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beit des Tages der Einbildungskraft des jungen näher auf die Organisation einer solchen Schule Bolte sowohl in den höheren wie in den niederen Schichten Menschentindes vollständig freien Spielraum, um einzugehen. Die Schrift Paches giebt Jebem, in Fleisch und Blut übergegangen. Die inneren Gründe feffellos im freien Fluge die träumerischen Ge- der sich für die Jdee erwärmen fann, eingehende bings zum Theil in der natürlichen Lage und Bes für eine derartige Gestaltung der Verhältnisse sind aller danken durch die begehrungswürdigen Reiche der Aufschlüsse. Ob die Idee auch Verwirklichung schaffenheit des Landes zu finden. Der leidenschaftslosere Sehnsucht fliegen zu lassen. Ist es nun ein Wunder, finden wird? Wir sollten meinen, daß es in un- Charakter des nordischen Volkes, die örtliche Trennung wenn das alleinstehende Mädchen, dem der fittliche ferer Zeit der humanitären Bestrebungen, in von dem großen Getriebe der Weltgeschichte und die ge Boden der Familie, die liebevolle Zucht der Eltern einer Zeit, die gerade durch die Fürsorge für die fremder Seite haben dazu beigetragen, daß Finnland nur ringere Werthichätzung des wenig ergiebigen Landes von. vollständig fehlt, dessen Phantaste dagegen durch Klassen karakterisirt wird, keine schönere Aufgabe felten der Schauplatz blutiger Kriege gewesen ist. Der den unbeschränkten Verkehr mit den männlichen geben könnte, als eine Grundlage zu schaffen, Arbeitern, durch die Lektüre schlüpfriger Hinter- auf der Arbeiterfrauen erzogen werden, die sind, treppenromane eine Nahrung von sehr zweifel wie sie sein sollen. haftem Werthe erhält, den Gegenstand seiner Dies der Artifel.

bedeutende Vorsprung, welchen der Mann in anderen Län­nicht waffentragenden Frau gewann, ist deshalb unter dem dern durch seine Betheiligung am Waffentragen vor der

Mutter und Vater anerzogene Neigung zur Ehr- Ordnungsnoroschürchens ist ein Agitator der unentbehrliche Mitkämpferin erschien. In dem Denken

finnischen

finnischen Volke weniger hervorgetreten; auf der anderen Seite aber verlangte das rauhe Klima und die geringe Sehnsucht weniger mit einem fittlichen, als viel- Der Verfasser meint es augenscheinlich nicht Ertragsfähigkeit des Bodens die denkbar größte Kraft­mehr mit einem finnlichen Gewande befleidet? schlecht, aber er versteht von der Sache nichts entfaltung der Bewohner. Der Muth, die Ausdauer und Ist es unter solchen Umständen zu verwundern, und leidet an der Farbenblindheit seiner Klasse: ben Menschen mordenden Krieg zur höchsten Entwickelung die zähe Körperkraft der Finnen fonnten also auch ohne daß tagtäglich die Lust am Sinnlichen wächst, daß gegenüber dem Schmutz vor der eigenen Thür. gelangen, und zwar auf einem Gebiete, auf welchem die dieselbe immer stärker und stärker wird, und end= Der Schreiber des in vorstehendem Artikel Frau nicht nur als eine berechtigte, sondern auch als eine so geworden ist, daß sie die von hr Ordnungsparteien. Er gehört zu jenen Charla- engite mit dem Begriffe des Arbeitens, verbunden, und barkeit überwindet? So naturgemäß derartige tanen, welche die soziale Frage stets blos da an deshalb ist es auch undenkbar, daß eine Frau in der Ehe Vorgänge, welche mit dem fittlichen Falle des packen, wo sie nicht anzupacken ist. Den Kern nur eine Einrichtung zu ihrer persönlichen Versorgung Mädchens enden, dem Psychologen auch erscheinen, punkt vermeidet er gleich allen Kurpfuschern mit erblickt. Bon frühester Kindheit an wird den Angehörigen so beklagenswerth sind dieselben in einer Zeit, in hartnäckiger Konsequenz. beider Geschlechter durch die Erziehung in erster Linie die Auffassung eingeprägt, daß nur durch eine äußerst spar welcher das Heer der Fabrikarbeiterinnen in ge Was den deutschen Arbeiterinnen noth thut, same und weise Verwendung aller verfügbaren Kräfte der waltigem Umfange zunimmt, und jedem warm- das sind gerechte soziale Zustände, das ist Schuß Natur die Mittel abgerungen werden fönnen, welche zur fühlenden Menschenfreunde muß das Herz zittern, gegen die schrankenlose Ausbeutung durch die Erhaltung eines Kulturlebens erforderlich sind. Insofern wenn er erwägt, wie Jahr um Jahr viele hundert Parteigenossen und Brodgeber des Herrn Pache. hats des beschränkten Kreises der häuslichen Verrichtungen würde man die Brachlegung der weiblichen Kraft inner tausende von Mädchen, denen zum großen Theile Doch wir wollen mit diesem Herrn, mit dem als eine unverzeihliche Schädigung des nationalen Wohl beschieden ist, einstmals Arbeiterfrauen zu werden, Verfasser des Artikels und mit den Gesinnungs. standes ansehen; aber ebenso wie aus diesen Gründen die in ihrem sittlichen Kerne gefährdet sind, wie auf und Parteigenossen der beiden jetzt nicht weiter Mitarbeit der Frau gefordert wird, ebenso besizt man diesem Wege lockere Anschauungen auf die kom- ins Gericht gehen und begnügen uns ihnen Mitgenuß aller Rechte im öffentlichen und privaten Leben Billigkeitsgefühl genug, dieser Mitarbeiterin auch den vollen menden Geschlechter weiter Kreise übertragen zuzurufen: werden und wie unser Volk dadurch immer mehr und mehr der Gefahr ausgesetzt wird, die Perle seiner Krone zu verlieren!"

Der Frau, die vormals Fabrifarbeiterin war, fehlt jede Kenntniß der geordneten Führung eines Haushaltes. Dies führt die Borgwirthschaft und schließlich den Ruin der Familie herbei.

Wie ist der sozialen Noth abzuhelfen? Der Autor ruft in erster Linie die Volksschule zu Hilfe, welche bereits die Mädchen mit allen Zweigen der Thätigkeit einer Arbeiterfrau be= fannt machen fann. Er theilt einen Plan mit, nach welchem in der ersten Mädchenklasse der Volksschule zu Lindenau unterrichtet wird und der den erwähnten Anforderungen gerecht wird. Er zerfällt in vier Abtheilungen: das Arbeits­feld, Gesundheits- und Krankenpflege, der Ar­beitsstoff und die Ernährung. In zweiter Linie ist nach seiner Meinung nothwendig, daß Fort bildungsschulen für Mädchen gegründet werden, in welchen fie praktisch zur Führung eines Haus­haltes erzogen werden. Nur in Plauen im Königreich Sachsen hat man bisher für eine solche Haushaltungsschule Sorge getragen. Ein Kinder­garten und eine Volksküche würden mit diesen Schulen in Verbindung zu sehen sein, damit die Arbeit der Schülerinnen auch einen praktischen Werth hat. Es würde zu weit führen, hier

Die kleine Friedl.

Erzählung von M. Kautsky. ( 12. Fortsetzung.)

Hilda kam der Friedel bald näher. Diese war so weit herauf gestiegen, daß sie sich mit dem Fenster in gleicher Höhe befand.

Jetzt beugte sie sich rasch vor; einen Augen­blick schien es, als erhielte der Körper das Ueber­gewicht und würde stürzen, aber schon hatte Friedl mit den Händen den Fensterhafen erfaßt und hielt fich daran fest.

Endlich hatte sie das Ziel ihrer bebenden Un­geduld erreicht, sie konnte durch das Fenster in die Stube sehen und erblickte darin den Vater.

Fegt vor der eigenen Thür!

Leipziger Wähler."

Wir wünschen ganz entschieden mit dem Ver­fasser, daß man bald zu der Einsicht kommen möge, daß eine bessere, gründlichere Mädchen erziehung Plaz greifen muß, aber nicht nur um der zukünftigen Arbeiterfrau willen, sondern zu Nuß und Frommen aller Mädchen, welcher Gesell schaftsklasse sie auch angehören mögen.

Ueber die Frauen Finnlands geht uns von einer Mitarbeiterin, welche längere Zeit in diesem Lande gelebt hat, nachstehende Schilderung zu: In dem vergleichenden Studium der Verhältnisse, wird die Darstellung der Lage der finnländischen Frauen unter denen die Frauen der verschiedenen Länder leben, stets eine besondere Stellung einnehmen. Während bei der Besprechung der Frauenfrage aller Kulturländer die Kämpfe der Frauen um ihre materielle Besserstellung und weiß man in Finnland von einem solchen Ringen der die Verleihung höherer Rechte die erste Stelle einnehmen, Frauen nichts zu berichten, um so mehr aber von that: fächlichen Rechten, welche die Frau in einem ganz über­raschend hohen Maße genießt. Und dies ist nicht etwa erklärt dem verwundert sragend.n Fremden, daß seit Jahr eine Errungenschaft der neueren Zeit, sondern der Finne hunderten in seinem Vaterlande die Frau als ein dem Manne durchaus gleichberechtigtes Wesen angesehen worden sei und daß man ihr deshalb jede Stellung und jede geistigen und körperlichen Fähigkeiten als geeignet erwies. Thätigkeit überlassen habe, für welche sie sich durch ihre Diese Anschauung ist thatsächlich dem gesammten finnischen

Es war ein Messer.

Ihr Blick war in seltsamer Weise davon an­gezogen worden, er war fast zuerst darauf ge­fallen und konnte sich nicht wieder wegwenden.

Wie gräßlich es ihr auch entgegenblitte! In ihrer kindlichen Phantasie ward es zu einem scharfgeschliffenen Dolche, zu der entsetz­lichsten Waffe, die, in's Herz gestoßen, den so­fortigen Tod herbeiführen mußte.

Sie schüttelte sich vor Furcht und Grauen, aber ihr Hals war wie zugeschnürt und sie hätte keinen Laut hervorbringen können.

-

Ihr Vater verblieb indeß in seiner regungs­losen Haltung, unverwandt vor sich hinsehend. Einmal fam es ihr vor, als ob er in einem Sie wollte ihm zurufen, jubelnd, mit dem Buche läse oder betete er? Entzücken, das nach der bangen Qual in diesem Es war nicht seine Gewohnheit, und so machte Kinderherzen aufstieg, aber diese Kundgebung der es ihr einen unheimlichen Eindruck und mehrte Freude ward erstickt durch einen neuen Schreck, ihre Angst. der mit der Schnelle des Gedankens sie überfiel.

Jeßt, mit einem Male streckte er die Hand Sie konnte den Vater nur im Profil sehen; aus und erfaßte das Messer. Die Friedel wußte er saß an einem Tisch zunächst des Fensters, das nicht mehr was, noch wie fie's that, aber mit nach der Vorderseite des Hauses ging.

Er hatte den Kopf in die Hand gestüßt und seine Augen schienen in seltsamer Starrheit vor sich hin und auf einen Gegenstand zu blicken, der vor ihm lag und in dem hereinfallenden Sonnen­licht junkelte.

einer erstaunlichen Kraft, die die Erregung ver­doppelt hatte, schwang fie sich auf's Fenster, sprang in's Zimmer und stürzte vor dem Vater in die Knie, wie im Wahnsinn die kleinen Hände zu ihm emporhebend: ,, Vater, Vater

"

-

- thu's nicht!"

( Forts. f.)

zu gewähren.

Schon in der Stellung der finnischen Frau als ges werbliche Arbeiterin zeigt sich dieses Verhältniß. Die kaum in einem anderen Lande der Erde. Die wohlhabende, Hausindustrie hat hier eine Entwickelung erhalten, wie sowie die weniger bemittelte Frau erblickt noch heute ihren Ruhm darin, alle Webstoffe, welche sie für die Wäsche, für die Kinder- und Frauenkleider, für Teppiche, Vor­hänge und Möbelüberzüge gebraucht, selbst zu verfertigen. Ais daher die neuere Zeit die vielfachen Fortschritte auf dem Gebiete der Webkunft mit sich brachte, beeilten sich die Frauen Finnlands , ihre alten Webstühle ebenfalls durch die neueren zu ersetzen, und wo die einzelnen Familien nicht die genügenden Mittel für diese Neuanschaffung be saßen, wurden die Stühle auf gemeinschaftliche Kosten getauft und abwechselnd benutzt. So findet man heute noch in jeder Familie wenigstens einen Zweig der Webe kunst vertreten und die gebildetsten Frauen sehen es als der peiteren Ausbildung dieser Webekunft mitzuarbeiten. eine sie im höchsten Grade chrende Beschäftigung an, an Dieser Theil der Frauenbeschäftigung verhindert allerdings in Finnland das Aufblühen des Manufafturhandels, aber sie schließt zugleich auch das Eindringen der minders dem Hause ist die verheirathete oder unverheirathete Frau werthigen und fabriksmäßig erzeugten Stoffe aus. Außer als Arbeiterin beschäftigt in den leichteren Holzarbeiten, in der Papierbranche und in Schriftseyereien; überall aber steht sie in gleicher Reihe neben dem männlichen Ar Sinn kommen, einer Arbeiterin einen geringeren Lohn better und es würde keinem Unternehmer jemals in den anzubieten, als ihren männlichen Kollegen.

In den landwirthschaftlichen Betrieben ist ebenfalls die Frau in hervorragendem Maße thätig. Auf größeren den, hält man es für durchaus natürlich, daß auch weib Gütern, wo eine erhebliche Anzahl Mägde beschäftigt wer liche Verwalterinnen angestellt werden. Besonders die Milchwirthschaft liegt gänzlich in weiblichen Händen; in Helsingfors trat vor etlichen Jahren eine Anzahl hoch niß ausgehend, daß die reichlich vorhandene Milch als angesehener Frauen zusammen, welche, von der Erkennt wichtigstes Voltsnährmittel die rationellste Behandlung verdiene, Unterrichtskurse für Frauen und Mädchen in der Milchwirthschaft einrichteten, um die zweckmäßigste fugirter Milch zu lehren. Gleichzeitig wurden Wander Herstellung von Butter und die Verwendung von zentri lehrerinnen ausgebildet, welche jest regelmäßig die lände lichen Bezirke bereisen, um auch die einzelnen Bäuerinnen zu unterrichten.

in

falls eine ausgedehnte Beschäftigung, wie dies ja auch i Im kaufmännischen Berufe finden die Frauen eben allen übrigen Kulturstaaten der Fall ist; doch dürfte in in Finnland der Prozentsaz der selbständigen weiblichen Raufleute ein höherer sein, als beispielsweise in Deutsch land. Unter der Beamtenklasse findet man die Frau hier mit dem Unterschied, daß wenigstens in den kleineren den Eisenbahn, Telegraphen- und Postämtern, aber aud Orten den Frauen vielfach das Amt als Postvorsteher übertragen ist. Neben dieser Beschäftigung erfüllen diese weiblichen Beamten in den meisten Fällen auch die Pflichten als Hausfrau und Mutter, die noch unverheiratheten denken keineswegs baran, diese ihre Stellungen aufzugeben sobald sie sich verheirathen würden. An den Gelehrten Berufen ist die Frau in gleichem Maße betheiligt; bie 3ahl der Lehrerinnen nimmt unter dem Lehrpersonal an bewährten sich viele Frauen als vorzügliche Drganisatos den öffentlichen Schulen etwa 40 Prozent ein, daneben rinnen auf dem Gebiete der Kinderpflege und der Fort bildungs- und Haushaltungsschulen für jugendliche im vollsten Maße zugänglich und die weiblichen Aerzte beiterinnen. Das Studium der Medizin ist den Frauen

und

werden nicht nur bei Erkrankungen von Frauen Kindern bevorzugt, sondern auch von den Gemeinden als