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Opfer fallen. Gebt den Leuten billige, gesunde und ige Nahrung, des Morgens und Abends Milch, sich satt tinten, des Mittags Fleisch, sich satt zu essen, und die ung, erkulose wird sich bei weitem nicht so viele Opfer holen, : in es jetzt der Fall ist. w's

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Und wie steht es schließlich mit den Arbeitsverhältnissen er Sklaven der Menschheit?" Physische und moralische erbürdung ermüden ihren Körper und Geist. Der Ar­r hat heutzutage nicht Zeit zu seiner Erholung, er hat Beit zu seiner Pflege, nicht zur Pflege seiner Kinder. soll eine Mutter, die selbst zum Lebensunterhalte bei t, an der Tag und Nacht der Kummer und die Sorge die Ihren nagt, die sich selbst verkürzt, um es ihren dern zu Gute kommen zu lassen, wie soll eine solche Frau, it so schlecht genährt, gesunde und träftige Kinder ge= n und säugen!

Nicht mit Wasser gefüllte, porzellanene Spucknäpfe, nicht Roniferen- Sprit- Apparat, der so und so oft am Tage in egung gesezt wird, oder wie immer diese hygieinischen elereien heißen mögen denen ja immerhin ein gewisser th nicht abzusprechen ist sondern eine allgemeine ung der sozialen und gesundheitlichen Verhältnisse werden Tuberkulose vernichten helfen, und mit der richtigen ung der sozialen Frage wird auch das große Räthsel der ung der Tuberkulose enthüllt sein." anal lol ombatant and

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wohl nicht zu verwundern. Wir sollten meinen, daß es doch wohl eine ernste Sache ist, wenn die Frauen die Erziehung der Kinder zu leiten haben, ebenso ist die Leitung des Hauswesens wohl auch nicht als Scherz zu bezeichnen und drittens treten im Kampf um's Dasein so ernste Fragen an die Frauen heran, daß eben nur das Leipz. Tageblatt" sich zu solchen Bemerkungen versteigen kann. Troßdem glauben wir ja sehr gern, daß die meisten Frauen jener Kreise, deren Interessen das,. T." ver­tritt, wenig Verständniß für ernste Sachen haben mögen.

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Die Kreuzzeitung  " regt sich darüber auf, daß die- eigenen Dienstmädchen beim Kaffe und die Kellnerinnen beim Bier schon die neuesten Einfälle der Frau Ihrer zu lesen bekommen" Nun uns war die Aufregung und der Merger der Gegner stets ein Zeichen, daß wir auf dem richtigen Wege find, und auch diesmal dürften wir mit derselben An­nahme nicht fehl greifen und fordern daher alle Leserinnen auf, wo sie nur immer mit Dienstmädchen, Kellnerinnen oder über­haupt weiblichen Proletarierinnen zusammen kommen, für die Berbreitung der Arbeiterin zu jorgen. Im Uebrigen besten Dant verehrte fromme" Kollegin!

Bur Nothstandsfrage.

In Hunderfingen( Württemberg  ) wurde eine arme Familie wegen Verwendung von Viehsalz statt weißen Salzes im Haushalte um 60 Mt. gestraft. Das Amtsblatt von Mengen" thelt dies zur Warnung" mit. In weiten Kreisen kommt bei

Gefängnißarbeit.der brückenden Armuth fein anderes Salz auf den Tisch, als

Die sächsische Industrie hat wiederholt Veranlassung abt, über die ihnen durch die Zuchthaus: und Gefängniß­it verursachte Ronkurrenz lebhafte Beschwerde zu führen. e Frage ist auch schon wiederholt im Landtage zur ache gekommen, eine bedeutende Besserung in dieser Be­ung ist aber seitdem noch nicht eingetreten. Aber nicht über die in Sachsen   auf diese Wetje gemachte Konkur hat sich die sächsische Industrie beklagt, sondern auch die jenseits der Grenze. Vor Jahren war es die fäch­und Chemnitzer   Fabrikation künstlicher Blumen, welche Der die große Konkurrenz der preußischen Zuchthäuser bei nur erung und Landesvertretung Klage erhob. Diese slagen daß nicht ohne Erfolg gewesen, denn fortan werden in Bischen Gefängnissen tünstliche Blumen nicht mehr her­ellt. Dagegen hört man seit einiger Zeit in den Kreisen fächsischen Fabrikanten von Blechlactirwaaren über die turrenz der preußischen Zuchthäuser klagen. Weniger h ihre Massenhaftigkeit, als vielmehr durch ihren bei­ellos billigen Herstellungspreis lastet die Konkurrenz der hthausarbeit auf dem betreffenden Gewerbe so drückend. Miethen von Zuchthaus  - ,, Händen  " ist für die betreffen Unternehmer um so profitabler, als sie außer durch die gen Löhne auch noch durch die Befreiung von für die en Arbeiter zu leistenden Beiträgen für die Kranken-, all-, Alters- und Invalidenversicherung einen Vorsprung

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die freie Arbeiter beschäftigenden Arbeitgeber haben. ist nicht ausgeschlossen, daß die sächsischen Fabritanten ch Vermittelung der sächsischen Staatsregierung eine Be­igung oder wenigstens Beschränkung der empfindlichen aturrenz anstreben werden. Daß die Einsicht des, wilden" erita diefen Dingen gegenüber eine bessere sein muß, geht Folgendem hervor:

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New York  , 4. Oktober. Gemäß der Bestimmung der Kinley- Bill, wonach Erzeugnisse der Gefängnißarbeit der Einfuhr ausgeschlossen sind, wurden 3 Kisten Papier  , hes im Brenzlauer Gefängniß für die Berliner   Firma bin und Neye gearbeitet worden war, vom Zollamt in -York   zurückgewiesen. Wann werden deutsche Be­den die ehrliche Arbeit in solcher Art schützen?

Viehsalz. Wenn man bedenkt, daß bei der vorwiegend aus Pflanzen bestehenden Rost, bei welcher Kartoffeln und Brot mit Sauerkraut und Haferbrei in lieblicher Folge wechseln, der Salz­verbrauch einer Familie so start sein muß, daß für weißes Salz jährlich 6-8 Mt. Steuer auf die Familie träfe, so begreift sichs leicht, daß der Arme sich an den Geschmack des Biehsalzes ge­wöhnt, um diese Summe jährlich zu sparen. Daß das Gesetz auf diese von der Noth erzeugte Entbehrung eine Strafe sett, zeigt aufs Neue, daß es in der Abficht unserer Gesetzgebung liegt, daß gerade die Armen besteuert werden, weil es ihrer Viele sind, der Heichen aber wenige.

Noth kennt kein Gebot. Allrode  , 12. Oftober. Den ganzen Sommer und Herbst hindurch wurden in unserer Feld= mart unausgesezt die frechsten Diebstähle ausgeführt, ohne daß man, trog der größten Wachsamkeit, der Felddiebe habhaft werden tonnte. Sonnabend Nacht gelang es nun endlich einigen Grund­stücksbesitzern, drei hiesige Ehefrauen, welche Tragförbe voll Steck­rüben und Weißkohl gestohlen und im Walde versteckt hatten, ihrer That zu überführen.

Die Hungersnoth in Rußland   greift immer weiter um sich. Die russiaen Blätter schildern übereinstimmend das fürchterliche Elend. Die Nowoje Wremja" schreibt: In Rußland   vergeht tein Jahr ohne einen Nothstand in irgend einer Gegend. Aber Nothstand und Hungersnoth ist zweierlei. Nothstand bedeutet den Bedarf an Getreide, Hungersnoth der Mangel an solchem. In diesem Jahre herrscht positive Hungersnoth. Die Leute ertranfen und sterben vor Hunger. Wir haben noch nie ſo traurige Berichte vernommen, wie jest."- Die Betersb. Wiedomosti" berichten, daß in verschiedenen Gegenden 30 Prozent der Felder unbebaut geblieben sind. Die Maßregeln der Re gierung erwecken Unwillen und tros aller Schritte, die geschehen, um die Lage der Bevölkerung zu erleichtern, nimmt die Aus­wanderung zu. Der Grashdanin" meldet aus dem Nikolas jewskijchen Streise den Gouvernements Samara, daß auch dort fürchterliche Zustände herrschen. Der Anbausaamen fehlt voll­ständig. In zahlreichen Dörfern bettelt schon ein Drittel der Bevölkerung und von tausend Landwirthen haben höchstens zehn bis zwölf Getreidevorräthe, die für den Winter ausreichen. Vieh, Pferde und Geflügel werden zu unerhörten Preisen veräußert. Es tamen Fälle vor, in welchen Pferde für 80 Kopeten verkauft wurden, für 8-10 Rubel tann man schon ein hübsches Pferd erstehen.

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berus der bürgerlichen Prelle und für die bür: Durch die in unserem Rachbarlande herrschende Nothlage werden

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gerliche Preffe.

Mit ernsten Sachen" sagt wörtlich das Leipz. Tageblatt" gentlich einer Besprechung des zur Beschichtung des römischen Arebenskongresses einladenden Aufrufs der Schriftstellerin Butha v. Suttner, soll sich eine Frau nicht befassen." genannte Blatt ist Hauptorgan des Leipziger National­eralismus. Einen dümmeren Ausspruch haben wir allerdings m je gehört, doch ist es bei der Tendenz dieses Blattes ja

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Er war darin aus langjähriger Erfahrung sehr jet, wissenhaft. wienhaft. Was er auszurichten hatte, das richtete immer selber aus. So tam tein Irrthum vor.

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In dem Vorraum brannte eine elektrische Lampe. jah auch hier sehr prächtig aus und luxuriös. Der achtige Krystallspiegel allein mochte hunderte werth sein. Da klingte eine Thür und eine schlanke, ganz in ntelrothen Sammet gehüllte Gestalt trat heraus. ,, Nun, Dienstmann  , was giebt es?"

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Voll flutete jezt das weiße Licht über das hübsche Du Vater!" " Du!"

Schweigend sekundenlang standen sie sich gegen­Sie verwirrt, mit auf und niederwogender Pruft. Er verlegen, unschlüssig, scheu, die Blicke über Boden streifend. Endlich faßte sie sich.

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,, Man darf Dich hier nicht sehen," flüsterte sie ,, was giebt es?"

Es wollte ihm nicht aus der Rehle.

,, Was giebt es? Ich habe keine Zeit. Man wartet auf mich."

Und stammelnd, stotternd aus zusammengeschnürter

Bruft entrang es sich ihm.

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,, Er läßt Dich fragen es war ein großer, arter, feiner Herr ob Du heut Abend zu

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Immerfort. Von sieben Uhr. Leb wohl!" An der Thür kehrt sie sich noch einmal um. " Grüß auch die Mutter!"

Wieder saß er droben auf dem Verdeck.

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Antwort bringen. Denn die Pflicht vor allem. Die ei Silberſtüde aber in seiner Tasche glühten wie Feuer. Er hatte zwar heute noch nichts verdient, aber nahm sie heraus und klirrend über die Brüstung sprangen fie auf's Pflaster.

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Der Volks- 3tg." wird von der russischen Grenze geschrieben:

gar viele Leute zur Auswanderung gezwungen, die sonst gar nicht daran gedacht hättten. Selbst von weit aus dem Innern Rußlands   langen allwöchentlich Trupps von 20 bis 30 Personen auf den Grenzbahnstationen an, um jenseits des Ozeans ihr Glück zu versuchen. Es sind meistens arme Leute, die nicht selten ihre lezte Habe um ein Geringes veräußert haben, um nur das Geld zur Ueberfahrt zu erschwingen. Bergebens wird ihnen vor= gehalten, daß sie einem elenden Untergange entgegengehen. Ach was", entgegnen sie stumpf, Arbeit werden wir schon finden; in Rußland   yaben wir keine Arbeit."

Wer zerstört die familie?

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Aus zwei Gegenden Deutschlands   werden jezt Unglücksfälle berichtet, die faratteristisch sind für die zerstörende Macht, die das Kapital auf Leben und Glück der Arbeiter ausübt; es vernichtet ihr Familienleben, zwingt Vater und Mutter von früh Morgens bis spät Abends außer dem Hause ihr Brot zu suchen, und wenn Kinder vorhanden sind wer erzieht sie? Wer pflegt und beob achtet sie? Niemand! Sie sind sich selbst überlassen, bleiben allein in der Wohnung und dort gerathen sie nur allzu oft in Gefahren, da feine liebende Mutter über site wachen kann! Die beiden Unglücksnachrichten melden, daß drei Proletarierkinder den schrecklichen Tod durch Flammen fanden! Sie waren allein die Eltern außer dem Hause auf Arbeit, wo sie sich quälten und plagten, um für ihre Kinder Brot zu schaffen und unter: deß kommen die Kleinen elendligich in den Flammen um!

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Die eine Nachricht stammt aus dem Braunschweigischen: Auf dem Gutshof im benachbarten Riddagshausen   sind zwei Kinder, von denen das Jüngste erst 4 Jahre alt war, in ihren Betten verbrannt. Sie hatten mit Streichhölzern gespielt, wäh­rend die Eltern auf Arbeit abwesend waren."

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Die andere Nachricht kommt aus Neumünster  : Lebendig verbrannt. Eine Petroleum- Explosion hat in der Familie des Tuchmachers Tuschte schweres Unglück angerichtet. Während die Eltern auswärts beschäftigt waren, spielten die drei ältesten Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, in der Küche. Die Küchenthür hatten sie von innen abgeschlossen. Plöglich ertönte ein lauter Knall und darauf ein herzzerreißendes Geschrei. Eine Nachbarin eilte zur Küche und rief den Kindern zu, daß sie öff­nen sollten; dies vermochten die Kinder nicht, denn in der Küche brannte die Thür bereits lichterloh. Nun wurde die Thür durch einige herbeieilende Nachbarn eingeschlagen. Ein entseglicher An. blick bot sich den Eindringenden: der älteste, fast zehnjährige Knabe brannte am ganzen Körper, während die beiden jüngeren Geschwister fast unversehrt waren und den brennenden Bruder starr betrachteten. Sofort wurden die an dem Knaben aufzün geinden Flammen gelöscht, doch derselbe war so schrecklich zu­gerichtet, dab er nach qualvollen Stunden seinen schweren Ver­legungen erlag."

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Die Eltern auswärts beschäftigt die Eltern auf Arbeit abwesend, so lautet in beiden Fällen das Motiv" zur That! Und freilich die Eltern sind schuld! Wie könner sie auch ihre Kinder allein lassen! Wie dürfen Kinder auch ohne Aufsicht bleiben?!

Die Eltern sind schuld! Wahrscheinlich haben sie nicht den Ministerial- Erlaß gekannt, der den Eltern anempfiehlt, die Kinder geeignete Lesestücke lesen zu lassen, in denen vor dem Spielen mit dem Feuer gewarnt wird!

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die vierjährigen Kinder werden noch nicht lesen gekonnt haben, und die Petroleumlampe in Neumünster  würde auch ihr Unheil angerichtet haben, wenn der Knabe hundert Geschichten auswendig gekannt hätte, die alle die War­nung enthalten: Spielt nicht mit dem Feuer! Jeder denkende Mensch wird einsehen, welche Ursachen es find, daß diese Kinder so elendiglich umkommen! Noth der Eltern! Die Macht des Kapitals, das seine Sklaven zwingt, sich ihm vollständig preiszugeben, bedingungslos mit Leib und Seele! Eine Wirthschaftsordnung, die es möglich macht, daß Eltern ihre Kinder opfern müssen, daß der Vater nicht der Ernährer der Familie ist, sondern auch die Frau noch den ganzen Tag dem Hause fern bleiben muß eine solche Drd:= nung trägt den Todeskeim in sich, und sie ist es werth, daß sie. zu Grunde geht!

In eigner Angelegenheit.

Wir lefen im Echo" eine Besprechung, welche Aus­sprüche der Frau Steinbach- Hamburg uns übermittelt, welche die Arbeiterin" betreffen.

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Sie erklärte in der Diskussion einer Versammlung:

" Daß sie das ganze Unternehmen( die Herausgabe der Arbeiterin") von Anfang an für ein verfehltes Unter­nehmen gehalten, weil das Blatt in den Kreisen, auf deren Heranziehung es bei der Agitation ankomme, und das seien die ungezählten Schaaren armer Fabrik­arbeiterinnen gelesen und verstanden werden müsse,

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was wegen des Preises und Inhaltes der Arbeiterin" aber nicht angängig jei. Wünsche man dieses, so müsse die Arbeiterin" ein minderwerthiges Pro duft sein, das Schinderhannesgeschichten und vor Allem jeichte Liebesgeschichten bringe, damit sie den indifferenten Frauen und Mädchen interessant set. Dieses tonne aber doch unmöglich Aufgabe unserer Parteiliteratur sein. Für die aufgeklärten Frauen gebe es in der vorhandenen Arbeiterpresse aber bereits ge­nügend Literatur, für diese bedürfe es ihrer Ansicht nach keine Extrazeitung."

Wir meinen, daß es ja Jedem frei steht wie er über die Arbeiterin und deren Grundung denken will, aber es geht doch etwas weit, wenn Jemand, der kaum eine Ahnung haven kann, wie seit Jahr und Tag aus den Kreisen der Arbeiterinnen Wünsche auf Gründung einer Zeitung wie wir schon früher eine solche hatten, im Anfang der 80er Jahre uns zugingen, sich so schroff und absprechend außern kann über einen neuen Versuch, der freilich zufällig nicht um der Hednerin willen gemacht wurde.

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Seit Gründung der Arbeiterin" gingen uns von ver­schiedenen Seiten aus Deutschland  , wie von außerhalb, zu­jtimmende Aeußerungen von Frauen und selbstständigen Ar­beiterinnen zu, welche uns mittheilen, daß ihnen so manche Frage auf wirthschaftlichem wie politischem Gebiet erst ver­tanolich ist, seit die Arbeiterin" ihnen dieselben zuschneidet. Daß es auch ein ganz Theil noch gibt, die auch diese ein­fache Schreibweise nicht verstehen, glauben wir gern; eben­10, daß Frauen und Mädchen, deren Väter und Männer Sozialisten sind, ein solches Hilfsmittel nicht nöthig haben, weil sie gewöhnt sind, und intelligent genug, eine politische Zeitung zu lesen. Doch darf man die vielen Tausende von alleinstehenden weiblichen Wesen nicht vergessen, die nie im Stande waren, sich eine große Tageszeitung zu halten, welche die Arbeiterin jehr genau lesen. Was den Preis anbetrifft, so haben wir ja oft genug gesagt, daß der Preis erst nie­driger werden kann, wenn mehr dafür agitirt werden wird.

Ist aber der Inhalt wirklich so unverständlich, dann sollten doch die Genossinnen anstatt nur zu kritisiren, ver­suchen, es besser zu machen, indem sie mitarbeiten und so jelbst den Ton angeben den sie angeschlagen wissen wollen. Wir sind auch der entschiedenen Meinung, daß auch bei der Haltung der Arbeiterin" das Richtige in der Mitte liegt wie bei allem Anderen. Weder Schinderhannesge­schichten" dürfen wir bringen, wenn wir Frauen und Mad­chen gewinnen wollen, noch hohe Politit, welche ein be­stimmtes wissen voraussetzt, nur einfach alle Tagesfragen auf das Verständniß unserer Frauen zuschneiden, um sie so almälig zum vollen Verständniß hinzuführen.

Uno hierbei Frau Steinbach, mögen Sie nur helfen, anstatt leere Kritik zu üben ohne bis jezt bewiesen zu haben, daß Sie es besser machen können.

Gewerkschaftsbewegung.

Eine Konferenz der Konfektionsschneider Deutschlands  findet in Berlin   am Sonntag, 25., und Montag, 26. Ottober, im Lokale der Arminhallen, Kommandantenstr. 20, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht über die wirthschaftliche und Soziale Lage der Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen. 2. Agi­tation, und wodurch können wir die Konfektionsarbeiter für die Organisation des deutschen   Schneider- und Schneiderinnen- Ver­bandes gewinnen?

Bei dem zentralen Charakter, den die Konfektionsarbeit ein­nimmt, und bei der immer weiteren Ausdehnung derselben ist es nothwendig, daß man sich über einheitliche praktische Mittel znr Bekämpfung der ihr anhaftenden Schäden, namentlich des Zwischenmeister- Systems, klar wird, um so einer vollständigen Degeneration der Arbeiter und Arbeiterinnen vorzubeugen. Es steht zu erwarten, daß eine rege Bethetligung namentlich seitens der Orte erfolgt, in welchen die Konfektion maßgebend it. Kollegen und Kolleginnen, welche an dieser Konferenz theilnehmen wollen, bitten wir, dies bis längstens Freitag, den 23. Oftober, bei einem der Unterzeichneten anzeigen zu wollen. Mit follegialychem Gruß J. A.:

P. Reißhaus, Erfurt  , Udestedterstr. 8. J. Timm, Berlin  , Markgrafenftr. 88.

Genua  , 6. Oktober. In Ecwiderung auf das Ultimatum der Arbeitgeber erklärten die Gerbergehulfen, sie würden den Ausstand fortsetzen. Die an demselben Betheiligten verhinderten am Morgen die Aufnahme der Arbeit in einigen Werkstätten. Acht Personen wurden infolgedeffen verhaftet.

London  , 5. Oftober. In zwei großen Werften in Wapping ( Oftlondon) hat ein Massenausstand der unionistischen Dockarbeiter begonnen, welchem sich die Karrner, Matrosen, Heizer sowie die Lichterschiffer und Bootführer auf Weisung ihrer Verbände an­schlossen. Der Ausstand ist gegen die fortgejezte Beschäftigung von Nichtunionisten gerichtet und wird sich voraussichtlich auf andere große Werften an beiden Themse   Ufern ausdehnen. Zwischen Unionisten und Nichtunionisten fanden heute ernste Steibungen statt, bei denen Blut floß. Starke Polizeimacht ist zum Schuße der Letteren aufgeboten.

London  , 6. Oktober. Die auf dem Quais von Wapping