wiffend, aus den Tagesblättern der Bourgeoisie und Kelportage. romanen 2c. sein Wissen zu schöpfen. Man braucht sich daher nicht zu wundern, wenn seine Kenntnisse auch demgemäß aussehen. Heute verlange man von den Arbeitern nur Fertigkeit bei der Arbeit, aber nur sehr wenig Hirn. Es sprechen noch zu diesem Punkt die Genoffinnen Grubinger, Groffer und Tworak, ferner die Genossen Singer, Häfner, Schneider, Ehrentraut und Schacherl. Letterer erwähnt, Bier oder gar Schnaps zu trinken sei ungebildet, bei Champagner sich besaufen und Hazard zu spielen sei gebildet; in gemeinsamer Wohnung zu wohnen, ohne verheirathet zu sein, sei ungebildet, aber verheirathet sein und nebenbei Balletdamen als Maitresse zu haben, sei gebildet. Zum Schluß fordert die Vorsteherin die Anwesenden auf, stets eifrig für den Verein zu agitiren. dm J. R.
Der Schuß- und Sparverein für Frauen in Glasgow . Dieser Verein wurde vor etwa drei Jahren gegründet, unter Mitwirkung des Gewerkschaftsraths und mehrerer tüchtiger Mitbürger, welche sich für industrielle und soziale Reformen intereffiren. Seitdem hat er sich langsam emporgearbeitet, und ftets den Verhältnissen sich anpassend, manche Veränderung durchgemacht. So hatten z. B. die Gründer gefürchtet, daß die Frauen den Verein hauptsächlich in seiner Bedeutung als Sparverein schäzen würden, welcher Kranken und Arbeitslosen Unterftügung gewährt; aber wir haben zu unserer großen Befriedigung gesehen, daß in letzter Zeit der wirkliche Hauptzweck der Schutz der Arbeit, d. h. Wahrung der Standesinteressen- rasch den andern überflügelt.
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Dem Verein ist ein Rath angegliedert, aus erfahreren Männern bestehend, deren Aufgabe es ist, Anfragen und Klagen zu prüfen und falls er angerufen wird, als Schiedsgericht in gewerblichen Streitigkeiten zu wirken. In allen Gebieten der Industrie, in denen Frauen beschäftigt sind, muß dieser Rath sich auf dem Laufenden erhalten, um stets bei der Organisation der Arbeit thätig eingreifen zu können.
Der Frauenverein in Glasgow erfreut sich auch der treulichen Unterstügung der Männer, welche die Sache der Frauen als die ihrige ansehen. Jede Bitte an den Gewerkschaftsrath findet rasche Erfüllung. Wenn dies nicht überall so sein sollte, so ist es ebenso sehr um der Männer als um der Frauen willen zu beklagen. Eine große willenlose Reservearmee weiblicher Arbeiter, welche dem gewissenlosen Arbeitgeber stets zur Ver= fügung steht, hat ebensoviel oder mehr mitgewirkt, als die Konkurrenz des bedürftigen Deutschen oder Chinesen.
In der erstgenannten Eigenschaft haben sie manchen schönen Erfolg errungen und die Beilegung von Lohnstreitigkeiten in versöhnlicher Weise häufig durchgesetzt, sehr zum Vortheil der Vereinsangehörigen. Mehrere der Beisiger dieses Rathes sind bekannte Nationalökonomen( Volkswirthschaftler) und Führer der Arbeiterbewegung, so Herr Henry Tait, bekannt durch seine Mitwirkung bei dem schottischen Eisenbahnstreit und als Mitglied des Arbeitsausschusses.
Und natürlich wirkt diese Thatsache gleich einem zweischneidigen Schwert nach beiden Seiten hin unheilvoll. Während die nicht organisirte und deshalb schädliche Konkurrenz der Frau den Lohn des Gatten, Vaters oder Bruders herabdrückt, treibt fie immer mehr Gattinnen, Töchter und Schwestern auf den Arbeitsmarkt und so wächst das Uebel aus sich selbst in's Unendliche; wenn ihm nicht durch Heranziehung der Frauen in die Arbeiterbewegung Einhalt gethan wird.
Der Verein sett fich gegenwärtig aus Arbeiterinnen der verschiedensten Gewerke zufammen, aber man hofft, daß es bald möglich sein werde, die verschiedenen Gewerbe zu trennen und eine Anzahl Fachvereine zu gründen, jedem so viel Selbstständigkeit zu gewähren als zu deffen frischem Gedeihen erforderlich ist, und sie alle um den Mittelpunkt zu ordnen, welcher ihnen eine sichere Stüße gewährt und ein gemeinsames Vorgehen verbürgt.
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Der wichtigste Schritt in dieser Richtung geschah in voriger Woche, durch Veranstaltungen einer großen sehr erfolgreichen Versammlung in dem Distrikt von Bridgeton, in welchem etwa 15000 Frauen in der Weberei beschäftigt sind, welcher überhaupt als die festeste Burg der schottischen Textilindustrie gilt.
Etwa 900 Zuhörerinnen drängten sich in dem leider ziemlich kleinen Saal, meist Arbeiterinnen aus der Umgegend. Profeffor Edward Caird , welcher auch dem Vereinsrath angehört, führte den Vorsik, begleitet und unterstützt durch einige Mitglieder des Vereins.
Margaret Jowin, Schriftführerin.
Derfchiedenes aus aller Welt.
Ein menschenfreundliches Unternehmen. Die Zahl der Unternehmen und Anstalten, in welchen die Mädchen, die einen " Fehltritt" begangen haben, für die schweren Stunden, die ihnen bevorstehen, eine Unterkunft finden, ist eine leidlich große. Es haften denselben aber verschiedene schmere Mängel an. Entweder find es Anstalten, die auf den Erwerb ausgehen und aus der Unterbringung solcher Mädchen etn Geschäft machen, oder es sind Anstalten, die von Religiösen gegründet wurden und bezwecken, für die vorübergehende Hülfe, die sie leisten, durch religiöse Bearbeitung der meist in schlimmer Seelenverfassung befindlichen Kandidatinnen, sich einen Himmelslohn zu erwerben. Die staatlichen Gebäranstalten, die meist am Sihe von Universitäten sich befinden und hauptsächlich Studienzwecken für angehende Medi ziner dienen, kommen hier nicht in Betracht. Es sind Anstalten, welche die Zwangsbesucherinnen so rasch als möglich verlassen und in der Regel auch innerhalb einer kurz bemessenen Frist ver= laffen müssen, einestheils um dem Staate Kosten zu ersparen, anderentheils um anderen Kandidatinnen Platz zu machen.
Scheinende so lang gedehnt, bis die jetzt beliebte Mittelmäßigkeit erreicht ist. Die alte Schulmethode hat auch ihre Fehler gehabt, aber sie war natürlicher, sie machte selbstständige Entwicklung nicht unmöglich. Ich war achtzehn Jahre alt und konnte so gut wie gar nichts. Meine Lehrer glaubten auch nicht, daß viel aus mir werden würde, aber es hat ja noch gut gethan. Wäre ich aber der jezigen Schulbildung in die Hände gefallen, so wäre ich leiblich und geistig zu Grunde gegangen. Man könnte diese Art der Bildung, wenn ein unedles Bild erlaubt ist, mit dem Nubeln der Gänse vergleichen. Es sezt sich blos Fett an, aber kein ge sundes Fleisch. Eine mit sich abgeschloffene Selbstzufriedenheit, ein naseweises Aburtheilen über alles, daß sind die Hauptzüge unserer Jugend. Alle geistige Frische, die zu einem erfolgreichen Universitätsstudium durchaus erforderlich ist, geht verloren. Die jugendlichen Geister sind jetzt die Knospen, die man mit heißem Waffer abgebrüht hat; es fehlt ihnen alle Keim- und Triebkraft, in dem brodelnden Herenkessel moderner Erziehung ist sie vers loren gegangen. Viele von meinen Freunden unter den akade mischen Lehrern haben bei mir schon bittere Klagen erhoben. Ich habe infolge davon mehrfach Gelegenheit genommen, mit hochge stellten Männern zu sprechen. Alle waren mit mir einverstanden, aber zur Abhülfe ist nichts geschehen. In Deutschland gehören netto zwei Jahrhunderte dazu, eine Dummheit abzuschaffen: eins, um sie einzusehen, das zweite, sie zu beseitigen.
Was aus den armen Würmern wird, die auf solche Weise ins Leben treten, darum bekümmern sich in der Regel alle diese Anstalten so gut wie gar nicht und auch meistens die jungen Mütter sind durch ihre soziale Lage in der Regel gezwungen, sie sich so rasch als möglich als eine Last vom Halse zu schaffen.
Nach Schluß der Versammlung blieb die Mehrzahl der Zuhörerinnen noch beisammen und bildete gewissermaßen einen vorbereitenden Ausschuß, welcher beschloß, gleich die nöthigen Schritte einzuleiten, um in Bridgeton einen Zweigverein zu gründen. Unter großem Enthusiasmus wurde gleich eine Schriftführerin und einige Beisigerinnen gewählt, um das Weitere zu veranlaffen. Für den nächsten Abend war wieder eine Versammlung angesett, auf welcher es sich ergab, daß der neue Verein 150 Mitglieder zähle( aus 17 großen Webereien der Umgegend) und die ersten Einrichtungen schon getroffen seien; auch zwei Delegirte waren gewählt, um die Mädchen von Bridgeton im Gewerkschaftsrath von Glasgow zu vertreten, in welchem der Verein nun 4 Mitglieder zählt. Das Beste an diesem so guten Anfang ist, daß die Mädchen ganz genau wissen, was Noth thut, sodaß der richtige Arbeitsschutz( fürzere Arbeitszeit, höhere Löhne usw.) stets ihr Endzwed sein wird.
Für die Schneiderinnen in Glasgow hat der Verein gleichfalls mit großem Eifer gewirkt. Der allgemeine Schneiderbund hat uns dabei in sehr anerkennenswerther Weise unterstützt.
Um diesen Uebeln nach Möglichkeit und soweit dies mit den Kräften und Mitteln einer wohlhabenden Privatperson geschehen kann, zu begegnen, ist jetzt von einer Frau Dr. Maria Meyer aus Hamburg im prächtig gelegenen Freiburg i. B. ein Versorgungshaus für Mädchen, die ihrer Niederkunft entgegensehen, gegründet worden. In diesem Versorgungshause erhalten die Mädchen und ihre Kinder alle die Pflege und Sorgfalt, die ihr Zustand erfordert und an der es ihnen sonst mangelt.
Die Bedingungen der Aufnahme sind: Es werden Mädchen aller Stände und Konfessionen, die bis dahin einen ordentlichen Lebenswandel geführt haben, aufgennommen, und zwar von dem Augenblicke an, wo ihre Mutterschaft offenkundig wird, und sie in der Stellung, die sie inne haben, nicht mehr bleiben können.
Wie über kranke Lehrer von Seiten der Regierung zu Stettin gedacht wird, ergiebt folgender Bescheid an einen franken Lehrer, der vierzig Jahre im Amte ist und um Unterstützung für eine von ärztlicher Seite angeordnete Badekur in Reinerz ge beten hatte:
,, Auf die Eingabe vom 6. d. M. erwidern wir Ihnen, daß bei Ihrem vorgerückten Lebensalter nicht erwartet werden kann, daß Sie noch längere Zeit im Schuldienst bleiben werden, auch wenn die beabsichtigte Kur in Reinerz von bestem Erfolge bes gleitet sein sollte. Wir sind daher weder in der Lage, Ihnen eine Babereise Unterstügung zu gewähren, noch auch sie höheren Orts zu beantragen."
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Die Pädagog. 3tg." bemerkt zu dieser Thatsache:„ Steht ein Menschenleben, das vierzig Jahre lang im Dienste des Vater landes gestanden, so niedrig im Kours, daß es nicht mehr einer Unterstügung werth ist?" Es ist ja auch am Ende des reun zehnten Jahrhunderts noch möglich, daß alte Lehrer, deren Pen sion nicht zum Lebensunterhalt ausreicht, ihr Brod als Hoffnecht verdienen müssen. Es ist das besonders im Reiche der Junker, in Ost- und Westpreußen möglich. Oder wie es in der Mart vor zwei Jahren vorkam, daß Staat und Gemeinde sich von der Verpflichtung der Versorgung eines alten Lehrers lossagten, der erstere, weil es Sache der Gemeinde sei, lettere, weil ſelbſt
Arme Mädchen werden umsonst angenommen. Für Diejenigen, die Mittel besigen, wird je nach ihren Verhältnissen ein Kostgeld von 50 Pf. bis 2 Mt. pro Tag berechnet. Es wird nur ein Koftgeld genommen, das zu der Einnahme, die die Mutter durch ihren ihren Erwerb hat, im Verhältniß steht. Keine Mutter soll darben. Die Entbindung findet nicht in der Anstalt statt, doch geht die Leiterin den Mädchen in der Auswahl des Ortes an die Hand. Bedingung für die Aufnahme ist, daß die Mädchen nach der Entbindung so lange in der Anstalt bleiben, als sie ein Kind stillen können. Der Zweck soll sein, die Kinder möglichst kräftig und gesund zu erhalten. Kann ein Mädchen nicht stillen, so darf sie so lange in der Anstalt bleiben, bis sie so gekräftigt ist, um ihrem Berufe wieder nachgehen zu können. Der Hauptzweck der Anstalt ist die Erziehung solcher Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, das selbst zu thun. Die Anstalt soll also eine Heimstätte für die Kinder sein.
Seit Kurzem hat der Verein seine eigenen Geschäftsräume ( Jamaikastraße 65), welche nicht nur für die geschäftlichen Arbeiten und Berathungen, sondern auch als Klubzimmer für die Mitglieder benutzt werden sollen. Dies ist eine besonders wünschenswerthe Einrichtung, weil sie die Arbeiterinnen in leichte und häufige Berührung mit denjenigen bringt, welche ihnen helfen wollen. Man hat auch die Absicht, in diesem Klub während des Winters Vorträge über volkswirthschaftliche und soziale Fragen zu halten, sodaß den Mitgliedern Gelegenheit gegeben wird, ihre Fachinteressen von erfahreren und unterrichteten Leuten dargestellt zu sehen und hierdurch Klarheit zu gewinnen über die Vortheile der Gewerkvereine. Vor Allem aber bedarf es bei Frauen und Mädchen auch der Mitwirkung und Hülfe von gebildeten Frauen, welche Muße genug haben, sich der Sache annehmen zu können. Man bedarf ihrer nicht nur, um die besser gestellte Arbeiterin zu belehren und zu ermuthigen, sondern auch, um jene Tiefen des Elends zu erforschen, wo die, durch das Schwigsystem doppelt ausgebeutete Näherin in einsamer Dachkammer für den traurigsten Hungerlohn arbeitet. Wie kann man von solch' gebeugter Seele, von solch' geschwächter Kraft fordern, daß sie sich zur Selbsthülfe ermannen, zum Widerstand gegen drückende Tyrannei?
Die provisorische Anstalt befindet sich in Freiburg i. B., Herdern 17 b, Hauptstraße. Bis zum Herbst 1892 wird auf einem 8 Morgen großen Gartengrundstück ein Gebäude fertig, das für 50 Mädchen und 50 Kinder reichlich Plak hat und das mit allem Komfort den der Zweck erfordert, ausgestattet ist.
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Der Bericht des Fabrikinspektors für Berlin , Charlottens burg, die Kreise Niederbarnim und Teltow , Gewerberath von Stülpnagel, ist nunmehr für das Jahr 1890 erschienen. Darnad sind in diesem Jahre in dem Inspektionsbezirk 211 neue Fabriken mit 12 125 männlichen und 3100 weiblichen Arbeitern entstanden, dagegen 58 Fabriken mit 1677 männlichen und 538 weiblichen Arbeitern in Abgang gekommen. Im Ganzen waren am en am Schluß des Jahres 1890 in dem Bezirk 5186 Fabriken mit 122 866 männlichen und 36 639 weiblichen Arbeitern vorhanden. Die Vermehrung betrifft insbesondere die Maschinenindustrie, die Metallbearbeitung, die Industrie der Holz- und Schnitzstoffe, der Steine und Erden, der Papier - und Lederindustrie und die polys graphischen Gewerbe.
Da es sich hier um eine Anstalt handelt, die weder dem Gelderwerb, noch irgend einer religiösen Tendenz dienen so, sondern von den menschenfreundlichsten Absichten gegründet wurde, erweisen wir vielleicht manchem unserer Leser und mancher Leserin einen Gefallen, wenn wir sie anf dieselbe aufmerksam A. B. machen.
Wenn die Fachvereinsbewegung sich unter den Frauen nicht so schnell ausbreitet als unter den Männern, so hat dies seine guten Gründe. Wenn die Frau bis zur äußersten erlaubten Grenze der Arbeitszeit fröhnen muß, für 6, 8 oder höchstens 12 Shilling( 1 Shilling etwa 1 Mark) die Woche fann fie dann wirklich noch sehr empfänglich sein für Begeisterung an schönen Begriffen von Genossenschaft, Selbstverläugnung, Voraussicht usw.? Und doch bedeutet eine wöchentliche Beisteuer von 1-2 Pence( 10-18 Pfennig) dies Alles und mehr für die Näherin oder Fabrikarbeiterin. Nur zu oft bedeutet dieselbe das Opfer einer Mahlzeit und in der größten Mehrzahl der Fälle wird die Frau damit genöthigt, aus einem, für die Gegenwart durchaus unzureichenden Vorrath etwas für die Zukunft anzulegen. Kann man sich da wundern, wenn Biele sich an der übermäßigen Plage des heutigen Tages genügen lassen, und den morgenden Tag für sich selbst sorgen lassen?
Die Zahl der jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren hat sich seit 1888 um 478 männliche und 549 weibliche vermehrt. Jm Ganzen waren in dem Inspektionsbezirk jugendliche Arbeiter von 12 bis 16 Jahren 1890 beschäftigt 4731 männliche und 3252 weibliche. 3885 Anzeigen von Unfällen in den Fabriken gingen im Laufe des Jahres ein. Von diesen Unfällen entstanden 50,4 Prozent durch Zufälligkeiten, 48 Prozent durch das Ver halten der Arbeiter und nur 1,6 Prozent aus Mangel Schutzvorrichtungen.
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Intereffant für uns ist die Zunahme der jugendlichen Ar beiter, ein Beweis für die Zunahme der Erfindungen und Ver befferungen in der Technik, welche es ermöglichen, daß Kinders traft an Stelle der Manneskraft treten kann. Eine Maschine bedient durch ein Kind, ist heute im Stande, täglich zehnmal soviel Produkte zu erzeugen, als der kräftigste und geschicktefte Handwerker der alten Zeit. Und da irrlehrt Eugen Richter von der Unmöglichkeit eines gleichen Lohnes, weil der starke und geschickte Arbeiter stets mehr leisten werde als der schwache. Interessant ist ferner die Angabe, daß die Hälfte aller Un fälle durch Zufälligkeiten und fast die ganze andere Hälfte durch das Verhalten der Arbeiter entstanden. Was heißt Zufällig feiten? Wo praktische und gute Schußvorrichtungen vorhanden find, kann es keine Zufälligkeiten geben und deshalb werden wi wohl einen guten Theil Unfälle mehr auf die Rubrik Mange an Schutzvorrichtungen" sehen müssen. Ebenso denkt wohl te Arbeiter daran, durch eigenes Verhalten sich zum Krüppel damit zum Bettler zu machen.
Gesundheitspflege.
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An alle Mütter richtet im„ Greifswalder Tageblatt" ber Prof. Dr. Krabler der dortigen Kinderklinik folgende„ bringende Mahnung", die wir hier allgemein wiederholen möchten: Wie alljährlich treten auch jest während der heißen Jahreszeit zahl reiche Fälle von Durchfall und Brechdurchfall bei Kindern, sonders bei künstlich ernährten Säuglingen auf. An alle Mütter und Pflegerinnen ergeht daher die dringende Mahnung Fällen von Erkrankung ihrer fleinen Pfleglinge möglichst ärztliche Hülfe aufzusuchen. Leider wird diese in vielen Fällen zu spät verlangt und auf den Vorwurf, warum dies nicht früher geschehen, ist die gewöhnliche Antwort: ich glaubte, der Durch fall oder das Erbrechen rühre von den Zähnen her. In der heißen Jahreszeit ist aber jede Verdauungsstörung eines m der Flasche ernährten Kindes eine gefährliche Krankheit.
Abermals ein Opfer der Wahrsagekunst. Die 23jährige Tochter einer in der Memelerstraße wohnenden Wittwe 3. hatte vor einigen Wochen bei einem Familienfest einen jungen Mann fennen gelernt, in den sie sich verliebte. Da die beiden jungen Leute gegenseitig Gefallen aneinander gefunden hatten, sollte mit Zustimmung der Eltern am nächsten Sonntag die Verlobung ge= feiert werden. Leider kam es aber nicht soweit; am Donnerstag wurde das Glück der jungen Leute mit einem Schlage zerstört uod die Familie des jungen Mädchens von einem traurigen Geschick heimgesucht. Das Mädchen hatte nämlich vor einigen Tagen von sog.„ guten Freundinnen und getreuen Nachbarinnen" in Erfahrung gebracht, daß ihr Bräutigam hinter ihrem Rücken heimlich noch mit anderen Mädchen verkehre. Die eine Freundin rieth nun der Braut, um Aufklärung hierüber zu erlangen, sich an eine Wahrsagerin zu wenden. Das that das leichtgläubige Mädchen auch und begab sich zu dem Zwecke nach der Friedenstraße zu einer älteren Frau, die in Betreff ihrer Klugheit" in der Nachbarschaft bekannt ist und einen gewissen, Ruf im Wahrfagen" besitzt. Was die„ Lenormand " dem leichtgläubigen Mädchen erzählt hat, ließ sich nicht ermitteln; soviel aber steht fest, als die Braut nach Haufe tam, war sie wie umgewandelt, schrie, tobte und phantafirte von verlorenem Glück und Verrath. Alle Vorstellungen der Mutter erwiesen sich als nuglos. Im Laufe des Tages wurde der Zustand des Mädchens immer bedenklicher. Bald weinte, bald lachte es und führte so irre Reden, daß die Mutter die Ueberzeugung gewann, ihre Tochter habe den Verstand verloren. Sie sah sich deshalb genöthigt, einen Arzt zu rufen, der das unglückliche Mädchen für vollständig wahnsinnig erklärte und seine fofortige Ueberführung in die Jrren- Anstalt anordnete. Wir möchten die Bedauernswerthe lieber ein Opfer der mangelhaften weiblichen Erziehung und des mangelhaften Wissens nennen. Darauf allein basirt die schreckliche Unwissenheit und Leichtgläubigkeit des weiblichen Geschlechts.
Im Ganzen genommen ist die Welt der Durchschnittsfrau Kleiner als die des Durchschnittsmannes und ihre Natur paẞt sich nur gar zu leicht dieser kleinern Welt an, wenn nicht ein mächtiger Zug fie auf andere Bahnen weist. Deshalb sind die Gewerkvereine so überaus uüglich für die Arbeiterin in der Provinz; denn sie gewähren ihr einen Ausblick in eine weitere Welt und geben ihr das anregende Gefühl, daß sie zu einem größeren Ganzen gehört. Im richtigen Geist aufgefaßt, wirft der Verein als das trefflichste Bildungsmittel.
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Ein vortreffliches Wort Alerander von Humboldts über die jetzige Art der Schulbildung finden wir in der ,, Germania". Die an einen Schulmann schon im Jahre 1855 gerichteten Aeußerungen lauten: Sehr richtig ist, was ich einmal irgendwo gelesen habe, daß unsere jetzige Schulbildung dem Protrustesbette gleiche. Was zu lang ist, wird abgeschnitten, und das zu kurz
Vor
allem ist es nothwendig, die zur Nahrung dienende Milch sofort abzukochen, der größten Reinlichkeit in Bezug auf die Flaschen und Saugvorrichtungen sich zu befleißigen, und bei Erbrechen
und Durchfall sofort die Milchnahrung auszusehen und zur Ankunft des Arztes nur schleimige Getränke, frische fochungen von Hafergrüße, Gerstengrüße oder Reismehl zu
bis
Ab
Det
abfolgen. Die mit einem Korkstöpsel versehenen Saugvorrichtungen sind durchaus zu verwerfen, da ihre Reinhaltung geradezu unmöglich; nur gut gereinigte Gummipfropfen sind zulässig. Lettere aber als Beruhigungsmittel für die kranken unruhigen Säuglinge anzuwenden, wie dies ja leider noch so häufig g schieht, ist mit den größten Gefahren für Leben und Gesundheit der Kleinen verbunden. Also schließlich nochmals: Es möge sich keine Mutter oder Pflegerin mit dem Glauben, etwaige Vers dauungsstörungen feien nur eine unsa uldige Folge des Bahnens, beruhigen, sondern möglichst bald ärztliche Hilfe in Anspruch
nehmen.
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