Ar. 37. beriP b es l ne.\ n, wu« cnct' inguß"1 chen}' ertc, etBCBl nun Kt»5nbrrrg, den 12, September 1891, 1. K<»hrg. er rat. ein ine teress« -kann in Mäi reit inte Verdis treckt M etwa� n Ä Arbeikxj.. ZeitschrlM flr die Inlereiseil der FiNicii und Mudliien des dlbeileudeu Dolw. Srgan aller auf dem Buden der mudrrnen ArlleiterKeivegunß. stelzenden Vereinigungen der Arbeiterinnen. '?«!! Erscheint wöchentlich einmal und zwar am Sonnabend. tA. & ei 3� teil?'' Giutrach» macht park Äildnnq macht frei! Redaktion: Emma Ihrer , Betten(Mark). Expedition, Druck und Verlag: Fr. Meyer, Hambnrg, Rosenstr.»S. Annomen pro Zeile 20 Pfennig. Vereine erhalten Rabatt. Abonnement pro Vierteljahr 1 Mark, Einzelnuminer 10 Pf. Direkt per Kreuzband Mk. 1.40. Freunde und Freundinnen! Sorgt für die Verbreitung derArbeiterin"! Aufruf f*»Ar Arbetterw«»«««d Franen-Nereiur Deutschlands ! Kür die Weltausstellung in Chicago (Amerika ) zur Förderung des geistigen Fortschrittes neben industriellen Produkten auch die geistigen Erzeug- - aller Länder einen hervorragenden Platz finden. 1""J besonderer Werth wird dabei auf die Kenntniß en>' gegenwärtigen Standes der Frauenbewegung in r?.'chland gelegt. Die amerikanische Regierung hat s'tff 11 Ausstellungskomite für die Frauenabthellung die JJÖW von 40 000 Pfd. St.(800 000 Mk.) zur ilst'J i Fügung gestellt, um eine möglichst ausführliche Heber- nur"�et'"seriellen Fortschritt der 'en'.Wzestellten Waaren zu haben, sondern es wird auch �eismaterial der moralischen, intellektuellen und rischen Fortschritte des weiblichen Geschlechts ver- Dieses Verhalten der amerikanischen Regierung "t Anbetracht der Stellung der deutschen Regierung Frauenbewegung so anerkennenswerth, daß es Psticht Frauen und Arbeiterinnen ist, über den Stand Bewegung Bericht zu geben. Wir ersuchen daher die Vorstände aller Arbeiter- vereine, wie überhaupt aller Vereine, an welchen l-n bethelligt sind, uns den Namen, Sitz und Zweck, t die Anzahl der weiblichen Mitglieder so schnell fügend«öglich mitzutheilen, um einen eingehenden erstatten zu können. �lle Zuschriften sind zu richten an Frau Martha tock, Berlin 0., Holzmarktstraße 45 s. sofortige Erledigung ist Bedingung. Re Blätter, welche diesem Unternehmen sympathisch verstehen,»erden um Abdruck gebeten. . )ers 'est t S! .ns % tme' es crfn' tfeef itigd . ,(( 'eta »e n uteckj ist enj joffl I'" ,1 itf'1 «''ii ch peck.# in"',!! "'vD ,111t1, es»'' % cku?' ch�' nt«k> ß�er Wegweiser zum fitmsIMett Wück. Ii. «tt denAmtlichen Mittheilungen" finden sich noch ' andere höchst bemerkenswerthe Angaben, welche häusliche Glück in einem Lichte zeigen, welches Diejenigen eines Besseren belehren wird, welche lsher Gesagte noch als sozialdemokratische Nörge- "ttrachten wollen. Natürlich kann diese Belehrung �soweit erfolgen, als die Betreffenden in ihrer Wollust und Schlemmerei zu erkennen vermögen, das häusliche Glück vom materiellen Wohl /g ist. wird zunächst festgestellt*), daß mit einem Bt> u'o« 8 Mark pro Kopf für 14 Tage die noth- tMeu Bedürfnisse befriedigt werden können. , �ltftellung geschieht durch dieSpezial-Oekonomen" Herrn Ten Brink, welcher in Arlen und VolkertS- k1)Baden) großartige Spinnereien und Webereien Ji LQ«n heißt es weiter*), daß der genannte Herr Spital von 150000 Mark gestiftet habe, um den- t!1 Familien, die in seinen eigenen Fabriken obige L. Mlflr.».,tY�rr�r»»»-f, 4 jfl11Vwn8t nöthige Kollossal- Summe nicht verdienen, VtSx� IT zu gewähren. Diese Zuschüsse bestehen in iO - �elde. Essen aus der Fadrikspeiseanstalt und ' �er Wohnung. Dieselben werden in solcher Vwährt, daß das an den als unbedingt noth- N.Angegebenen Beträgen Fehlende ergänzt wird. herrliche Blüthe christlicher Nächstenliebe! S, 2SS n. ff a. a. O. Also 8 Mark pro Kops und 14 Tage sindnöthig", die können aber, wenn die Familie stark ist, nicht ver- dient werden; nun nimmt der edle Menschenfreund von dem ihm von seinen Arbeitern erworbenen Kapital 150 000 Mark, legt sie zinsbar an, vielleicht gar in seiner eigenen Fabrik, und vertheilt, natürlich unter eigener Verwaltung und Kontrolle, die Zinsen an Diejenigen, die in seinen Fabriken nicht soviel ver- dienen, daß sie sich satt essen können! Aber noch mehr! Er giebt lieber Mittagsbrot, als baares Geld. In den Kochlehranstalten wird eine Mahlzest herstellen gelehrt, die so eingerichtet ist, daß ihr Preis den nach Abzug der Ausgaben für Kleidung, Wohnung, Heizung u. s. w. von 8 Mark pro Kopf und 14 Tage verbleibenden Rest nicht übersteigt. Es wird also so kochen gelehrt, daß der Lohn auf diesem Niveau gehalten werden kann! Ferner errichtet er Fabrikspeiseanstalten, die nur dadurch billig arbeiten, daß seine Arbeiterinnen, die durch Kochenlernen zuHausfrauen"ausgebildet" werden, als billige Arbeitskräfte für eben diese Speise- anstalten verwendet werden! Und der großherzoglich badensischen Regierung gefällt diese Manier so gut, daß üOuO Mark in den Etat eingestellt werven, um Kockanstalten zu errichten, in welchen den Arbeiterinnen gezeigt wird, wie man kochen muß, um das für den Tisch des Arbeiters nothwendige Essen herzustellen. (Sollte wohl heißen:erreichbare Essen" herzustellen.) In diesem ganzen Verfahren liegt Methode. Es ist von den bezahlten Denkern der Bourgeoisie so aus- geklügelt, daß Eins in das Andere eingreift, wie bei einem Uhrwerk die Räder ineinandergreifen. Der Blick des Arbeiters, der noch nicht sozialistisch denken gelernt hat, wird dadurch noch trüber, als er es war. er sieht nur dengroßen Wohlthäter", er vermag diese ganzen Machinationen nicht zu durchschauen. Werfen diese Sachen schon ein eigenthümliches Licht aus dashäusliche Glück", so erfährt dasselbe eine noch drastischere Beleuchtung durch eine nach Angabe und aus den Büchern des Herrn Ten Brink aufgestellte Tabelle. Herr Ten Brink ist nämlich ein soliebe- voller Vater" seiner Arbeiter, daß ein jeder derselben ihm genaue Angaben über seine Familienverhältnisse machen muß. die er dann tabellarisch zusammenstellt. Einen Auszug aus dieser Zusammenstellung übergiebt er dem Herrn Fabrikinspektor, welcher denselben seinem Bericht einverleibt, und so gelangt dieser Auszug dreifach geläutett und gesichtet" in dieAmtlichen Mstthellungen." Diese Tabellej), resp. der Auszug davon, umfaßt vier Kategorien von Arbeitern, in deren jeder an 4 bis 5 Beispielen mit Namensangabe des Arbeiters die Lage desselben klar gelegt wird. Die erste Kategorie betrifft Arbeiterfamilien, die sich inaußergewöhnlich guter Lage" definden, die zweite dengewöhnlichen Durchschnitt", die dritte ist bezeichnet mit den Worten: durch Kinderarbeit in geordneten Verhältnissen lebend." Die letzte Kategorie endlich behandelt Ar- beiterfamilien, die durch viele arbeitsunfähige Kinder und Krankheiten inbeständiger Roth" leben. Die erste und zweite Kategorie brauchen wir nicht zahlenmäßig anzuführen. In der ersten wird eben mehr verdient alsunbedingt nothwendig" und in der zweiten stimmt es so ziemlich. Die dritte Kategorie hingegen soll in allen fünf Beispielen hier folgen. Danach verdienten in je einem Fall: 1. Die Eltern 32 Mail, 3 Kinder 62 Mark in 14 Tagen 2. 24 3 60 14 3. 303 51 14 4. 274 80, 14 5., Nichts 4, 85 14 In dem zuletzt angeführten Fall sollen von dem f)«ergl. Tabelle V a. a. O. Verdienst der vier Kinder Mutter, Großmutter und elf Geschwister(also 13 Köpfe) leben. Hier tritt die Stiftung" helfend ein. Diese Familie erhält alle 14 Tage 7 Mark 20 Pf. Zulage an baarem Gelde und freie Miethe im Werths von 4 Mark 60 Pf. Mit dieser Zulage beträgt demnach das Gesummtem- kommen dieser Familie pro 14 Tage 96 Mark 80 Pf., also keine 8 Mark pro Kopf! Trotzdem nennt Herr Ten Brink das:durch Kinderarbeit ingeordneten" Verhältnissen lebend." Wie es demnach bei den Ar- beitern der letzten Kategorie aussehen mag, kann sich Jedermann selbst ausmalen. Unser Raum gestattet uns nicht, all' dieHerrlichkeiten" zu schildern. Es mag genügen, darauf hinzuweisen, daß in dieser letzten Kategerie jede einzelne Familie aus Hern« Ten Brink'» Gnade angewiesen ist, ohne daß dadurch der Ten Brink'sche Normalsatz erreicht würde! Dabei darf aber keineswegs vergessen werden, daß alle diese Aufstellungen nicht von den Arbeitern selbst, sondern von dem Fabri- kanten und vom Fabrikinspektor vorgenommen werden und erst nach Sichtung im Ministerium des Innern in die Oeffentlichkeit kommen, also wohl nicht anzunehmen ist, daß hier die schlechtesten Verhältnisse angezogen' sind. Fast erscheint es überflüssiig, hier noch etwas hinzuzufügen. Das. häusliche Glück" der Arbeiter besteht, kurz gesagt, darin, daß denselben das Entbehren in denSchulen" gelehrt wird. Das Gelernte giebt, wie wir gesehen haben, aber immer noch keine Garantte dafür, daß nicht trotzdem diebeständige Roth" durch viele arbeitsunfähige Kinder" einzieht, odergeordnete Verhältnisse durch Kinderarbeit" hergestellt werden müssen. Dazu die sonntäglichenguten" Unterhaltungen, damit den Arbeitern auch die letzte Stunde genommen wird, in welcher sie vielleicht durch logisches, richtiges Denken zum Bewußtsein kommen könnten. Also: Durch Unterdrückung der Aufklärung zur ewigen Roth!" Das ist der Wegweiser zum häuslichen Glück. Nie Ikbeiimimen. von lieiiie. (Aus einem Aufsatze von Helen Campbell.) Die Geschichte der Arbeiterinnen, der Frauenspersonen, welche durch Veränderung der industriellen und sozialen Verhält- nisse zu einer Beschäftigung außerhalb des Heims genöthigt sind, bewegten sich innerhalb der letzten 100 Jahre. Die Theilung der Arbeit hatte das Fabriksystem zur Folge, und die Vervielfältigung der Gewerbezweige eröffnete viele bis dahin ungekannte Beschäftigungsweisen, in welchen die Anwen- dung weiblicher Arbeit fast zur Nothwcndigkeit(!?) wurden. Die Frauen hatten zwar ihren Antheil an der menschlichen Arbeit von Ansang an; oft viel mehr als den ihnen zukommen- den Antheil; aber sie bewegten sich gewöhnlich innerhalb des Haushaltsbedarfs. Frauenarbeit zum Zweck des LebenSunter- Halts ist hauptsächlich eine Thatsache deS 19. Jahrhunderts, ins- besondere, soweit die Frauenarbeit im Kampfe ums Dasein als Konkurrenz der Männcrarbeit sich zeigt. Erst im Laufe eines Menschenalters ist die Wichtigkeit dieses Gegenstandes klar geworden und nun fragen wir uns Alle: Was umfaßt das Leben einer Arbeiterin? Wie ist ihre wirth- schaftliche und soziale Lage? Was sind ihre Rechte und worin bestehen die ihr zugefügten Ungerechtigkeiten? Die erste, zu Anfang dieses Jahrhunderts in New-England errichtete Fabrik leitete das Ende der alten Ordnung ein. Aber schon ehe das Fabriksystem durch die Maschine zur Nothwendig- keit geworden, kämpfte man, die Fesseln zu zerbrechen, welche alle Frauen mit Ausnahme der Reichen im Haushalt ge­fangen halten. Die Küche erwies sich damals wie heute als ein Gesängniß; als die ersten Fabriken entstanden, strömten Frauen und Mädchen nach dem neuen Himmel und arbeiteten mit einem Enthusiasmus, den Nichts zu dämpfen vermochte. O diese gesegneten Fabriken" sagte zu mir vor Zeiten eine Frau, die heute für Reform des Fabriksystems agitrt. Ihr jungen Mädchen werdet nie einsehen, welche Emanzipation das damals war! Ich war der Küche müde; sie war so trüb und gewährte keinen Ausblick; und so war es in vielen Häusern. Um den Sonnenuntergang am Gebirge zu betrachten, lief ich um das Haus herum ünd ich höre heute noch meine Tante schelten:Da geht das Kind wieder! Wenn es meins wäre, würde ich das Mädel einschließen!" Wir waren in der That alle eingeschlossen. Uns wurde nur geringe Bildung zu Theil; für d