etwa 900 Seger, 300 Drucker und 430 Arbeiterinnen; sofort aufgehört haben 50 Seger, 2 Drucker und 4 Arbeiterinnen; nicht gekündigt haben 307 Sezer, 108 Drucker und 281 Arbei: terinnen( in der Zahl dieser Gehilfen sind die Fattore, Korret: toren 2c. einbegriffen). In den in Frage kommenden 76 Drucke reien waren insgesammt beschäftigt: 1379 Seger, 425 Drucker, 771 Arbeiterinnen.

Die Arbeiterinnen haben den Prinzipalen folgenden Tarif eingereicht:

Die tägliche Arbeitszeit ist eine neunstündige. Minimal- Wochenlohn für Punktirerinnen

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13 Mr.

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14 11

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Linkspunktirerinnen

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Anlegerinnen  

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Linksanlegerinnen

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Auslegerinnen und Bücher­stuben Arbeiterinnen bis zum Alter von 16 Jahren 7, Auslegerinnen u. Bücher­stuben Arbeiterinnen über 16 Jahre..... 10

Die Mannheimer Buchdrucker lehnten die Erhöhung des Lokalzuschlages ab, beauftragten dagegen die Vertrauensleute, bei den Prinzipalen dahin vorstellig zu werden, daß denjenigen ver­heiratheten Gehilfen, welche nur das Minimum erhalten, eine angemessene Lohnerhöhung zu Theil wird.

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Die sozialdemokratische Mainzer Volkszeitung" und die Beitung Neuefter Anzeiger" in Mainz   haben die Gehilfen­forderungen( Neunstundentag und 10 pCt. Lohnerhöhung) be­willigt. Andere Forderungen sind in Mainz   nicht gestellt wor ben. Trogdem bewilligten die vorerwähnten beiden Druckereien eine Theuerungszulage. In den übrigen Druckereien wurde gekündigt.

Frankfurt   a. M., 24. Oktober. Vom Personal der So­zietätsdruckerei( Frankfurter Zeitung  ") haben 54 Setzer und Stereotypeure mit 14 tägiger Frist gekündigt. In den übri gen hiesigen Offizinen sollen die Kündigungen ebenfalls er­folgt sein.

Gewerkschaftlicies. Situationsbericht.

Der Ausstand der Schuhmacher in Barmstedt   kann als soweit beendet angesehen werden, daß nur noch ein Mann als Aus­stehender zu unterstüßen ist. Die Uebrigen haben anderweitig Arbeit gefunden. Da jedoch die Innungsmeister nach wie vor auf der schriftliche Anerkennung ihres Arbeitsnachweises bestehen, trotz des überaus starken Zuzuges aber noch nicht genügend mit Arbeitskräften versehen sind, so ist nach wie vor der Zuzug fernzuhalten, weil dadurch die Arbeitgeber doch schließlich gezwungen werden, ihre Forderung fallen zu lassen.

Jn Berlin  ( Weißgerber) sind immer noch 54 Verheirathete, In 16 Ledige und 96 Kinder zu unterstützen. Die Arbeitgeber zeigen sich nicht geneigt, von der Lohnreduzirung Abstand zu nehmen. Wesentlich hängt dieser Ausstand auch von dem der Handschuhmacher ab. In dem legteren ist gleichfalls keinerlei Menderung eingetreten, wenigstens sind Berichte hierüber nicht eingegangen.

Nachdem die Verhandlungen der Tariffommission der Buch­drucker resultatlos verlaufen find, beginnen die Prinzipale die Mitglieder des Unterstüßungsvereins zu maßregeln.

In der Leipzig  - Lindenauer Spizenfabrik stellten am 12. Sep­tember sämmtliche( 33) Spigenweber die Arbeit ein, weil ihnen ein Lohnabzug von 15 bis 20 pet. gemacht werden sollte. Be= merkenswerth ist, daß der Lohn dieser Arbeiter innerhalb der legten 3 Jahre um 50 pCt. zurückgegängen ist.

Auch die Former in Köln   a Rh., Firma Beißel& Co., ersuchen um Unterstützung und Fernhalten des Zuzuges. Der Ausstand dauert nunmehr 9 Wochen.

Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß aus einzelnen Städten oder von Kommissionen keine Gelder mehr an die Generalfommission gesandt werden sollen. Falls hier oder da durch freiwillige Sammlungen Geldmittel aufgebracht werden, so find dieselben dem Vorstande des jeweiligen Vereins zur Ver­fügung zu stellen.

Die Einnahme der Generalkommission soll sich bis zum Gewerkschaftskongreß nur aus den Beiträgen der einzelnen mit ihr Verbindung haltenden Gewerkschaften zusammensetzen.

Dagegen find alle Gelder, welche für den Maifonds ge­sammelt sind, an die Generalkommission abzuführen. Der Ab­schluß mit der Einnahme für den Maifonds soll am 31. Oktober gemacht werden. Gelder für Maimarken, welche bis zu diesem Datum nicht eingesandt sind, können nicht mehr für den Mai­fonds, sondern müssen für den Generalfonds gebucht werden. Ferner ersuchen wir nochmals um schleunige Bestellung der zur Ausgabe gelangenden Broschüre über die Drganisationsfrage. Die Generalfommission.

C. Legien.

Hamburg  - St. Georg, An der Koppel 79, 1. Etg.

Vereine und Versammlungen.

Berlin  . Die Freie Vereinigung der Gastwirths- Gehülfinnen" hielt in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober eine sehr schwach besuchte Bersammlung ab. Von dem angesagten Vortrage wurde Abstand genommen, anstatt dessen verlas die Vorsitzende, Fräul. Dmoch, aus dem Beschwerdebuch die Klage einer Kellnerin über das brutale Verhalten eines Wirthes einer ihrer Kolleginnen und ihr gegenüber. Einer Nichtigkeit halber hatte der betreffende Wirth die Kellnerin mit Vehemenz zur Erde geworfen und fie mit Fußtritten regalirt. Die Verfasserin der Beschwerde wandte fich an die Polizei, nachdem sie ihre Kollegin, so gut es ging, gegen den brutalen Wirth vertheidigt hatte. Auf dem Revier wurde ihr zur Antwort, das ginge die Polizei nichts an, sie solle den Wirth nur verklagen! Ein Schuhmann, den man dann doch wohl noch zum Recherchiren geschickt hatte, frug die beiden Mäd­chen, danach, was sie denn ausgefressen" hätten. Als sie sich gegen diese Art der Fragestellung verwahrten, soll ihnen die Entgegnung zu Theil geworden sein: Thut nur nicht so, bazu" seid ihr ja da." Nachdem Fräul. Dmoch noch die Kostümfrage berührt hatte, verlas sie eine von ihr ausgearbeitete Hausordnung für die Wirthe, deren Anerkennung durch diese sie für erstrebens: werth erachtete. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde Fräul. Wagner zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Bezüglich der Wahl einer Rassirerin wurde ein Resultat nicht erzielt, da Frau Nikolaus, die vorgeschlagen war, mit dem Hinweis darauf ver zichtete, daß weder ein Grund vorliege, der bisherigen Kassirerin, Frau Ebert, ihr Amt zu entziehen, noch für diese ein Anlaß vorhanden sei, von demselben zurückzutreten.

Die öffentliche Versammlung aller Arbeiter und Arbeites rinnen in der Schuh, Schäfte- und Filzschuh- Branche, welche am 12. Oktober tagte, bot einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag des Herrn Silberberg über: Lohn- und Stückarbeit". In der Diskussion sprachen die Kollegen Krause, Körtel und Klinger. Aus der hiernach vorgenommenen Wahl einer Agitationskommission, welcher auch die Regelung des Versammlungswesens obliegt, gingen die Kollegen W. Krause, R. Fleischer, Seidel, Bens,

A. Fleischer, Schmolling, H. Krause II, Steffen, Opig, Niederauer, Büttner, Eckerlein und Plüschte als gewählt hervor. Für die Schäftebranche wurden nur 2 Kollegen gewählt, die übrigen sollen in einer nächsten Versammlung gewählt werden.

-Eine öffentliche Versammlung der selbstständigen Kürschner und der bei demselben beschäftigten Arbeiterinnen tagte am 15. Oktober. Gegenstand der Verhandlung bildete das Zirkular der allgemeinen Ortskasse( früher Meyer'sche Kaffe), welches das Verlangen stellt, die weiblichen Arbeiter möchten durch Unterschrift erklären, ob sie geneigt sind, zur Kürschnerkasse überzutreten. Kollege Thomsen schilderte, wie die Kürschner sich schon seit Jahren bemüht hätten, die Arbeiterinnen in ihre eigene Kasse aufzunehmen, was doch wohl ein billiges Recht der Gewerkschaft sei. Dies sei jedoch bis jetzt durch verschiedene Einwände, die seitens der allgemeinen Ortskasse und des Magistrats gemacht wurden, verhindert worden. Hierbei wurde dem Vorsitzenden der Kürschnerkasse vorgeworfen, daß er die Sache wohl zu lay be­handelt habe. Derselbe verwahrte sich jedoch dagegen, indem er meinte, man müßte erst abwarten, denn er habe noch Hoffnung, die Schwierigkeiten zu überwinden. Kollege Dobrenz unterzog die Bemerkung des Inhabers der Firma Seegall, die Kürschner­taffe biete seinen Arbeiterinnen nicht genügende Sicherheit", einer scharfen Kritik, und frug an, ob man Herrn Seegall nicht noch 5000 M. Ertrakaution stellen solle für die 5 oder 6 Arbeiterin­nen, die bei ihm beschäftigt sind. Von mehreren Kollegen wurde auch bezweifelt, daß die 31 Unterschriften der Arbeiterinnen der Firma H. Wolf, die gegen den Eintritt in die Kürschnerkasse ftimmten, alle von den Arbeiterinnen selbst geschrieben wären. Zwei Resolutionen wurden eingebracht, welche aber nach Annahme eines Antrages, noch eine zweite Versammlung einzuberufen, wieder zurückgezogen wurden. Für bessere Bekanntgabe dieser Versammlung, als bei der heutigen geschehen, wird gesorgt werden. Zum Schluß macht Kollege Dobrenz noch darauf aufmerksam, daß es nothwendig sei, in dem Bericht für den Vorwärts" darauf hinzuweisen, daß die Arbeiterinnen vielfach der irrigen Meinung wären, beim Uebertritt zur Kürschnerkasse sei nochmals Einschreibegeld zu zahlen. Dies wäre nicht der Fall, der Ueber­tritt mache den Arbeiterinnen keinerlei Unkosten; auch würde die Behandlung seitens der Kürschnerkasse eine bessere sein. Jeden­falls aber herrsche dort nicht der sogenannte Raisonnirton, der bei der allgemeinen Orts- Krankenkasse beliebt würde.

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In der Versammlung des Allgemeinen Arbeiterinnen­Vereins sämmtlicher Berufszweige Berlins   und Umgegend( Moabit  ) am 14. d. M. hielt Herr Henning einen mit Beifall aufgenomme nen Vortrag über die Entstehung der Erde   und die Entwickelung des Menschen. Eine Diskussion fand über den interessanten Vortrag nicht statt. Unter Verschiedenem machte Frau Fahren­waldt bekannt, daß am Sonntag, den 25. d. M., wieder eine Versammlung mit nachfolgendem gemüthlichen Beisammensein und Tanz in der Aktien- Brauerei Ahrens. Thurmstraße, statt­findet, und bat die Anwesenden, sich recht zahlreich daran zu betheiligen. Gleichzeitig ermahnte die genannte Dame die Mit­glieder, sich in der am 9. November, bei Säger, Grüner Weg 29, stattfindenden General- Versammlung zahlreich einzufinden und von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen, da die Neuwahl des Borstandes vorzunehmen ist. Zur Kassirerin wurde Frau Quappe  gewählt.

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Der Verein der Kurbelstepperinnen, Stepper 2c. hielt am 14. b. M. eine Generalversammlung ab. Auf der Tages­ordnung stand zunächst der Kassenbericht. Der Kassirer verlas denselben und ging daraus die stetige Zunahme des vor einem Jahre gegründeten Vereins hervor. Es folgte hierauf die Ab­rechnung über die beiden letzten Vergnügen. Sodann wurde zur Wahl des Gesammtvorstandes geschritten; dieſelbe ergab Folgendes: Paul Böhm, erster Vorsißender; Fräulein Prenzlow, zweite Vorsitzende; an Stelle des freiwillig ausscheidenden Kassirers Prillwig wurde Herr Breitter gewählt; ferner zum ersten Schrift­führer Herr Rob. Burisch, zum zweiten Frl. Menz; zu Ersaz personen Frl. Anders und Frl. Mack; zu Revisoren die Herren Prillwig, Brasch und Ad. Burisch. Die Wahl der Arbeits­vermittler wurde der nächsten Versammlung überlassen. Auf eine Anfrage aus der Versammlung, was der Vorstand zu thun gedenke, um Ausdrücke, welche in eine Versammlung von Damen und Herren nicht gehören, und wie sie Fräulein Wabniz in der legten Versammlung gebraucht hat( Fräulein Wabnik besprach die Ulte der Studenten gegenüber den Kellnerinnen), zu ver­hindern, erwiderten der Vorsitzende und die ihm folgenden Redner, man wolle zwar die kritische Besprechung solcher Dinge nicht verhindern, verwahre sich aber dagegen, daß dieselben vor Versammlungen mit Damen und Herren bis in die kleinsten Details ausgemalt werden. Es lief auch eine Resolution ein, welche hierüber Fräulein Wabniß die Unzufriedenheit der Ver­sammlung ausgedrückt wissen wollte, dieselbe wurde aber abgelehnt, da Fräulein Wabnih nicht zugegen war. Nach Schluß der Ver­fammlung blieben die Anwesenden bei gemüthlicher Unterhaltung und Tanz noch mehrere Stunden beisammen.

Allerlei aus aller Welt.

Wie er seine Frau zum Lesen sozialdemokratischer Zei­tungen ,, herangekriegt" hat, erzählt in der Fränk. Tagespost  " ein Genosse recht amüsant. Meine Frau war eine abgesagte Gegnerin der Arbeiterpreffe, überhaupt jeder Zeitung, welche nicht mit Inseraten gesegnet ist und nicht den bekannten Klatsch in spaltenlangen Artikeln zum Abdruck bringt. Auf die Fürther Sozialdemokratische Bürgerzeitung" schimpfte meine Frau, obwohl sie noch niemals eine Nummer unseres Blattes gelesen hatte; es war dieses Schimpfen eine Gewohnheit, worüber sie sich selbst feine Rechenschaft geben konnte. Ihre Lektüre war der Zentral­anzeiger", außerdem hatte sie sich auf einen Roman abonnirt, wovon nun schon das 57. Heft erschienen ist, ohne daß abzusehen wäre, wann der Schwindel zu Ende geht. Ich habe mir große Mühe gegeben, meiner Frau in Bezug auf Lektüre einen besseren Geschmack beizubringen; jedoch vergeblich. Den ,, Zentralanzeiger" mußte sie lesen ,, wegen der Inserate und Traueranzeigen"; ob­wohl wir weder ein Logis zu vergeben haben, noch eins brauchen und auch nicht gern den Kirchhof besuchen. Vergebens fuche ich meiner Frau begreiflich zu machen, daß jeder Arbeiter die Vers pflichtung hat, die Arbeiterpresse zu unterstüßen, da nur diese die Intereffen der Arbeiter vertritt, während die übrigen Zei­tungen zu unseren Unterdrückern halten, oder der Lage der Ar­beiter gleichgültig gegenüberstehen. Ich führte meiner Frau die eigenen Verhältniffe vor Augen, die, nebenbei gesagt, nichts weniger als zufriedenstellend sind. Sie stimmte mir im ersten Theile bei, aber ihre stereotype Antwort war: Daran ändert die Bürgerzeitung" auch nichts." Schließlich ließ sie sich doch einmal bewegen, den Zentralanzeiger" abzubestellen und dafür bie Bürgerzeitung zu abonniren. Am Montag Abend, als unser Blatt erschien, überflog meine Gatttin die vier Seiten flüchtig und als sie ihre gewohnte geistige Kost nicht fand, legte fie mir das Blatt stillschweigend auf meinen Play. Die folgenden Tage würdigte sie der Bürgerztg." feines Blickes mehr und am dar­auffolgenden Montag war diese verschwunden, der Zentral­anzeiger" lag, als ich zu Hause kam, wieder auf dem Tische. Ich sagte kein Wort, kleidete mich, nachdem ich Abendbrot gegessen hatte, um und ging, gegen meine Gewohnheit, ins Wirthshaus. Als mich meine Frau fragte, was denn heute los sei, antwortete

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ich ihr, ich möchte die Bürgerzeitung" lesen und ginge zu diesem Zwed in Gesellschaft. Im Wirthshaus traf ich Kollegen; nach­dem ich die Zeitung gelesen hatte, spielten wir eine Maß aus, ich hatte Pech und der erste Ausgang toftete mir 60 Pfennige. Ich ärgerte mich darüber, beschloß aber, die eingeschlagene Taktik fonsequent fortzusetzen. Am zweiten Tage war trop des Schmol lens meiner Frau wiederum Ausgang, diesmal ging es mit 24 Pf. ab. Am Mittwoch gings wieder ins Wirthshaus. Nun wurde meine Frau stutig und fragte energisch, ob denn das so fort ginge. Ich erklärte ihr ganz ruhig, daß ich jeden Tag ins Wirths­haus gehen werde, um mein Blatt zu lesen, und rechnete ihr zugleich vor, was sie mit der Abbestellung des Blattes ges wonnen hat. Das wirkte: am Donnerstag, als ich zu Hause tam, lag die Bürgerzeitung" bereits auf meinem gewohnten Play und am darauffolgenden Sonnabend wurde der Zentral anzeiger" wiederum und zwar für immer, abbestellt. Noch mehr, meine Frau fand nach und nach Gefallen an unserem Blatte und gehört heute, nach vier Wochen, zu den eifrigsten Leserinnen un seres Organs.

Man hat der Amerikanerin immer nachgerühmt, daß in ihrem Karakter sich auf eigenthümliche Weise die Würde, der Abel und die Karakterfestigkeit des englischen Weibes mit dem leidenschaftlichen Feuer der Französin in anmuthiger Weise ver bänden. Immerhin ist die Amerikanerin eine feurige Patriotin, eine wilde Parteigängerin gewesen. Als solche hat sie leiden schaftlich an dem Kampfe zwischen Nord und Süd theilgenommen. Die Thatsache ist allgemein bekannt, daß in die Reihen beider amerikanischen Armeen eine große Anzahl Mädchen und Frauen unerkannt eingetreten ist und als Freiwillige unter irgend einem angenommenen Männernamen die Kämpfe mitgemacht hat. Fünfundzwanzig Jahre sind seit jenen Tagen vergangen. Selbst der Kongreß hat sich wiederholt mit diesen patriotischen Amas zonen beschäftigt. Auch jezt ist wieder ein bemerkenswerther Fall vor das Militärtomite des hohen Hauses gelangt. Als der Bürgerkrieg tobte, lebte in Flint   im Staate Michigan   ein blutjunges Mädchen Namens Sarah Edmonds. Sie trat als Freiwilliger unter dem Namen Franklin Thompson in die F Company des zweiten Michigan  - Infanterieregimentes ein. Mit diesem Regimente ging fie sofort zum Kriegsschauplage ab machte die Schlacht von Bull- Run mit, den ganzen Feldzug auf der Peninsula, focht darauf unter General Pope, später unter General Burside in Fredericksberg und wurde zuletzt mit ihrem Regiment nach dem Westen, nach Kentucky   beordert. Fin

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Wechselfieber zwang sie aufs Krantenbett. Aus Furcht, ihre halb Krankheit könne zur Entdeckung ihres Geschlechtes führen, sie um längeren Urlaub. Er wurde ihr verweigert. Franklin Thompson desertirte und zog wieder Frauenkleider an. So vor Entdeckung geschütt, schleppte sich Sarah Edmonds bis nach Oberlin   im Staate Ohio  . Im Jahre 1867 verheirathete sie sich, Ron natürlich an einen Soldaten. Aber an ihr nagte Verdruß, der Kummer an ihrer Seele, daß ein so tapferer Soldat, wie Franklin Thompson es gewesen, in den Militärrollen als De serteur" vermerkt stehen bleiben sollte. Dieser Schmerz nahm immer mehr zu, als sie bei dem Aufenthalt in den verschiedenen Forts Gelegenheit hatte, manchem ihrer früheren Kameraden und Kampfgenossen wieder zu begegnen. Sie gestand endlich ihrem Manne, dem Sergeanten Seelye, mit dem sie gegens wärtig in Fort Scott in Kansas   stationirt ist, und wo augenblicklich eine ganze Zahl ihrer Kumpane aus dem Bürgerserklä triege weilen, das Geheimniß ihres Lebens. Ein Kriegsrath Vori wurde abgehalten, zu dem auch die früheren Genossen gelaben 250 wurden, und zu dem Mrs. Seelye als Franklin Thompson noch einmal in Uniform erschien und von allen auf der Stelle refognosziert wurde. Man beschloß, unter Darlegung der Ver hältnisse, eine Petition an den Kongreß zu richten. Diese Petition liegt dem Militärkomite jezt vor. Mrs. Seelye bittet

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darin um Rehabilitation und auch der praktische Gesichts Beu punkt ist von der Amerikanerin, die jetzt Mann und Kinder hat, nicht vergessen worden um Nachzahlung aller ihr gebührenden Mai rückständigen Löhne und Guthaben. Ihre Aussichten sind sehr günstig. Der Fall hat berechtigtes Aufsehen gemacht, und die Romitemitglieder find durchaus geneigt, das Gesuch der Heldin zu gewähren, weil wie es in ihrem Bericht an das Plenum gend des Hauses heißt der Fall schwerlich geeignet ist, einen ges tag fährlichen Präzebenzfall für fünftige Deserteure au schaffen." Ein Klostergeheimniß. Aus Jassy  ( Rumänien  ) wird dem Neuen Wiener   Tagebl." berichtet: Das hiesige Tribunal erhielt die Anzeige von einem Fall klösterlicher Justih, welcher sellschaft, welche das bekannte Kloster in Neamzi, das reichsten und sehenswerthesten der Moldau gehört, besichtigte, fiel bei einem Rundgange eine vermauerte Zelle auf. fie führende Laienbruder gab auf ihre neugierigen Fragen rückhaltlos die Auskunft, daß in derselben ein Mönch eingegrüß fertert sei. Die Zelle besize kein Fenster und keine Thu sondern nur eine enge, verschließbare Deffnung, durch welche dem Unglücklichen eine spärliche Nahrung gereicht werde Nun wollte der offenbar etwas beschränkte Führer, erschrocken eröff über die Wirkung seines Berichtes auf die Zuhörer, dieselben mitt von dieser Stelle fortbringen. Doch folgten sie nicht und

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begannen die Wand näher zu untersucheu, worauf fie eine

Klappe entdeckten, mit welcher die erwähnte Deffnung schlossen war. Als sie öffneten, strömte ein abscheulicher

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ruch hervor und es bot sich ihnen ein schauderhafter Anblic. Die In einem Winkel lag zusammengekauert ein nothdürftig be

fleideter Greis, der mit blödem Gesichtsausdrucke vor fich hinstarrte. Der Führer der Gesellschaft theilte nun mit, daß

der Unglückliche bereits seit drei Jahren wegen eines ordinationsvergehens in dieser Zelle eingeferkert sei.

Subs

Die

liberalen rumänischen Blätter nehmen diesen Vorfall zum Anlaß, eine strenge behördliche Aufsicht der Klöster zu fordern die sich bisher von jeder staatlichen Einmischung zu bewahren

wußten.

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Wer über And're Schlechtes hört, Soll es nicht weiter noch verkünden; Gar leicht wird Menschenglück zerstört, Doch schwer ist, Menschenglück zu gründen!

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