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prinzen- Ufer ein großes Haus" hielt. Darum begreifen wir auch, warum die Herren Väter dieser Sprößlinge so sehr an den Getreide und Schutzöllen hängen.

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Und welchen Gesellschaftsklassen entstammen die weiblichen Zuschauer", die in den Theatern den Ehebruchs- und sonstigen Bordellstücken rauschenden Beifall zollen? Sigen sie nicht in den Rang- und sonstigen Logen, die nie eines Proletariers Fuß betritt? Und von wem wird die pikante" Literatur verschlungen? In seinem Roman Nana" konnte Zola   ja bekanntlich den englischen Thronfolger, der in den Pariser   Bordells natürlich nur in den feinsten" allbekannt war, als Gönner einer öffentlichen Dirne photographiren! Und die pikanten Bilder! Wer kauft sie? Weiß man nicht, daß im Makart  'schen Einzug Karl V.   in Ant werpen" die nackten Frauengestalten Damen der Wiener   höchsten Aristokratie darstellen, die ihre keuschen Leiber" so dem Anblicke der ganzen Welt bieten? War es nicht ein Habsburger, der auf den nackten Leib einer Dirne den Kopf seiner Frau aufphoto­graphiren und diese Bilder zirkuliren ließ, um sie dafür zu

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ſtrafen, daß sie sich geweigert hatte, mitten in der Nacht bie

Bechgenossen ihres Gattenlüftlings in ihr Schlafzimmer bringen zu lassen? War es nicht ein König, der in den Enthüllungen

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der Pall Mall Gazette  " über den Londoner Jungferntribut vor der ganzen Welt gebrandmarkt wurde? Und sind es etwa Ar­beiter, welche für das Pflücken einer Mädchenblume einen Mini­mallohn von 20 Pfund( 400 Mart) entrichten können, wie der Londoner   Tarif es forderte?

Weiß die Kreuzzeitung  " nichts davon, daß es die höchsten Kreise der englischen Aristokratie waren, die in den vorjährigen Londoner   Bäderaften- Prozessen bloßgestellt wurden? Soll man gar noch auf König Milan von Serbien   hinweisen? Und sind es nicht wieder Mitglieder der höchsten Aristokratie, die in den englischen Ehebruchs- Prozessen die schmuzigsten Rollen spielen? Man muß es nur sehen, wie bei den skandalösesten Einzelheiten, die bis zur Produzirung der beschmußten Bettwäsche sich er­strecken, Damen der höchsten Kreise nicht blos schamlos in den Gerichtssälen verweilen, sondern mit cynischer Wollust förmlich anatomische Schilderungen aller Vergehen wider die Sittlichkeit verlangen?

Soll das Junkerorgan diesen Pfahl im eigenen Fleische nicht spüren? Man könnte es fast vermeinen, wenn man sieht, daß die Kreuzzeitung  " sogar die steigende Zahl der Ehe­scheidungen als ein Zeichen der wachsenden Unfittlichkeit ansieht, während man in der Lösung einer Ehe, wenn sie durch innere Unwahrheit geradezu zu einem eminent unfittlichen Verhältniß geworden ist, just das Gegentheil, einen Schritt zur Gesundung einer moralischen Fäulniß erblicken sollte!

Bei solcher muckerhaften Verblendung kann es schließlich auch nicht verwundern, daß die Kreuzzeitung  " in einer so wesentlich sozialen Erscheinung, wie es die Verminderung der Geburten ist, nichts anderes sieht, als ein" Steigen der Unsitt­lichkeit". Und sie übersieht dabei ganz, eine wie schwere An­flage sie damit gegen ihre eigene, die besigende Klaffe erhebt. Der Rückgang in der Zahl der Geburten hat, so weit die unteren Klassen hierbei in Frage kommen, mit der Sittlichkeit nichts zu schaffen; die Ursachen der Enthaltsamkeit sind hier in den schlechten Erwerbsverhältnissen zu suchen, welche in der Vermehrung der Kinderzahl einfach eine Steigerung des Elends bis zur Unmöglichkeit der Ernährung und Erziehung bedingen. Von einer Steigerung der Unsittlichkeit könnte bei dieser Frage nur mit Bezug auf die besigenden Klassen die Rede sein, inso­fern nämlich, als diese Erscheinung bedingt wird durch die Genußsucht der Frauen, die sie die Beschwerden der Schwanger­schaft und die Mutterpflichten fliehen heißt.

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Geht man aber auch hier der Sache auf den Grund, so entdeckt man, daß diese Erscheinung nicht so sehr im Siaken der Moralbegriffe ihre Erklärung findet, als vielmehr in den un­gefunden sozialen Verhältnissen, welche die Frau zu der ent­würdigenden Rolle eines attiven wie passiven Genuß thieres herabgedrückt haben. Und die Kreuzzeitung  " ist sehr unflug, hier auf die Vermehrung der Verurtheilungen wegen Abortion hinzuweisen, denn die verurtheilten Frauen ges hören in überwiegender Mehrzahl den besseren Ständen" an. Kurz die ,, Kreuzzeitung  " mag über die wachsende Unfitt lichkeit in Berlin   jammern und Moral predigen, so viel sie will, eine Besserung ist unmöglich, so lange die ungesunden sozialen Verhältnisse fortdauern! Und diese will gerade die ,, Kreuz­ zeitung  " verewigen! Deshalb paßt auf fie, als die rücksichts­lose Vertreterin der Interessen eines Theils der besitzenden Klaffen, gerade in dieser Frage das Dichterwort: Spottet ihrer selbst, und weiß nicht wie!"

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( Und nicht zu vergessen, hierbei kommt nicht nur die Frau in Betracht, sondern auch die vielen vor der Verheirathung ruinirten Männer! Anmerk. d. R.)

Plauderei

von Frieda.

Bei den Amazonen. ( Fortsetzung.)

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Pfui! In der Leipziger Zeitung", die sich auf ihren vornehmen Ton viel zu gute thut, lesen wir:

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Früchte der Frauenemanzipation." Pariser Blätter bringen folgende charakteristische Nachricht: Vor einigen Tagen verhaftete die Polizei einen jugend­lichen Vagabunden, der seit fünf Jahren sich in Gesellschaft von Straßendirnen, Zuhältern und Gaunern herumtrieb. Bei seiner Vernehmung murde festgestellt, daß sein Vater vor mehreren Jahren gestorben ist, während seine Mutter noch lebt. Es ist dies die stadtbekannte Frau Astier de Balsayre, Präsidentin der Liga für die Frauenemanzis pation."

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Wir wissen nicht, ob die Sache wahr ist. Wie würde es aber die Leipziger Zeitung" finden, wenn wir die Spitz­bübereien des Millionendiebes Winkelmann, die Praktiken eines Baare, die Bordell- und Maitressengeschichten gewisser vor­nehmer Herren und zahllose ähnliche Dinge als Früchte kon

fervativen Geifte su hinſtellen wollten? Und dazu hätten wir mehr Recht, als die Leipziger Zeitung"

zu ihrer durch und durch gemeinen Bemerkung.( ,, Vorwärts.")

Es find das jedenfalls die geiſtigen Waffen derer, die

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da immer noch schreien: die Frau gehört in's Haus." Wir sind es gewöhnt, in derartiger Weise mit Schmuz be­worfen zu werden; wenn es nicht möglich ist, in sachlich logi­scher Weise unsere Bewegung zu bekämpfen, dann versucht man es mit feiger Verleumdung in der Vorausseßung, daß allmälig doch ein wenig an den einzelnen Personen hängen bleibt und so die Bewegung dadurch mißkreditirt wird. Nun, dieselben Leute sorgen andererseits ja auch wieder dafür, daß die Frauenbewegung von Jahr zu Jahr bedeutende Fort­schritte macht, indem sie direkt oder indirekt das weibliche Ge schlecht ihrer Rechte berauben und andererseits der wirthschaft­lichen Unabhängigkeit zutreiben, indem sie immer mehr davon für die Industriearbeit verlangen.

Ueber die wachsende wirthschaftliche Bedeutung der Frau

in unserer heutigen Wirthschaftsordnung geben folgende statistische Daten vortrefflichen Aufschluß. Die Zahl der industriell thätigen Frauen und Mädchen beträgt:

in England

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41/2 Millionen

in Frankreich  

43/4

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in Italien  .

in Deutschland  

.. 31/2 5

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in Desterreich- Ungarn 31/2

"

zusammen in diesen Hauptländern Europas   2012 Millionen. Der Ueberschuß der Frauen über die Männer beträgt in diesen Staaten blos 41/2 Millionen. In England haben nach der dortigen Berufsstatistik im Jahrzehnt 1871/1881 die Frauen die Männer in mehr als 30 Industriezweigen der Zahl nach über­flügelt. Auch in den übrigen Gewerben ist ihre Vertretung im Wachsen begriffen. Mit Näharbeiten waren allein 64,000 ge= werblich beschäftigt. In Frankreich   wird ganz besonders fran zösische Luxus- Industrie ausschließlich von Frauen betrieben; so die Seiden- und Leder- Galanterie- Industrie. Branche ist ihre Zahl innerhalb der letzten 10 Jahre von 400,000 auf 700,000 gewachsen. In Deutschland   stellen die Frauen in der Großindustrie 12 p3t., in der Hausindustrie mehr als die Hälfte, und in der Landwirthschaft 27 p3t. der verwendeten Arbeitskräfte.

In der Textil­

Gerade die beiden legtgenannten, schlechtest bezahlten Arbeits­zweige find von ihnen stark besetzt. Auch als Beamte finden weibliche Arbeitskräfte steigende Verwendung. So besonders in Frankreich   bei den Banken, der Post, dem Telegraphen- und Telephonbetrieb. In London   bewarben sich im Jahre 1888 um 15 ausgeschriebene Stellen bei der Postsparkasse nicht weniger als 1500, im Jahre 1889 um 9 ausgeschriebene Stellen sogar 5000 geprüfte Kandidatinnen. In Amerika   hat die Frauen­arbeit besonders seit 1863, d. i. nach dem Bürgerkrieg, zu­genommen. Der 1870er Census weift 100,000, der 1880er fast eine Million industriell thätige Frauen auf. In den 22 be­völkertsten Großstädten der Union   werden 300,000 Arbeiterinnen gezählt.

Der in der letzten Zeit von dem Arbeitsmarkte der großen transatlantischen Republik   verdrängten Chinesen wurden in Californien größtentheils durch weibliche Arbeitskräfte ersetzt. So strömen von Jahr zu Jahr immer neue Schaaren von Frauen der Industrie zu. Mit unwiderstehlicher Gewalt zersetzt die ökonomische Entwickelung die Grundlagen der heutigen Fa­milienform.

Ein Damenjaquet.

Beftr

es Die Monstrositäten( Ungeheuerlichkeiten) des kapitalistischen   man Klaffenstaates grinsen denjenigen, der da denkt, überall an, aus dem den Bierbäuchen des Mastbürgers und Korpsburschen wie aus Rückg der abgezehrten Jammergestalt des tuberkulosen Proletariers, Eurer aus den eleganten Toiletten der Promenade und des Salons dem i wie aus den Lumpen am hageren Leibe des Bettlers. Wer freilich das Denken nicht gelernt hat, lernt man in unfern der geistlichen Aufsicht unterstellten Schulen Opfer viel mehr das Glauben als das Denken, der geht blöde und stumpffinnig an Allem vorbei, an den Wundern der Natur wie an den Wundern und Dummheiten der lieben Menschheit.

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und leider

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und

bleibe eine!

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Das Denken ist nicht die stärkste" Seite der Damen( ber meisten Menschen! D. R.  ), sonst müßten sie beim Anlegen ihrer Macht diversen Schmuck- und Toilettenstücke gar oft von Schauder und Entsezen ergriffen werden über das Elend derer, welche diese Herrlichkeiten schaffen, über den Fluch, der solchem Spielzeug fagt. einer üppigen Gesellschaftsklasse anhaftet.

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ausm

Hat da eine Berliner   Firma, Nickelsburg mit Namen, ein fir und fertiges, hübsches Damenjaquet, wie solches noch voriges güteri Jahr 3 Mart 50 Pfg. gekostet hat, heuer um 1 Mart 25 Big megid ausgeschrieben; notabene als Engrospreis für Wiederverkäufer langt, Stoff, Produktionskosten, Unternehmerprofit und Zwischenhandels mache gewinn alles zusammen 1 Mark 25 Pfg. Nun berechne man Schar einmal beiläufig, wie viel davon auf den Arbeitslohn kommt der k Man male sich aus, wie lange eine Nätherin über ihre Arbeit gebeugt, mit brennenden Augen und bleichen, hageren Wangen, fizen und hungern muß, bis sie so viel verdient hat, um das schwach flackernde Lebensflämmchen vor gänzlichem Verlöschen schüßen, um ihr elendes Logis und knappes, schlechtes Mittags und Abendbrot zu bestreiten!

Genoffe Reißhaus aus Erfurt  , der diese sensationelle Thats sache in seinem, vorigen Dienstag in einer öffentlichen Versamm lung erstatteten ausgezeichneten Referat mittheilte, fonstatirte zu gleich die fast unglaubliche Thatsache, daß im Meininger Land Arbeiterinnen bei 13stündiger, sage mit Worten dreizehnftündiger Tagesarbeit ganze 60 Pfennig verdienen, macht kaum 4 Pfennig pro Stunde, und daß in Straßburg   wie an manchen Orten Süddeutschlands   die gleichen Hungerlöhne, besser Aushungerungs löhne bezahlt werden, wovon er sich selbst aus den Lohnbüchern überzeugt hat.

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Man wundert sich oft, wie man die mannigfaltigen Gebrauchs und Schmucksachen, die uns aus den glänzenden Schaufenster anlachen, für den billigen Preis herstellen kann, mit dem fi ausgezeichnet sind; die Lösung des Räthsels ist: es wird an Arbeitern heruntergeschunden durch überaus schlechte Löhne. Wenn wir uns nicht längst entwöhnt hätten, die sozialen Zustände mit dem Maßstab der Moral zu messen, wenn nicht längst wüßten, daß das Kapital keinen anderen sittligen Imperativ kennt, als den: Mache so viel Profit als du kann und scheere dich den Teufel ums Wohl, um Leben und Gesund heit deiner Arbeiter und Arbeiterinnen" so würden wir kaum Worte finden, um solche soziale Ungeheuerlichkeiten gebührend 3 tennzeichnen. Denen aber, welche sich anmaßen, den Arbeitern Moral zu predigen, welche schreiben, der Sozialdemokratie müßte ,, ihr materialistisches Rückgrat ausgebrochen" werden, welche haupten, die sogenannte gebildete Klaffe habe die Aufgabe, Proletariat sittlich zu erziehen, ihnen antworten wir: Ihr frechen Pharisäer und Schwindler, zuerst erprobet eure sittliche Erziehungs kunst an der herrschenden Klasse, erziehet vor allem jene Fabri fanten zur Sittlichkeit, brechet ihnen ihr materialistisches Rüdgrat aus und bringet sie dahin, daß sie aufhören, ihre Arbeiter und mehr noch ihre Arbeiterinnen mit Kulilöhnen abzuspeisen, sie dem krassen Elend, der Krankheit, dem Siechthum, dem früh zeitigen Tod zu überantworten, sie in den Schlammpfuhl Prostitution zu stoßen.

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Doch nein, laßt es lieber sein. Denn daß Ihr mit Guren Sittlichkeitspredigten keinen Hund vom Ofenloch locket, weiß man längst. In der mit Eurer Sittlichkeit geschwängerten Atmosphäre haben sich jene himmelschreienden Zustände ents wickelt, ist das soziale Un- und Giftkraut aufgeblüht und ins Kraut geschoffen. Die Zionswächter der Moral haben zu schlimmsten Auswüchsen der Ausbeuterei geschwiegen und er seitdem die Sozialdemokratie auf den Plan getreten und einer Großmacht geworden ist, seitdem die feige Angst vor der selben ihre Knie schlottern und ihre Zähne klappern macht,

erft

seit dieser Zeit machten sie ein wenig in Arbeiterfreundlichkeit, mehr um der Sozialdemokratie den Wind aus den Segeln nehmen, als um der Sache selbst willen. Und dabei hüten sie fich wohl, dem Kapital unsanft auf die Hühneraugen zu

treten

und dessen heiligste kapitalistischen   Gefühle zu verlegen, denn fie

gehen Arm in Arm mit dem Kapital und halten es lieber m den Schienenflickern, als mit den Schuh- und Hosenflickern.

Ja fie find willige Helfershelfer des volksausbeuteris

Kapitalismus; sie helfen mit, die Arme des Proletariats but fich das Gerücht, der fremde Mann wolle die Königi entführen und eine Schaar Amazonen stürzte sich mit Gefolge. Im Zorn glaubte Herakles   der Ueberfall fei heftigem Angriff auf den ahnungslosen Held und fein von der Königin arglistig geplant, er erschlug sie, fiegte die wilden Kriegerinnen und kehrte mit der Beute

Den Wohnsitz derselben dachten sich die Griechen im nordöstlichen Theil von Kleinasien  , am schwarzen Meer. Denn jene Länder lagen damals für ihre An­schauungen schon weit jenseits der bekannten Welt. Nur selten verirrte sich ein verschlagenes Schiff in jene Fernen, welche daher der geeignete Ort waren für fremdartige Wesen. Und als solche mußten die Frauen erscheinen, die keinen Mann länger als zu einem furzen Besuch in ihrem Lande duldeten, und ihre eigentliche Bestimmung im Waffenhandwerk sahen. Kein Mädchen durfte heirathen, ehe es drei Feinde erlegt hatte und auch dann war, wie wir vorhin sahen, die Ehe nur eine vorübergehende. Die neugeborenen Knaben wurden getötet, die Mädchen von klein auf im Gebrauch der Waffen geübt. Meist sind sie als Reiter­volk gedacht und ihre wilde Tapferkeit war Gegenstand des Schreckens und der Bewunderung in allen benach­barten Ländern. Die berühmtesten Helden des Alter­barten Ländern. Die berühmtesten Helben des thums wurden mit ihnen in Verbindung gebracht.

,, Du mußt nicht glauben, daß es je ein wirkliches Amazonenvolk gegeben hat" antwortete Anna. Das sind nur Sagen, die sich auch bei der Ueberlieferung durch viele Geschlechter mannigfach verändert haben, ehe fie in dem Lieb eines Sängers der Vorzeit feste Gestalt annahmen und in dieser dann im Munde des Volkes fortlebten. Immerhin aber deuten alle Sagen auf weit zurückliegende Zustände oder historische Begeben heit, die nur durch die Phantasie des Erzählers sehr verändert erscheinen. Meine Meinung ist, daß in dieser Ueberlieferung die Erinnerung an eine Zeit fort­lebt, in welcher Frauen wie Männer, ohne Unterschied des Geschlechts die Waffen führten, um die wilden Thiere des Waldes und die gleich wilden noch gefähr­licheren menschlichen Feinde zu bekämpfen. Wie sich dies allmählich änderte, wie sich langsam eine höhere Gefittung entwickelte, zuerst Viehzucht, dann Ackerbau, die friedlichen Arbeiten, bei den wilden Jägern der Urzeit friedliche Verhältnisse anbahnten, kann ich Dir nicht schildern, aber es ist wohl wahrscheinlich, daß sich nicht alle Frauen ohne Widerstand zu leisten, auf die häuslichen Arbeiten und in die dienende Stellung, die damit verbunden war, zurückdrängen ließen. Viel leicht sind es dunkle Nachklänge aus folchen vorge­schichtlichen Zeiten, aus denen die griechische Sage von dem Volke der Amazonen stammt.

Herakles  , der stärkste der Helden, Sohn des Zeus, des höchsten griechischen Gottes, hatte auf Befehl eines schwachen und feigen Königs, dem er unterthan war, 12 Aufgaben zu erfüllen, welche der eifersüchtige König die scheinbar unmöglichsten Heldenthaten verlangte.

nach Griechenland   zurück.

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Ein anderer berühmter Halbgott der griechischen Sage, Theseus  , König von Athen  , war auch in bas Reich der Amazonen eingedrungen und hatte eine der Töchter aus fürstlichem Geschlecht nach Athen   entführt.

Um den Raub der schönen Antiope zu rächen, zog

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ganze Volk der Kriegerinnen nach Attika und bedrohte die Hauptstadt Athen  . Nach heißen Kämpfen gelang es Theseus  , die Amazonen zu schlagen und aus dem

Lande zu vertreiben.

Auch bei anderen Völkern finden wir ganz

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ständige eigenartige Sagen über diesen Gegenstand, kennst Du die von dem böhmischen Mägdekrieg? Nicht? Dann will ich sie Dir heute noch erzählen und damit einen Theil des schönen Sagenkreises, mit dem bie

Böhmen   die Gründung ihres Reiches umgeben. Der milde und friedliebende König Krok wat mählt mit der Nymphe eines Baumes, unter

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Eine darunter war die Forderung, ihm das Wehrge duftende Zweige er die glücklichsten und schönsten Stunden henk der Amazonenkönigin, dessen Schönheit berühmt verlebte. Von ihr lernte er wie auch ihre Töchter war, zu bringen. Im Lande der streitbaren Frauen Geheimnisse der Natur ergründen und dieselbe beherrschen. angekommen, wußte Herakles   die Königin Hippolyta   so sehr für sich einzunehmen, daß sie ihm den kostbaren Preis freiwillig überlieferte, ja, sie begleitete ihn bei seiner Abfahrt bis zu seinem Schiffe. Da verbreitete

( Schluß folgt.)