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eine Wiederholung des Besuchs ein ganz an deres Bild ergeben, als das, was die ,, Christ­lich- Unpolitischen" von den meltlichen Schulen zu malen pflegen. Dieser objektive Eindruck einer ernsten pädagogischen Arbeit aber durfte nicht entstehen, weil ja dann die ..freudevolle" Hehe nicht mit der sachlichen Unbeschwertheit betrieben werden könnte, die erforderlich war, um den Boden für die Staatsaktion zu bereiten.

Der Kampf gegen die weltlichen Schulen wird verbunden und begründet mit dem Kampf gegen die Gottlosenbeme gung". Jeder versteht unter ,, Gottlosen­bewegung" natürlich etwas ganz anderes. Aber es gehört ja heute zum guten Ton, bei jeder möglichen oder unmöglichen Gelegen­heit sich auf den Allmächtigen oder auf die Vorsehung zu berufen. Im ,, Jungdeutschen", einem gewiß nationalen Blatt, wurde dieser

Nach Göring Levezow

Der Polizeipräsident über Giftpflanzen, Mordbuben und Mordgesindel

Der Polizeipräsident von Berlin   von Le= vezom hat in einer Ansprache an die Beamten und offiziell der Schußpolizei den bekannten Erlaß des Reichskommissars Göring näher erläutert. Er führte nach dem Bericht der Telegraphen­Union folgendes aus:

,, Meine Herren Offiziere und Beamte von der Schußpolizei! Es ist für mich ein stolzes und er­hebendes Gefühl, mich heute hier an Ihre Spige gestellt zu sehen. Aehnlich wie zum letzten Male vor meinen braven, tapferen unübertrefflichen Be­satzungen der alten kaiserlichen Marine, mit denen ich im Kriege verbunden war durch Not und Tod, so heute hier vor einem ausgesuchten Elitekorps von Offizieren und Beamten, in dem ein jeder von Ihnen stolz sein Haupt erheben darf in dem be= glückenden Gefühl, ein würdiger und stolzer

Für Freiheit, Volkund Sozialismus Träger des nationalen Staatsgedankens zu ſein.

Nächsten Sonntag, den 26. Februar, vor­mittags 11% Uhr, im großen Saal der Neuen Welt, Hasenheide,

Massen- Kundgebung

des Sozialistischen

Kulturbundes. Es sprechen: Kultusminister Grimme, Chefredakteur Stampfer, MdR., Dr. Lö­wenstein, MdR., ein Vertreter des ADGB  . Die ausgegebenen Karten behalten ihre Gültigkeit. Weitere Karten à 30 Pf. sind in der Dietz- Buchhandlung, Lindenstr. 2, und an den anderen bekannten Stellen zu haben.

Tage mit Recht darauf hingewiesen, daß gute Christen mit der Anrufung Gottes sehr vor­fichtig sein sollten. Denn es bestehe ja auch das zweite Gebot, daß man den Namen Gottes nicht unnüglich im Munde führen dürfe. Im übrigen aber sei Gott nach der Lehre des Christentums nicht nur allmächtig sondern auch all wissend. Deshalb sei es nicht zweckmäßig, ihm noch besondere Hin­weise auf Tatsachen zu geben.

Es liegt uns nicht, in theologische Erörte­rungen solcher Art einzugreifen. Aber menn mit dem Abbau der weltlichen Schulen be­gonnen und gleichzeitig die Wiederein­führung des Religionsunter­richts an den Berufsschulen erfolgen foll, so darf man doch darauf hinweisen in gebührender Rücksicht auf die Pressenotver ordnung, daß es ein anderes ist, in Klein­städten oder auf dem Lande Religionsunter richt an fleine Kinder zu erteilen, als Viera zehn bis Achtzehnjährige aus den Miet­fasernen der Großstadt damit zu beglücken. Wir beneiden die Lehrkräfte nicht um die 2fgabe, die ihnen da plöglich gestellt ist.

Der Kampf gegen die meltliche Schule ist ein Teil der Kulturreaktion, die augenblicklich Deutchland überflutet. Aber er wird dem Sampf für die weltliche Schule neuen Impuls geben. Die freigesinnten Eltern, die innerlich von der Kirche. sich los­gelöst haben, werden durch administrative Eingriffe in die Erziehung ihrer Kinder nicht zur Kirche zurückgeholt. Sie werden aber auch nicht ohne Aufbietung aller geseglichen Mittel auf das Elternrecht verzichten, das die Verfassung ihnen ausdrücklich zuspricht, ob­schon es sich von selbst versteht.

Der Vorstoß gegen die freie Schule ist auch ein Vorstoß gegen die staatsbürgerliche Selbstbestimmung. Er wird als solcher per standen und gewürdigt werden. Der 5. März gibt die erste Gelegenheit, die Antwort zu geben. Wir zweifeln nicht, daß sie sehr deutlich ausfällt!

,, Freiheit der Wahl!

Grzesinski   am Reden verhindert

Effen, 23. Februar. Wie Hitlers   Aufrufe und die Göringsche Mah­nung an die SA. befolgt werden, beweist der Ber­lauf einer Kundgebung der Eisernen Front in Cffen. Hier war Scheidemann   als Redner engekündigt, was die Nazipresse zum Anlaß nahm, eine maßloje Hehe zu entfesseln und dazu aufzufordern, die kundgebung auf jeden Fall zu verhindern, daß ein Landesverräter nicht in Effen reden dürfe. Schon zwei Stun­den vor Beginn der Veranstaltung fam es zu wüsten Prügelszenen, bei denen mehr als ein Dutzend Mitglieder der Eisernen Front mißhandelt und zum Teil schwer verlegt wurden. Einige davon mußten dem Krankenhaus überwie­sen werden. Da der weitere Berlauf durch immer ffärfer heranrüdende SA  - Truppen immer wieder gfört werden sollte, hat die Polizei die Kund­gebung schon vor Beginn aufgelöst. weil die öffentliche Ruhe und Sicherheit dadurch gefährdet wäre.

Diesen Gedanken vorzuleben, kann und soll durch Lauterkeit der Gesinnung, durch saubere und fitt­liche Lebensführung hell leuchtendes Beispiel ein jeder an seiner Stelle für die unserer Obhut an= vertraute brave Berliner   Bevölkerung geben. Wie ich selbst über mein verantwortliches hohes neues Amt denke, habe ich schon am ersten Tage meines Amtsantritts in einem kleineren Kreise von Be­amten gesagt, und Sie werden es alle gelesen haben. Aber hier sei es noch einmal in Kürze wiederholt.

Ich habe mein Amt übernommen vor Gott   und meinem Gewissen mit der heiligen Pflicht, einzu­treten für Ruhe und Ordnung für Sauberkeit, für Zucht und Sitte, hier in Berlin  , des Reiches Hauptstadt, auf dieser Stätte geheiligter alt­preußischer Tradition.

Auf diesem Boden der geweihten Stätte der Stadt Berlin   dulde ich keinerlei Giftpflanzen asiatischer Provenienz. Ich dulde es nicht, wenn fie Unruhe unter eine besourene Bevölkerung bringen. Ich nehme die Gelegenheit wahr, diese polifischen Mordbuben, dieses Mordgesindel erneut zu warnen.

Ich mende mich an Sie, an jeden einzelnen

Offizier und Beamten, rüdhaltlos und gegebenen­falls unter Einsatz des Lebens dafür einzustehen, daß jede leiseste Unruhe sofort im Keime erstickt wird.

... So bin ich mit Ihnen allen ein Kämpfer für die Regierung der nationalen Erhebung, deren Anhänger in all den verflossenen Jahren der Unsauberkeit, der Unmoralität, der Schmach und der Schande, die die rote Wirtschaft mit fich gebracht hat, unterdrückt wurden In diesem Sinn appelliere ich an Sie alle, mir zu helfen. Aber ich werde auch keinen einzigen unter Ihnen dulden, der mir seine Mitwirkung hier­bei versagt. Ich dulde nicht und ich werde nicht dulden, daß jemand unter Ihnen ist, der jenen roten Mordbuben nicht mit der erforderlichen Energie gegenübertrift.

Und noch eins, jeder von Ihnen sei Manns genug, mir offen und frei zu sagen, wie es um seine Gesinnung steht. Ich werde die Offenheit auch anerkennen, aber ich warne Sie und ich warne vor allem diejenigen, die etwa versuchen sollten, andere Kameraden von dem Weg der nationalen Pflicht abzubringen. Unter dem ver­ehrungswürdigen greisen Generalfeldmarschall ist jezt der Weg der nationalen Erhebung beschritten. In Berlin   diesem nationalen Erwachen den Weg freizumachen, das ist jetzt unsere Aufgabe. Das sind etwa dieselben Gedanken, die ich bereits am Tage meiner Dienstübernahme ausgeführt habe. Und nun noch ein Wort:

Vergessen wir nicht in tiefer Dankbarkeit, was in allen diefen Jahren der Unruhe und Schmach jene Männer in selbstlosester Weise unter Ein­jah von Gut und Blut für uns und unser heiß­geliebtes Vaterland geleistet haben! Vergessen wir nicht die großen Berdienste der National­fozialisten, ihrer tapferen SA. und SS., ver­geffen wir nicht der waderen Stahlhelmer und, das bitte ich insbesondere jeden einzelnen von Ihnen, sehen Sie in ihnen Ihre gegebenen Bundesgenoffen, Ihre getreuen Helfer zur Be­seitigung von Unruhen und Auswüchsen. Lassen Sie mich Ihnen, meine Herren Offiziere

Berlin   bleibt cot!

Unsere nächsten öffentlichen Partei- und Betriebs- Veranstaltungen:

3. Kreis Wedding  : Freitag, den 24 Februar, 19% Uhr, im Swinemünder Gesell­schaftshaus, Swinemünder Straße 42. ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Fritz Schröder. 19 Uhr in beiden Sälen der Atlantiksäle", Behmstraße( am Bahnhof Gesund. brunnen): Berlin   bleibt rot!" Referenten: Robert Breuer  , Max Gillmeister. 19% Uhr in den Pharussälen, Müllerstraße 142: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Max Heydemann.

6. Kreis: 16% Uhr, Fontanepromenade. Antreten zum Propagandamarsch.

9. Kreis Wilmersdorf  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, im Forsthaus, Schmargen­ dorf  , Warnemünder Str.:,,Berlin   bleibt rot!" Referent: Hermann Lüdemann  . 11. Kreis- Schöneberg  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, Wählerkundgebung in der Hohenzollernschule Schöneberg, Belziger-, Ecke Eisenacher Straße. 1 Stunde vor­her Umzug mit Musik. Sammelplatz: 19 Uhr Ebersmarkt.

17. Kreis- Lichtenberg  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, in der Aula der Schule Lichtenberg  , Schlichtallee, Kundgebung. Referent: Siegfried Aufhäuser  , M. d. R. Fahneneinmarsch, Massengesang.

83. Abt. Lichterfelde  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, in den Lichterfelder   Fest­sälen, Lichterfelde  , Zehlendorfer Str.:,,Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Richard Mischler.

88. Abt. Lichtenrade  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Bohm, Lichtenrade  , Krusauer Str. 42: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Georg Klaussner, M. d. L. 105. u. 104. Abt. Oberschöneweide  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, in Mörners Blumengarten, Oberschöneweide  , Ostendstraße: Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Kurt Löwenstein  , M. d. R.

109. Abt.- Friedrichshagen: Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im großen Saal des Gesellschaftshauses, Friedrichshagen  , Friedrichstraße 137: Berlin   bleibt rot!" Referent: Erich Kuttner  , M. d. L.

107., 110. u. 111. Abt.: Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, im Gesellschaftshaus Grünau, Friedrichstr.  :,,Berlin   bleibt rot!" Referent: Emil Barth  :

128. Abt.

Niederschönhausen  : Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im Gesellschafts­haus, Pankow, Berliner Straße 102: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Max Urich.  140a. Abt. Wittenau  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Eberhardt, Wittenau  , Lübarser Straße: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Karl Litke, M. d. R.

AEG.: Freitag, den 24. Februar, 16% Uhr, Kundgebung der SPD.  - Betriebsfraktion im Swinemünder   Gesellschaftshaus, Swinemünder Straße 42. Referent: Genosse Schliestedt.

Schwerhörige: Freitag, den 24. Februar, 19% Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engel­ufer 24/25, Saal 4: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Genosse Schnell. Eiserne- Front- Versammlung: Freitag, den 24. Februar, 16% Uhr, bei Stock, Warschauer Platz 12: ,, Berlin   bleibt rot!" Referent: Erich Ollenhauer  . Bezirksamt Wilmersdorf  : Freitag, den 24. Februar, 20 Uhr, bei Kulka, Wilmersdorf  , Lauenburger-, Ecke Uhlandstraße: Kommunalwahlen". Referent: Stadtrat Hermes. 4. Kreis: Sonnabend, den 25. Februar, 16% Uhr: Umzug durch den Bezirk. Treffpunkt: Friedenstraße, Aufstellung rechte Seite vom Landsberger Platz( Promenade).

7. Kreis: Die Demonstration findet nicht statt,

8. Kreis- Spandau  : Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr, im Lokal Walter Krause, Gatow  : Berlin   bleibt rot!" Referent: Dr. Walter Pahl.

20 Uhr im Cladower Hof, Cladow  , Dorfstraße: Berlin   bleibt rot!" Referent: Heinrich Witt.

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85. und 86. Abt.- Tempelhof und Mariendorf  : Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr, in der Aula des Realgymnasiums Tempelhof, Kaiserin- Augusta- Straße: bleibt rot!" Referenten: Erich Ollenhauer   und Lisa Albrecht  .

Berlin  

108, Abt.- Köpenick: Sonnabend, den 25. Februar, 20 Uhr, im Lokal Troppens, Müggel­ heim  : Berlin   bleibt rot!" Referent: Fritz Klatt  .

Hauptwerkstatt, Fuhrhof 1 bis 4 und Fuhrpark: Sonnabend, den 25. Februar, 15% Uhr, bei Wertalla, Hohenlohestraße 3, Kundgebung. Thema: Um was geht es?" Referent: S. Katzenstein.

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BVG.- Betriebshof 13 Halensee: Sonnabend, den 25. Februar, 19% Uhr, im Lokal Sandmann  , Westfälische Straße 42. Thema: Berlin   bleibt rot!" Referent: Karl Dressel.

Afij- Arbeiter des Bezirks Friedrichshain  : Sonnabend, den 25. Februar, 19 Uhr, bei Blamert, Weberstr. 24: Eiserne- Front- Kundgebung. Referent: Hans Marx  . SPD.  - AfU- Arbeiter des Bezirksamts Prenzlauer Berg  : Sonnabend, den 25. Februar, 19 Uhr, Im Altersheim, Danziger Str. 62. Referent: Josef Klein.

und Beamte, ein letztes Wort mit auf den Weg geben, das mir aus dem Herzen quillt: Ich bringe Ihnen mein ungeteiltes Vertrauen entgegen. Sehen Sie in mir, darum bitte ich Sie, und es wäre der schönste Lohn meiner Tätigkeit, nicht nur den Vorgesezten, sondern auch den Kame­raden, der mitten unter Ihnen steht, und, wenn es nottut, auch Ihr Freund sein wird. Ein Appell an mein Herz auf diesem Gebiet wird niemals ohne Widerhall bleiben. Es soll ein jeder von. Ihnen wissen, daß ich ihm zur Verfügung stehe für seine Nöte, seine Sorgen, auch für seine, Kümmernisse, die ja in feinem Menschenleben ausbleiben. So mollen wir zusammen fröhlich uns plagen, nicht an dem Amt verzagen, und unsere Steine tragen auf's große deutsche Baugerüst, Berlin   zum Vorbild, in altpreußischem Geist, Deutschland  , unserem heißgeliebten Vaterland zu Ehren. Unser deutsches Vaterland immer und emig. Hurra, hurra, hurra!

Knallfrösche gegenMarr

Kleine Unter­brechung eines Hochchulvortrages Die Sozialistische Studentenschaft veranstaltete am gestrigen Donnerstagabend in der Universität einen sehr gut besuchten Vortrag des Professors Dr. Hemberg. Als er bereits eine Weile unter ge­spannter Aufmerksamkeit gesprochen hatte flirrte plöhlich eine Fensterscheibe und im nächsten Augen­blic frachten kanonenschläge. Es ergab sich, daß einige Aufbauwillige" über den Zaun an der Do­rotheenstraße geklettert waren und durchs Fenster diese Feuerwerkskörper in den Saal geworfen hatten. Dann verschwanden fie schleunigst. Zwei Straßenbahner haben beobachtet, daß diese Mit­bürger auch geschossen haben. Nach kurzer Unter­brechung und in dem Bewußtsein, daß man sich eben auch an solche Zwischenfälle gewöhnen müsse, wurde die Veranstaltung programmäßig zu Ende geführt.

Professor Hemberg, der als Batteriechef im Weltkrieg dreimal schwer verwundet worden ist und den Kgl. bayerischen Ritterorden erhalten hat, sprach über das Thema

Marx und unsere Zeit

Professor Hemberg jührte u. a. aus: Der. Name Karl Marg steht als Symbol über den Bölfern, über der kapitalistischen Belt. Feind und Freund setzen sich mit dieser großen Persönlichkeit aus­einander. Karl Marr hat zum erstenmal die. Fragen aufgeworfen, die unserer Zeit gestellt sind. Der Margismus ist eine Bewegungslehre der Gesellschaft. Für Marg ist die Welt ein Kompler von Prozessen, in der sich die Entwid­lung schließlich zu immer höheren Formen fort­fegt. Die Bewegung vollziehf sich in Gegenfäßen, Der von Marg aufgestellte Glaube von der Neu­ordnung unserer Zeit ist heute allgemeine Meinung auch unserer Gegner geworden. Karl Marg hat zum erstenmal die soziale Frage auf­geworfen; sie fann nur in der Richtung auf eine Rollektivierung gelöst werden. Eine Rüdmärtsbewegung zur Kleinproduktion ist un

möglich.

Heute ist die Eigentumsform in Widerspruch zu den Produktionsverhältniffen geraten.

An der entscheidenden Frage, wie dieser Wider spruch zu lösen ist, zeigt sich, mer wirklich eine. Neuordnung unseres Lebens und wer Ver­gehendes erhalten oder Vergangenes wiederher stellen will. Der Marrismus bekennt sich nicht zum Individualismus. Nach ihm können

nur die sozialen Gruppen die Spannungsstoffe unferer Zeit in eine Neuordnung umsehen. Die Bauernschaft als eine dieser Gruppen fann sich in den Kapitalismus nicht einfügen. Aber sie hat nicht die Kraft, über den Kapitalismus hinauszukommen. Das vermag nur die Arbeiterklasse, die allein der Träger einer neuen Gesellschaftsordnung ist. Der Raum dieser Klassenkämpfe ist die Nation. Wenn sich ein Sozialist heute mit der Frage der Nation beschäftigt, dann wirft man ihm entweder Landesperrat oder Kapitulation der Ge­sinnung vor. Dabei sind Sozialismus und Nation feine Widersprüche. Der Sozialismus ist das der Nation übergeordnete Ziel.

Innerhalb der Nation kämpft die sozialistische Bewegung um die Lösung der sozialen Frage. Aber sie treibt über die Nation hinaus und sucht die Nationen in eine neue internationale Verbin­dung zu bringen.

Seit jeher wird der Marrismus scharf bekämpft. Jeden Tag prophezeit man seine Bernichtung, aber es gibt nur eine Bernichtung des Marrismus, das ist die Lösung der sozialen Frage! Ber aber ihre Lösungsmöglichkeiten beschneidet, der sorgt nur dafür, daß die kommende Neuordnung fich gemalifa m vollzieht. In zehn Jahren foll der Margismus vernichtet sein. Wir sagen: in zehn Jahren wird der 60jährige Todestag von Marg ein nationaler Feiertag sein!