Flucht in die Vergangenheit
Es ist notwendig, auch die wirtschaftliche Ver fchrobenheit der Jdee" der Arbeitsdienstpflicht ins rechte Licht zu rücken. Wir werden dann sehen, daß die Arbeitsdienstpflicht von Voraussetzungen ausgeht, die wirtschaftlich und übrigens auch politisch im 18 Jahrhundert wurzeln.
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Wenn man sich auch über die Mittel zur Befämpfung der Arbeitslosigkeit nicht einig ist, über ihre Ursachen gibt es auf der weiten Welt unter den Wirtschaftern taum noch wesentliche Meinungsverschiedenheiten. Als wesentliche Ursache der Wirtschaftskrise wird unbestritten anerkannt die gefunkene kauffraft weiter Bevölkerungsschichten in allen Ländern der Welt.
Es ist nicht etwa so, daß hier Deutschland den Anfang gemacht hätte. Vielmehr waren es die fogenannten Rohstoffländer, in erster Linie die Staaten von Nord- und Südamerika, wo durch den Sturz der Rohstoffpreise eine Folge der Ueberproduktion die Wirtschaftskrise in den Jahren 1929 bis 1930 ihren Ausgang nahm. Es handelt sich also um sogenannte Siegerländer.
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Ueber die Mittel, die Kaufkraft weiter Bevölke= rungsschichten zu heben, mag man sich streiten über einen Bunft kann es einen Streit nicht geben:
eine Hebung der Kaufkraft durch die Arbeitsdienstpflicht ist ganz ausgeschloffen.
Hebung der Kaufkraft, das heißt, daß die Massen über den notwendigsten Bedarf zur Fristung des Lebens hinaus sich wieder Waren kaufen können: Bücher, Radioapparate, reichlich Wäsche und Kleider. Motorräder, Fahrräder, daß sie Theater und Kino besuchen oder öfter besuchen, ihren
Ehrung für Grieser
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts, Harald Butler, hat an den früheren Staatssekretär des Reichsarbeitsministeriums Dr. Grie ser, dem die Hitler - Regierung den Laufpaß ge= geben hat, ein ehrendes Schreiben gerichtet. Butler gedenkt darin der langjährigen, in vieler Hinsicht ergebnisreichen Zusammenarbeit Griesers mit der internationalen Sozialpolitik. ,, Mit so vielen, die in Genf mit Ihnen zusammen gearbeitet haben, darf ich" betont Butler ,, mich eins wissen, wenn ich Ihnen aufrichtig danke für all das, was Sie für die internatio nale Sozialpolitik getan haben."
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Auch der Reichspräsident hat Dr. Grieser ein Dankschreiben gerichtet. Es schließt mit dem Satz:" Ihre Verdienste um die deutsche Sozialpolitik in der Zeit schwerer wirtschaftlicher Krise werden Ihnen unvergessen bleiben."
Das flingt wie eine Kritif des Reichsarbeitsministers Seldte , der bekanntlich Grieser fortgeschickt hat, wie ein Unternehmer einen unehrlichen Angestellten fortzuschicken pflegt.
Oder Vormarsch zum Sozialismus
Wohnraum verbessern oder vergrößern fönnen. usw. Die Arbeitsdienstpflicht dagegen schraubt die Lebenshaltung zurüd auf die des Frontfoldaten.
Der Lebensstil des Frontfoldaten ist für die Verteidiger der Arbeitsdienstpflicht das zu verwirklichende Jdeal.
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Wenn aber die gesamte jugendliche Bevölkerung vier Jahre lang zwei Jahre Arbeitsdienst, zwei Jahre Heeresdienst als Käufer ausge= schaltet wird, dann muß sich das auf die Absatzmöglichkeiten nicht nur der Industrie, sondern auch der bäuerlichen Veredlungswirtschaft, des Kunsthandwerks, des Bergnügungsgewerbes, des Baugewerbes usw. verheerend auswirken. Die Arbeitsdienstpflicht würde also notwendig die Arbeitslosigkeit statt beseitigen, nur verschärfen.
In seiner Rundfunkrede hat der Reichskanzler Adolf Hitler mit der Einführung der Arbeitsdienstpflicht angekündigt,
die Entwicklung Deutschlands während der letzten 14 Jahre seit„ den Tagen des Berrats" müsse wieder ausgelöscht werden.
Es ging aus der Rede nicht klar hervor, ob damit allein die politische Entwicklung gemeint war. Ob die Hohenzollern wieder eingefeßt, das DreiPlassenmahl ,, recht" für Männer wieder eingeführt, das Wahlrecht der Frauen wieder beseitigt werden sollen. Oder ob darüber hinaus auch der wirtschaftliche Zustand miederhergestellt werden soll, der am 8. November 1918 vor dem ,, Novemberverbrechen" bestand: das Kartensystem für alles, vom Aufstrichmittel" bis zur Papierwäsche, die Kindersterblichkeit, die Geldentwertung, der auf den Nullpunkt gesunkene
beugten sich aber nacheinander dem Joch. Standhaft blieb nur der Bevollmächtigte des Holzarbeiter- Berbandes. Den in die NSDAP. durch die Hungerpeitsche gezwungenen Sägewerksarbeitern wurde der Lohn von 65 auf 50 Pf. herabgesetzt.
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Das war vor etwa anderthalb Jahren. In der Folgezeit wurde dieses Experiment der Mitgliedergewinnung" für die NSDAP . auch in den anderen Sägewerken des Ortes, deren Inhaber Fürsten und Grafen sind, durchgeführt. Jetzt find alle Sägewerfsarbeiter in dem Ort Mitglieder der NSDAP . Ihre Mitgliedschaft im Holzarbeiter- Berband mußten sie auf Verlangen ihrer Unternehmer aufgeben. Nach längerem Widerstand hat sich schließlich auch der frühere Bevollmächtigte, weil Frau und Kinder hungerten, den adligen Erpressern gebeugt und das Hakenkreuz genommen.
Die Holzarbeiter- Zeitung" schreibt dazu mit Recht: Früher sprach man von Blutapfelsinen", damit meinte man die in gelbe Vereine gepreßten Arbeiter, die außen gelb wurden, aber innen rot blieben. Heute übernehmen die Nazis die Rolle der Gelben. Die feinen Leute" mögen sich für den Augenblid ihrer Erfolge freuen, aber es gibt Beispiele in der Geschichte, mo sich solche Werbemethoden an ihren Urhebern bitter gerächt haben. In ihrem Uebermut überheizen die Herrschaften den Kessel und verteilen
Der Reichsarbeitsminister Seldte wird, wie mit Bestimmtheit verlautet, das Reichskommissariat für den Arbeitsdienst selbst übernehmen. Der frühere Reichsarbeitsminister Dr. Syrup dürfte auf den Posten des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung zurückkehren.
Goll es so werden? Arbeiter, wehrt euch rechtzeitig!
Was die Arbeiterschaft zu erwarten hat, wenn fich die Herren Nazibarone erst einmal richtig in Deutschland breitgemacht haben, dafür liefert die Holzarbeiter Zeitung" vom 4. Februar ein anschauliches Beispiel.
In einem Ort in der Provinz Brandenburg be= finden sich mehrere Sägewerte. Die Sägewerfsarbeiter waren fast restlos im Holzarbeiter- Verband organisiert. Der Besizer des Sägewerks, ein Baron, wollte sich eine Na zibelegschaft schaffen und umwarb daher den bei ihm beschäftigten Bevollmächtigten der Zahlstelle des Holzarbeiter- Verbandes. Ihm wurde die Stelle eines Gauführers der Nazis mit einem Monatsgehalt von 500 Mart angeboten unter der Bedingung, daß er alle Arbeiter des Betriebes der NSDAP . zuführe
Da der Bevollmächtigte dieses Anfinnen ablehnte, fuhr der Herr Baron schwereres Geschütz auf. Er legte seinen Betrieb still, obwohl Arbeit vorhanden war. Bei der Wiedereinstellung der Arbeiter machte er die 3ugehörigkeit zur NSDAP . zur Bedingung. Die freige werkschaftlichen Arbeiter schwankten zunächst noch,
unausbleibliche Explosion?"
Der Rache- Engel
Unter den nach dem Streif bei der BVG. Entbassenen befand sich auch ein Schaffner Lück vom Bahnhof Köpenick . Der Einspruch Lücks gegen seine Entlassung wurde vom Betriebsrat gebilligt, so daß Lück vor dem Arbeitsgericht gegen seine Entlassung flagen konnte. Er klagte jedoch nicht, schickte vielmehr seine Ehefrau dem Genossen Flieger in die Wohnung, um dessen Hilfe für seine Wiedereinstellung an Anspruch zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit erlaubte sich der Genoise Flieger der Frau Lüd einige unangenehme Tatsachen vor Augen zu führen. Einige Tage später erschien Frau Lück im Geschäftszimmer des Ar beiterrats, um die Unschuld ihres Ehemannes, der als Streifposten von der Polizei gestellt wor den war, zu beweisen. Sie sagte u. a.:„ Mein Mann gehört feiner politischen Partei an, mein Mann ist sehr fromm!" Sie habe ihren Ehemann, wenn er aus der Wohnung ging, ständig begleitet, damit er nicht in unrechte Hände komme.
Die Wiedereinstellung des Schaffners Lück wurde von der BVG. abgelehnt. Frau Lück ging mun zu dem nationalsozialistischen Stadtverordneten Engel, Mitglied des Aufsichtsrats der BVG., und beklagte sich bei ihm. Die private Unterhaltung zwischen dem Genossen Flieger und der Ehefrau des Schaffners Lück nahm Herr Engel zum Anlaß, in einem langen Schreiben die BVG. zum Absetzungsantrag gegen Flieger zu veranlassen. Ja, er forderte sogar die fristlose Entlassung Fliegers.
Auch ein Engel sollte wissen, daß private Unterhaltungen mit der Tätigkeit des Betriebsrats
Außenhandel usw. Es gäbe dann allerdings ein großes ,, Aufräumen". Nicht nur
ganze Industrien müßten in den Boden gestampft werden,
3. B. die gesamte Radioindustrie mit dem gesamten Rundfunk und allen Rundfunkreden. Auch die ,, Autarkie" wäre mit einem Schlage verwirklicht. Deutschland würde auf dem Weltmarkt sich in der Lage eines Mannes befinden, der mit Speer und Bogen gegen Kanonen zu kämpfen versucht. Denn die vierzehn Jahre seit den Tagen des Berrats" bedeuten in der Entwicklung des kapitali stischen Wirtschaftssystems etwa soviel wie die vorhergehenden fünfzig Jahre, wenigstens soweit die technische Entwicklung und die Produktivität in Frage kommen, d. h. die eigentlichen Faktoren des zivilisatorischen Fortschritts. Diese Entwicklung soll ausgelöscht,
an ihre Stelle soll der„ Frontgeist" und die Kriegsproduktion gesetzt werden.
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Die Weltwirtschaftskrise hat ihre Ursache in der gesunkenen Kauffraft oder anders ausgedrüdt- die Produktion ist auf der ganzen Welt schneller gestiegen als der Verbrauch. Diese Krise ist so hartnädig und so weltumspannend, weil der Kapitalismus nicht mehr imstande ist, die gigantische Entwicklung zu zügeln, Erzeugung und
Verbrauch miteinander in Ueberein= stimmung zu bringen.
Gerade das wollen wir Sozialdemokraten! Wir wollen diese Entwidlung fortführen zur plan= Dollen Wirtschaftsführung, zum Sozialismus. Die Arbeitsdienstpflicht dagegen ist der aussichtslose Versuch einer Flucht in die Bergangenheit.
nichts zu tun haben. Zumal der Stadtverordnete Engel früher selber Betriebsrat gewesen sein will.
Berkehrsmonopol
Forderung der Eisenbahner
Zwischen Kraftwagen und Eisenbahn tobt ein Kampf um den Anteil am Verkehr. Die Konfurrenz des Kraftwagens ist erfolgreich, weil die Eisenbahn von den bewährten Grundsägen der gesamtwirtschaftlichen Tarife nicht abgehen fann, während der Kraftwagenverkehr nur erwerbs= wirtschaftlich orientiert ist. Verkehrsarme und dünnbesiedelte Gebiete sind vom Kraftwagen bisher nicht oder nur in ganz geringem Umfange erschlossen worden. Auch bei der Wasser straßenpolitik sind in den letzten Jahren
nicht immer voltswirtschaftliche und allgemeine Interessen richtungweisend gewesen. Das Gegens einander im Verkehr führt jedenfalls zu volks. wirtschaftlichen Verlusten, die durch Schaffung eines Reichsverfehrsmonopols vermieden werden können.
Zur Berwirklichung dieser Forderung verlangt der Einheitsverband der Eisenbah= ner die Errichtung eines Reichsverkehrs= amts. In Form von Betriebsgesellschaften sollen dem Reichsverkehrsamt unterstellt werden: die Reichsbahn und die Privat- und Kleinbahnen, der Postverkehr, das Flugwesen, der Kraftverkehr, die Flußschiffahrt und die Hochseeschiffahrt. Für den örtlichen Verkehr sollen regionale Verkehrsgesellschaften( Straßenbahnen, Kraftverkehr usw.) gegründet werden. Dem Reichsverkehrsamt soll in erster Linie die Aufgabe zufallen, den öffentlichen Personen, Güter- und Nachrichtenverkehr, den Werkfernverkehr sowie den Bau und die Unterhaltung der Fahrbahnen und Verkehrsmege nach volkswirtschaftlichen Gesichtepunkten planmäßig zu lenfen. Soweit es diese Aufgaben erfordern, soll das Reichsverkehrsamt die privaten Berkehrsunternehmen gegen Entschädigung in den Besitz des Reiches oder anderer öffentlicher Rörperschaften überführen.
Die Verwirklichung dieser Forderung ist darum aktuell, weil durch den Lausanner Vertrag die internationale Bindung der Reichsbahngeseze fällt und für die Reichsbahn eine neue Rechtsund Betriebsform gefunden werden muß. Die Frage der Neuordnung der Reichsbahngesetzgebung muß daher im Zusammenhang mit der Beseitigung des Chaos im Verkehr gelöst werden,
Tatarennachrichten
In einem Extrablatt der kommunistischen Reichstagsfraktion und in der Roten Fahne" wurde unter der Ueberschrift Hitler- Minister Hugenberg baut Löhne ab" u. a. mitgeteilt, daß den 1200 Zeitungsausträgern im Scherl- Verlag ab 1. Februar die Botenlöhne um 10 Pro3. gefürzt werden sollen. Wie uns vom Gesamtverband dazu berichtet wird, ist diese Meldung falsch. Der Lohntarif für das Austragepersonal der großen bürgerlichen Zeitungsverlage, der mit den Firmen Scherl, Mosse und Ulstein abgeschlossen ist, ist nicht gefündigt worden. Demzufolge bleiben auch die bisher gezahlten Botenlöhne weiter in Kraft.
Wir haben wirklich keine Veranlassung, für den deutschnationalen Wirtschaftsdiftator Hitlers eine Lanze zu brechen. Es ist hinlänglich bekannt, daß Herr Hugenberg nicht nur den Austrägern seiner Zeitungen, sondern allen seinen Arbeitern nur gerade den Lohn zahlt, den er gezwungener= maßen zahlen muß. Man soll aber nicht die Arbeiterschaft, auch wenn sie in einem Unternehmen des neuen Krisenministers Hugenberg beschäftigt ist, durch falsche Mitteilungen verwirren.
Schließt die Reihen!
Das Beispiel der Seeleute
Wirtschaftskrise und deutsche Handelspolitik haben der deutschen Seeschiffahrt übel mitgespielt. Tausende deutscher Seeleute aller Chargen sind mit ihren Familien dem größten Elend aus= geliefert. 400 000 Tonnen der aufgelegten deut schen Handelsflotte werden abgewradt, und etwa 80 000 Tonnen von den aufgelegten Handelsschiffen sind an das Ausland ver= fauft worden. Den Reedern wurden von der Reichsregierung Abwradprämien zu gebilligt, während die erwerbslosen Seeleute für die Verschrottung ihrer Arbeitsplätze in feiner Form irgendeinen Ersag erhalten haben, obwohl tausende durch die Verkleinerung der Han delsflotte überhaupt keine Aussicht mehr haben, jemals wieder in der Seeschiffahrt arbeiten zu fönnen.
Damit aber noch nicht genug. Die Reeder wollen die Last der Krise und die Folgen einer verhängnisvollen Außenhandelspolitik restlos auf die Seeleute abwälzen, obwohl deren Berelendung allmählich unheimliche Formen angenommen hat. Die Geduld der Seeleute war beispiellos. Aber diese Geduld ist nun erschöpft. Der Scharfmacherkurs der Reeder hat das Wunder fertiggebracht, daß sich die Seeleute aller Chargen, vom Kapitän angefangen bis hinunter zu den Heizern, in einer Einheits= front zusammengeschlossen haben.
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Das Tarifrecht der Seeleute so betont der Aufruf der Kampffront, mit dem diese sich an die breite Deffentlichkeit mendet, ist in Ge= fahr. Seit 14 Jahren bestehen in der Seeschiff= fahrt Tarifverträge. Das Reichsarbeitsministerium hat die Tarifverträge für allge= mein verbindlich erklärt. Die Vertragstreue der Seeleute steht außer Zweifel. Heute aber brechen bereits einzelne Reeder bewußt den Tarif.
Durch Zahlung niedrigster Heuer und Gewäh rung schlechtester Lebensbedingungen für die deut schen
Seeleute wollen die Reeder mit Letten, Finnen und Griechen konkurrenzfähig werden. Auf legalem Wege sind sie nicht zu ihrem Ziel gelangt. Darum verfügen sie eigenmächtig, nachdem die Tarifheuern schon zweimal gekürzt worden sind, weitere Kürzungen um 20, 30, 40 und mehr Prozent. Ebenso stru pellos sind sie bei dem Abbau der Besatzungen, wodurch für den an Bord verbliebenen Seemann die Arbeitszeit ins Ungemessene verlängert, ja das Recht auf Urlaub und Freizeit illusorisch gemacht wird, die Sicherheit der Schiffahrt nicht mehr gewährleistet ist. In die Rechtlosigkeit der Borkriegszustände sollen die Seeleute wieder hineingezwungen werden.
Der Aufruf fämtlicher seemännischer Berufsorganisationen schließt mit einem Appell an den einzelnen Seemann , der von jedem deutschen Arbeiter beherzigt werden sollte. Der einzelne Seemann", so lautet der Appell ,,, ift sich nicht allein verantwortlich. Sobald er nachgibt, auf einen Teil seiner Heuer oder auf andere Rechte des Tarifs verzichtet, tut er es nicht für sich und den Augenblick, sondern für die Gesamtheit seiner Kameraden und wahrscheinlich auf Jahre hinaus. Kann der einzelne diese Verantwortung tragen? Nein! Jeder lehne darum Privatverhandlungen ab. Keiner fahre unter Tarif! Keiner mustere anders als laut Tarif! In dieser Stunde muß sich jeder als Rämpfer für die ganze Gruppe fühlen. Es gilt, die Gefahr zu erkennen, die allen gemeinsam droht ohne Rücksicht auf Charge und Rang, ob erwerbslos oder in Fahrt. Es gilt, nach dieser Erkenntnis solidarisch zu handeln, zur Verteidigung der gemeinsamen gerechten Sache."
Seemann
Hierzu 2 Beilagen
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