, bisher in der Presse noch nicht Klargestellt worden. Wir wollen heute nur die Tatsachen verzeichnen, denn sie sprechen für sich selbst.
Was hat Flick angeboten? Friedrich Flick hatte zunächst 14 Millionen Rhein- Braune- Attien aus dem Gelsenkirchen - Ge= schäft. 14 Millionen, nicht 13 Millionen, wie es meist hieß: hier liegt eine Verwechslung mit den 13 Millionen Gelsenkirchen - Aktien vor, die Flick bei der Preußischen Staatsbank als Kreditunterlage deponiert hatte und die Flick für die Durchh führung des Gelsenkirchen - Geschäfts erst heraus: bekam, nachdem er u. a.4% Millionen RheinBraune- Attien als Unterlageeriatz zur Verfügung gestellt hatte. Sodann hatte Flid 8 Millionen Rhein- Braune Attien in einer Untergesellschaft der Charlottenhütte, die mit Wissen von Baul Silverberg gefauft waren. Dazu kommen meitere 8 Millionen, die Flick von Friz Thyssen für die Durchführung der Option des RWE. zur Ver nigung gestellt sind, und schließlich 1 Million Rhein- Braune- Attien, die Paul Silverberg Flick überlassen bot, nachdem sie ihm nichts mehr nügten. Das sind zusammen 31 MilLionen.
Wieviel Rhein- Braune hat das RWE.?
lleber diese 31 Millionen hat das RWE. mit Flick das bekannte Optionsgeschäft gemacht. Aber dem RWE stehen heute, und zwar trotz aller entgegenstehenden Behauptungen, auch 6 Millionen Rhein- Braune- Attien aus dem Besitz der Familie Gruhl in fester Option zur Ferfügung Das RWE verfügt also heute über rund 37 millionen Mart Rhein: Braunertien non dem 72- Millionen: Rhein- Braune- Kapital, monon bekanntlich rund 2 Millionen noch Verwaltungsaktien sind.
Die abfolute herrschaft des RWE über die Rheinische 2.-G. für Braunkohleindustrie und Brikettfabrikation steht damit fest. Es steht auch fest, daß Silverberg gegenüber dieser absoluten Herrschaft des RWE. nichts mehr machen kann. Dazu paßt es, daß die Direktoren des RWE Herrn Silverberg anbieten konnten, mit dem RWE... zusammenzuarbeiten"!
Die Preisfrage: Was bekommt Flick?
Am meisten Kopfzerbrechen hat der Deffentlichkeit die Frage bereitet, mie das RWE. die Option gegenüber Flid und der Familie Gruhl ausüben und den Kauf bezahlen wird. Auch diese Dinge sind jegt geflärt.
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Flid erhält aus dem Verwaltungsbestande des RWE 30 Millionen RWE Attien. Ein Anrechnungskurs für diese Aktien ist nicht festgelegt. Flid erhält vorläufig, und zwar mit der Absicht späteren Umtausches, 6 Millio= Roddergrube Aftien, die 311 500 Broz. angerechnet werden. Ferner erhält Flick 9 Millionen Marfin bar, und zwar sind diese zu zahlen ab 1934. Nach heutigen Kursen bekäme Flid also 27 bis 30 Millionen Mart in RE.- Attien, 30 Millionen Mark in Roddergrube- Aktien und 9 Millionen in bar, zu sammen rund 66 bis 69 Millionen Mart.
Das RME. hätte also tatsächlich, entsprechend der legten Erklärung, sofort überhaupt keine Barmittel und auf längere Sicht zunächst nur 9 Millionen Marf bar aufzumenden. Für die 31 Milfionen Mark Rhein- Braune- Aktien würde sich ein Kurs von rund 230 Broz errechnen. Bleibt noch die Frage nach der Finanzie rung der 6 Millionen Rhein- Braune der Familie Gruhl. Hier rechnet das RWE. damit, daß es durch seine Herrschaft über den SilverbergKonzern auch deffen rheinische Konzernbank direkt oder indirekt zu einer entsprechenden Kredithergabe veranlassen fönne!
Wie Silverberg geprellt wurde In einem Bunfte hatte Silverberg von dem, was brohte, volle Kenntnis. Somohl Flick wie Thyssen waren durch einen Pool- Berfrag gezwungen, zunächst Silverberg ihre RheinBraune- Attien anzubieten, und das ist auch geschehen. Silverberg hatte aber nur, von der Ver taufs absicht Flicks und Thyssens Kenntnis, nicht aber, an men verkauft werden sollte. Silverberg hat sich mit seinen Leuten den Kopf zerbrochen, wer dafür in Frage kommen fonnte. Man dachte an Dannie Heinemann, den belgifchen Elektro finanzier, man dachte aber auch
an das RW E. Das RWE. aber könne es doch nicht sein, meinte Silverberg ; denn als Mitglied des Präsidiums müßte er davon Kenntnis haben, und im übrigen habe das RWE. micht entfernt genug bare Mittel. Also verzichtete Silverberg auf ernsthafte Anstrengungen, das Angebot von Flick, dessen Annahme ihm seine Unabhängigkeit als Wirtschaftsführer erhalten hätte, näher zu verfolgen Er hielt Flids Behauptung, er habe einen Käufer für das Riefenpofet, für einen Bluff.
Nun aber kommt für Silverberg das Tra gische der Situation: Silverberg hatte nämlich sehr viel flüssige Mittel zur Verfügung; nicht nur die 18 Millionen, die aus der RheinBraune- Bilanz zu erkennen sind, sondern darüber hinaus noch 16 an anderen Stellen der Bilanz untergebrachte Millionen, zufammen also 34 Millionen Mark bare Mittel, die er zum Abfangen des Stoßes gegen die RheinBraune hätte verwenden fönnen!
Das Drama am Niederrhein ist aber mit der Torpedierung von Paul Silverberg durch das RWE. noch nicht zu Ende. Die Möglichkeiten und Absichten gehen auch über die kraftwirtschaftlichen Monopoltendenzen hinaus, von denen wir früher gesprochen haben.
Erster Präsident im RWE. ist Dr. Boegler; Boegler ist zugleich der erste Generaldirektor des Stahlvereins und der Aufsichtsratsvorsitzende von Gelsenkirchen. lid hat in den Augen der Ruhrherzöge eine Judasrolle gespielt, als er die Herrschaft über Gelsenkirchen an das Reich gehen ließ. Friedrich Flid möchte sich bei den Ruhr Herren wieder in Ehre bringen. Dem Generaldirektor Boegler liegt das RME. nicht entfernt so am Herzen wie der Stahlverein und Gelsen firchen.
So ist zwischen diesen Herren ein Plan gereift. der auf nichts weniger abzielt, als auf die Reprivatisierung der Gelsenkirchener Berg
werks- A.- G., d. h. auf den Rückauf der Gelfenfirchen- Mehrheit vom Reich.
Man denkt sich die Sache so: Flid hat jetzt ichon 30 Millionen RWE- Aktien Die 6 Millionen Roddergrube- Aktien werden später in 30 Millionen RWE. Aktien umgetauscht. Flid hat dann 60 Millionen RWE- Aktien zur Verfügung. Das Reich hat 90 Millionen Mart für Flicks Gelsen firchen- Aktien bezahlt. Wenn man den Kurs der RWE Aktien von heute 90 bis 100 Proz. durch Börsenmanipulationen und Käufe auf 120 Proz steigert und etwa dem Reich die 60 Millionen RWE. Aktien dann zum Kurs von 150 Proz unter Berücksichtigung des Bafetwertes anbietet, dann tann man, ohne das Reich zu schädigen, vom Reich die Gelsentirchen- Aktien zurückbekommen. Die Reprivatifierung von Gelsenkirchen ist dann ebenso gesichert mie die Rehabilitierung Flicks.
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Was verdient Flick? Was droht dem Reich?
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Es läßt sich etwa ausrechnen, was im Zuge dieser Geschäfte Flid verdient hat und verdienen will. Bei dem Verkauf des Gelsenpakets fönnte das Reich Flic 40 bis 60 Millionen Mart zuviel gezahlt haben. Au dem Verkauf seiner RME. Attien an das Reich würde er noch mals. 30 bis 35 Millionen Marf verdienen. Dazu kommen die Kursgewinne aus Flicks Rhein- Braune- Geschäft mit dem RWE. von viel leicht 7 Millionen Mart. Es gibt vielleicht Leute, die Respekt haben vor diesem spekulativen Genie; aber im Ergebnis wäre das Reich von Flid um 70 bis 95 Millionen Marf geprellt!
Wir zeigen diese Tatsachen und Möglichkeiten heute auf. Nachdem Hugenberg am Ruder ist, können diese Dinge auch noch anders, noch ganz anders und noch teurer für das Reich ab= laufen.
Der Gesamtverband Deutscher Baumwoll- Webe reien veröffentlicht jezt seinen Jahresbericht für 1932, in dem er sich nicht allein mit der Entwic lung der Wirtschaftslage in seinem Industriezweig, sondern mit allen einschlägigen wirtschaftspoliti schen Fragen, speziell der Handelspolitif, auseinandersetzt.
Produktion und Absah standen zu Beginn des Jahres unter dem Einfluß widerspruchsvoller Tendenzen. Auf der einen Seite drückte die wachsende Kauffraftschrumpfung auf die Umsätze des Einzelhandels, andererseits wirften sich Angstfäufe des Publikums als Folge der Kreditkrise von 1931 bei den geleerten Lägern unmittelbar bei den Fabriken aus.
Der Beschäftigungsgrad, dem der Verband noch eine 54stündige(!) Normalarbeitswoche zugrunde gelegt hat, sant von 76,2 Proz. im Fe= bruar bis auf 60,9 Proz. im Juli, um sich in der einsetzenden Belebung des Herbstes bis auf 79,2 Prozent im November zu steigern.
Die Zahl der Bollarbeitslojen( auf 100 Gewerkschaftsmitglieder) erreichte im Juli/ August mit 31,6 und die Zahl der Kurzarbeiter mit 47,4 ihren Höchststand. Im Dezember vergangenen Jahres war die Zahl der Bollarbeitslosen auf 24,7 und der Kurzarbeiter auf 41,4 gefunfen.
Andererseits hatte sich der Anteil der Vollarbeiter vom Juli bis Dezember von 21 auf 33,9 Proz. der Organisierten gehoben. In dieser Besserung des Beschäftigungsgrades kommt die Herbstbelebung durch größere Lagereindeckungen des Handels zum Ausdruc.
Das Preisniveau wird für das ganze Jahr als unverändert schlecht bezeichnet und das anhaltende Sinfen der Spinn- und Webmargen der Gewinnspanne für die Berarbeitung
die Rentabilitätsverhältnisse fat a stro=
hätte phal zugefpist.
Diese Feststellung scheint uns reichlich übertrieben zu sein, denn auf der anderen Seite sind die Kosten durch den Cohndrud, Zinsverbilligung und die Rationalisierung ganz erheblich zurüdgegangen.
Bon Einzelfällen abgesehen ist die Lage der deutschen Baumwollindustrie nicht so, daß ein der artiger 3 med pessimismus Eindruck machen fann.
Katastrophal entwickelt hat sich dagegen der Erport. Von 1929 bis 1932 ist die Ausfuhr von Baumwollgeweben von 200 258 bis auf 80 445 Doppelzentner gesunken.
Das ist nur noch ein Fünftel der Gewebeausfuhr des letzten Borkriegsjahres.
Die Schrumpfung des Exportes allein im legten Jahr ist zwar durch den Sturz des englischen Bfundes und zahlreicher anderer Währungen ver
ihre Befriedigung über diefes Gefchäft ausgesprochen haben. Auffallend ist nur, warum dieſe Entlastungsaktion für Burbach nicht mit pripa tem Kapital durchgeführt wurde, zumal man sich früher um die Kaliquoten riß. Vielleicht fand der Wirtschaftsführer Korte bei den autoritären Machhabern Preußens größeres Entgegenkommen als bei seinen Konkurrenten.
Die Stellung der Breußag innerhalb der Kaliindustrie, die durch das Vienenburger Unglüc einen Schlag erlitten hatte, ist jedenfalls erheblich står fer geworden. Sie befigt jetzt 129 Laufend stel der Raliquote, Burbach ) 140, Salzdetfurth 252 und Wintershall 410 Tausendstel. Das vielbe sprochene Erdölgeschäft von Burbach ( Voltenroda) scheint auch den Erwartungen feineswegs entsprochen zu haben. Es muß angenommen wer den, daß auch die Commerzbank, der wichtigste Bantengläubiger von Burbach , einen gewissen Drud zum Verkauf dieser Beteiligungen ausgeübt hat, damit endlich dieses Konto ein wenig bereinigt wird.
Welthandel
Schulden
Als wichtigste Aufgaben der fommenden Welt. wirtschaftskonferenz bezeichnete Professor Julius Hirsch in einem Vortrage vor der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft, Maßnahmen zur Beseitigung der Borräte an Beltrohstoffen zu treffen und die Weltverschuldung auf ein vernünftiges Verhältnis zum Belthandel zurückzuführen.
Die außerordentlich schnelle Steigerung der Produktion, besonders der landwirtschaftlichen, in aller Welt und die Politik der künstlichen Preishochhaltung( Balorisation) hätten zu einer Auftürmung der Rohstoffvorräte und dann zu einem Erdrutsch der Rohstoffpreise geführt. Die Weltrohstoffpreise seien aber die Grundlage des ganzen Wertgebäudes der Weltwirtschaft und also auch des internationalen Schuldengebäudes.
Hirsch schäßt die internationale Verschuldung auf insgesamt 307 Milliarden Marf( ohne Res parationen). Die politische Verschuldung ohne Reparationen machte 55 Milliarden Mark aus; der Rest von 252 Milliarden Mart sei bie private Weltverschuldung. Amerita habe 73 1 Milliarden, England 72,1 Milliarden und Frankreich 35,9 Milliarden Mark zu fordern. Für diese private Verschuldung sollte der Welthandel im Jahre 1929 etwa 16 Milliarden an Zinjen und Tilgung aufbringen; heute sei diese Laft auf etwa 13 Milliarden Mark theoretisch( da sie effektiv nicht gezahlt wurde) zu schäzen. Der Welthandel aber, der solche Lasten aufbringen sollte, sei bon rund 150 Milliarden im Jahre 1929 auf etwa 50 bis 55 Milliarden Mark im Jahre 1932 zurüdgegangen. Es sei klar, daß der auf ein Drittel gesunkene Welthandel nicht die alten Schuldenlaften tragen könne.
schärft worden, un wesentlichen aber durch Boys 2fts sehr beachtlich bezeichnete Hirsch den Vorfottmaßnahmen gegen die deutsche Handelspoliti hervorgerufen worden.
Unter Hinweis auf die unlösbare Berbundenheit zwischen Binnen- und Weltmarkt, die eine ausgleichende Wirtschaftspolitik erfordern, heißt es im Bericht:
Die Wirtschafts- und Handelspolitik Deutsch lands verriet im letzten Jahr diese staatsmännische Mäßigung nicht. Sie gab der einrüdsichtslosen Jnteressenpolifit einer zigen Gruppe, nämlich der Landwirtschaft, zu sehr nach.
Diese scharfe Verurteilung der deutschen Han delspolitik hat in diesem Rahmen um so größere Bedeutung, als die Organisation der Baumwoll unternehmer ,, Binnenmartt orien. tiert" ist, denn 90 Proz. ihrer Produktion werden von der einheimischen Verbraucherschaft tonsumiert. In diesem Sinne haben die Baummollweber ja auch stets in die Schutzzollterbe ge= hauen und fordern auch jetzt einen Ausgleichszoll" für sich, der die ,, Vorbelastung der inländifchen Produktion gegenüber der ausländischen mettmacht“.
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Staat saniert Burbach Preußag kauft Kali- Beteiligungen
Herr Korte, der Beherrscher der BurbachKalimerke A.-G. in Magdeburg , war einst aus: gezogen, die ganze Kaliindustrie in einem Trust zusammenzufassen. Er ist kläglich gescheitert. As er im vorigen Jahr, da seine Konkurrenten noch respettable Dividenden verteilten, Bilanz machte, da mußte er Bertuste von 40 mill. M. und eine wahnmißige Schuldenlast offenlegen. Bei einem Kapital von 20 Mill. M. bestehen furzfristige Schulden in Höhe von 59 Mill M.
Jezt hat dieser Wirtschaftsführer" soviel„ Privatinitiative" entwickelt, sich vom preußischen Staate eine wesentliche Sanierungsstüße zu holen. Die Preußische Bergwerks- und HüttenA.-G. hat von Burbach je 566 Kure der Gemertschaften Baden und Markgräfler gekauft; die reſtlichen Sure( je 434) befinden sich im Besitze des badischen Staates. Außerdem hat die Preußag von Burbach eine Beteiligungsquote vom Deutschen Kalisyndikat von 10 Tausendsteln übernommen. Burbach erhält dafür zunächst 9 Mill. M. in bar; ferner wird Burbach an dem Mehrerträgnis der Kaliquote beteiligt sein, wenn der Kaliabsaz steigen follte. Schließlich werden mährend einiger Jahre bestimmte Zahlungen geleistet, deren Höhe nicht bekannt ist Die Bürgschaft für die Kalianleihe der badischen Gewerkschaften wird von der Breußag übernommen.
Die Abmachungen sind also recht unübersichtlich getroffen worden; beide Teile follen
fchlag der Genfer Vortonferenz. einen völlig freien internationalen Kreditverkehr ,,, auf neue Rechnung einzuführen, damit der Welthandel von den Fesseln des alten Schuldengebirges be= freit würde. Selbstverständlich müsse eine Ver ständigung über die Schulden der alten Rech nung" mit großen Zins- und Tilgungserleichte rungen erfolgen.
Sparkassenabschluß
Günstige Entwicklung
der Mitteldeutschen Landesbank Wenige Tage nach der Bilanzveröffentlichung der Deutschen Girozentrale, der Zentralbank der Deutschen Sparkassen- Organisation, legt jetzt als erste Girozentrale der Provinz die Mitteldeutsche Landesbant( Provinz Sachsen , Thüringen , Anhalt) ihren Geschäftsabschluß für 1932 vor.
Auch in der Bilanz dieser Gesellschaft spiegelt fich die kräftige Besserung bei den Spartassen wider. Die Flüssigkeit bei dem Unternehmen hat fich beträchtlich verstärkt. Die Anspannung durch Gewährung von Wechselkrediten an die angeschlossenen Sparkassen verminderte sich durch Kreditrückzahlung von 24,9 auf 19,7 Mill. M. Wie bei der Deutschen Girozentrale, find auch bei diesem Unternehmen die eigenen Afzepte in Höhe von 8 Mill. M restlos getilgt worden.
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Im Zusammenhang mit der Ueberwindung der Mißtrauenspsychose bei den Sparern stiegen die fremden Gelder( Kreditoren) von 74,1 auf 104,4 Mill M. Aus dem Reingewinn von faft einer Million wird diesmal eine Dividende von 5 Broz auf das Kapital von 10 mill. M. gezahlt, während der Betriebsüberschuß des Vorjahres in Höhe von 1,6 Mill. M. zu Sonderabschreibungen auf Wertpapiere verwandt wurde.
Der irisch- englische Handelskrieg
Die verheerenden Folgen des irisch- englischen Wirtschaftsfrieges zeigen fich in der jetzt veröffent lichten Handelsbilanz Irlands . Die Einfuhr aus England fank von 35,7 auf 28,8 Millionen Pfund Sterling, das entspricht unter Einrechnung des Pfundverfalls einer Erportschrumpfung von 40 Pro 3.; Irlands Ausfuhr nach England ging noch stärker, von 31,2 auf 21,9 Millionen Pfund Sterling, zurüd. Man sieht an diesem Er gebnis, daß Handelsfriege immer ein sehr schlechtes Geschäft für beide Parteien find. Irlands Gesamteinfuhr betrug 1932 noch 42,5 gegen 50,4 Millionen Pfund, die Ausfuhr 25,8 gegen 36,2 Millionen Pfund,