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Shulen zu einer schier unglaublichen Karrikatur... Danach berfiel ein fremder Eroberer", eine Gottesgeißel, die wie das äbchen aus der Fremde urplöglich in Europa erschien, die ommen guten Fürsten, welche mit ihren gehorsamen Völkern in itel Glück und Zufriedenheit leben. Besonders grausam sprang mit Preußen um, weil der preußische König ein besonders uter und frommer Mann war und weil die preußische Be­lterung durch besonders großen Gehorsam vor andern Völkern hervorthat. Aber, als der fremde Wütherich ein Straf­richt von Gottes Hand in den russischen Eisfeldern erfahren tte, da erhob sich der preußische Heldenkönig. Der König rief nd Ale, Alle kamen." Und nun begannen die Befreiungs iege", in denen die Völker ja auch ihre Pflicht thaten, wobei ber die wundervolle Eintracht der Höfe" das Beste und Meiste daß brachte. Nachdem das korsische Ungeheuer" bezwungen und St. Helena verbannt war, blühte das alte Glück in Europa on Neuem auf. Fürsten und Bölfer lagen sich gerührt in den und besonders Deutschland wurde wieder die fromme Kinderstube, in der alles aufs ordentlichste und säuberlichste her­ng. So stellt sich die Geschichte der Freiheitsfriege im Interricht gewiffer preußischer Schulen dar. Wer's nicht glaubt, er lese nur die Vaterländische Geschichtskunde", die für den Gebrauch dieses Unterrichts von gesinnungstüchtigen Schulmännern erfaßt wurde Eine greulichere Geschichtsfälschung, als sie diesen Leitfäden zur Irreführung der Jugend betrieben wird, ann überhaupt nicht gedacht werden. Ein anderes trauriges Beispiel: Der Geschichtslehrer in der Obertertia eines Berliner Realgymnasiums hat über das Jahr 1848 geäußert: Die Straßentrawalle wurden angestiftet und angeführt von niedrigem Befindel, Ausländern und Juden.... Bei dem Empfang der Reputation benahmen sich die Mitglieder derselben derartig, daß Rönig fich zum Verlassen des Zimmers genöthigt sah. Da ef ihm ein" Flegel" zu: Es ist das Unglück der Könige, daß e die Wahrheit nicht hören wollen!" Dieser Flegel" war anntlich der charakterfeste Königsberger Demokrat Johann Jacobi . Ein Mann, dem selbst seine Gegner die größte Hoch­tung im Leben nicht versagen konnten, wird hier von einem odernen Streber in brutalfter Weise beleidigt und verleumdet.. Indes, die Charakteristik, die der wackere Historiker" vom Jahre

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1848 giebt, genügt, um zu beweisen, was für Kraftleistungen ber Arena der politischen Verleumdung ausgeführt werden

tonnen.

Und da werden wir, also speziell die Berliner Frauen und Radhen, welche sich der sozialistischen Bewegung angeschlossen haben und agitatorisch thätig sind, durch anonyme Briefe von Frauen aus dem Westen Berlins " aufgefordert, wir sollen in öffentlichen Versammlungen Geschichtsunterricht geben, damit Buhörerinnen zuerst darüber orientirt werden. Sollte es

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icht richtiger sein, wenn sich diese ,, müssigen Damen" mit diesem Brem sehnlichen Wunsche an die Schulbehörden wenden? Sache

Schule ist es doch, jeder Schülerin derartige Belehrungen izubringen. Wir haben glücklicherweise jetzt bereits eine Arbeiter­bungsschule, die es sich zur Aufgabe macht, die falschen Lehren tig zu stellen und allen Wißbegierigen unverfälschten Beschichtsunterricht zu ertheilen, aber diesen meinten wohl die Damen aus dem Westen" nicht, die so uneigennüßig sind und ang gern unwissend bleiben wollen, wenn sie nur das Bewußt­in haben, daß den Arbeiterinnen der größere Theil der Ver­ummung zu eigen bliebe.

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Arbeiterbewegung.

Schneeberg . Die vor ungefähr vierzig Jahren in hiesiger Stadt eingeführte Puppenfabrikation hat sich seitdem zu einem tigen Industriezweige herausbildet, welcher mehreren Hun­en Hunderten von weiblichen Arbeitskräften Arbeit und Ver­ent bringt. Gerade im vergangenen Jahre, in welchem die

start vertretene Maschinenstickerei einen ungünstigen Ge­aftsgang hatte, war der in der Puppenfabrikation ein ziemlich bhafter. Wenn auch im Anfang in Folge der amerikanischen ollgesetzgebung und der dadurch herbeigeführten Unsicherheit auf ager gearbeitet werden mußte, so waren die Vorräthe im Laufe Serbstsaison bald aufgeräumt. Erschwert wurde das Ver­ndtgeschäft durch die neuerdings wieder erhöhten Zölle in Ruß­and, Rumänien und Standinavien. In einer Schneeberger

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auf den Oberboden hängen? Der Herr Einsender scheint einer von den Nörgelfrieden zu sein; ich würde ihm sehr dankbar sein, wenn er mir sagen wollte, wie ich es machen soll, um durchzu­kommen. Sparen will ich gar nicht, nur nicht so sehr kümmer­lich leben. Aber da schweigen die Propheten.

Was die Frauen anbelangt, die sich ihrer Sache nicht ener= gisch genug annehmen, so muß ich sagen, daß ich eine bin, die sich des Herrn Einsenders' mal recht energisch annehmen möchte. Auch mein Mann ist bei drei Vereinen. Erstens bei dem Krieger: verein. Da steuern wir in die Sterbekasse. Dann ist er im Krankenunterstügungsverein, damit, wenn mein Mann frank wird, wir eine Unterstützung haben. Drittens ist er im Steuerverein. Da steuern wir alle Wochen. Das Geld wird vierteljährlich aus­gezahlt; das ist dann allemal der Hauszins. Wenn wir nun nicht in den Vereinen wären und es würde uns ein Unglück zustoßen, da dürfte der Herr Einsender gewiß der letzte sein, der helfend eintreten würde.

Was nun die Sozialdemokratie betrifft, so muß ich als Frau sagen, daß die Arbeiter erst dazu gemacht werden. Ich möchte mich nur einmal an richtiger Stelle aussprechen, aber rein von der Leber weg. Allein, dazu kommt man nicht. Wäre ich ein Mann, ich würde noch viel mehr sein, als wie ein Sozialdemokrat. Und was triebe mich dazu? Nur die grenzenlose Ungerechtigkeit in der Welt. Hier ein Beispiel.

Mein Mann war Soldat, hat den ganzen Feldzug 1870/71 mitgemacht und ist durch den Krieg an der weiteren Ausübung seiner Profession verhindert worden. Er hatte als Bahnarbeiter Beschäftigung gefunden und war 14 Jahre ununterbrochen auf der Bahn. Dann starb uns ein Sohn von 16 Jahren. Mein Mann bat um zwei Stunden Urlaub, um an das Sterbebett seines Kindes gehen zu können und der wurde ihm vom Bahn­hofsinspektor verweigert. Mein Mann ging ohne Erlaubniß, als er aber nach Hause kam, war unser guter Sohn schon todt. Der humane Herr Inspektor aber hat deshalb meinem Manne den Dienst gekündigt, nachdem er 14 Jahre lang ununterbrochen seine Pflicht gewissenhaft erfüllt hatte. Er hat seine Gesundheit und die schönsten Jahre seines Lebens dem Vaterlande und dem Staate gewidmet, und was ist sein Lohn dafür? Er kann auf seine alten Tage mit der Schippe als Tagelöhner gehen! Und da soll es keine Sozialdemokraten geben?

Meinem Manne wurden die zwei Stunden Urlaub nicht gewährt, aber der Herr Inspektor als staatstreuer Beamter konnte stets drei Arbeiter, die der Staat bezahlte, in seinem Feld und Garten beschäftigen. Mein Mann hat den Herrn Inspektor des halb bei der Generaldirektion angezeigt. Aber was nüht's? Der Herr Inspektor, der die vom Staate bezahlten Arbeitskräfte im eigenen Nugen verwendete, blieb im Dienst und mein Mann wurde, weil er seinem Vaterherzen folgte, entlassen! Das Weib eines Arbeiters.

Dies schreibt

NB. Sollte jemand meine Angaben bezweifeln, so bin ich jederzeit bereit, dieselben noch deutlicher zu wiederholen.

Dom Nothstand.

Lübbenan. Der Spreewald ist in diesem Jahre von einem Hochwasser heimgesucht, wie seit 30 Jahren kein solches dagewesen. In den drei Gemeinden Burg allein sind über 3000 Menschen jeglicher Nahrung beraubt, sie wissen heute nicht, wovon sie morgen leben werden, über 6000 Morgen des fruchtbarsten Acker­und Wiesenlandes stehen noch heute unter Wasser, viele Tausend Stücke Vieh haben ebenfalls feine Nahrung. Schreiber dieses sah die Leute bis über die Knie im Wasser stehend Kartoffeln hacken, sah, wie sie im Kahne über die Getreidefelder fuhren und im Wasser die Roggenähren abschnitten, um doch noch etwas zu retten. In den anderen Ortschaften des Spreewaldes, Leipe, Lehde sieht es kaum besser aus. Es steht aber noch Schlimmeres bevor. Bekanntlich sind im Spreewald so gut wie gar keine Brunnen vorhanden. Mensch und Thier trinken Spreewasser. Letzteres ist nahezn verpestet durch das faulende Gras und Getreide, es verbreitet schon jetzt einen starken Geruch und hat die Farbe der Jauche. Es drohen also im Gefolge noch Krankheiten.

Von überall, auch aus dem Auslande, kommen Nachrichten von Mißernten und Wasserschäden. Auch aus jenen Ländern, die uns sonst Getreide liefern.

Ein Privatbrief über die Ernteaussichten aus Saalhausen . bei Wormlage, Thüringen , beleuchtet diese ebenso traurig als der

Buppenfabrit, welche neben gekleideten auch ungekleidete Puppen herstellt, war der Geschäftsgang ein recht zufriedenstellender, in lett veröffentlichte. Der Brief lautet:

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unzerbrechlichen Puppentöpfen, wie solche die Fabrik nur anfertigt, sehr lebhaft, so daß der Vorrath nicht ausreichte. von ihr neuhergestellter Papiermaché- Kopf führte sich mit ichtigkeit ein. Die Arbeitslöhne konnten dem Geschäftsgange bben Lebensmittelpreisen entsprechend aufgebessert werden.

Leipzig . Der Generalanzeiger" bringt folgendes Ein­Befandt, welches, wenn echt, unseren Lesern nicht vorenthalten Derden soll. Allerdings bemerken wir, daß wir vor dem Monats­

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in die Maske des ,, Arbeiterweibes" gekrochen ist, um Abonnenten­

stehen und der Gedanke nicht fern liegt, daß die Redaktion

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zu treiben. Das Eingesandt lautet:

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dienst, Sozialdemokratie und Ungerechtigkeit. Wen doch der Herr Einsender in Nr. 199 des Generalanz." über Sachen urtheilen wollte, die er nicht versteht. Lieder­Weiber giebt es in allen Klassen und unter den besser ge

tellten oft mehr, als wie unter den Arbeiterklassen. Was die belegten Semmeln, die Puppen und die Zuckerdüten betrifft, so bas einfach übertrieben und wenn es einmal vorkommt, so last doch den kleinen Dingern auch einmal eine Freude. Es war

Vielleicht

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eines Kindes Geburtstag oder sonst ein Geschenk. Ich bin das Weib eines Arbeiters und klage auch über

lechte Beiten. Bei der großen Theuerung der Lebensmittel Bochenlohn als Fabrikarbeiter, die vorige Woche hat die Fabrik Degen Reparaturen stillgestanden, da hatte mein Mann nur 4 Mr.! Run frage ich, was soll ich damit anfangen? Wir sind 5 Per­

unbedingt der Lohn erhöht werden. Mein Mann hat 12 Mr.

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Tisch, brauchen alle Tage 6 Pfund Brot, das macht

Woche 5 Mt. 88 Pfg.; ich toche nur 1/2 Pfund Fleisch, das

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foftet 32 Pfg.; die Meze Kartoffeln kostet 75 Pfg., davon brauche inter 80 Pfg. fann ich keine Mahlzeit herstellen. Nun frage ich Ben Herrn Einsender, wo hier der Hebel angesezt werden soll? h babe alle weiblichen Arbeiten von Hause aus gelernt, aber trobem laufen meine Kinder oft mit zerrissenen Kleidern umher. jehe das auch, aber ich muß für andere Leute arbeiten, da= mit ich mitverdiene und meine häusliche Arbeit muß liegen Meiben. Meine Kinder gehen in der Woche auch barfuß, aber Sonntags nicht. Mein Mädchen hat auch ein schönes, weißes Heid, und die Schärpe ist nicht nur eine Hand breit, nein, sie

Mahlzeit 4 Liter. Ich mag rechnen wie ich will,

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zwei Hände breit; es ist ein Geschenk von der Groß­

Saalhausen, 24. Juli 1891.

Mittheilen muß ich Ihnen noch, daß das Wetter auch, wie überall, furchtbaren Schaden angerichtet hat. Es regnet alle Tage und dann kommt gleich der Sonnenschein, so daß der Roggen auswächst. Hier wird jetzt erst das letzte Heu eingefahren. Der Roggen ist stellenweise reif, auf anderen Stellen noch grün. Ein großer Hagelschlag hat sämmtliches Getreide auf der einen Seite des Dorfes vernichtet, aber der Regen hat das Meiste umgeschlagen, so daß das Korn fast alles liegt, und sich furchtbar schwer mähen läßt. Es ist kaum zu glauben, was das für eine Ernte ist. Die Felder sind so naß, daß man auf jeden Schritt tief versinkt, und es ist gar nicht möglich, das Vieh auf den Acker zu bringen."

Ueber den Rückgang des Fleischverbrauchs in Hannover macht der Jahresbericht der dortigen Handelskammer nachstehende Angaben: Auf dem Schlachthofe wurden getödtet oder von aus: wärts zur Untersuchung und zum Verkauf gebracht im Jahre 1890: Großvieh 13973 14 Stück gegen 143083/4 im Vorjahre; Schweine 41 084 Stück gegen 4254112; Rälber 22 782 Stüd gegen 24 10412; Schafe 19852 Stück gegen 20172; Pferde 1492 3/4 Stück gegen 1411. Bei Pferden hat also eine Zunahme gegen das Jahr 1889 stattgefunden und zwar von 813 Stück, ein Rückgang bei Großvieh von 335 1/2 Stück, Schweinen 14571/2 Stück, Kälbern 132212 Stück und bei Schafen von 320 Stück. Wieder ein Beweis, daß es feinen Nothstand giebt, bald aber eine Hungersnoth.

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Auch die Milch wird theurer. Bereits haben die Milch­produzenten von 11 auf 12, 13 und 14 Pf. pro Liter aufgeschlagen und der sich um Berlin bildende Milchring strebt weitere Preis­erhöhung an, so daß sich in nicht allzu ferner Zeit auch der Rückschlag auf den Detailverkaufspreis zeigen muß oder es wird noch mehr ,, getauft".

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Ueber die Verarmung des Volkes bringt die ,, Volkswacht", das Organ der Sozialdemokratie in Breslau , folgende beachtens­werthe Ziffern aus dem Monatsbericht des statistischen Amtes der Stadt Breslau : 101457 Personen, d. i. 30 Prozent der Be: völkerung, haben weniger als 540 Mark Jahreseinkommen; 135 491 Personen, d. i. 40 Prozent, haben bis 1000 Mark Ein. tommen, 75 875 Personen, d. i. 22 Prozent, haben bis 3000 Mark und nur 17974 Personen, also 8 Prozent, haben 3000 bis 630000 Mark Einkommen. Was heißt es, wenn fast ein Drittel der Bevölkerung einer Großstadt, 100 000 Personen weniger als 540 Mark Jahres: inkommen haben? Das heißt, dieselben können nicht menschenwürdig wohnen, sich nicht den hygieinischen Gesezen gemäß fleiden und ernähren, das heißt, die Massen müssen an Leib und Gemüth verkümmern. Wenn es irgend noch eines Beweises bedurft hätte, daß die Herbeiführung einer Ver­befferung der Lage der arbeitenden Klassen berechtigt ist, die trockenen Zahlen des statistischen Amtes der Stadt Breslau hätten

Butter. Soll ich meinem Kinde das nicht anziehen, weil ihr Bater ein Arbeiter ift? Meine Kinder haben auch einen Puppen­Dagen und eine herrliche Puppe drin. Das ist ebenfalls ein Beichent von besser gestellten Verwandten. Soll ich das nicht annehmen, oder soll ich es verkaufen, weil der Vater Fabrik: arbeiter ist? Ich habe sogar noch eine goldene Uhr, ein theures Andenken meiner guten verstorbenen Mutter. Was soll ich machen; Soll ich fie verkaufen, oder soll ich sie tragen, oder soll ich sie denselben erbracht.

Wo fließen die Millionen hin und wo kommen sie her? Nach dem Reichsanzeiger" sind für das Reichsheer bei den Kontingents- Verwaltungen von Preußen, Sachsen und Württem­berg an fortdauernden Ausgaben( mit Einschluß der diese Ver­waltungen angehenden Titel des allgemeinen Pensionsfonds) 9 628 000 Mt. und an einmaligen Ansgaben 2 074 000 mt. mehr erforderlich gewesen; das im Ordinarium vorgesehene Ausgabe­quantum Bayerns hat sich infolgedessen um 1 460 000 Mt. erhöht. An Einnahmen sind im Bereiche der Militärverwaltung 555 000 mt. weniger aufgekommen. Bei dem Reichsheere stellt sich hiernach das Gesammtergebniß gegen den Etat um 13 717 000 mt. un­günstiger. Ein hübsches Sümmchen, nicht wahr? Und dabei muß zugestanden werden, daß die Naturalverpflegung der Truppen erhebliche Mehrkosten verursachte. Die Lebensmitttel sind eben durch die Zölle vertheuert worden. Für die Marine stellen sich die Mehrausgaben auf 2 354 000 Mt. Doch das wird alles reichlich gedeckt durch die Ueberschüsse, welche die Zölle brachten. Die Zölle und die Tabaksteuer, von derem Ertrage der Reichs­tasse nur der feste Antheil von 130 000 000 mt. verbleibt, haben 83 513 000 mt. mehr eingebracht, wovon 82 765 000 Mt. auf Zölle, 741 000 Mk. auf die Tabaksteuer und 7000 Mt. auf die Aversen der Zollausschüsse fallen. Diese Einnahmen aus den Zöllen fließen aus den Taschen des deutschen Volkes, das die durch durch die Zölle künstlich vertheuerten Waarenpreise denke an den hohen Brotpreis, der eine Folge der Getreide­zölle ist bezahlen muß.

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Je ärmer je früher in's Grab. Das ist zwar eine längst bekannte, wenn auch von den Vertretern der heutigen Gesellschaftsordnung zuweilen bestrittene Thatsache, an die aber garnicht oft genug erinnert werden kann. Bildet doch diese Thatsache gerade die schwerste Anklage gegen die heutigen Zu­stände, denn auf's Leben haben Alle den gleichen Anspruch. Wie in Wirklichkeit aber die Dinge liegen scheint Heine Recht zu haben, wenn er sagt:

Ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben."

Das Durchschnittsalter der Arbeiter wurde seither immer auf 33 Jahre angegeben, nach einer von dem Sozialstatistiker Kaspar veranstalteten und in der Statistik der Neuzeit" ver­öffentlichten Untersuchung beträgt dieses Durchschnittsalter sogar noch weniger. Darnach leben von 1000 zu gleicher Zeit ge­borenen Menschen:

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Derselbe Gewährsmann ſezt diesen Angaben hinzu: Die durchschnittliche Lebensdauer stellt sich danach bei den Reichen auf 50, bei den Armen auf 32 Jahre. Der Zufall, der ein Kind auf dem weichen Polster des Reichen zur Welt kommen ließ, gab ihm also ein Geschenk von vollen 18 Jahren Lebens­dauer mehr mit auf den Weg, als dem auf dem Strohlager der Bettlerin geborenen Kinde. Das Mißverhältniß würde noch größer sein, wenn sich die Reichen nicht häufig durch ein Ueber­maß der Genüsse das Leben selbst verkürzten."

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Plauen . Zur Tragödie der Hausindustrie schreibt das " Vogtländische Volksblatt": Zu der theuren Zeit passen vortreff­lich die Hungerlöhne, die vielfach gerade in Anbetracht des jetzt Herrschenden großen Angebots von Händen" gezahlt werden. Haben unsere Fraueu bisher schon wenig verdienen können bei der Zäctelei, Stepperei, Spachtelei und Näherei, so ist es jetzt sozusagen ganz aus damit. Für Streifen, die zu Zäckeln früher 3 kosteten, giebt man seit Langem nur noch 1. Die Stepperinnen müssen mit eigener Maschine und eigenem Zwirn von früh bis Abends arbeiten, um 60 bis 1 M zu ver­dienen. Jetzt giebt eine hiesige Firma Kunze Decken zum Spachteln aus, mit denen geübte Arbeiterinnen 3 in der Stunde herausschlagen. Eine andere in diesem Blatt wieder­holt genannte Firma, W.& S., giebt Kongreßdecken zu nähen aus, das Stück für 60, Arbeitszeit an einer solchen 4-6 Tage, und es giebt Frauen, die solche Arbeit machen müssen, weil sie die paar Pfennige zu nöthig brauchen, ja sie müssen sich, wenn sie wegen schlechter Bezahlung uffmucken", sagen laffen: Wenn Sie's nicht machen, machen's andere". Wir glauben, daß wir noch eine Anzahl ähnlicher Fälle veröffent­lichen könnten, denn das Angeführte ist auch anderswo Brauch. So verdienen die Ausbesserinnen, wenn es fleckt", bis 35 pro Tag und noch mehr", ja es dürfte diese oder jene es auf 50 bringen. So bezahlt unsere stolze Industrie ihre Ar­beiterinnen; die Herren Fabrikanten aber bauen sich Villen und bringen die Ferien in der Sommerfrische zu. Fürwahr, wir brauchen nicht in die Ferne zu schweifen, denn das Elend liegt so nah! Wir brauchen nicht nach Schlesien zu gehen, wir haben das Eulengebirge im Vogtland .

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Arbeiter- Risiko. In der Lindenauer Baumwollspinnerei tamen am Mittwoch zwei Arbeiter ins Getriebe; Vormittags der Färbereiarbeiter Reichelt, dem die linke Hand abgequetscht wurde, und am Nachmittag ein dreizehnjähriger Knabe, Wizel, dem von seiner Maschine zwei Finger abgequetscht wurden. Die ,, bürgerliche" Presse bringt diese Thatsachen in lakonischer Kürze. Besonders arbeiterfreundliche" Blätter, wie der General- An­ zeiger ", bemerken noch dazu: Durch eigenes Verschulden!" Als wenn die Arbeiter, die Kinder an der Verstümmelung ihrer Gliedmaßen Freude hätten. Diese Rohheit! Das ist dieselbe Presse, die in ihrer Heuchelei die Kinder auf den Spielplat bringen will, aber in ihrer Gesammthaltung nur für immer stärkeres Hineindrängen der Kinder in die Fabrik sorgt. Die Industrie kann ohne die abgequetschten Finger der Kinder nicht bestehen! Das durch die Maschine verstümmelte Kind gehört schon mit zur Kalkulation!

Ueber das Weberelend zu Lambrecht berichtet die Frän­fische Tagespost" folgendes Beispiel: Ein Familienvater mit sechstöpfiger Familie, der als guter Weber in ganz Lambrecht bekannt ist, erhielt für 6 Tage Arbeit 12 M., davon ab 2 M für Versäumniß, 2 M für Tuch, 12 für Krankengeld( der Mann arbeitet im Akkord), also im ganzen ausgezahlt 7 M. 88 3. Er gebraucht 7 Laib Brot à 76 5 M. 32, für Miethe

1 M 50, blieben also für das Leben für die ganze Woche noch 96 übrig; bei fiebentägiger Arbeit erhielt er 10 M aus­bezahlt. Es sind uns Beispiele bekannt, daß Familienväter, trok angestrengter Thätigkeit während der ganzen Woche, bei schlechtem Material mit 6 M. am Zahltag heimgeschickt wurden. Bei den nächsten Wahlen werden wir unsern Peinigern die Antwort in Form des Stimmzettels ertheilen.

Allerlei aus aller Welt.

Striefen bei Dresden . Immer und immer wieder muß fich die Presse der undankbaren Aufgabe unterziehen, auf die Gefahren aufmerksam zu machen, welche durch ein nicht peinlichst vorsichtiges Umgehen mit Petroleum, Spiritus, Benzin 2c. ent­