Der fall Madius.

Die Ermordung des alten Fräulein Adler in Berlin durch ihr kaum achtzehnjähriges Dienstmädchen Auguste Machus hat ungeheures Aufsehen erregt und allgemeinen Schrecken unter den Hausfrauen der Bourgeoisie, besonders den alleinstehenden alten Damen, verbreitet. Die bürgerliche Presse ergeht sich in allerlei Redensarten über die mit er­schreckender Kaltblütigkeit und beispiellosem Raffinement ausgeführte That und sucht dafür vergeblich nach einer Er­flärug. Die böse Verderbtheit der Großstadt" wagt sie diesmal nur ganz verschämt dafür verantwortlich zu machen. Sie hat aber ihre guten Gründe zu dieser ungewöhnlichen Zurückhaltung, denn die Mörderin ist eine rechte Unschuld vom Lande", welche überhaupt erst seit Ende August in Berlin war. Auch mit dem allgemeinen Sündenbock, der ,, Vergnügungssucht der arbeitenden Klasse", ist es diesmal nichts. Man hatte zwar entsetzt die Hände darüber zu­sammengeschlagen, daß die Mörderin gleich nach der Blut­ut: that anf den Tanzboden ging und sich dort der ausgelassensten

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Um Rochtopf und Stridstrumpf soll sich eine Frau be fümmern oder mit anderen Worten den Mann, die Familie beglücken einverstanden, guten und ernsthaften Vorsägen vom Altar in die Ehe trat, und wenn je eine Frau mit so war ich es, so gut, so ernsthaft, daß ich schon nach eini­gen Jahren das vergebliche Bemühen innerhalb des eng­umgrenzten Wirkungsfreises ein beglückendes Familienleben zu führen, einfach und auf Kosten einer wohlgeregelten Häuslichkeit erkennen mitverdienen mußte, denn der Ver­Dienst des Mannes reicht ein für allemal nicht dazu aus, ein unserer Kultur entsprechendes Leben zu führen.

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Was erreicht nun aber eine mitverdienende Frau? Vor­erst eine geringe Aufbesserung der Einnahme, dann Zerfall der Wirthschaft, eine zerrüttete Gesundheit, verwahrloste Kinder, furz, eine traurige, erbärmliche Eristenz, nicht werth gelebt zu werden; darauf geht ja freilich die heutige Wirth­schaftsweise hinaus, möglichst viel armes Volt zu ruiniren, damit ein paar Besitzende ein Schlaraffenleben führen können. Die unaufgeklärteſte, jedoch mit guten Vorfäßen in die Ehe tretende Frau wird nach einiger Zeit, je früher je ernst­und bekümmerte,

Fröhlichkeit hingab, aber nachträglich hat sich hergestellt, daß an jenem überhaupt zum Male einen Tanzboden besucht hat. Und um den Muckern und Frommen" im Lande ihr letztes bischen Fassung zu rauben, will es die Ironie des Zufalls, daß die Machus behauptet, sie habe ihre Herrin ermordet, weil sie über die Verweigerung der Er­laubniß zum Kirchenbesuch aufgebracht gewesen sei. Mag sein, daß dies nur eine Ausrede ist. Aber bei der trotz allen Raffinements doch unleugbaren Beschränktheit der Mörderin, wäre ihr Dergleichen zuzutrauen. Wer mit Erklärungs­gründen schnell bei der Hand ist, der wird hier vielleicht anf den Gedanken kommen, daß sie thatsächlich aus der Finsterniß der Unwissenheit und des Aberglaubens heraus, von dem sie übrigens beim Morde selbst direkte Proben ab­gelegt hat, zu der Unthat gelangt sei. Die Nationalzei­tung", ein bürgerliches Blatt, hat allerdings eine andere, nicht minder vorschnelle Erklärung. Sie eifert gegen die Schauerromane, besonders gegen den Scharfrichter von Berlin ", welcher ihrer Ansicht nach von jedem zweiten Dienst­mädchen in Berlin gelesen wird, und von dem sie nachzu­weisen sucht, daß er sehr wohl die Anregung zu dem Morde gegeben haben könne. Sie erblickt, eine schwere Gefahr für die Sicherheit der Familien darin, wenn dieser unheilvolle Einfluß sich auf weite Kreise der Dienstmädchen erstreckt haben sollte.

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after fie sich seit unten ertennen und auch er einnig erte

sozialistische Bestrebungen sich allein die Wohlfahrt der Armen fördernden Partei an­schließen.

Viel, unendlich viel Frauen sind mir bekannt, welche sich mit thränenden Augen um den Kochtopf bekümmern, in welchem außer dem billigen Quantum Wasser, Kartoffeln und ein paar Knochen zur kräftigenden" Mahlzeit für die Familie garfochen sollen; es ist ein Hohn, Jemanden auf den Kochtopf zu verweisen, wenn er nichts zu kochen hat!

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für unfittlich", daß überhaupt weibliche Personen in Kneipe nur bedienen dürfen. Wir wenden uns nur dagegen, daß die jeglic Kellnerin zu diesem Treiben gezwungen wird, daß de reiche Gast den Wirth durch die Zeche und die Kellnerin durch das ein E Trinkgeld dafür bezahlt und sich daher für berechtigt hält vieler die Vertraulichkeiten der Kellnerin zu verlangen. Wi bekämpfen das Kellnerinnenunwesen, wie die Prostitution wegen der auch hier hervortretenden Spuren der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Auch hier zeigt es sich, daß der Be sitzende für Geld sich alles verschaffen kann und daß der Besizlose, der von jenem nur als Werkzeug angesehen wird, sonen ihm das Dasein zu erleichtern und das Leben angenehm zweite machen, einfach herhalten muß. Wir wenden uns dagegen, Deuts daß der Besitzlose sich dem Besitzenden mit allem, was er spiel hat, Arbeitskraft, Gesundheit, Leben und Ehre, verkaufen von i muß. Das ist schon an sich unsſittlich, unsittlich" nach delun unseren Begriffen der Gipfel der Unsittlichkeit wird aber reits erreicht, wenn der Beſizloſe dem Beſizenden für Geld dad feine leisten muß, was nur aus freiem Willen und aus einem logent natürlichen Bedürfniß heraus geleistet werden dürfte. Jede obere Verkehrung des Naturzweckes ist unfittlich. Warum wir er auf de jezt auf den Vorwurf der Muckerei" zurückkommen? Weil nahm in den letzten Tagen die freisinnige" Presse mit einem Male und G ihre Stellung zur Kellnerinnen- Bewegung änderte, nachdem Stück sich nun auch der Vorstand oer Orts- Krankenkasse für das Ibsen Gastwirthsgewerbe im Einverständniß mit dem Verein Ber Jugen liner Gastwirthe" und dem Verein Berliner Weißbierwirthe Mitgl gegen das Kellnerinnen- Unwesen erklärt und bei der Polizei Es sei um Abhilfe gebeten hat. Das ist bezeichnend für das Wesen und d dieser Presse. Sie bekämpft Alles, was von der Sozial einsja demokratie ausgeht, eben weil es von ihr ausgeht. Sobald Streift aber von anderer Seite dasselbe geschieht, tritt sie dafür ein und wenn gar noch die hohe Polizei sich dafür zu intereffiren sie mi anfängt, dann wird sie vollends Feuer und Flamme. Die dritten sozialdemokratischen Genossinnen und Genossen, welche den nicht Kellnerinnen ihre Unterstüßung leihen, werden sich aus der darin plötzlichen Theilnahme der Wirthe, der Polizei und der fre sinnigen" Presse jetzt ebenso wenig machen, wie ſie ſich glieder arbeite früher aus der ablehnenden Haltung dieser selben Elemente dem 2 und aus dem Vorwurf der Muckerei" gemacht haben. bollzäl

Wie gern möchten sich die Frauen Garn zum Stricken kaufen, das Geld dazu fehlt ihnen jedoch und voll Verzweif lung treten sie der Sozialdemokratie bei, von ihr und nur von ihr Hülfe aus ihrem erbärmlichen Dasein erwartend. Freilich giebt es auch leider solche Frauen, welche Heerd und Strickstrumpf vorschüßend, dem Leben theilnahmlos ge­genüber stehen, denen es gleichgültig ist, ob der von ermü­dender Arbeit heimkehrende Mann eine fräftige" Mahlzeit vorfindet, denen es gleichgültig ist, ob die Kleidung der Fa­milie gerechten Ansprüchen genügt. Die ein zufriedenes Dasein führen, wenn sie ein Kind auf dem Arm an den Straßenecken herumlungern, oder den Tag mit einer Nach­barin verschwagen können, diese Frauen haben freilich aus lauter Sorge um Kochtopf und Strickstrumpf keine Zeit sozialistische Versammlungen zu besuchen. Solche Frauen sind für's Haus, sind nach dem Wunsche der Kreuzzeitung "- und Leipziger Tageblatt "-Redakteure." Dank den dazu berufenen Frauen für ihr muthiges Auf­treten, durch welches sie die Menschen aus stumpfsinnigem Hinleben, aus muthloser Ergebung in traurige Verhältnisse aufrütteln zum Kampfe, zur Auflehnung gegen die heutige anarchistische Gesellschaftsordnung. E. F.

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In der Abneigung gegen die Schauerromane stimmen wir der Nationalzeitung" bei, jedoch nicht deshalb, weil wir meinen, daß sie zu Mordthaten anregen können. Die Machus insbesondere dürfte den erwähnten Roman wohl faum gelesen haben, da sie ja erst seit wenigen Wochen in Berlin war. Wenn, wie es leider thatsächlich der Fall ist, soviel Schauerromane unter den Dienstmädchen verbreitet sind, so trifft die Schuld die Herrschaften, welche ihren Dienstmädchen weder das Lesen ihrer Zeitung gestatten, noch sonst ein gutes Buch in die Hände geben. Wir kennen aller­dings vereinzelte Hausfrauen, welche das thun. Aber die Zeitungen, welche sie ihren Mädchen geben, sind die Arbei­terin" oder andere sozialdemokratische Blätter, Blätter, deren Einfluß der Bourgeoisie noch viel unheilvoller er­scheinen dürfte, sodaß sie es leider wieder bei dem Scharf richter von Berlin" bewenden lassen wird. Wenn es die Sozialdemokratie gar unternehme, die Dienstmädchen durch Flugblätter über ihre Lage aufzuklären, dann würde sich die Herrschaft mit einem Male um die Lektüre des Gesindes fümmern und die Flugblätter zerreißen. Es ist beinahe als ein Glück zu betrachten, daß eine solche Agitation bisher noch nicht versucht worden ist. Wahrscheinlich würde man sonst die Sozialdemokratie für den Mord verantwortlich machen. Wenn es wahr ist, daß die Machus ihre Herrin wegen Verweigerung des Kirchenbesuches ermordet hat, dann thut uns die Kreuzzeitung " aufrichtig leid. Das fromme" Blatt hatte als Mittel gegen die Verbreitung der Sozial­demokratie unter den Dienstmädchen für diese mehr freie Zeit zum Kirchenbesuch von den Herrschaften verlangt. Jetzt wird sich das Blatt schwere Gewissensbisse darüber machen. Wir fondoliren von Herzen!

Aus der bürgerlichen Presse und für die

bürgerliche Preffe.

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Aus Mainz wird geschrieben: Unsere Polizeibehörde beabsichtigt zu der Frage der Kellnerinnen eine entschiedenere Buni Stellung wie bisher einzunehmen; in unserer Stadt werden soeben statistische Aufnahmen über die Zahl der in soll festgestellt werden, wieviel Gehalt dieselben und ob sie lich ei Wirthschaften beschäftigten Kellnerinnen gemacht, außerdem überhaupt Gehalt beziehen. Es ist nämlich bekannt geworden, daß in sehr vielen Wirthschaften die Kellnerinnen einen faum nennenswerthen Gehalt und zwar häufig monatlich nur 3 Mart(?!) erhalten, doch in den meisten Wirthschaften sind dieselben nur auf Trinkgeld angewiesen.( Genau wie - da ist es eigentlich noch schlimmer, man läßt sich in der Pilsener Bierhalle, Frohngasse, noch wöchentlich ganger 2,50 Mt. herauszahlen!) Dabei haben die Mädchen noch die Verpflichtung, gegen die Herren nicht allzu zurückhaltend zu sein, um nur soviel als möglich Champagner zu ver kaufen. Von jeder Flasche Champagner, welche sie vers kaufen, erhalten sie nämlich einen Prozentsatz als Belohnung. ( Also ähnlich wie in den Crystallhallen in der Scheffelstraße in Dresden .) Die Polizei wird nun auf Grund des ge sammelten Materials die nöthigen Schritte thun und wird jetzt eine sehr scharfe Kontrole in solchen Restaurants aus führen." In Dresden wird man, genau wie bei allen anderen guten diesbezüglichen Einrichtungen erst in fünfzig Jahren anfangen, denn in Dresden geht ja bekanntlich Welt 50 Jahre später unter und die Sonne später auf, als anderswo. Ebenso erfahren wir, daß es auch in den kleinen Provinzialstädten mit dem Kellnerinnenunwesen nicht beſſer aussieht. In Cottbus soll beispielsweise ein hoher Polize beamter in für ihn nicht gerade angenehmer Art in ein Strafverfahren wegen Sittlichkeitsvergehen, begangen von

Bur Kellnerinnen- Bewegung. ,, Sozialdemokratische Muckerei" hat es die freisinnige" Presse genannt, daß ein Kreis von Genossinnen und auch Genossen eine Agitation zurhebung der Lage der Kellnerinnen wünschten und von den Wirthen begünstigten unfittlichen in die Hand nahm und dabei auch dem von den Gästen ge­Treiben in den Damenkneipen" zu Leibe ging. Die Sozial­demokratie, wizelte man, begebe sich mit dieser Bewegung auf die Bahnen der Berliner Stadtmission " und des Ber­ liner Männerbundes". Es wurde über die Kellnerinnen­bewegung in freisinnigen" Kreisen öffentlich ebenso gespöttelt, wie in denselben Kreisen privatim über den Kampf der Sozialdemokratie gegen die Prostitution gespöttelt wird. Diese Beurtheilung der Sittlichkeitsbestrebungen der Sozialdemo­fratie", wie sich freisinnige" Blätter auszudrücken beliebten, zeugt von großer Gedankenlosigkeit. Daß wir der Stadt­mission" und dem Männerbund" nicht sympathisch gegen­überstehen, haben wir oft genug ausgesprochen. Daß der Männerbund" unsere Agitation feineswegs als Unterstützung seiner Bestrebungen ansieht, beweist die Haltung seines of fiziellen Organs Korrespondenzblatt zur Bekämpfung der öffentlichen Sittenlosigkeit". Schon daraus läßt sich auf einen tiefgehenden Unterschied der Motive schließen, aus denen der Männerbund" und die Sozialdemokratie das Treiben in den Damenkneipen" und die Prostitution bekämpfen. Sie ihuen es zwar beide aus sittlichen" Gründen, aber unter der Sittlichkeit" läßt sich etwas Verschiedenes verstehen. Die Freunde des Männerbundes" finden es überhaupt unfitt­lich", daß ein Gast mit einer Kellnerin vertraulich wird, daß diese bei ihm sigt, mit ihm auf seine Kosten zecht und ihn gleichfalls zum Zechen animirt". Sie halten es sogar schon

Da ich mich zu Frau Ihrer und Konsorten" rechne, möchte auch ich der Kreuzzeitung " sowohl als dem Leip­ ziger Tageblatt " eine Antwort und zugleich belehrende Gr­flärung ertheilen.

Dienftmann 213.

Von Heinrich Landsberger.

Bedächtig, mit gewohnter Aufmerksamkeit, immer des Anrufs gewärtig, die Augen eifrig auf die gegen überliegenden Fensterfronten gerichtet, ob sich eine winkende Hand vielleicht zeige, so trottete er sein Revier hinab. Eben gings über den Belle- Alianceplay, dann die Friedrichstraße hinein bis zu den Linden, dort rechts ab und über die Markgrafen- und Lindenstraße wieder zurück. So wars den ganzen Tag mit Ausnahme der Mittagsstunde, wo er nach Hause ging... gestern, morgen und übermorgen.

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mehreren Gästen in einer Kellnerinnenkneipe, verwickelt sein. Ebenso ist in dem kleinen Städtchen Sorau das Unwesen dasselbe; nach dort ist eine aus dem berüchtigsten Lokale von Görlitz engagirt gewesene Wienerin geholt worden. In Spremberg giebt es auch eine sehr beträchtliche Anzahl von Kellnerinnentneipen, in welchen Damen an Liebens würdigkeiten" nichts zu wünschen übrig lassen. werden diese statistischen Aufnahmen in Mainz jedenfalls zu demselben Resultat führen, wie die seinerzeit in Hannover angestellten, nähmlich zu Polizeimaßregeln aber nicht etwa gegen die Wirthe, sondern gegen die Kellnerinnen. die Absicht solches Uebel an der Wurzel auszurotten, sondern Die Vertreter der heutigen Gesellschaft haben ja doch nicht

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viereckigen Messingschilde stand: B. D. G." Diese Garaus gemacht werden sollte. Eine schwere, saun sechzig Mitglieder find für einander haftbar. Da tamen Zeit. Anno dreiundsiebzig, damals, als er zum ersten verschiedene Verluste vor. Er mußte bezahlen und mal den blauen Kittel überzog und es die verdammten, seitdem war er Selbstständiger." So wars am besten. neuen Erfindungen noch nicht gab, da verdiente man en rothen Marten mit dem Datum des betreffenden mehr die Hälfte eine Mart, ja fünfzig Pfennige Da holte er sich jeden Morgen beim Drucker seine noch seine vier bis fünf Mark pro Tag, heute Tages, seinem Namen, Nummer und Adresse mit dem nur häufig, manchmal auch überhaupt nichts. Und da üblichen Vermerk Garantie 75 Mark, welche von mir trollte man so den Tag, zwölf Stunden hintereinander, selbst als Kaution beim Polizeipräsidium erlegt find" von früh bis abends herum... Leben ließ sich freilich bezahlte alle Vierteljahre seine Mark dafür und die nicht davon. Da aber war die Frau zu Hause, die Geschäftsunkosten sind gedeckt. Mehr konnte man auch wusch und plättete, das brachte ihnen fünfzehn Groschen nicht anlegen, denn der Verdienst wurde von Jahr zu den Tag, und dann, zum Glück, dann gings ja so nicht Jahr immer schlechter. Das machte die Konkurrenz. das ganze Jahr. Nur in der Zeit vom Dezember die schlimmste, dann aber die Packetfahrt. Da war erst die Rohrpoft, die war noch nicht einmal April trug er den Kittel, weil er da nichts anderes das fojete bei ihr zweiunddreißig Pfennig. breißig war er Dachbecker tros seiner Sechziger. Es war ihn, die schlimmste, dann aber die Ein Kolli, anzufangen hatte... sonst in den übrigen Monaten Pfennig das Porto und zwei Pfennig die Bestellkarte. in der Winterzeit schon so zur Gewohnheit geworden, Er mochte in den Sechzigern sein. In dem schon Damit ließ es sich nicht aufnehmen. Denn, wars zum auf den Verdienst sah er kaum mehr. Fünfundvierzig ziemlich verfallenen Gesicht mit den wässerigen Augen Beispiel eine weite Strecke. etwa eine Stunde hin, so Mart hatte ihm der vorige Winter gebracht, vier und dem erst halbergrauten Backenbart nichts Außer konnte er's unter achtzig Pfennigen beim besten Willen Monate hindurch, er hatte sich's aufgeschrieben. Aller gewöhnliches. Auf dem Leibe hatte er noch einen gut nicht leisten, weil er nämlich den Handwagen dazu dings ein paar Wochen lang hatte er frank gelegen.

Es war ein nicht falter, aber feuchter Januarstag, ein trüber Früh- Nachmittag. Aus der Straße Schlamm

und Schmuß.

erhaltenen Ueberzieher, zwischen dessen Schößen der blaue Leinenkittel hervorsah. Auf dem Kopfe die roth­

lacirte Müge mit der Rofarbe und dem kleinen ovalen

Messingschild, darauf die Nummer, der Polizeiftempel und die Aufschrift: Selbstständiger Dienstmann." Früher

Deshalb machte er auch

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brauchte, den er sich irgendwo entlich... meistens aus einer Schmiede- oder Schlosserwerkstatt, die eine keinen festen Stand; denn da bekam er kalte Füße, Art Leihgeschäft damit trieben. Der Handwagen kostete und das war ihm nicht. gesund. Uebrigens gab es nun pro Stunde fünfzig Pfennig hin und zurüd, also auch so manchmal einen ganz hübschen Ertraverdienft. das war doch gewiß nicht viel, so kamen zusammen Fräuleins schickten. Dann sette es oft eine Mart. Der schlimmste Feind aber war das Telephon. Alle Oder wenn Extrablätter ausgegeben wurden, wie dieser miteinander sahen die Dienstmänner voll grimmigen lief er in den Lokal- Anzeiger," dort werben sie immer Dann Hasses zu den schwankenden Drähten hinauf, die sich gratis vertheilt und holte sich einen ganzen Stoß, auf von Jahr zu Jahr zahlreicher über die Häuser spannten der Straße bekam er gerne fünf und zehn Pfennig und kreuzten, gerade wie ein Neg, worin ihnen der pro Stück. Er verlangte es nicht grade, aber wenn

gehörte er einem der fünf Dienstmannskontore an und trug die Aufschrift: Expreß." Da thats ihm aber um die 20 Pfennig leid, die er täglich dem Rontor bezahlen mußte, blos für das Bischen Hose, Blouse und Müße, die es dafür alle Jahre lieferte.

trat er der Berliner Dienstmanngenossenschaft bei als eines ihrer sechzig Mitglieder, nnd auf dem länglichen

achtzig heraus. Damit ließ sich nicht konkurriren.