,, Der letzte Bankier" gestorben
In der vergangenen Nacht ist Karl Fürstenberg, der weitbekannte Berliner Großbankier, verschieden. Fürstenberg ist 83 Jahre alt geworden; sein Name und das Ansehen der Berliner Handelsgesellschaft, die sein alleiniges Wert ist, sind eins.
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Fürstenberg hat als Kaufmannslehrling begonnen. Er lernte in der Diskonto- Gesellschaft und dem Bankhaus Bleichröder das Bankfach, erlebte die Gründerzeit der siebziger Jahre und fam 1883 schon in die Berliner Handelsgesellschaft, die er sanieren mußte. Er erlebte dann die ganzen wirtschaftsgeschichtlich großen Jahrzehnte der kapitalistisch imperialistischen Expansion Deutschlands und war am Ausstieg der deutschen Elektroindustrie unter Siemens und Emil Rathenau , der Montan- und Kaliindustrie als Finanzier entscheidend beteiligt. Er hielt nichts von der Mammutentwicklung der anderen Großbanken, begnügte sich mit seiner Bank in der Behrenstraße und lehnte hartnäckig das Depositenkassen und Filialsystem ab. Er blieb in dieser Richtung ein großer Einzel gänger und das ist seiner Bank gut bekommen. Fürstenberg hätte es abgelehnt, sich einen Wirtschaftsführer nennen zu lassen, aber im Gegensatz zu all denen, die sich so nannten, war er wirklich einer. Als einer der ganz wenigen hat er erkannt, daß Deutschland durch die In flation noch ärmer geworden war als durch den Krieg. Bei der Aufstellung der Goldbilanzen im Jahre 1924 hat er ein glänzendes Beispiel dafür gegeben, daß man sich nicht reich= rechnen und in die Tasche lügen soll. Obwohl er selbst einen großen Teil des Kapitals der Handelsgesellschaft besaß, hat er das Goldkapital der Handelsgesellschaft in einer damals aussehenerregenden Weise zusammengestrichen, nämlich von 110 auf 22 Millionen Mark. Das hat sich für die ganze Zukunft gelohnt, denn eine Bank war immer eine der sichersten.
Als Bankier war und wollte Fürstenberg nichts anderes sein als ein sorgfältiger Berater seiner Kundschaft. Als Mensch und Unternehmer ließ er sein Personal nicht zu kurz kommen und zeichnete sich immer aus durch eine gemisse skeptische Weisheit in menschlichen und in Gelddingen. Er hielt sich auch als Jude im Gegensatz zu vielen anderen vom Glanz des kaiserlichen Hofes zurüd. Sein Wiz ist berühmt. Als bei dem Umsturz 1918 sein Diener ihm sagte, daß Fürstenberg ihn jezt mit Sie anreden müsse, meinte Fürstenberg, dann müsse ihn aber sein Johann duzen und Karl zu ihm sagen, denn ein Unterschied müsse sein. Als 1926 nach dem englischen Bergarbeiterstreik die Konjunktur anzog, meinte er auf die Bemerkung, daß Deutschland ja jezt über den Berg sei, dann könne es ja jetzt wieder bergab gehen.
Fürstenbergs Todestag war gerade der 50. Jahrestag seines Eintritts in die Berliner Handelsgesellschaft.
Abgestoppte Hausse
Die Börsenhausse der letzten drei Tage ist heute zum Stillstand gekommen. Die Kurs: steigerungen haben aber genügt, um die Großspekulation, die nach den massenhaften Angstverkäufen der Kleinbesizer in der vergangener Woche„ einstieg", gesund zu machen. Auffallend war besonders, daß sich rheinisch- westfälische Industriekreise nach dem Kurssturz von 86 auf 80 sehr start für Pfandbriefwerte interessierten und durch ihre Käufe zu der raschen Kurssteigerung auf durchschnittlich wieder 84 Pro3. wesentlich beitrugen. Die Kleinbesizer, die aus Angst vor politischen Unruhen verkauft haben, müssen hier wie
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Eine Rechtsverwahrung
Der Protest des Zentrums gegen die diktatorischen Maßnahmen in Preußen
Das Zentrum verbreitet die folgende Erklärung:
Die Deutsche Zentrumspartei fühlt sich verpflichtet, gegen die vom Herrn Reichspräsidenten und dem Herrn Reichskommissar für Preußen ge= troffenen Maßnahmen vom 6. Februar 1933 Einspruch zu erheben.
Die Verordnung zur Herstellung geordneter Regierungsverhältnisse in Preußen ist verfassungswidrig. Die Voraussetzungen für eine Anwendung des Artikels 48 Abs. 1 der Reichsverfassung liegen nicht vor; der Vorwurf der Pflichtverlegung gegenüber dem Lande Preußen ist offensichtlich unhaltbar. Das Nichtzustandekommen einer Ministerpräsidentenwahl beruht auf dem Verhalten des Reichs. Wenn es nicht schon vor Weihnachten zur Wahl eines Ministerpräsidenten gekommen ist, so hat das seinen Grund lediglich darin, daß die damals maßgebende Stelle der Reichsregierung auf Befragung in unzweideutiger Weise erklärt hat, daß im Falle der Wah des damals von der Landtagsmehrheit in Aussich genommenen Ministerpräsidenten auf eine Zurückziehung der Kommissariatsregierung unter feinen Umständen zu rechnen sei. Damit war dem Landtag damals die Möglichkeit genommen, der Anregung des Staatsgerichtshofs entsprechend den auch von ihm als unhaltbar empfundenen Zustand in Preußen zu beseitigen.
Nachdem nun aber durch die seitherige Entwicklung der politischen Verhältnisse volle Klarheit
darüber geschaffen ist, daß die gegenwärtige Reichsregierung die Bedenken gegen die damals für das Ministerpräsidium in Aussicht genommene Persönlichkeit nicht teilt, bestand kein Hindernis mehr, durch den bisherigen Preußischen Landtag die Wahl des Ministerpräsidenten vorzunehmen und damit wieder verfassungsmäßige Zustände im Lande Preußen herzustellen. Unter diesen Umständen muß die Auflösung des Landtags als völlig finn- und zwedkwidrig bezeichnet werden. Es unterliegt nicht dem geringsten Zweifel, daß die Auflösung des Landtags eine weitere Verschleppung der unleidlichen Zustände in Preußen zur unaus: meichlichen Folge haben wird.
Auch die übrigen in der Begründung zu der Verordnung erhobenen Vorwürfe vermögen eine Pflichtverletzung des Landes Preußen nicht zu be= gründen. Die Staatsminister haben sich in Ausübung der ihnen durch das Urteil des Staatsgerichtshofes überlassenen Befugnisse größte 3u= rückhaltung auferlegt und haben selbst dort, wo die ihnen zustehenden Rechte von den Reichskommissaren in Anspruch genommen wurden, im Interesse der Durchführung einer geordneten Verwaltung stets einen friedlichen Ausgleich mit den Kom missaren des Reichs versucht.
Darüber hinaus ist auch die Durchführung der Reichserefution in der durch die Verordnung bestimmten Art rechtswidrig und mit der in der Reichsverfassung verankerten Eigenstaat
,, Fingerabdrücke"
Gesellschaftsstück in der Komödie
Der Dichter, der sich M. von Schönwörth nennt, stellte sich der erlesen gekleideten und liebenswürdig gelaunten Gesellschaftscreme Ber lins , die das Parfett ganz besezte. Dann zeigte sich, daß der Dichter eine Gräfin Qu. ist, die Verwandte eines hervorragenden Notverordnungspolitikers, der sich auch als Reichskanzlerstürzer verdient gemacht hat. Die Dichterin also dramatisiert den Mord, der auf dem Grafenschloß der Herren von Manshier an dem alten Grafen begangen wurde.
Wer ist der Schuldige? Auf jedes Mitglied des gräflichen Haushalts, dessen Milieu die Dramatikerin bewunderungswürdig gut fennt, fleckert ein Tröpfchen Verdacht: auf den ältesten Sohn, der sich bald wahnsinnig, bald vernünftig gibt, au den jüngsten Sohn, der ein Säufer ist, auf Komtesse Maud, die mit dem Aeltesten verlobt ist und die der Jüngste verführen möchte, schließlich auf den Schloßgärtner.
Die Dichterin flicht einen Weichselzopf der friminalistischen Verwirrungen, bis der dritte Att kommt, der ja die Entwirrung bringen soll und die Theatersouperstunde der Gesellschaftscreme nicht allzu spät hinausschieben darf. Durch die Klugheit des Leibirrenarztes der gräflichen Familie
und des Londoner Kriminalinspektors erfahren wir dann, daß der Ermordete Graf von seinen: dritten Sohn umgebracht wurde. Es war aber nur der illegitime Sohn, das„ Sündenkind", der im Stück schon sehr versäuert auftretenden Hausdame, die es nicht verwand, daß sie von ihrem früheren Liebhaber beleidigt wurde, und daß ihr Sproß als Lakai im Schloß wenig angenehme Tage hatte.
Die kriminalistische Dramatikerin versieht sich) häufig im Griff, so daß Tragisches von ihren Freunden heiter genommen wurde. Hermann Valentin und Maria Fein , das sehr talen tierte Frl. Hilde Gebühr, Meigner, Thoe ren und Will Kauffmann dienten dem großen gesellschaftlichen Ereignis mit der bürgerlichen und künstlerischen Courage, die heute der schwierige Schauspielerberuf verlangt.
Die Zufallsdirekton der„ Komödie" muß soviel Sorgfalt auf das Angeln billettbezahlender Gold und Silberfische verwenden, daß ihr über diesen Kummer Erinnerung an die üblichen Umgangsformen mit der Presse ganz entschwindet. Sie werde deshalb gemahnt, daß die handwerksmäßig erfahrenen Theaterleiter bisher nicht darauf ver. zichteten, den Kritiker auf einen anständigen Plaz M. H. zu setzen.
der einmal die Zeche bezahlen. Während der Russen über den Tonfilm Breußenkommissare, in der die preußische Koa
Rentenmarkt seine gestrigen Kurse größtenteils behaupten konnte, waren Aktien ausgesprochen schwach. Reichebant verlor 2 Proz., IG.- Farben waren mit 106% gegen 107% angeboten, des= gleichen Siemens mit 130 gegen 131. Der Tod des alten Banfiers Carl Fürstenberg blieb ohne Einfluß, da sich der Verstorbene schon leit länge. rem aus der wirtschaftlichen Tätigkeit zurückgezogen hatte.
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Bergeblich gesucht
Gewerkschaftsblatt sollte beschlagnahmt werden
Eigener Bericht des ,, Vorwärts" Hannover , 10. Februar. In der Druckerei des sozialdemokratischen ,, Bolkswillen" wollten am Donnerstag Kriminalbeamte die neueste Ausgabe des„ Proletarier beschlagnahmen, die Fachzeitung des Verbandes der deutschen Fabrikarbeiter. Angeblich soll der Leitartikel dieses in Hannover hergestellten Gewertschaftsblattes die Beschlagnahme rechtfertigen. Da die Polizei in der Druckerei feine Nummer des gesuchten ..Proletarier" fand, wurde die Haussuchung auf das Gebäude des Fabritarbeiter verbandes ausgedehnt. Auch hier tamen die Kriminalbeamten zu spät. Die Zeitung ist bereits in den Händen der Mitglieder und Abonnenten.
Währung und Wirtschaft der nordischen Länder.
Der berühmte russische Filmregisseur Pudowtin hat sich fürzlich in Moskau über die künstlerischen Bedingungen des Tonfilms geäußert, der nach seiner Meinung nach keine befriedigende Form gefunden hat. Der Tonfilm hat bisher nicht den richtigen Filmrhythmus. Ihm fehlt der furze dynamische Rhythmus des stummen Films. Das wichtigste bei der Filmarbeit bleibt die Montage. Früher war im russischen Film jeder Kamerawinkel wie auch jede Zusammenstellung der Szenen genau berechnet und auf die Montage hin komponiert. Alles war darauf gerichtet, den Zuschauer mit der Kamera jehen und leben zu lassen. Im Tonfilm liegen die Dinge komplizierter. Der Rhythmus der Bilder soll mit dem Rhythmus des Tons montiert werden. Ganz ungelöst iſt noch die Frage der absoluten Synchronität. Im Leben sieht man oft Vorgänge, bevor man sie hört oder umgekehrt. Bei einer llebertragung auf den Tonfilm ist eine schwierige Doppelkompofition notwendig. Das sind Fragen, die der Klärung harren.
Auch Eisenstein sieht im Dialog nicht das Hauptmittel des Tonfilms. Die Hauptsache ist, den Zuschauer ganz mitreißen zu können, und das geschieht nur, wenn er sich mit dem Helden zu identifizieren vermag. Der Ton bietet die Möglichfeit, den Seelenzustand zu offenbaren mit Hilfe des inneren Monologs, der auf die Leinwand projiziert werden kann. Dieser innere Monolog, eine komplizierte Zusammenstellung von Bildern und Tönen, veranschaulicht den Filmhelden am besten und ermöglicht die Identifizierung mit ihm.
Ueber dies Thema veranstaltet die Studiengesell. Wahlpropaganda im Rundfunk
schaft für Geld- und Kreditwirtschaft in der Deutschen Gesellschaft, Schadowstr. 6/7, am Montag, 13. Februar, 20 Uhr, einen Diskussionsabend. Premierenverlegung. Infolge Grippe- Erkrankung zweier Hauptdarsteller muß die für den 10. Februar in der Tribüne angefeßte Premiere für Damen auf Tage auf Montag verlegt werden.
Der Drahtlose Dienst", der die Rundfunkhörer eingehend über jeden Unfall eines Nazimannes informiert, schweigt sich über die zahllosen Ueberfälle der Nazis meist völlig aus. Dafür unterrichtete er ausführlich über die Verlautbarung der
litionsregierung der Verwendung von 2 Millionen Mark ,,, offenbar zur Wahlpropaganda", beschuldigt wird. Der preußische Ministerpräsident Otto Braun und die Verhandlungen vor dem Staatsgerichtshof haben die Haltlosigkeit dieser Beschuldigungen längst dargetan. Tut nichts, sie werden den Rundfunknachrichten einverleibt.
Und sonst? Der entfeßlich langweilige ,, inderkalender", verfaßt von Maria Faber Dufaur, wird immer zeitgemäßer". Für Februar wurden die Kinder über den Geburtstag des Großen" Kurfürsten unterrichtet, mit einer rührenden Schilderung von der Armut seiner Familie und der Liebe des Volkes zum angestammten Herrscherhaus. Der Große" Kurfürst war be kanntlich der Hohenzoller, der für eine Jahresrente von 100 000 Livres, die ihm der französische König Ludwig XIV. zubilligte, im Pakt von St. Germain sich mit Frankreich gegen Deutschland verbündete, und der auch durch sein stillschweigendes Einverständnis die Besizergreifung von ElsaßLothringen durch Frankreich ermöglichte. Leider fehlten diese wertvollen Informationen.
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Alfred Mühr , der Rundfunkkritiker der ,, Deutschen Zeitung", bescherte uns ein„ Liliencron öripi e l":" Unter der Dukatenflagge", in dem der„, Tanzbaron", der tolle Draufgänger und der große Lyriker Liliencron zu einem stramm preußischen, pflichtbewußten deutschen Offizier um= gefälscht wurde. Es gibt ein Gedicht Siegesfest" von Liliencron , das diese grauenvolle Berfälschung in zwölf furzen Zeilen deutlich macht; die zweite Strophe heißt:„ Schweigende Gräber,/ Verödung und Grauen, welkende Kränze,/. Der= -lz. laffene Frauen."
Der Charakterspieler Fritz Richard , der Gatte von Frieda Richard , ist gestern plöglich an Herzschlag, 63 Jahre alt, gestorben. An allen guten Berliner Bühnen ist er in Charakterepisoden aufgetreten. Stets bewunderte man die Feinheit,
lichkeit der Länder unvereinbar. Das Reich fann auf Grund des Absatzes 1 des Artikels 48 nicht die im Lande Preußen und seinen Organen als solchen zustehenden, aus der Eigenstaatlichkeit Preußens fließenden Rechte an sich nehmen. Es fann nicht ohne schwere Verletzung der föderalistischen Grundlage des Reiches durch seine Kommissare die Stimme Preußens im Reichsrat führen, es fann ebensowenig unter Mißachtung des Rechts Preußens auf Selbstorganisation das dem Ministerpräsidenten für seine Person in Art. 14 der Preußischen Verfassung zugesprochene Mitwir fungsrecht im Dreimännerkollegium auf eine andere Stelle übertragen. Die im Urteil des Staatsgerichtshofes vom 25. Oktober 1932 für Art. 48 Abs. 2 RV. angestellten Erwägungen galten offensichtlich insoweit grundsäglich auch für die Reichsexekution.
Daraus folgt, daß die Mitwirkung eines Reichs organs , wie es nach dem zit. Urteil des Staatsgerichtshofs der Reichskommissar darstellt, im Dreimännerkollegium des Art. 14 der Preußischen Verfassung rechtlich unmöglich ist. Ein Be schluß, den Preußischen Landtag aufzulösen, fann unter keinen Umständen von einem falsch zusammengesetzten Ausschuß, also von einem absolut unzuständigen Organ, gegen den Protest des Präsidenten des Staatsrats und ohne Mitwirkung des Ministerpräsidenten gültig gefaßt werden. Er stellt eine schwere Verfassungsverletzung dar und ist unwirffam.
mit der er Außenseiter der menschlichen Gesellschaft darstellte. Er war ein echt österreichischer Schauspieler. Die stillen Menschen lagen besonders seinem Temperament. Im Hauptmann vo Köpenick ", der klassischen Aufführung des Deutschen Theaters, hatte er einen gedrückten Proletarier zu spielen, und für kurze Minuten gehörte ihm die Aufmerksamkeit des ganzen Hauses. Morgen sollte er bei der Wiederaufnahme des " Weibsteufel" das armselige Schneiderlein darstellen, das als Märtyrer einer Gewaltehe untergeht. In dem Verstorbenen verliert die Berliner Sozialdemokratie, in deren Reihen Friz Richard seit Jahrzehnten stand, einen treuen Genossen und hilfsbereiten Freund. Bereits lange vor dem Kriege wirkte der Künstler in zahlreichen Bildungsveranstaltungen und Feiern in selbstloser Weise mit.
,, Automatenbuffet"
Das„ Theater der Schauspieler" zieht mit seinem Erfolgsstück vom Theater am Schiffbauerdamm in die Nürnberger Straße um. Gestern abend wurde das Ereignis durch eine Nachtvorstellung vor Kollegen gefeiert. Zunächſt klappte die Aufführung nicht, weil aus irgendwelchen Gründen wer fennt sich in den verschachtelten Gläubigervrhältnissen der Theater noch aus die Dekorationen zurückgehalten waren. Aber Traugott Müller wußte Rat und schuf im Handumdrehen neue. Abgesehen von ein paar unwesentlichen Umbejegungen ging das Stück mit den früheren Kräften in Szene. Alles war mit Lust und Liebe bei der Sache, insbesondere ist Agnes Straub noch saftiger und mitreißender geworden. So wurde es ein voller Erfolg für das wackere Kollektiv.
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Das Theater in der Stresemannstraße mußte gestern abend seine Vorstellungen abbrechen, weil ein Modellhaus die Abendkasse beschlagnahmt hatte. Aus der Rotterzeit her bestehen noch Ansprüche, und die Schauspieler, die jetzt mit dem „ Kuß vor dem Spiegel" ihr Glück versuchen, werden dafür herangezogen. Das sind natürlich unhaltbare Zustände. Während das Rotter- Gesindel, bei dem man längst hätte zupacken sollen, in Liechtenstein schmarogt, werden hier arbeitsfreudige Kräfte um ihr Brot betrogen, weil sich in diesem Rattenkönig von Theaterschiebungen kein Mensch mehr auskennt.
Junge Düsseldorfer Kunst. Der Verein Berliner Künstler eröffnete am Donners= tagnachmittag in seinen Räumen eine Ausstellung junger Düsseldorfer Maler, während zu gleicher Zeit in der Städtischen Kunsthalle zu Düsseldorf eine Ausstellung der Berliner Künstler veranstal tet wird. Man erhofft durch diesen Austausch fünstlerischen Schaffens gegenseitige Anregung und Bereicherung Die aus Düsseldorf übersandte Kollektion umfaßt verhältnismäßig wenige und junge Künstler, es heißt aber, daß in absehbarer Zeit der gesamten Düsseldorfer Künstlerschaft Gelegenheit gegeben werden soll, in Berlin auszustellen.
Am
Amerika sendet ein Wagner- Konzert. 13. Februar jendet die amerikanische National Broadcasting Company als besondere Gabe für die deutschen Sender ein Wagner- Konzert unter Leitung von Walter Damrost, dem hervorragendsten Vertreter Wagnerscher Musik in Amerika .
Frühjahrsausstellung der Staatlichen Museen. Die Teilnahme der Museen an den Berliner Kimstwochen wird im wesentlichen darin bestehen, daß in den Frühjahrsmonaten eine Ausstellung von Meister= werken der Tierplastik aus drei Jahrtausenden int Kaiser Friedrich- Museum statt
finden wird.