Wer gestern durch die Straßen Berlins ging, bemerkte überall, vor den Aushängen der Rebattionen, an den Straßeneden und auf den Plägen die bekannten ,, Diskutierklubs".
Im Laufe des Nachmittags wurde in der Stadt überall erzählt, daß der Reichstag bereits aufgelöst sei oder sofort aufgelöst werde, daß die KPD . Derboten sei oder sofort verboten werde, daß der neue Reichsfanzler Adolf Hitler machen könne ober nicht machen könne, was er wolle. Braun hemben hörte man sagen, daß er ja jezt endlich, mie es sich gehöre, am Ruder sei, aber über die Barone und Herrn Hugenberg, mit denen er im Kabinett zusammenfigt, fielen sehr viel weniger freundliche Worte. Bar man in der Jerusalemer Straße , so tonnte man einen Menschen, der entweder Leutnant der Landwehr ober aber mindestens Feldwebelleutnant gewesen ist, erklären hören: Daß im neuen Rabinett Seldte und Hugenberg sind, das gibt die Sicherheit, daß bestimmt teine Dummheiten mehr gemacht werden. Auf Hitler passen wir auf, und was da von der neuen Wählerei gequatscht wird, ist ja Blödsinn. Es braucht überhaupt nicht mehr ge= wählt zu werden!"
Es ist ein Kennzeichen der letzten fünf Tage und es ist rühmenswert für große Teile des Berliner Broletariats, baß fie in ihren gewiß erregten Dis kussionen den Hauptfeind erkennen: der Feind ist der Faschismus, ist der ihn stügende und Don ihm gestützte Rapitalismus, vertreten durch die Regierung Papen- Hitler- Hugenberg.
Aber man fann die Berliner Arbeiterschaft und man tann selbst S.- Leute sagen hören:„ Das ist nun die große Weisheit, daß wieder einmal ge= wählt wird." Der geschulte Sozialdemokrat hat von Herrn Hitler wirklich keine Taten erwartet, aber der Berliner SA.- Mann erwartete sie. Da bernahm man die Aeußerung: Ist das alles? Und man hörte einen alten bewährten Kämpfer des
Deutscher Metallarbeiter- Verband
Achtung!
Achtung:
Verwaltungsmitglieder! Freitag, den 3. Februar, teine Sigung der mittleren Ortsverwal frog. Die Ortsverwaltung.
Bekanntmachung.
Die in der Zeit vom 1.Juli bis 30. September 1931 versezten Pfänder sind perſteigert worden. UeberIchüsse sind bis zum 2. Au gust 1933 abzuheben.
Staatliches Leihamt.
Sozialismus fagen: i er wählen lassen? Bitte sehr!" Ein anderer meint: Gewählt haben wir in der letzten Zeit ja eigentlich oft genug Aber wenn es sein muß; von uns fehlt feiner. Liste 2 Sozialdemokratie!"
Wer gestern in Berlin seine Beobachtungen gemacht hat, der weiß, daß die Parole des Bezirks verbandes der Sozialdemokratie für das Jahr 1933 feine leere Phrase ist:
Stadt und Wirtschaft
Eingabe an den Landtag
Die Arbeitsgemeinschaft der amtlichen Vertretungen von Berlins Industrie, Handel und Handwert, die Industrie- und Handelstammer und die Handwerkskammer , haben dem Preußischen Landtag eine Eingabe übermittelt, in der es heißt:
Die finanziellen Schwierigkeiten, denen sich die Verwaltung der Stadt Berlin trotz einer bis ins fleinste gehenden Sparsamfeit ihrer Organe wegen des Sintens der Steuereinnahmen und des Steigens der Wohlfahrtsausgaben gegenübersieht, sind dadurch vergrößert worden, daß die von allen Sachtundigen längst als notwendig erkannte Reform des preußischen Finanzaus gleichs noch nicht erfolgt ist. Es geht nicht an. den Anspruch Berlins auf eine günstigere Regelung des Finanzausgleichs dadurch zu beseitigen, daß man die endgültige Reform immer wieder hinausschiebt. Die Berliner Wirtschaft, in der große und kleine Unternehmungen in einem früher unvorstellbaren Maße zusammenbrechen, erwartet, daß wenigstens im Jahre 1933 die Unbilligkeit aufhört, die darin liegt, daß man viele Jahre hindurch einen erheblichen Teil der von ihr aufgebrachten Steuern im Betrage von vielen Millionen anderen Gemeinden auf Grund eines Berteilungsschlüffels zugewiesen hat, der nach den Berhältnissen der Borkriegszeit berechnet ist.
Winter Garten
8 Uhr 15. Flora 3434. Rauchen erl.
Gsovsky- Ballett Das ewige Karussell
Rassana Fransky
Die lustigen Weintraubs usw.
Grippewelle steigt!
Folgen des feuchten Wetters
Die Grippewelle ist immer noch im Steigen begriffen, was hauptsächlich auf das feuchte Welter zurückzuführen ist. Bei der Allgemeinen Ortsfrankenkasse wurden in der Zeit vom Dienstag bis Mittwochmittag 759 Neuerkrankungen verzeichnet.
In den städtischen und nichtstädtischen Krantenanstalten stehen immer noch genügend freie Betten zur Verfügung, da man bekanntlich einige Referpestationen wieder eröffnet hat. Wegen zunehmender Grippeerfrankungen der Schulfinder wurden wieder auf Veranlassung der zuständigen Kreisärzte mehrere Schulklassen geschlossen, ferner im gleichen Bezirk 2 Klassen der 9. Volksschule in der Pfalzburger Straße. In der 180. weltlichen Volksschule in der Auguststr. 67/68 wurden drei Klassen auf die Dauer von acht Tagen geschlossen und in der 10. Bolksschule in der Scharnhorststraße 12 eine weitere Schulklasse auf die Dauer von sechs Tagen.
Wieder Kunstwochen
Städtische Oper führend
Für die Berliner Kunst wochen, die dom 18. Mai bis 4. Juni stattfinden, liegt jezt das genaue Programm vor, das voraussichtlich zur Durchführung gelangen wird..
Am 18. Mai werden die Städtische Oper mit Verdis„ Maskenball" unter Frig Busch uno die Sektion für Musik der Akademie der Künste mit der Aufführung von Werten ihrer Mitglieder die Veranstaltung eröffnen. Die Städtische Oper hat als meitere Auffüh rungen am 21. Mai den Fliegenden Holländer " unter Stiedry sowie am 27. Mai eine klassische Operette und am 31. Mai eine moderne Oper vorgesehen. Die Staatsoper bringt am 20. Mai Strauß' Ariadne " unter Leo Blech , am 22. Mai Wagners Lohengrin" unter Kleiber
"
( Neuaufführung), am 28. Mai Wagners Tristan und Isolde, am 30. Mai„ Die Meistersinger " unter Furtwängler , und am 4. Juni Strauß' Rosentavalier unter Klemperer.
*
Im Rahmen der Kunstwochen veranstalten die Berliner Liedertafel und der Berliner Lehrerge= fangverein und verschiedene Chöre des Arbeitersängerbundes einen großen Chorabend, der am 20. Mai im Großen Saal der Philharmonie stattfindet.
Protest der Studenten
Die Vertreter von 22 politischen, wissenschaft lichen und Korporationsverbänden des Deut schen Studentenverbandes, Kreis Ber= lin, veranstalteten aus Protest gegen den erneuten nationalsozialistischen Terror an der Berliner Universität eine Rundgebung ihrer Mitgliedschaft.
Die Redner der einzelnen Berbände gaben ihrer Entrüstung über die immer wiederkehrenden nationalsozialistischen Erzesse Ausdrud und protestierten gegen die der Sache der akademischen Freiheit abträgliche Untätigkeit der akademischen Behörden. Sie bekannten sich angesichts der jüngsten allgemeinpolitischen Verhältnisse zu entschiedener Bereitschaft für den Kampf um die geistige Freiheit und die republikanische Sache. Der Rektor der Universität Berlin wird in einer Entschließung aufgefordert, gegen die persönlich bekannten nationalsozialistischen Störenfriede entschieden einzugreifen, zumal fie nachgewiesenermaßen mit Gummifnüppeln be= waffnet in der Universität festgestellt wurden und alle Maßnahmen zu veranlassen, die zum Schutze der persönlichen Sicherheit und des staatlichen Eigentums im Interesse aller ordnungsliebenden Studierenden erforderlich sind. Die Kundgebung
bewies den entschiedenen Willen zu tatkräftiger Abwehr des Hochschulfaschismus.
Theater Lichtspiele usw
Staats
Ma
Theater
Donnerstag, den 2. Februar Staatsoper Unter den Linden
19 Uhr
Der Rosenkavalier
Staatliches Schauspielhaus
19 Uhr
Faust II. Teil
SCALA Städt. Oper
Tägi. 5 u.3% U. Barb.9256 LA TERESINA
CASS,
MACK& OWEN
Charlottenburg Fraunhofer 0231 Donnerst., 2. Febr. Turnus IV
20 Uhr
Salome
PLAZA
Nähe Schles. Bhf.
1.315 Stgs. 2, 5, 818 U. 87 Weichse 4031 Boccaccio
Deutsches Theater Schumannstr. 13 a Weidend. 5201 Täglich 8 Uhr Inszenierung Max Reinhard
von H. v. Kleist
Müller, Gura, Burgwinkel, Reinmar, Cavaram, Gombert, Steier, Schupp, Feher, Pechner, Noval Gonszar. Heyer. Spering. Dirigent Stiedry
Berliner Theater
Charlottensir. 91 Dönhoff 62 Heute geschlossen! Freitag 8 Uhr Die
Marneschlacht von Paul Joseph Cremers . Gastspiel des Mannheimer Nationaltheaters
Rofy Bariony
Ostar Denes
and be reke. Stareniemble Stg. nachm. 3½ halbe Preise
VOLKSBUHNE
Theater am Bülowplatz Täglich 84 Uhr D 1 Norden 6536 Schinderhannes von C. Zuck mayer
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,, Karneval"
Morgenrot
Der große nationale Film der Ufa gestaltet von Gerhard Menzel nach eineridee von E.Frhr.von Spiegel Weitere Hauptdarsteller: Sandrock, Camilla Spira, Knott, Bienert, Genschow, Gnass, Leibelt, Nicklisch, Westermeier. v. Winterstein Produktion:
Günther Stapenhorst Musik: Herbert Windt
Regie: Gustav Ucicky Uraufführung heute 645 915
Ufa- Palast... Zoo
Vorverk. täglich 12-2 Uhr( Barbarossa 5771
Theater im Admiralspalast 8 CASINO- THEATER
Richard Zauber Sarmila Novotna Frühlingsstürme
Operette von Weinberger und Beer Regie: Heinz Saltenburg Ostar Homoita Arno, Elster, Hart, Schwannete u. a.
VATERLAND
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KEMPINSKI
8 Uhr. Lothringer Straße 37 8 Uhr
Varieté, bunte Bühne, Kabarett
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Freitag, 3. Februar: Premiere Sonntag 4 Uhr
,, Der Fürst von Pappenheim" Gutschein 1-4 Personen Parkett nur 0,60, Fauteuil 0,75. Sessel 1,25 Sonntag 4 Uhr: Onkel Muz. Kl. Preise.
Arnold Scholz U- Bahn Hermanapi. Hasenheide 108/14
Gr. Bockbierfest
und Schweineschlachten
6 Kapellen Einlaẞ 7 Uhr Jeder 400, Besucher erhält ein Seidenkleid oder ein silbernes Zigarettenetul.
Am Dienstag, dem 31. Januar, verstarb nach langem und schwerem Leiden im 54. Lebensjahre der Angestellte unseres Verbandes, Kollege
Fritz Kreienbrink
Alle, die mit dem Verstorbenen in engster Zusammenarbeit tätig waren. bedauern den Abgang eines aufrichtigen und kameradschaftlichen Mitarbeiters, der stets das Beste für seine Organisation wollte. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Die Einäscherung findet am Freitag, dem 3. Februar. 19 Uhr, im Krematorium Berlin , Gerichtstraße. statt. Zahlreiche Beteiligung erwartet
Deutscher Metallarbeiter- Verband Ortsverwaltung Berlin und deren Angestellte
Rose- Theater
Große Frankfurter Straße 132 Tel. Weichsel E7 3422
8.15 Uhr
Die Zirkusprinzessin
Schiller Bismarckstr.( Knie) Steinpl.( C1) 6715 Täglich 8 Uhr Sonntag 4 Uhr Der Kollo- Schlager Die Männer sind mal so Soneland, Heidemann Theater
Th.d. Schauspieler
Theater am Schiffbauerdamm Weidendamm 3300 Täglich 8% Uhr
Automatenbüfett
Straub, Körber. Heilinger, Trenk- Tre
bitsch Sonntag 4 Uhr
Kampf der Tertia
Kurfürstend.- Th. Kurfürstendamm 209 Tel. Bism. 1400 Täglich 84 Uhr
Die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres unvergeßlichen Vaters
Richard Meier
haben uns ungemein wohltuend berührt. Da es unmöglich ist, jedem einzeln zu danken, sei es uns hiermit vergönnt.
Im Namen aller Hinterbliebenen
Hedwig verw. Meier, geb. Born und Kinder
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